Mit der Installation eines 90 Tonnen schweren Abhitzekessels legt Michelin am Produktionsstandort Bad Kreuznach zur Zeit den Grundstein für eine hochmoderne Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK). Mit dieser besonders umweltschonenden Technologie reduziert Michelin den CO2-Ausstoß am Standort Bad Kreuznach um 17.000 Tonnen jährlich. Der Grund: Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Kraftwerken erzeugt eine KWK zwei Energieprodukte gleichzeitig: Strom und Wärme. Michelin kann mit der neuen Anlage zukünftig seinen kompletten Eigenbedarf von 31 Tonnen Prozessdampf pro Stunde decken und zusätzlich rund 65 Prozent des Strombedarfs.
Herzstück der in Bad Kreuznach eingesetzten KWK-Anlage wird eine Gasturbine sein, die Wärme erzeugt. Ein Generator wandelt einen Teil dieser Wärme in Strom um. Der andere Teil der Wärme gelangt in den Abhitzekessel, der 250 Grad heißen Prozessdampf für die Reifenproduktion erzeugt. Dabei geht kaum Abwärme verloren. Daher erzielen KWK-Anlagen sehr hohe Wirkungsgrade und sparen wertvolle Primär-Energie-Ressourcen. Gleichzeitig mindern sie die Emission von Treibhausgasen. Die Aufbauarbeiten des fünf Meter hohen Kessels des deutschen Herstellers Omnical werden bereits am kommenden Samstag abgeschlossen sein. Im Juni folgt die Installation der Gasturbine. Ab Oktober 2006 wird die KWK-Anlage Strom und Dampf liefern. Betreiber ist die Steag Saar Energie.
100 Jahre in Bewegung
Michelin in Deutschland feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Das Werk Bad Kreuznach besteht seit 40 Jahren. Der Weltkonzern ist in der Bundesrepublik mit insgesamt fünf Produktionsstandorten und der Vertriebszentrale präsent. Einschließlich der Tochtergesellschaften und Beteiligungen beschäftigt Michelin bundesweit mehr als 8.900 Mitarbeiter und ist mit einer Jahresproduktion von knapp 17 Millionen Einheiten einer der größten Reifenhersteller Deutschlands.