Willkommen bei Autosieger.deAutosieger.de - Das Automagazin
Autosieger.de - Das Automagazin
Autoübersicht
Automodelle
Autoratgeber
Autotests
Autonews
Autoservice
Facebook
28.03.2024, 10:45 Uhr

Kooperation

Luftfahrtmagazin.de

Lieblingsfriseur.de

Deutsche Verkehrswacht

Themen | Kategorien
Autosieger-Nachrichten nach Themen sortiert:


Nachrichten nach Kategorien geordnet:

Auto News


Info Ölpreisanstieg durch starken Euro gedämpft

Info & News


Ölpreisanstieg durch starken Euro gedämpft

Der deutsche Primärenergieverbrauch wuchs nach vorläufigen Berechnungen der Firma ExxonMobil Central Europe Holding (Marken: Esso und Mobil) im abgelaufenen Jahr um rund 0,3 Prozent auf knapp 493 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE). Hierzu hat eine im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Jahresdurchschnittstemperatur beigetragen.

Während der Mineralölverbrauch erneut um mehr als ein Prozent zurückging, legte Erdgas um ein halbes Prozent zu. Steinkohle sank um rund drei Prozent und der Verbrauch der überwiegend reviernah zur Stromerzeugung eingesetzten Braunkohle stieg um 0,5 Prozent.

Die Kernenergie trug mit rund 61,7 Millionen Tonnen SKE um 0,4 Prozent mehr zur Stromgewinnung in Deutschland bei.

Mineralölabsatz in Deutschland 2004/2003 in Millionen Tonnen

20042003+/-%
Inlandsabsatz113,6115,0-1,2
davon
Ottokraftstoff25,025,8-3,1
Dieselkraftstoff28,927,9+3,6
Heizöl leicht25,028,1-11,0
Heizöl schwer6,26,6-6,1
Rohbenzin17,617,0+3,5
Übrige Produkte (Flugtreibstoff, Bitumen, Schmierstoffe)10,99,6+13,5

Auch im Jahr 2004 sank der Inlandsabsatz an Mineralölprodukten gegenüber dem Vorjahr. Mit 113,6 Millionen Tonnen gegenüber 115,0 Millionen Tonnen 2003 ging der Mineralölabsatz um 1,2 Prozent zurück. Die Einsparbemühungen bei diesem Energieträger sind besonders stark und erfolgreich. Effizienzverbesserungen bei Kesseln und Brennern in Häusern, ein höherer Anteil an modernen, effizienten Dieselfahrzeugen sowie Fahrzeuge mit niedrigerem Verbrauch haben hierzu ihren Beitrag geleistet.

Tanktourismus und hoher Rohölpreis beeinflussen Kaufverhalten

Der Absatz an Ottokraftstoff ging um 3,1 Prozent auf 25,0 Millionen Tonnen zurück. Dies ist nicht nur auf den geringeren Durchschnittsverbrauch neuerer Fahrzeuge zurückzuführen, sondern eine wesentliche Rolle spielt der Tanktourismus. Durch die Hochsteuerpolitik auf Kraftstoffe der letzten Jahre ("Ökosteuer") liegt Deutschland gegenüber Nachbarländern preislich höher. Der Unterschied kann bis zu 25 Cent pro Liter Benzin ausmachen.

Der Mineralölwirtschaftsverband hat errechnet, dass allein durch den Ausfall beim gewerblichen Güterverkehr eine Steuermindereinnahme von ca. 700 Millionen Euro pro Jahr eintritt. Hinzu kommt der private Straßenverkehr, so dass eine Studie der Universität Leipzig einen Rückgang im Steueraufkommen von weit über einer Milliarde Euro pro Jahr errechnet hat.

Diesel legt weiter zu

Der Zuwachs beim Dieselkraftstoff um 3,6 Prozent auf 28,9 Millionen Tonnen hat seine Ursache im Anstieg des gewerblichen Güterkraftverkehrs und der erheblichen Zunahme der PKWs mit Dieselmotor. Mit über 43 Prozent der Neuzulassungen erreichte der Selbstzündermotor einen in Deutschland noch nie erreichten Höchststand und ist auf dem besten Wege, den Benzinmotor zu überholen. In Österreich hat er dies mit einem Anteil von über 70 Prozent an den Neuzulassungen bereits seit längerem erreicht.

Heizölkäufer warteten auf sinkende Preise

Wurde der Tanktourismus durch die deutsche Hochsteuerpolitik unterstützt, so beeinflusste beim Heizölkauf der rohölbedingte Preisanstieg das Verbraucherverhalten. Der Heizölabsatz ging um elf Prozent auf 25 Millionen Tonnen zurück, über drei Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Die Verbraucher hofften das ganze Jahr über auf sinkende Preise und fuhren ihre Bestände weit unter die Marken zurück, die im langjährigen Vergleich üblich waren. Im Oktober, früher ein klassischer Monat zum Auffüllen der Tanks, lagen die Bestände noch um rund zehn Prozentpunkte unter dem langjährigen Mittel. Die Hoffnung auf sinkende Preise hat sich nicht erfüllt. Noch zu Beginn des Jahres war Heizöl zu einem Preis um 37 Euro pro 100 Liter zu haben, zur Mitte des Jahres war er schon um 5 Euro gestiegen, und die Spitze lag mit über 50 Euro pro 100 Liter ausgerechnet im Herbst, wenn eigentlich der Wintervorrat geordert wird. Grund war der Anstieg des Rohölpreises, der zum selben Zeitpunkt für die Sorte Brent die 50 Dollar-Marke pro Barrel überschritt.

Der Heizölabsatz, der in den Sommermonaten fast völlig zum Erliegen gekommen war, zog erst in den letzten Wochen des Jahres 2004 wieder an, als der inländische Heizölpreis wieder unter 45 Euro pro 100 Liter zurückgegangen war. Die hierdurch entstehende Belastung der Transportkapazitäten meisterte der überwiegend mittelständisch strukturierte Mineralölhandel trotzdem wie in vielen Jahren zuvor.

Schweres Heizöl geht weiter zurück

Mit nur noch 6,2 Millionen Tonnen verlor das schwere Heizöl über sechs Prozent gegenüber dem Jahr 2003. Zunehmende Umweltschutzauflagen, aber auch der hohe Preis, der andere Energieträger, wie z.B. Kohle, wieder attraktiv für Großverbraucher machte, trugen zu dieser Entwicklung bei.

Anstieg bei Rohbenzin spiegelt Konjunktur

Das überwiegend in der Weiterverarbeitung durch die chemische Industrie verwendete Rohbenzin (Naphta) ist ein Indikator für die positive Entwicklung dieser Branche mit einem Anstieg von 0,6 Millionen Tonnen.

Sonstige Produkte

Der Absatz der übrigen Produkte stieg um 1,3 Millionen Tonnen an. Herausragend war hier der Mehrabsatz bei den Flugtreibstoffen und bei Flüssiggas.

Starker Euro entlastet deutsche Verbraucher

Alle preisbedingten Belastungen wären erheblich höher ausgefallen, wenn nicht der Euro einen Höhenflug gegenüber dem Dollar angetreten hätte. Gegen Ende des Jahres mussten nur noch 75 Euro-Cents für einen US-Dollar bezahlt werden, im Jahresdurchschnitt waren es 81 Cents gegenüber 89 Cents im Vorjahr. Dies federte für alle Länder der Euro-Zone den Rohölanstieg merklich ab. Während der Durchschnittspreis für ein Barrel der Sorte Brent in Dollar von 28,8 im Jahr 2003 auf 38,2 im Jahr 2004 stieg, bedeutete dies in Euro nur einen Anstieg von 25,6 auf 30,8.

Ölrechnung des Verbrauchers stieg

Die für den Endverbraucher wichtigsten Mineralölprodukte Benzin (Super ist mit zwei Dritteln des Absatzes die maßgebliche Sorte), Diesel und Heizöl gingen als Gesamtmenge zurück, stiegen aber im Preis. So mussten im Jahr 2004 dafür 4,7 Prozent mehr aufgewendet werden, obwohl von diesen Hauptprodukten gegenüber Vorjahr 3,5 Prozent weniger verkauft wurden. Nach 78,3 Milliarden Euro im Vorjahr waren es nun 82,0 Milliarden Euro.

Ölrechnung des Verbrauchers

2004

2003

ProduktMenge Mio tPreis Euro/L (Jahres-Ø)Summe Mrd EuroMenge Mio tPreis Euro/L (Jahres-Ø)Summe Mrd Euro
Benzin (Super)25,01,1337,425,81,0836,9
Diesel28,90,9532,527,90,8929,4
Heizöl (3.000l Partie)25,00,4112,128,10,3612,0
78,982,081,878,3

Menge: -3,5 %; Ölrechnung +4,7 %

Woher kam das Rohöl für Deutschland?

Die Rohölimporte insgesamt erhöhten sich im Jahr 2004 um 3,7 Millionen Tonnen auf 110,1 Millionen Tonnen. Das führte zu einem Anstieg der Auslastung der Destillationskapazität von 95,8 auf 97,5 Prozent. Während sich an der Destillationskapazität und der Konversion nichts änderte, verschob sich die Herkunft der Rohöle weiter zugunsten der GUS. Mit 45,4 Millionen Tonnen kommen über 41 Prozent des in Deutschland verarbeiteten Rohöls dorther. Das ist mehr als der gesamte Nordseebeitrag mit 36,6 Millionen Tonnen, entsprechend 33 Prozent, hinter dem der OPEC-Beitrag mit 22,4 Millionen Tonnen, entsprechend rund 20 Prozent, zurückbleibt.

Die Produktenimporte gingen zurück, wogegen sich die Produktenausfuhr, nicht zuletzt durch die kräftige Nachfrage aus den USA, um 28 Prozent auf 24 Millionen Tonnen erhöhte. Damit verstärkte sich der seit 1999 erkennbare Trend, dass die Inlandsverarbeitung langsam steigt und die Produktenimporte zurückgehen; seit 1999 allein um 16 Millionen Tonnen. Dafür stieg der Export auf den in diesem Jahr erreichten Höchstwert von 24 Millionen Tonnen.

20042003+/- %
Rohöl und Produkte
Rohölimporte110,1106,4+3,5
davon
- GUS45,441,5+ 9,4
- Norwegen21,722,3- 2,7
- Großbritannien12,911,6+ 11,2
- Libyen13,09,0+ 44,4
- OPEC Beitrag22,420,4+ 9,8
- Nordsee Beitrag36,635,8+ 2,2
Inlandsförderung3,63,8- 5,3
Rohölausfuhr1,20,6+100,0
Produktenimporte34,536,1- 4,4
Produktenausfuhr24,018,8+ 27,7

20042003+/- %
Raffinerien
Destillationskapazität (Jahresmittel)114,8114,80,0
Konversionskapazität (Jahresmittel)47,247,20,0
Anteil Konversion (in %)41,241,20,0
Raffinerieeinsatz (Rohöl und Produkte)122,1117,8+ 3,7
Auslastung Destillationskapazität (Rohö in %)97,595,8+ 1,7

Die inländische Destillationskapazität von 114,8 Millionen Tonnen liegt damit erstmals seit langer Zeit über dem inländischen Absatz von 113,6 Millionen Tonnen.


Diesen Beitrag empfehlen

Lesen Sie mehr aus dem Resort Info