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Motorrad Gebrauchte Motorräder: Tipps und Sicherheits-Check

Motorrad


Gebrauchte Motorräder: Tipps und Sicherheits-Check

Beim Kauf eines gebrauchten Motorrades steht die Sicherheit, der Gesamtzustand, die Wartung und die Elektronik ganz oben auf der Liste. Nur wenn die Maschine aus zweiter Hand einwandfrei funktioniert, sind Freiheit und Fahrgefühl garantiert. Deshalb ist es wichtig, das Bike ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Unerlässlich vor dem Kauf: die Probefahrt. Wo besondere Gefahren lauern und worauf man beim Kauf eines gebrauchten Motorrades achten sollte: dazu Hinweise von den TÜV SÜD-Experten.

Abgefahrene Reifen, umgebaute Auspuffanlagen, schlecht greifende Bremsen, defekte Elektronik. Wer sich ein gebrauchtes Motorrad zulegt, sollte vor allem eines sein: sicher. Technische Mängel am Bike können für Fahrer und Sozius schnell lebensgefährlich werden. Genauso wie nicht sachgemäße Umbauten. Deswegen sollte man sich vor allem Zeit lassen und eine ausführliche Probefahrt unternehmen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der lässt vorab ein Gebraucht-Gutachten bei den Experten von TÜV SÜD erstellen.

Antrieb

Traummotorrad gefunden? Preis und Ausstattung stimmen? Dann geht es zur obligatorischen Probefahrt. Darauf achten, dass der Motor beim Start kalt ist. Nur dann kann man Geräusche wie das Mahlen von Lagern oder Rasseln der Steuerkette gut hören. Springt die Maschine einwandfrei an? Der Motor sollte auch nach dem Kaltstart rund und ruhig laufen. Zu diesem Zeitpunkt die Beleuchtung prüfen und schauen, ob die Bowdenzüge alle leichtgängig sind. Bei abgeschaltetem Motor: Gang einlegen, Kupplung ziehen und das Motorrad schieben. So lässt sich überprüfen, ob die Kupplung richtig trennt.

Antrieb II

Ist der Motor warm, unbedingt im Stand schauen, ob er sich ohne Aussetzer hochdrehen lässt. Beim Viertakter auf bläulichen Rauch aus dem Auspuff und auf den Geruch nach verbranntem Öl achten. Das kann auf verschlissene Kolbenringe hinweisen. Qualmt es sogar im Stand, sind die Ventilschaftdichtungen undicht. (2-Takter rauchen immer). Zudem auf den Ölstand achten und schauen, dass die gesamte Antriebseinheit trocken ist. Bei Wasserkühlung: Deckel vom Ölnachfüllstutzen kontrollieren. Sind weiße Ablagerungen zu sehen, könnte Kühlwasser durch Haarrisse ins Motoröl gelangt sein. Ebenfalls trocken sollte der Tank sein. Besonders Falze und auch den Tank von innen auf Korrosion überprüfen.

Kette und Kardan

Der Kettensatz birgt mit das größte Verschleißrisiko beim Motorrad. Deswegen unbedingt die Kette und die Ritzel und Räder auf Abnutzung und Beschädigungen kontrollieren. Ist die Kette gut gepflegt? Ist sie verrostet oder schlackert, weist das auf allzu lockeren Umgang des Vorbesitzers mit der Kraftübertragung hin. Besonderheit Kardan: außen auf Dichtigkeit überprüfen. Während der Probefahrt: Geräusche beim Lastwechsel weisen auf bald nötigen Austausch hin. Das ist sehr kostspielig. Die Welle lässt sich aber auch im Stand prüfen: Dazu das Hinterrad mit der Hand drehen. Spürt man dabei ein leichtes Spiel, ist alles in Ordnung, wenn‘s knackt und kracht: Finger weg!

Lenkung und Federbeine

Lenkung und Dämpfung sind in hohem Maße sicherheitsrelevant und müssen deswegen einwandfrei funktionieren. Bei der Lenkung darauf achten, dass die Anschläge nicht beschädigt sind. Außerdem sollte sie leichtgängig sein, kein Spiel haben und sogar bei starkem Eintauchen nicht knacken. Tauchen solche Mängel auf, ist das Lenkkopflager defekt. Bei den Federbeinen auf undichte Stellen schauen. Außerdem dürfen beim Ein- und Austauchen keine Gurgelgeräusche zu hören sein. Tipp vom Experten: Wippt das Heck nach – hapert es eventuell an der Dämpfung. Dazu ein Hinweis: Bei modernen Dämpfungen lassen sich Federvorspannung sowie Druck- und Zugstufe auf das Gewicht des Fahrers und die Fahrweise einstellen. Diesen Unterschied bei der Probefahrt berücksichtigen. Und: Die korrekte Einstellung der Federung auf den Fahrer lässt man am besten von Fachmann erledigen.

Bremsen und Räder

Haben die Bremsbeläge noch ausreichend Stärke? Zur Orientierung: Ein neuer Bremsbelag ist ca. 5 mm dick. Bei ca. 2 mm oder wenn die Verschleißgrenze erreicht ist, muss gewechselt werden, so der Tipp vom Fachmann. Die Bremsscheiben müssen ausreichend stark sein und dürfen keine Riefen oder Risse haben. Bei den Scheiben auch auf Verfärbungen achten. Die entstehen, wenn die Bremsen zu heiß geworden sind.

Von der Bremse zu Rad und Reifen

Die Felgen müssen absolut rund laufen. Sind die Felgenhörner verkratzt, verbeult oder gibt es sogar Abplatzungen, dann heißt es: Finger weg vom Angebot. Auch bei den Reifen größte Sorgfalt walten lassen. Sie stellen schließlich den Kontakt zur Straße her. Dazu eine kurze Checkliste: Die Profiltiefe der Reifen muss noch bei mindestens 1,6 mm (gesetzliche Mindesttiefe) liegen. Profil und Flanken der Reifen dürfen keine Schnitte oder andere Beschädigungen haben. Sind gar ganze Profilstücke ausgebrochen – neue Reifen Fordern. Weiter darauf schauen, ob noch alle Ventilkappen vorhanden sind. Und vor der Probefahrt: Luftdruck prüfen!

Reifen und Papiere

Auch wenn die Sichtkontrolle positiv verläuft: Mehr als 6 Jahre sollten Motorradreifen nicht durch die Lande rollen. Denn: Wärme und Sonnenlicht setzen den Reifen zu. Alterungsschutzmittel in der Gummimischung wandern mit der Zeit an die Reifenoberfläche. Die Reifen "gasen" aus, sie altern. Die Folge: Rutschphasen und längere Bremswege – vor allem bei Nässe. Achtung: Reifen gehören zu den Favoriten im Tuning-Repertoire: Deshalb die Typen mit den Angaben in den Papieren vergleichen.

Auspuffanlage

In Sachen Tuning mit den Reifen ganz oben auf der Beliebtheitsskala: der Auspuff. Unbedingt überprüfen, ob der Originalauspuff verbaut ist. Ist geschraubt worden, muss die Ersatzanlage eine Betriebserlaubnis haben (ABE) und in die Bike-Papiere eingetragen sein. Auch schauen, ob sämtliche Verbindungen der Anlage dicht sind. Weiterer Ratschlag vom TÜV SÜD-Motorradexperten: Ruhig mal mit der Faust gegen die kalte (!) Auspuffanlage schlagen. Wenn‘s rasselt, muss der Schalldämpfer ausgetauscht werden.

Probefahrt

Sind alle Kriterien überprüft worden, steht einer sicheren Probefahrt nichts mehr im Wege. Bei 60 bis 80 km/h auf gerader Strecke und unbelebter Straße ruhig mal den Lenker etwas lockerer halten – dabei griffbereit bleiben! Die Maschine sollte absolut ruhig laufen und nicht nach einer Seite ziehen – dann könnten Telegabel oder sogar der Rahmen verzogen sein.

Bremsen-Check

Mehrmals hintereinander bremsen – der Bremspunkt darf sich nicht verändern. Die Hebel auch einmal leicht anziehen: Pulsieren sie, haben die Scheiben einen Schlag.

Motorencheck

Wer ganz sicher gehen will, dass der Motor nicht verändert wurde, der geht damit auf den TÜV SÜD-Motorenprüfstand und lässt ein Leistungsgutachten erstellen. Geräusche, beispielsweise im Getriebe, lassen sich gut hören, wenn man untertourig Gas gibt. Mahlt, kracht oder heult es: Finger weg! Noch ein Zusatz zum Getriebe: Selbstverständlich sollten sich alle Gänge leicht schalten lassen. Während der Fahrt unbedingt darauf achten, ob alle Instrumente und elektronischen Helfer einwandfrei funktionieren – ob beispielsweise die ABS-Kontrolllampe ausgeht. Wie reagiert das neue Bike in spe auf Bodenwellen? Schaukelt es nach, ist die Dämpfung falsch eingestellt oder sogar defekt. Nach der Probefahrt erneut prüfen, ob Motor, Getriebe und Dämpfung dicht sind. Wichtig: Funktioniert der Zündunterbrecher am Seitenständer?

Sonderzubehör

Biker basteln gerne. Deswegen ein Auge darauf haben, ob Sonderzubehör wie Lampen, Fußrasten, Lenkerumbauten, Stahlflexleitungen, Sitze und Co. sachgerecht verbaut wurden und in die Papiere eingetragen sind.

Informationen rund ums Bike

Die Motorrad-Experten von TÜV SÜD sind auch auf der IMOT vom 19. bis 21. Februar in München vertreten. Auf dem TÜV SÜD-Stand 332 in Halle 3 beantworten sie alle Fragen rund ums Motorradfahren und bieten kostenlose Seh- und Reaktionstest an.


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