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Wirtschaft Volkswagen übertrifft Ergebnisprognose

Wirtschaft & Handel


Volkswagen übertrifft Ergebnisprognose

Der Volkswagen-Konzern hat im vergangenen Jahr trotz ungünstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen die im Juli 2004 veröffentlichte Ergebnisprognose übertroffen. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen fiel mit über 2,0 Mrd. Euro besser aus als die angekündigten 1,9 Mrd. Euro. Im Konzernbereich Automobile konnte mit 1,9 Mrd. Euro ein deutlich positiver Netto-Cash-flow erreicht werden. Die Sachinvestitionsquote des Automobilbereichs lag unter 7 Prozent. Im Rahmen von ForMotion wurden Verbesserungen von 1,6 Mrd. Euro erreicht.

"Damit hat der Konzern deutliche Schritte zur Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit gemacht", betonte der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen-Konzerns, Dr. Bernd Pischetsrieder, am Dienstag in Wolfsburg bei der Vorlage der Bilanz 2004. Durch die Modelloffensive mit elf Markteinführungen im Pkw-Segment weitete der Volkswagen-Konzern seine Auslieferungen an Kunden gegenüber dem Vorjahr auf rund 5,079 Mio. Fahrzeuge aus. Der Umsatz konnte damit auf 89,0 Mrd. Euro gesteigert werden.

Vor dem Hintergrund der verbesserten Wettbewerbsfähigkeit sowie der bereits für 2003 erfolgten Anpassung der Dividende an die Ergebnisentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende je Stammaktie von 1,05 Euro und je Vorzugsaktie von 1,11  Euro vor. "Darin spiegelt sich unsere Zuversicht über die mittelfristigen Perspektiven des Volkswagen-Konzerns", so Pischetsrieder.

Aufgrund der über 20 neuen Produkte und Produktvarianten die in diesem Jahr auf den Märkten eingeführt werden, geht der Volkswagen-Konzern davon aus, dass er 2005 seine weltweiten Auslieferungen an Kunden steigern wird. Allerdings wird sich dies erst im 2. Halbjahr 2005 in den Absatzvolumina deutlich niederschlagen. Das Operative Ergebnis nach Sondereinflüssen des Jahres 2005 wird sich gegenüber 2004 verbessern – um wie viel, hängt von heute nicht prognostizierbaren externen Umständen ab. "Aber dank neuer Produkte, dank ForMotion und dank der Steigerung der Leistungsfähigkeit unseres Konzerns wird es besser werden", so der Vorstandsvorsitzende. Und weiter: "Wir werden die Unternehmensoptimierung auch in den folgenden Jahren konsequent vorantreiben."

Marktanteile in wichtigen Märkten verteidigt

Insgesamt war das zurückliegende Geschäftsjahr 2004 sowohl für den Volkswagen-Konzern als auch für die gesamte Automobilbranche ein wechselvolles Jahr. Im Mittelpunkt standen für Volkswagen die veränderten Wechselkurse, die Konjunkturdämpfungsmaßnahmen der Regierung in China sowie die Verteuerung von Rohstoffen und Materialien wie Öl und besonders Stahl. Ungeachtet dieses schwierigen Umfelds konnte der Volkswagen-Konzern seine Marktführerschaft in Westeuropa und Deutschland ebenso verteidigen wie in China. Die Vielzahl von neuen Fahrzeugmodellen im chinesischen Markt führte zu aggressiven Absatzfördermaßnahmen und zum Einsatz drastischer Kaufanreize bei anderen Fahrzeugherstellern. Der Volkswagen-Konzern partizipierte deshalb nicht in vollem Ausmaß am Aufwärtstrend des chinesischen Marktes.

Volkswagen arbeitet mit Hochdruck daran, den Konzern in China neu auszurichten, um seine Marktführerschaft zu behaupten und von der wachsenden Nachfrage in China deutlicher zu profitieren. Die Neu-ausrichtung umfasst alle Geschäftsprozesse, fokussiert sich aber insbesondere auf schärfere Markenpositionierungen, leistungsfähigere Vertriebsnetze und einem den chinesischen Bedürfnissen noch besser entsprechenden Produktprogramm.

Wechselkurseffekte belasten

Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch erläuterte, dass es 2004 gelungen sei, mit einer Absatzsteigerung von 2,5 Prozent einen Umsatzanstieg von fast 5 Prozent zu erzielen. Obwohl der nochmals stärker gewordene Euro sich erneut negativ auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt hat, stiegen die Konzernerlöse um 4,2 Mrd. Euro auf 89,0 Mrd. Euro. Davon entfallen 2,4 Mrd. Euro auf Volumeneffekte aus der positiven Verkaufsentwicklung, 1,7 Mrd. Euro auf Mixverbesserungen, rund 900 Mio. Euro auf Preiserhöhungen und rund 300 Mio. Euro auf die positive Geschäftsentwicklung im Finanzdienstleistungsbereich. Hingegen belastete die weitere Aufwertung des Euro, gegenüber dem ohnehin schon hohen Niveau des Jahres 2003, die Umsatzerlöse mit 1,1 Mrd. Euro. Dass das Bruttoergebnis vor Sondereinflüssen mit einem Rückgang von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr diese positive Umsatzentwicklung nicht widerspiegelt, liegt am überproportionalen Anstieg der Kosten der Umsatzerlöse von gut 6 Prozent oder 4,5 Mrd. Euro.

Sondereinflüsse deutlich geringer als im Vorjahr

Das Operative Ergebnis lag mit 1,6 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. In dieser Zahl sind Sondereinflüsse aus Produktmaßnahmen sowie aus Struktur- und Ablaufoptimierungen enthalten, die als Vorleistungen im Rahmen des ForMotion-Programms angefallen sind. Bereinigt man das Operative Ergebnis um diese Sondereinflüsse, so wurde 2004 ein Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 2,0 Mrd. Euro erzielt.

Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses erreichte Volkswagen ein Vorsteuerergebnis von 1,1 Mrd. Euro und damit 18,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach Steuern verblieben 716 Mio. Euro. Der Anstieg der Steuerquote um neun Prozentpunkte auf knapp 35 Prozent ist auf einen Basiseffekt zurückzuführen. Im Jahr 2003 hatten die erfassten steuerlichen Vergünstigungen für Konzerngesellschaften, die in den osteuropäischen EU-Beitrittsländern ansässig sind, zu einem deutlichen Rückgang der Steuerquote geführt.

Umsatzerlöse nach Märkten

Der Konzernumsatz ist im vergangenen Jahr um 4,2 Mrd. Euro gestiegen. Dabei haben sich die einzelnen Märkte – wie in den vergangenen Jahren – höchst unterschiedlich entwickelt. In Europa und den übrigen Märkten wuchs der Umsatz um knapp neun Prozent; Südamerika konnte sich von den Tiefständen der letzten Jahre spürbar erholen. Allerdings führte die weiterhin angespannte Wettbewerbssituation in den USA zu deutlichen Rückgängen in Nordamerika. Der Umsatz im Raum Asien-Pazifik, der wesentlich aus Zulieferungen an die chinesischen Joint Ventures stammt, ging vor allem durch die verschärfte Wettbewerbssituation und dem daraus resultierenden niedrigeren Absatz in China zurück.

Absicherung gegen Währungsschwankungen

Die deutlichste Belastung des Operativen Ergebnisses resultierte mit 800 Mio. Euro aus der weiteren Aufwertung des Euro. Um dieser Entwicklung zu begegnen, strebt Volkswagen eine Erhöhung des sogenannten Natural Hedging an. Deshalb werden verstärkt Produktionskapazitäten an vorhandenen Standorten in Mexiko und Brasilien genutzt sowie Einkaufskapazitäten im Dollar-Raum ausgeweitet.

ForMotion erfolgreich

Entlastend auf das Operative Ergebnis wirkten hauptsächlich Verbesserungen bei den Produktkosten, die zum größten Teil auf das ForMotion-Programm zurückzuführen sind. 2004 wurden mit "ForMotion" Optimierungen in Höhe von insgesamt 1,6 Mrd. Euro erreicht, deutlich mehr als erwartet. Die Maßnahmen wirken zum Großteil nachhaltig. Dieses ergebniswirksam gewordene Einsparvolumen verteilt sich mit rund 800 Mio. Euro auf Fixkosten und Anlaufkosten, mit etwa 500 Mio. Euro auf die genannten Produktkosten, mit insgesamt 200 Mio. Euro auf Volumen-, Mix- und Preiseffekte sowie mit 100 Mio. Euro auf Sonstiges. Rund die Hälfte des Gesamtbetrages trug die Marke Volkswagen-Pkw bei. "Für das laufende Jahr haben wir uns zum Ziel gesetzt, in den sieben Themenkreisen insgesamt Einsparungen von 3,1 Mrd. Euro zu realisieren", so Pötsch. Der Schwung des Umdenkens, den ForMotion hervorgerufen habe, werde in die nächsten Jahre mitgenommen.

Veränderungen im Finanzergebnis

Die deutliche Verschlechterung des Finanzergebnisses gegenüber 2003 ist hauptsächlich auf das niedrigere Beteiligungsergebnis aus den chinesischen Gemeinschaftsunternehmen zurückzuführen. Sie haben zwar im Berichtsjahr eine akzeptable Kapitalverzinsung erzielt. Die Ergebnisse sind aber aufgrund der drastischen Verschärfung des Wettbewerbs in China deutlich geringer ausgefallen als noch 2003.

Investitionsquote weiter reduziert

Neben dem um 1,3 Mrd. Euro gestiegenen Brutto-Cash-flow und der um 1,6 Mrd. Euro verbesserten Veränderung des Working Capital machte sich die um 1,4 Mrd. Euro zurückgefahrene Investitionstätigkeit bemerkbar. "Damit hat es Volkswagen geschafft, die Sachinvestitionsquote bereits 2004 auf ein Niveau von unter 7 Prozent zu bringen – und das ohne Abstriche bei unserer Modelloffensive", sagte Pötsch. Der Netto-Cash-flow, also die Summe dieser Größen, verbesserte sich damit um 4,4 Mrd. Euro auf plus 1,9 Mrd. Euro. "Auch wenn wir für die Zukunft natürlich weitere Verbesserungen dieser Kenngröße anstreben, so muss doch klar sein, dass sich eine Steigerung in diesem Ausmaß nicht beliebig oft wiederholen lässt", machte der Finanzvorstand deutlich. Die Verbesserung sei auf das konsequente Umsteuern im Rahmen des ForMotion-Programms zurückzuführen und gleichzeitig dessen sichtbarer Beleg.

Deutschland weiterhin größter Einzelmarkt

Der Volkswagen-Konzern erreichte 2004 mit weltweit 5,079 (5,015) Mio. an Kundenausgelieferten Fahrzeugen einen Weltmarktanteil von 11,5 (12,1) Prozent. In Westeuropa waren es 2,752 (2,728) Mio. Fahrzeuge, wobei Deutschland mit 954.124 (943.136) Auslieferungen weiterhin der größte Einzelmarkt war. In Zentral- und Osteuropa erreichte die Zahl ausgelieferter Fahrzeuge 333.917 (332.260), in der Region Asien-Pazifik 756.630 (807.310), in Nordamerika 572.135 (630.936) und in der Region Südamerika/ Südafrika 533.186 (425.750). Dabei entfielen 3,523 (3,526) Mio. Fahrzeuge auf die Markengruppe Volkswagen sowie 1,223 (1,231) Mio. auf die Markengruppe Audi und 333.669 (258.825) auf den Nutzfahrzeugbereich.

Beschäftigungssituation

Weltweit beschäftigte der Volkswagen-Konzern zum Bilanzstichtag rund 342.500 (336.843) Mitarbeiter, davon 177.350 (176.544) bei inländischen Gesellschaften, was einem Anteil von rund 52 Prozent entspricht. Allerdings konnte durch die eingeleiteten ForMotion-Maßnahmen eine Reduzierung des indirekten Personals im Automobilbereich erzielt werden.

Entflechtung von Konzern und Marken

Der Volkswagen-Konzern hat nach den Worten von Pischetsrieder frühzeitig die Weichen gestellt, um die Leistungsfähigkeit und damit den zukünftigen Unternehmenserfolg zu sichern. Dazu gehört auch der Erwerb der 50prozentigen Beteiligung an der niederländischen Flottenmanagement-Gesellschaft LeasePlan Corporation. Mit dem Ausbau der Präsenz in diesem Wachstumsmarkt wird die Alleinstellung des Konzerns als globaler Dienstleister für Automobilität weiter geschärft und die Positionierung entlang der automobilen Wertschöpfungskette gefestigt. Finanzdienstleistungen rund um das Auto sowie das Flottenmanagement sind Bestandteil des Kerngeschäfts von Volkswagen.

Damit der Konzern "bei jedem Wetter mit voller Kraft vorausfahren" könne, sei eine eindeutige Trennung zwischen Konzern- und Markenfunktionen nötig, so Pischetsrieder. Dazu wird Dr. Wolfgang Bernhard den Vorsitz der Markengruppe Volkswagen übernehmen und die Strukturen insgesamt, aber besonders der Marke Volkswagen, optimieren. Pischetsrieder weiter: "Der Kern des Konzerns, die Marke Volkswagen, wird so neue Strahlkraft gewinnen."

Marktentwicklung 2005

Die Märkte starteten erwartungsgemäß schwach in das neue Jahr. Der Volkswagen-Konzern hat im Zeitraum Januar bis Februar 2005 rund 687.000 Fahrzeuge weltweit an Kunden ausgeliefert; das sind 0,5 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Während die Auslieferungen in China um 33.000 Einheiten unter Vorjahr lagen, wurden in allen anderen Märkten kumuliert von Januar bis Februar circa 30.000 Fahrzeuge mehr verkauft. Das Operative Ergebnis des ersten Quartals 2005 wird, wie auch schon in Vorjahr, nicht befriedigend ausfallen. Im weiteren Jahresverlauf erwartet Volkswagen allerdings eine Verbesserung, da wichtige volumenstarke Modelle ab dem 2. Quartal bzw. im 2. Halbjahr 2005 zur Verfügung stehen.


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