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Sport Nissan zieht Rallye Dakar-Schlussbilanz

Motorsport


Nissan zieht Rallye Dakar-Schlussbilanz

Nissan Rallye Dakar 2004Zum Ende der Dakar 2004 stand eine letzte Sonderprüfung rund um den Lac Rose vor den Toren Dakars auf dem Programm. Eine 27 Kilometer lange Prüfung, die mit dem Sieg von Colin McRae endete. Der schottische Rallye-Profi scheint trotz einiger Rückschläge seinen ersten Dakar-Einsatz genossen zu haben: "Es war eine schöne Erfahrung, auch wenn wir leider einige Probleme mit unserem Auto hatten. Hätten wir die Anfangsform bis zum Ende durchgehalten, wäre ein Platz auf dem Podium möglich gewesen. Doch bei einer solchen Veranstaltung muss das Auto absolut zuverlässig sein – sonst ist ein Top-Ergebnis nicht drin. Doch niemand im Team hat vorher mit solch schwierigen Verhältnissen gerechnet. Ich habe mit einigen alten Dakar-Hasen gesprochen: Sie sagten, dass es die härteste Dakar seit zehn, elf Jahren gewesen sei. Der Pick-Up bildet eine gute Basis, und die Teilnahme an dieser Dakar wird es uns gestatten, 2005 gestärkt zurückzukommen. Ich habe zwei Prüfungen gewonnen, was mich sehr freut. Ohne einen einzigen Sieg wäre ich schon etwas enttäuscht nach Hause gefahren. Was die Rallye-Raid-Szene betrifft: Ich mag diese Atmosphäre wirklich, und selbst das Schlafen im Zelt ist gar nicht so schlimm."

Auch Beifahrerin Tina Thörner bestätigt: "2004 war deutlich härter als 2003. Die Etappen waren viel länger und es gab sehr lange Passagen auf Kamelgras. Besonders hart war die Rallye für die Mechaniker, die in ihren Servicetrucks bis zu 1.500 Kilometer lange Etappen zurücklegen mussten."

Die Szene, in der McRae und sie zwei Nächte in der mauretanischen Wüste zubringen mussten, beschreibt die Schwedin wie folgt: "Wir waren zunächst ganz allein, schliefen unter dem Auto in unseren Schlafsäcken. Gegen 11 Uhr am nächsten Morgen kam dann der Service-Truck mit Aris Auto im Schlepptau. Er brachte uns auch Zelte und neue Vorräte. Ja, und dann tauchten plötzlich diese mauretanischen ‘Soldaten‘ auf, gekleidet mit Tarnanzügen, auf denen ‘US-Army‘ stand. Da ist man schon einen Moment unsicher, ob die etwas Gutes oder Böses wollen. Also machten wir einen Kuhhandel: Wir geben euch Zelte und Klamotten, und ihr beschützt uns. Darauf ließen sie sich ein. Später kamen noch einheimische Beduinen hinzu: Sie boten uns Kamelmilch an, zum Abend schlachteten sie ein fünf Tage altes Lamm, bereiteten uns davon ein Abendessen. Ein zwölfjähriger Junge kletterte für ein Erinnerungsphoto in Aris Auto – sein stolzes Lächeln bleibt uns unvergessen."

Giniel de Villiers, am Ende Siebter im Gesamtklassement, betrachtet die Dakar 2004 rückblickend vor allem als Lehrstunde: "Während dieser Dakar haben wir alle sehr viel dazugelernt. Der Wagen ist deutlich schneller als der alte, aber wir müssen noch die Zuverlässigkeit verbessern. Es sind keine Riesenprobleme, aber wir müssen sie abstellen. Wie Colin schon sagte: Mit einer solch harten Rallye hatte bei Nissan keiner gerechnet. Der Vorteil ist, dass nun jeder einmal eine wirklich extreme Veranstaltung durchlebt hat, so dass uns in Zukunft wohl nichts mehr schocken kann. Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben sehr gut erledigen, analysieren und verstehen, was wirklich schief gegangen ist. Und zwar nicht nur in Bezug auf die Autos. Aber egal – ich jedenfalls bin wieder etwas schlauer geworden, habe sogar Strecken kennengelernt, die mir vorher völlig unbekannt waren, wie zum Beispiel das Fahren auf Kamelgras."

Mit dem Sieg in der Produktionswagen-Klasse (T1-Kategorie) krönten Yoshio Ikemachi und Thierry Delli-Zotti eine sehr konstante Fahrt. "Es war eine ermüdende Rallye, doch möchte ich jedem im Team danken", sagte der überglückliche Japaner am Ziel. "Die Mechaniker und Thierry haben maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen. Ich bin sehr stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein und möchte jedem im Team diesen Sieg schenken!"

Thierry Delli-Zotti verfolgte von Anfang an konsequent nur ein Ziel: "In jedem Fall in Dakar ankommen, so dass Yoshi so viel Fahrpraxis wie möglich sammeln kann. Unser zweites Ziel war eine Platzierung unter den ersten Fünf der Produktionswagen-Klasse. Nachdem wir den Patrol letztes Jahr in Spanien und Dubai gefahren hatten, wussten wir um seine Stärken. Er ist extrem zuverlässig, doch die Dakar ist immer eine Reise ins Unbekannte. Ehe wir Tan-Tan erreichten, haben wir uns überhaupt nicht um unsere Platzierung im Gesamtklassement geschert. Denn erst dort geht die Rallye richtig los. Die Idee war, ab Tan-Tan mit einem "frischen" Auto anzugreifen. Ich mag ein strenger Lehrer für Yoshi gewesen sein, doch nur so lernt man dazu und kommt bei der Dakar auf den Erfolgszweig. Zwischen Tidjikja und Nema war es fast unmöglich, die im Boden verborgenen Felsen nicht zu treffen. Doch unser Auto blieb heil, was wichtig war, denn auch die Servicetrucks hatten einen schweren Stand. Und auf den Marathon-Etappen übernahmen wir zusätzlich die Rolle einer ‘fast assistance‘ für die Pick-Up. Zum Ende hin fuhr Yoshi immer besser, er traute sich immer mehr zu. Er hat gelernt, was es heißt, zu gewinnen."

Nach der Rallye erhielt Delli-Zotti von Sponsor Total die Fairplay-Trophy überreicht. Der Franzose hatte dem Mercedes-Piloten Strugo geholfen, dessen ML 430 wieder flott zu kriegen, so dass dieser noch das Etappenziel in Tidjikja erreichen konnte. Das Pikante: Der Daimler führte zu diesem Zeitpunkt die T1-Katagorie an, war also ein direkter Gegner im Kampf um den Klassensieg. Für Delli-Zotti war die Hilfeleistung selbstverständlich: "Das ist halt der Geist der Dakar, die Philosophie dieser Kategorie. Natürlich haben wir in erster Linie an Nissan zu denken, doch einem Gegner zu helfen, macht den tiefen Sinn dieses Sports aus – und das soll auch so bleiben." Schon die Zielankunft "Sie wurden immer wieder zurückgeworfen, doch gaben sie nie auf. Der erste Sieg ist immer, Dakar zu erreichen."

Insgesamt holte Nissan bei der Dakar 2004 vier Etappensiege: zweimal war Colin McRae, je einmal waren Ari Vatanen und Giniel de Villiers erfolgreich. Das Team musste schon am ersten Tag den überraschenden Ausfall von Yves Loubet (Kabelbrand) hinnehmen; doch den absoluten Tiefpunkt erlebte es auf der Prüfung zwischen Tidjikja und Nema, die fast die halbe Dakar-Karawane zur Aufgabe zwang. In dieser Wüsten-Falle saßen Vatanen/Repo und McRae/Thörner mit ihren Autos fast drei Tage fest. Zum Ausgleich gab es aber auch Momente überschäumender Freude: Wie der Dreifach-Sieg der Pick-Up in der 13. Prüfung von Bamako nach Ayoun el Atrous. Oder der 50. Etappensieg von Ari Vatanen auf der ersten Sonderprüfung auf marokkanischem Boden.

Bis zum Beginn des Welt-Cups für Cross-Country-Rallyes gibt es nur eine kurze Pause. Das Nissan-Rally-Raid-Team wird seinen konkreten Einsatzplan in wenigen Wochen bekanntgeben.

Derweil hat Nissan den Sieger der Motorrad-Kategorie, Nani Roma (KTM), zu offiziellen Testfahrten auf einem Nissan Pick-Up Jahrgang 2004 eingeladen. Der Spanier soll die Chance erhalten, auch einmal auf vier Rädern das Rally-Raid-Feeling zu erfassen. Zur Erinnerung: Auch Stéphane Peterhansel begann seine Dakar-Karriere auf zwei Rädern. Er gewann sechs Mal die Motorrad-Wertung, ehe er 2003 zu den Autos wechselte und mit dem Sieg in diesem Jahr nahtlos an seine Erfolgszeit bei den Bikes anknüpfte.


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