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17.04.2024, 01:19 Uhr

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Tanken Tanken im Ausland

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Tanken im Ausland

Ein Tankstopp im Ausland kann zu einem verwirrenden Erlebnis werden. "Die Nomenklatur zur Treibstoffsorte und -qualität kann außerhalb Deutschlands ganz anders ausfallen", schildert Philipp Schreiber von TÜV SÜD in München seine Erfahrungen: "Was in Italien oder Tschechien als Super bezeichnet ist, muss nicht unbedingt das hierzulande gewohnte Super sein." Hinter "Amoliwdi Wensina" verbirgt sich beispielsweise in Griechenland Supertreibstoff mit 95 Oktan. Auch in anderen Urlaubsländern gestaltet sich die Wahl der richtigen Zapfsäule problematisch. In Italien heißt der Ottokraftstoff "Benzina Verde" oder "senza Piombo", in Tschechien "Natural 95" und in Spanien "Gasolina sin Plomo". Sinnvoll deshalb: vor Reiseantritt die genauen Bezeichnungen für die befahrenen Länder notieren und im Auto griffbereit haben.

Qualitätsbezeichnungen wie "Nafta", "Essence" oder "Stars" geben zudem mitunter Rätsel auf. "Welche Spritqualität das eigene Auto benötigt, steht in der Betriebsanleitung, oftmals zudem auf der Innenseite des Tankdeckels", hilft Schreiber und "im Zweifel sollte man zur nächst höheren Qualitätsstufe greifen". Die entscheidende Kennziffer für Benzinmotoren ist die Oktanzahl. Sie beschreibt die so genannte Klopffestigkeit des Benzins. Die wird benötigt, damit es nicht zu ungewollten Selbstzündungen kommt. Damit der Otto-Motor störungsfrei arbeitet, muss daher das Oktanzahlangebot des Kraftstoffes so hoch sein, dass der Oktanzahlbedarf des Motors selbst bei ungünstigen Betriebsbedingungen noch erfüllt wird. "Beispielsweise kann der Oktanzahlbedarf eines Motors bei Vollgas um 10 Oktanzahlen höher liegen als im Leerlauf", erläutert der TÜV SÜD-Fachmann.

Oktan 91 entspricht dem Normalbenzin. Diese Sorte wird in Deutschland nicht mehr verkauft. Hier wird 95 Super und 98 Super Plus angeboten und E10 mit maximal zehn Prozent biologisch erzeugtem Ethanol (welches auch mindestens 95 Oktan aufweist). Einige Mineralölfirmen bieten zudem Sorten mit 100 oder gar 102 Oktan an. Ist die gewünschte Qualität nicht zu bekommen, empfiehlt es sich grundsätzlich auf die nächsthöhere auszuweichen. Geht das nicht, muss man mit der nächst niedrigeren Qualität Vorlieb nehmen. "Moderne Motoren mit elektronischer Kennfeldzündung und Klopfsensoren können mit verschiedenen Oktanzahlen gefahren werden", beruhigt Schreiber, "allerdings kann es unter Umständen zu Leistungseinbußen kommen und Vollgas-Exzesse sollte man ebenfalls meiden".

Bei Dieselmotoren ist die Cetanzahl (CZ) wichtig. Sie beschreibt die Zündwilligkeit von Dieselkraftstoff. Je höher diese ist, desto leichter entzündet sich der Kraftstoff von selbst. Durch eine niedrige Cetanzahl kann der Zündverzug zu hoch werden. Das bekannte "Nageln" von Dieselmotoren entsteht dann durch schlagartige, explosionsartige Kraftstoffverbrennung. Moderne Dieselmotoren benötigen über 50 Cetan. In Deutschland ist die Cetanzahl für normalen Dieselkraftstoff sowie Biodiesel mindestens 51 CZ.

Das so genannte Super-Diesel besitzt mindestens 55 und teure Premium-Dieselkraftstoffe versprechen sogar mindestens 60 Cetan. Eine höhere Cetanzahl bedeutet einen geringeren Zündverzug – die Zeitspanne zwischen Einspritzbeginn und Selbstzündung des Kraftstoffs – und somit mehr Fahrkomfort.

Mitunter gelten jenseits der Bundesgrenzen auch andere Namen. "Benzine heißt es nicht überall in Frankreich, bisweilen steht Essence für Benzin" schildert der TÜV SÜD-Fachmann seine Erfahrungen. Diesel nennt sich mal "Gasoil", mal "Gazole". "Nafta" für Diesel ist sehr verbreitet in den osteuropäischen Staaten von der Ukraine bis Tschechien, Russland bis Slowenien. In Großbritannien findet sich bisweilen "Derv" für Diesel. Verwirrend ist die Bezeichnung auf der iberischen Halbinsel, in Spanien und Portugal. "Gasolina" steht für Benzin und "Gasoleo" für Diesel. Da muss man achtgeben, um nicht den falschen Sprit einzufüllen.

Mit einem Gasfahrzeug tut man sich jenseits der Grenzen vergleichsweise leicht. Dann heißt Erdgas "CNG" - Compressed Natural Gas, so wie es immer mehr bei hierzulande ausgeschildert ist. In Italien wird Erdgas auch mit M ausgeschildert. Das steht für Methan, dem Hauptbestandteil. Das Flüssiggas nennt sich allgemein "LPG" - Liquid Petrol Gas.


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