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Sport GP China 2009 - Vorschau: Renault F1-Team im Interview

Motorsport


GP China 2009 - Vorschau: Renault F1-Team im Interview

Nach dem turbulenten Grand Prix von Malaysia, der für Fernando Alonso und Nelson Piquet außerhalb der Punkteränge endete, blickt das ING Renault F1 Team dem Großen Preis von China am kommenden Wochenende optimistisch entgegen. Beim 3. von 17 Saisonläufen möchte der französische Werksrennstall mit einer Leistungssteigerung wieder zur Spitzengruppe der Formel 1 aufschließen – und vertraut dabei auch auf das Potenzial seines KER-Systems.

Nach 2 von 17 Saisonläufen zur Formel 1-Weltmeisterschaft 2009 belegt das ING Renault F1 Team den 4. Rang in der Konstrukteurswertung. Diese positive Momentaufnahme kann indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bislang für den französischen Rennstall nicht nach Wunsch verlief. "Wir müssen die Leistungsfähigkeit des Renault R29 in vielen Bereichen noch verbessern", analysierte der Leitende Chefingenieur Pat Symonds nach dem Grand Prix von Malaysia. Und Bob Bell, der Technischer Direktor bekennt, dass das Ergebnis von Kuala Lumpur "deutlich unter unseren Erwartungen" lag.

Dem bevorstehenden 3. Saisonlauf am kommenden Wochenende sieht das gesamte Team dennoch mit Optimismus entgegen. Dieser begründet sich unter anderem darin, dass der Shanghai International Circuit für Renault in den vergangenen Jahren immer ein gutes Pflaster darstellte. So gewann Fernando Alonso beispielsweise in der Saison 2005 auf der vom Aachener Architekten Hermann Tilke entworfenen Strecke. Im vergangenen Jahr fuhren der Spanier und sein brasilianischer Teamkollege Nelson Piquet beide in die Punkte.

Der Grand Prix von China aus Sicht von ING Renault F1

Der Shanghai International Circuit zählt zweifellos zu den beeindruckendsten Anlagen im Formel 1-Kalender. Wie die meisten vom Aachener Architekten Hermann Tilke entworfenen Kurse, verfügt die Strecke über eine große Bandbreite unterschiedlicher Kurven – von ultraschnell bis sehr langsam. Eine gute Überholmöglichkeit bietet sich am Ende der langen Geraden beim Anbremsen der engen Schikane.

Aus Motorensicht stellt Shanghai hingegen keine besondere HerausForderung dar. Die Triebwerke arbeiten lediglich rund 55 Prozent einer Runde unter Volllast. Die lange Gegengerade verlangt allerdings nach hoher Motorleistung, da die Anfahrt auf Turn 14 die beste Überholmöglichkeit der gesamten Runde darstellt. In dieser Passage sollten die mit einem KER-System ausgestatteten Autos wie der Renault R29 das Potenzial dieser Technologie besonders gut ausspielen können.

Wie bereits beim Saisonauftakt in Melbourne wird Reifenpartner Bridgestone den Teams in Shanghai erneut die Laufflächenmischungen "medium" und "super-soft" zur Verfügung stellen.

Fernando Alonso: "Ich glaube an unser Team und daran, dass wir zurückschlagen werden"

Fernando, in Malaysia erlebten wir einen ziemlich ereignisreichen Grand Prix. Wie lief dein Rennen?

Fernando Alonso: Ich hatte einen fantastischen Start und konnte dank unseres KER-Systems schon in den ersten Kurven von Rang neun bis auf den dritten Platz vorfahren. Da ich aber mit vollen Tanks fuhr, war es nicht leicht, meine Position gegen die Verfolger zu verteidigen. Dann fing es an zu regnen, und noch bevor ich Gelegenheit hatte, auf Regenreifen zu wechseln, rutschte ich von der Strecke. Danach ging es nur noch darum, zur richtigen Zeit die richtigen Reifen aufgezogen zu haben – aber vorauszusagen, wie stark es noch regnen würde, war gar nicht so einfach. Das Rennen abzubrechen war definitiv die korrekte Entscheidung, denn es wäre sehr gefährlich gewesen, unter diesen Bedingungen weiter zu fahren.

Du hast geäußert, dass das Team das Auto verbessern müsste. Bist du zuversichtlich, dass euch das gelingt?

FA: Absolut, ich glaube an mein Team. Im vergangenen Jahr haben wir gezeigt, dass wir die fehlende Performance im Fahrzeug finden können und in der Lage sind zurückzuschlagen. Wir befinden uns immer noch am Anfang der Saison, und jedes Teammitglied arbeitet hart daran, den Renault R29 weiterzuentwickeln und ihn für die kommenden Rennen noch konkurrenzfähiger zu machen. Natürlich war ich enttäuscht darüber, in Malaysia keine Punkte eingefahren zu haben. Schließlich ist es mein erklärtes Saisonziel, in jedem Rennen zu punkten. Das Auto vor der Rückkehr nach Europa grundlegend zu verbessern, wird nicht einfach werden. Aber wir haben aus den vergangenen beiden Rennen viel gelernt und schon in Malaysia Fortschritte verzeichnen können. In Shanghai werden wir einen weiteren Schritt nach vorne machen und hoffentlich ein paar Punkte einfahren.

Freust du dich schon auf das Rennen in Shanghai? Und was hältst du von der Strecke?

FA: Der Kurs in Shangahi gefällt mir sehr. Er ähnelt mit seinen schnellen Kurven, den langen Geraden und den langsamen Abschnitten ein wenig dem Sepang International Circuit. Es gilt also bezüglich des Set-ups, einen Kompromiss zwischen genug Abtrieb für die schnellen Kurven und einer hohen Endgeschwindigkeit auf den Geraden zu finden. 2005, als Renault den Konstrukteurstitel holte, habe ich in China gewonnen – das Team hat also gute Erinnerungen an die Strecke. Darüber hinaus bin ich immer gerne in China, denn die Fans hier sind wirklich sehr leidenschaftlich.

Nelson Piquet: "Ich bin sicher, dass wir uns im Lauf der Saison weiter steigern werden"

Nelson, der Grand Prix in Malaysia verlief recht chaotisch. Wie hast du persönlich das Rennen erlebt?

Nelson Piquet: Mein Start war hervorragend, und ich konnte vier Positionen gutmachen. Zunächst sah alles recht günstig für uns aus: Ich hatte viel Sprit an Bord, zudem lag das Auto auf der trockenen Strecke sehr gut. Dann setzte der Regen ein, und ich musste früh an die Box. Die Wetterbedingungen waren wirklich schlimm. Ich konnte den Wagen bei der schlechten Sicht und dem Aquaplaning kaum unter Kontrolle halten. Unter diesen Umständen die richtige Strategie zu finden, war schwierig, aber das Team hat einen guten Job gemacht. Aber letztendlich sind Rennen wie das in Malaysia ein reines Glücksspiel. Es ist einerseits sehr schade, dass wir nicht neu starten konnten. Andererseits waren die Streckenverhältnisse die schlechtesten, die ich je bei einem Grand Prix erlebt habe.

Wie ist die Stimmung im Team nach den ersten beiden Rennen?

NP: Das Team ist hochmotiviert und entschlossen, in China einen guten Job zu machen. Wir haben das Auto bereits zwischen Australien und Malaysia verbessert und müssen in diese Richtung weiterarbeiten, um noch mehr für China herauszuholen. Ich kenne die Jungs in der Entwicklung und weiß, dass sie sehr hart an Verbesserungen für die kommenden Rennen arbeiten. Ich bin sicher, dass wir uns im Lauf der Saison weiter steigern werden.

Im letzten Jahr bist du als Rookie in China in die Punkte gefahren – wie lauten deine Ziele für das kommende Wochenende?

NP: Nach den ersten beiden Rennen haben wir gesehen, wie dicht alle Teams beieinander liegen. Trotzdem will ich kommendes Wochenende Punkte holen. Auf jeden Fall muss ich meine Leistung im Qualifying verbessern, sodass ich Q2 oder sogar Q3 erreiche und ich mir eine gute Strategie für das Rennen zurechtlegen kann. Der Kurs in Shanghai ist sehr anspruchsvoll für die Reifen. Darum müssen wir am Freitag ein umfangreiches Reifenprogramm absolvieren, damit wir optimal vorbereitet ins Rennen gehen.

Bob Bell (Technischer Direktor): "Das gesamte Team ist hoch motiviert und arbeitet hart an weiteren Verbesserungen"

Bob, wie beurteilen Sie die Leistung des ING Renault F1 Teams beim Grand Prix von Malaysia?

Bob Bell: Das war deutlich unter unseren Erwartungen. Wir hatten keine neuen Komponenten an Bord, sodass es sich praktisch um die gleichen Autos wie in Melbourne handelte und auch unsere Konkurrenzfähigkeit auf ähnlichem Niveau lag. Während der Wintertests zeigte der Renault R29 allerdings eine bessere Performance. Wir wissen also, dass mehr in dem Wagen steckt, das wir momentan aber nicht herauskitzeln können. Ich gehe davon aus, dass es an einem sehr kleinen und empfindlichen Detail liegt. Wir müssen verstehen, was das Problem ist und eine Lösung finden. Vor dem Grand Prix von China werden wir einige Veränderungen am R29 vornehmen, um unsere Performance so zu steigern, wie wir uns das vorstellen. Wir werden aber mit Sicherheit nicht über Nacht zur absoluten Spitze im Feld zählen.

Sind Sie mit den Leistungsvorteilen des KER-Systems bislang zufrieden? Werden Sie es auch in China einsetzen?

BB: An unserer grundsätzlichen Meinung, eher mit KERS als ohne zu fahren, hat sich nichts geändert. Es gibt einige Strecken im Kalender, auf denen das KER-System einen klaren Vorteil bietet. Malaysia war mit Sicherheit eine davon. Im weiteren Saisonverlauf gibt es aber Kurse, auf denen der Nutzen der Technologie fraglich sein wird. Wir werden den Sinn eines Einsatzes daher von Rennen zu Rennen bewerten müssen. In China wird KERS mit Sicherheit hilfreich sein. Insgesamt funktioniert unser System gut und gibt uns die Vorteile, die wir erwartet haben. Dies zahlt sich besonders in Positionskämpfen und beim Start aus.

Was können Sie uns über die HerausForderungen des Shanghai International Circuits sagen?

BB: Es ist ein moderner Kurs mit einem sehr ebenen Belag und einer Mischung aus schnellen und langsamen Passagen: Lange Geraden finden sich ebenso wie enge Schikanen und Hochgeschwindigkeits-Kurven. Eine solche Strecke verlangt von den Ingenieuren ein Set-up zu finden, das in einem breiten AnForderungsbereich sehr gut funktioniert. Die Bremsen werden auf dem Shanghai International Circuit nicht allzu sehr beansprucht, aber die Reifen können stark geFordert werden, vor allem in der langen ersten Kurve mit ihrem immer enger werdenden Radius. In puncto Aerodynamik werden wir mit einem eher konventionellen Paket fahren. Das Hauptaugenmerk wird darauf liegen, einen guten Kompromiss zu finden.

Wie ist die Stimmung im Team nach den ersten beiden Saisonläufen?

BB: Alle sind hoch motiviert und arbeiten mit Hochdruck daran, den Renault R29 weiter zu verbessern. Derzeit laufen in beiden Workshops einige interessante Projekte, die unsere Performance steigern werden – sowohl in puncto Aerodynamik wie auch in technischer Hinsicht. Wir sind alle sehr positiv eingestellt und bereit für die kommenden HerausForderungen.

Der Große Preis von China 2009:

  • Start: 19.4.2009, 9:00 Uhr MESZ
  • Strecke: Shanghai International Circuit, Shanghai
  • Distanz: 56 Runden à 5,451 km = 305,066 km
  • Ergebnis 2008:
    • Sieger: Lewis Hamilton
    • Fernando Alonso: 4. Platz
    • Nelson Piquet: 8. Platz
 
GP China - Vorschau


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