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VW Touareg (2010)


VW Touareg 2010Der neue Touareg hat deutlich an Dynamik gewonnen; und zwar sowohl im Hinblick auf die Motoren, als auch in Bezug auf die Optik. Letzteres geht natürlich auf das Konto des neuen Designs und – damit verbunden – einer nochmals sportlicheren Auslegung der Proportionen. Ziel war es, dem Touareg eine wesentlich elegantere Anmutung zu verleihen. Und das gilt ebenso für die nun horizontal ausgerichtete Frontpartie mit ihren markanten Scheinwerfern, die für den Touareg typische Heckpartie und ihrem nachts unverkennbaren Rückleuchtendesign als auch für den schlankeren, athletischen Karosseriekörper.

Frontpartie

Zentrale Bestandteile sind die schwarze, glänzende und mit Chromstreifen durchzogene Verkleidung des oberen Kühlergrillgitters, die optisch stets in diese Linienführung integrierten Scheinwerfer, die in Wagenfarbe lackierte Mittelebene des Stoßfängers und ein u-förmiger und meist mit einer Chromleiste eingefasster unterer Lufteinlass als 3. Ebene.

Die Modulation der v-förmigen Motorhaube und der souveränen Schulterlinie unterstreichen den robusten, kraftvollen Auftritt des Touareg, während die Klarheit der Oberflächen parallel die Eleganz des neuen SUV betont. Das waagerechte Band aus dem relativ flachen Grill, dem hier integrierten VW-Logo und den trapezförmigen Scheinwerfern definiert den souveränen Charakter des Touareg. Die untere der 2 im Kühlergrill eingearbeiteten Chromspangen findet ihre Fortsetzung in den zum Grill hin schmaler zulaufenden Scheinwerfern.

Diese Doppelscheinwerfer mit ihrem komplexen, technisch gestalteten Innenleben sind optisch wie technisch ein Highlight. Es gibt sie in 3 Ausführungen: als Halogenscheinwerfer, Bi-Xenonschein­werfer und weltweit erstmals als Bi-Xenonscheinwerfer mit Dynamic Light Assist (Dauerfernlicht).

VW TouaregUnter dem in Wagenfarbe lackierten Mittelteil des Stoßfängers erschließen sich die unteren Lufteinlässe. Der mittlere von ihnen ist im Falle des Touareg Hybrid und Touareg V8 TDI mit Chromstegen und einer erneut u-förmigen Einfassung versehen. Im untersten Segment des Stoßfängers befinden sich die Nebelscheinwerfer und die Radar-Sensorik der optionalen Automatischen Distanzregelung (ACC plus Front Assist).

Silhouette

Dank der geringeren Karosseriehöhe, der kurzen Überhänge, einer dynamischen Seitenfensterlinie und der klaren Skulpturierung in den Flächen wirkt die Silhouette im Gegensatz zu vielen anderen SUV keineswegs massig. Das Gegenteil ist der Fall: Ähnlich wie bei einem Sportwagen, ist der Karosseriekörper im Bereich der Türen leicht tailliert. So entsteht zwischen den A- und C-Säulen partiell eine Hohlkehle, die das Licht fängt und der gesamten Seitenpartie eine muskulöse, athletische Anmutung verleiht.

Diesen Charakter verstärken die präzisen Kanten der Radläufe und des hinteren Seitenteils. Sie setzen deutliche Akzente und unterteilen die Flächen geschickt. Die nach hinten schmaler werdende Seitenfenstergrafik korrespondiert dabei mit der deutlich herausgearbeiteten, hinteren Schulterpartie. Als klare SUV-Merkmale fungieren zudem die robusten, zum Radhaus hin schwarz verkleideten Radläufe: Hier werden die Wesensmerkmale dieser Fahrzeugklasse – Kraft und Widerstandsfähigkeit – durch die optische Betonung der großen Räder (Serie 7,5J x 7 beim V6 TDI und V6 FSI, 8J x 18 beim Hybrid und V8 TDI) gezielt in den Vordergrund gestellt.

Ebenso formschön wie praktisch sind die Außenspiegel mit integrierten Blinkern und die in Zugrichtung öffnenden und damit auch im Crashfall optimal ausgelegten Türgriffe. Die zwei Touareg Top-Versionen, der Hybrid und der V8 TDI, weisen in der Silhouette neben den eigenständigen 18-Zoll-Leichtmetallfelgen eine Chromeinfassung der Seitenfenster und eine Chromleiste über dem Seitenschweller auf. Optional steht zudem für alle Versionen eine Dachreling in Schwarz oder Chrom zur Verfügung.

Heckpartie

VW TouaregSelbst von hinten ist der neue Touareg auch ohne Typenbezeichnung sofort als solcher zu erkennen. Wie die Frontpartie, so wird auch das Heck des neuen Touareg durch horizontale Linien geprägt. Oben weist die Heckklappe einen unter aerodynamischen Gesichtspunkten gestalteten Spoiler aus, der optisch zugleich die Dachpartie verlängert. Die große Heckscheibe reicht bis in die D-Säulen hinein; geöffnet werden kann die Klappe optional automatisch via Elektromotor.

In die Heckklappe integriert wurden Teile der Rückleuchten. Diese innenliegenden Segmente weisen jeweils ein zweites Rücklicht sowie den Rückfahrscheinwerfer auf. Die Außensegmente beherbergen die Funktion Rück-, Brems- und Blinklicht. Markante optische Details der Doppelrücklichter: 4 in der Form eines "L" (rechts gespiegelt) ausgeführte Elemente, die markant die 4 pupillenartigen Zentralelemente einfassen. Auf diese Weise entsteht eine absolut unverkennbare Nachtgrafik. Wieder zentral in der Mitte zwischen den Leuchten angeordnet ist das VW-Logo. Als Ladekantenschutz kommt bei den Touareg-Versionen Hybrid und V8 TDI serienmäßig eine verchromter Trittbereich auf der Ladekante des Stoßfängers zum Einsatz. In das unterste Segment des in Wagenfarbe ausgeführten Stoßfängers sind außen als schmale Streifen die Nebelschlussleuchten eingearbeitet. Einzig der Mittelteil mit den hier links und rechts integrierten Endrohren der Abgasanlage ist in schwarz gehalten. Während die Touareg-Versionen V6 FSI und V6 TDI runde Endrohre besitzen, sind die beiden Topversionen an verchromten, eckigen Rohren zu erkennen.

Mit 4.795 mm wurde der neue Touareg um 41 mm länger, gleichzeitig aber mit nun 1.709 mm um 17 niedriger. Analog zur Länge stieg der Radstand auf 2.893 mm (+38 mm). Die Breite des Touareg wuchs um 12 auf nun 1.940 mm.Für ein Fahrzeug dieser Größe sind zudem die Karosserieüberhänge vergleichweise kurz und damit optisch ebenso knackig, wie im Hinblick auf den Offroad-Einsatz praktisch. Im Detail: Vorn beträgt der Überhang der Grundversion (jeweils von der Radnabe gemessen) 916 mm; hinten sind es 986 mm.

Deutlich weniger Gewicht

VW TouaregDas Leergewicht des Touareg wurde durch gezielte Karosseriemodifikationen, die Materialauswahl und einen leichteren Antriebsstrang je nach Version zwischen 203 und 222 kg gesenkt. Zu den karosserieseitigen Maßnahmen zählt unter anderem erstmals in dieser Fahrzeugklasse der Einsatz sogenannter Mehrschichtdämpfungen zur Geräuschisolierung, die bei höherem Wirkungsgrad deutlich weniger wiegen als übliche Dämm-Materialien. Das Leergewicht des Touareg V6 FSI wurde so auf 2.035 Kilo reduziert. Die Turbodieselversionen wiegen 2.099 (V6 TDI) und 2.222 kg (V8 TDI); der Touareg Hybrid kommt auf ein Gewicht von 2.240 kg. Das Gewicht der Rohkarosserie sank um 5% auf 398 kg.

Fußgängerschutz

Da der mit bis zu 9 Airbags ausgestattete Touareg weltweit angeboten wird, muss er alle global geltenden Anforderungen erfüllen. In der Regel werden die gesetzlichen Auflagen dabei vom neuen SUV übertroffen. Für Volkswagen ist allerdings auch die Partnerschaft zu anderen Verkehrsteilnehmern extrem wichtig. Abermals einen deutlichen Schritt weiter, als es die Gesetzgebung fordert, ging Volkswagen deshalb im Hinblick auf den Fußgängerschutz. Hier wurde ein neues Deformationselement zur Anbindung der vorderen Kotflügel realisiert. Dank des nun aus Kunststoff bestehenden Karosserieteils werden erhebliche Fortschritte beim Schutz des Kopfbereiches von Fußgängern und Fahrradfahrern erzielt. Generell gilt darüber hinaus, dass dieser SUV bei jedem erdenklichen Crashfall zu den sichersten Automobilen der Welt zählt.

Panorama-Schiebedach (PSD)

Wie aufwendig das Touareg-Team den Rohbau konstruierte, zeigt exemplarisch das neue Panorama-Glasdach: Das Schiebe-/Hubdach füllt mit 990 x 1.452 mm praktisch die gesamte Dachfläche über den Fahrgästen aus und vermittelt aufgrund dieser Größe ein einzigartiges, lichtes Raumgefühl. Im Normalfall führt solch eine Öffnung – immerhin 350% größer als ein normales Schiebedach – zu einer Verschlechterung der Steifigkeitswerte. Genau das ist beim Touareg dank der Grundsteifigkeit und eines zusätzlichen, mit einer Hightechverbindung eingeklebten Verstärkungsrahmen nicht der Fall. Dieser Verstärkungsrahmen bietet ein Optimum an Steifigkeit und Crash-Performance bei niedrigstem Gewicht. Er be­steht aus Tailored Blanks (Blechteile aus verschiedenen Werkstoffgüten) mit symmetrischen Dicken, wodurch die sogenannte Schubsteifigkeit des Touareg mit PSD praktisch auf das Niveau der Volldachvariante gebracht wurde. Durch die umlaufende, steife Anbindung an die Seitenteile und Dachquerträger konnte dabei auf zusätzliche Verstärkungen oder Knotenbleche gänzlich verzichtet werden.

Das Schiebedach lässt sich selbst bei einer (theoretischen) Geschwindigkeit von 260 km/h noch schließen und würde – selbstverständlich geschlossen – auch bei 300 km/h keine Windgeräusche machen. Getestet wurde die Funktionsfähigkeit des Daches in einem Temperaturbereich von -20 bis +95 Grad und bei bis zu 95% Luftfeuchtigkeit.

Automatisch öffnende Heckklappe

VW TouaregNeu konzipiert wurde ebenfalls der Antrieb für die optional auch in der zweiten Touareg-Generation automatisch auf- und zufahrende Heckklappe (serienmäßig im Touareg Hybrid und V8 TDI). Der komplette Antrieb wiegt 40% weniger als beim Vorgänger. Das automatische Öffnen und Schließen kann jetzt nicht nur von innen (über eine Taste in der Türverkleidung der Fahrerseite) und an der Heckklappe selbst betätigt werden, sondern auch via Funkfernbedienung am ebenfalls völlig neu konzipierten Schlüssel. Eine weitere neue Funktion ist das "Tip to Close"; hier reicht es, kurz an der geöffneten Heckklappe zu ziehen, um das Schließen einzuleiten.

Eine erstmals in der Heckklappe eingesetzte Spindelantriebstechnologie sorgt für einen ruckfreieren Ablauf des Öffnens und Schließens. In der Schlussphase des Schließens kommt zudem eine Zuziehhilfe zum Einsatz. Ein akustisches Signal nach dem Aktivieren des Antriebs und ein aufwendiger Einklemmschutz garantieren die entsprechende Sicherheit. Stellt das System über einen Kraftbegrenzer oder seitliche Sensoren die Einklemmgefahr fest, öffnet die Klappe augenblicklich in der entgegengesetzten Richtung.

Scheinwerfer im Detail

Ein weiteres, im wahrsten Sinne des Wortes optisches Highlight sind die Scheinwerfer des neuen Touareg. Es gibt sie in 3 Ausführungen: als Halogenscheinwerfer, Bi-Xenonscheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregulierung und – ein weltweites Novum in dieser Klasse – als Bi-Xenonscheinwerfer mit einer dynamischen, kamerabasierten Fernlichtregulierung (Dynamic Light Assist).

Doppel-Halogenscheinwerfer: Bereits die Halogenscheinwerfer bie­ten ein in den Fernlichtreflektor integriertes Tagfahrlicht. Die Scheinwerfer nutzen dabei eine sogenannte 2-Faden-Lampe (H15) von Osram für das Fern- und Tagfahrlicht. Die H15-Glüh­lampe vereint eine extrem hohe Lebensdauer mit einem sehr hellen Lichtstrom im Fernlichtbereicht. Der Reflektor besitzt für das Tagfahrlicht eine separate Segmentierung, während die größere Reflektorfläche für das Fernlicht genutzt wird.

Bi-Xenon mit geschwindigkeitsabhängiger Lichtverteilung: Optisch wie technisch noch faszinierender aufgebaut sind die im Touareg Hybrid und V8 TDI bereits serienmäßigen Bi-Xenonscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht. Neben dem serienmäßigen, dynamischen und statischen Kurvenfahrlicht verfügen sie – erstmals bei Volkswagen realisiert – über eine geschwindigkeitsabhängige Lichtverteilung. Sie bieten dabei jeweils eine spezifische Stadt- und Landstraßen- sowie Autobahnlichtfunktion mit einer situationsbezogenen, optimalen Lichtverteilung. Beispiel Autobahn: Hier wird die Lichtverteilung ab 110 km/h vergrößert, um eine verbesserte Fernfeldausleuchtung zu erzielen; selbstverständlich ohne jemanden zu blenden.

VW TouaregBeide Xenon-Scheinwerfer – je einer für das Abblend- und Fernlicht – sind dabei mit einer quecksilberfreien DS3-Lampe ausgerüstet. Volkswagen greift hier einmal mehr der internationalen Gesetzgebung vor, die in einigen Regionen künftig quecksilberfreie Leuchtmittel vorschreiben wird.

Eine weitere Besonderheit der Scheinwerfermodule ist das erstmals bei Volkswagen in dieser Art realisierte, hier ebenfalls serienmäßige LED-Tagfahrlicht. Um das Xenonmodul gruppieren sich dabei in einer u-förmigen, dreidimensionalen Optik 15 LED. Selbst bei der Aktivierung der Hauptscheinwerfer leuchten die LEDs weiter; und zwar gedimmt, um so die typische, u-förmige Signatur der LEDs zu jeder Tages- und Nachtzeit in das Erscheinungsbild des Touareg zu integrieren. Die LEDs dienen im gedämmten Modus zudem als Stand- respektive Positionslicht.

Bi-Xenon mit Dynamic Light Assist: In der 3. Ausbaustufe bieten die Bi-Xenonscheinwerfer eine Weltneuheit – das maskierte, kamerabasierte Dauerfernlicht, Dynamic Light Assist genannt. Es kann optional zu den Bi-Xenonscheinwerfern hinzugewählt werden. In Verbindung mit einer hinter der Windschutzscheibe integrierten Kamera bleiben dabei die Fernlichtmodule der Bi-Xenonschein­werfer dauerhaft aktiv; sie werden vorab nur in den Bereichen abgeblendet, in denen das System eine mögliche Blendung anderer Verkehrsteilnehmer analysiert hat.

Beispiel Gegenverkehr: In diesem Fall wird nur der Fahrbahnbereich gedimmt beleuchtet, in dem sich entgegenkommende Autos bewegen; die restliche Fahrbahn wird weiterhin mit Fernlicht erhellt. Dem Fahrer steht somit deutlich mehr Licht und damit ein klares Plus an Sicherheit und Fahrkomfort zur Verfügung. Realisiert wird die Funktion durch eine zusätzliche Blende zwischen dem Reflektor mit dem Xenon-Brenner und der Linse. In Verbindung mit einem intelligenten, seitlichen Schwenken des gesamten Moduls (via Kurvenlicht-Funktion) sowie der individuellen Ansteuerung des linken und rechten Scheinwerfers erlaubt es diese zusätzliche Blendengeometrie, die Lichtquelle nur in jenen Bereichen zu maskieren, von denen eine Blendung ausgehen könnte.

Geschwindigkeiten von 65 km/h: Mit Hilfe der Front-Kamera erkennt das Kurvenlicht-Steuergerät das vorausfahrende Fahrzeug und "schiebt" den Lichtkegel bis an dessen Heck oder sogar seitlich am Wagen vorbei – ohne Blendung des Fahrers. Der Sicherheits- und Komfortzuwachs durch Dynamic Light Assist ist ähnlich groß zu bewerten, wie seinerzeit die Einführung der Xenon-Technologie selbst.

Interieur

Komfort und Sicherheit prägen den Innenraum des neuen Touareg. Dank des verlängerten Radstandes konnten zudem der Fond und der Laderaum deutlich großzügiger als beim Vorgänger konzipiert werden. Die im Fond verfügbare Innenraumlänge beträgt jetzt 1.819 mm. Das Grundlayout des 5-sitzigen Touareg zeigt auf jeden Fall auch im Innenraum eine Verbindung aus glasklaren Linien, zeitloser Eleganz, hoher Funktionalität und hoher Materialqualität. Die in Slush-Technik gearbeiteten, weichen, lederartigen Armaturen-Oberflächen und die hier integrierten Chrom- oder Aluminium-Verkleidungen sowie die ausstattungsabhängigen Edelholz-Applikationen markieren in dieser Klasse erneut den Stand der Dinge. Ein besonderer Reiz geht dabei vom Zusammenspiel aus SUV-typischer Robustheit und dem Ambiente eines Oberklasse-Fahrzeugs aus. In einem edlen Rot-Ton beleuchtet sind parallel zu den Tasten und Schaltern im Interieur auch die entsprechenden Symbole und Markierungen auf den Bedienrädern der Lüftungsöffnungen.

VW TouaregDer generelle Anspruch war im Hinblick auf das Interieur außergewöhnlich hoch, da das Cockpit der ersten Touareg-Generation bis heute zu den hochwertigsten und am besten strukturierten aller SUV gilt. Übergeordnet stand zudem bei diesem Volkswagen das Ziel im Vordergrund, das Auto auf Anhieb intuitiv bedienen zu können. Der Fahrer nimmt deshalb in einem SUV Platz, der von einer durchgängig stimmigen Ergonomie geprägt wird.

Angelassen wird der Touareg entweder über das neu konzipierte, elektronische Zündschloss (Schlüssel kann sowohl nach rechts oder links gedreht werden) oder den Startknopf links vom Schalthebel der 8-Gang-Automatik (bei Keyless Access, dem im Touareg Hybrid und V8 TDI serienmäßigen "schlüssellosen" Schließ- und Startsystem). Bereits beim ersten Platznehmen fällt auf, dass sich die Beinfreiheit in Richtung Getriebetunnel durch die neu gestaltete Mittelkonsole spürbar verbessert hat. Die Mittelarmlehne (beim Touareg Hybrid und V8 TDI zweiteilig ausgelegt), reicht nun weiter nach vorne und optimiert die Armauflage. Beim Vorgänger musste die deutlich kürze Auflage nach vorne gefahren werden, um einen ähnlich komfortablen Effekt zu erzielen.

Cockpit

In jedem Fall baut sich vor dem Fahrer ein klar strukturiertes und hochwertiges Cockpit auf. Im präzise gestalteten Kombiinstrument liegen alle wesentlichen Informationen im Blickfeld. Links befindet sich der Drehzahlmesser, rechts der bis 280 km/h reichende Tacho. Links unten wurde das deutlich kleinere Rundinstrument für die Motortemperatur, rechts das der Tankanzeige angeordnet.

Diese klassischen, analogen Instrumente zeigen, wie schon beim Vorgänger, eine besonders hohe Wertigkeit und Präzision: Sie besitzen galvanisch verchromte Zierringe und rot beleuchtete Zeiger. Die Ziffernblätter sind mit weißen LEDs hinterleuchtet und dreidimensional ausgeführt. Aufgrund dieser Veredelungsschritte und speziell entspiegelter Deckgläser erinnern die Rundinstrumente an edle Chronographen. Innerhalb des Drehzahlmessers und Tachos sind Felder mit Warn- respektive Informationsanzeigen hinterlegt, die nur bei einem entsprechenden Hinweisbedarf aufleuchten. 7 von ihnen befinden sich im Drehzahlmesser, 8 im Tacho und acht weitere unterhalb des zwischen beiden Hauptinstrumenten angebrachten Multifunktionsdisplays – dem Hauptwarnbereich.

Dieses Display gibt es in zwei Ausführungen: als 7 Zoll großes Farbdisplay im 15:9-Format (Multifunktionsanzeige Premium) und als 5 Zoll großes Monochromdisplay (Multifunktionsanzeige). Die Multifunktionsanzeige Premium kommt serienmäßig im Touareg Hybrid sowie in Verbindung mit den V8-Aggregat zum Einsatz. Diese Ausführung des Displays erlaubt eine große Vielzahl von Darstellungsmöglichkeiten, ohne den Fahrer dabei mit Informationen zu überfrachten. Er kann vielmehr über ein selbsterklärendes und farbcodiertes Kontextmenü ("Navigation", "Audio", "Telefon", "Fahrzeug", "Assistenten") gezielt Informationen auswählen oder ausblenden. Im Display des Touareg Hybrid wird zudem die Energieflussanzeige respektive der Antriebszustand – beispielsweise das Boosten, die Leistungskombination von V6 TSI und E-Motor – dargestellt.

VW TouaregDank des großen Displays können viele Darstellungen detaillierter eingespielt werden. Etwa die Navigationsanzeigen: Neben den Richtungspfeilen sind dabei an Abzweigen auch die einzelnen Fahrbahnen und die namentliche Nennung der Hauptrichtung zu sehen.

Die Touareg-Versionen V6 FSI und V6 TDI sind mit dem 5 Zoll großen Display ausgestattet. Auch diese Multifunktionsanzeige kennzeichnet eine perfekte Menüführung und eine überzeugende Visualisierung der verschiedensten Parameter.

Mittelkonsole mit serienmäßigem Touchscreen

Die Mittelkonsole wird im oberen Bereich durch das neue, serienmäßige Radio-CD-System RCD 550 respektive durch das optionale, auf dem Funktionsumfang des RCD 550 aufbauenden Radio-Navi­gationssystems RNS 850 geprägt. Beide Geräte sind mit einem Touchscreen ausgestattet. Das Display und die darunter angeordnete Bedieneinheit sind edel mit einer hochglänzenden, schwarzen Applikation verkleidet. Über dem Display befindet sich – als zentraler Fixpunkt des Interieurs – der sofort zu erkennende und perfekt erreichbare Warnblinkschalter. Genau darüber auf der Schalttafel befindet sich, wie schon beim Vorgänger, ein Staufach mit Deckel, diesmal jedoch ebenfalls in der haptisch wie optisch exklusiveren Slush-Technik bezogen.

Neben der intuitiv bedienbaren Menüführung über den Touchscreen bietet das RCD 550 respektive RNS 850 eine Hauptkontextleiste unterhalb des Screens. Hier gibt es 8 Tasten ("Radio", "Media", "Nav", "Traffic", "Phone", "Climate", "Car" und "Setup") zum Wechsel der Grundmenüs sowie 2 Drehregler. Über diese 2 Ebenen – Touchscreen und Steuerungsleiste – können alle wesentlichen Funktionen und Grundeinstellungen wie die des Fahrzeugs ("Car") oder der Klimaanlage ("Climate") vorgenommen werden. Inklusive aller Energiefluss- und Verbrauchsdaten der Hybridversion sowie der von den Kameras des Umfeldsichtsystems Area View oder der Rückfahrkamera Rear Assist (bei Area View integriert) übertragenen Bilder.

Direkt unter der Infotainmentkomponente befindet sich, ebenfalls optimal einsehbar und logisch strukturiert, die Grundbedienung der zugfreien 2-Zonen-Klimaanlage (optional 4-Zonen-Klimaanlage) sowie der je nach Ausstattung integrierten Sitz- und Standheizung sowie Sitzbelüftung. Volkswagen geht auch hier konsequent den Weg der klassischen, weil einfachen Bedienbarkeit. Sprich: Fahrer und Beifahrer steht jeweils ein Drehregler zur Verfügung, über den in 0,5-Grad-Schritten individuell für jede Zone oder den kompletten Innenraum die Temperatur eingestellt wird; ein Digital-Display zwischen diesen Reglern zeigt die rechts und links gewählte Temperatur an.

Um diese Drehregler sind jeweils 4 Tasten angeordnet. Über die beiden unteren werden die optionale Sitzheizung und die Sitzbelüftung aktiviert (beide in 3 Stufen). Links – also auf der Fahrerseite – befinden sich die Defrost-Taste und die Umstellung von der individuellen Temperatur-Zonen-Regelung auf eine einheitliche Klimaregelung vom Fahrer aus. Rechts – auf der Beifahrerseite – sind die Tasten der Umluftschaltung und Heckscheibenheizung angeordnet. In der Mitte befinden sich unter anderem die manuelle Gebläseregelung sowie die Funktion "Rest" zur Nutzung der Restwärme oder -kühlung bei abgestelltem Fahrzeug.

Ergonomisch ideal in der Hand liegt zudem der Schalthebel für die 8-Gang-Automatik. Dahinter in Richtung der Mittelarmlehne sind die robust und technisch gestalteten Drehregler für die Steuerung der Fahrwerks- und Allradoptionen angeordnet. Neben dem Schalthebel integriert wurden die Taster für das Start-Stop-System sowie die elektrische Parkbremse samt Auto-Hold-Funktion. In der Konsole gibt es zudem einen Stauraum für 2 Trinkdosen oder Flaschen (0,5 Liter) sowie die in den USA üblichen Trinkbecher (40 Oz).

In den vorderen Türen können darüber hinaus Flaschen mit einem Inhalt von bis zu 1,5 Litern, in den hinteren von bis zu 1,0 Litern verstaut werden. Perfektion im Detail: Im kühlbaren, nun größeren Handschuhfach gibt es eine spezielle Ablage für Brillen. Damit die Gläser nicht verkratzen, ist es im Bereich der Auflagefläche mit einer weichen Oberfläche bezogen.

Radio- und Radio-Navigationssystem

RCD 550 mit Touchscreen: Die Audio-/Navigationssysteme des Touareg sind Neuentwicklungen. Serienmäßig kommt hier das Radio-CD-System RCD 550 mit 6,5 Zoll großem Touchscreen, MP3- und MP4-Wiedergabefunktion, Multimediabuchse AUX-IN und integriertem 6-fach-CD-Wechsler zum Einsatz.

RNS 850 mit 60-Gigabyte-Festplatte und DAB: Optional kann dieses Infotainmentmodul zum Navigationssystem RNS 850 mit DVD-Player, Sprachsteuerung und einem 8-Zoll-Touchscreen erweitert werden. Der ermöglicht unter anderem eine 3D-Kartendar­stellung (Gebäude- und Topographiedarstellung via "Digital Terrain Model"). Die technische Basis dafür bildet eine 60-Gigabyte-Festplatte samt Hochleistungsprozessor (SH4), 512 MB RAM und 256 MB Flashspeicher.

VW TouaregParallel zum klassischen UKW- (FM) und Mittelwellenempfang (AM) bietet das RNS 850 in den Europa-Versionen den digitalen Highend-Radio-Empfang DAB (Digital Audio Broadcasting). Aktuelle Radio-Mitteilungen können dabei als Texte im Display dargestellt werden. Mehr noch: Eine Slideshow überträgt auf Wunsch Daten als Bilder. Wenn etwa in der ersten deutschen Fußballbundesliga der VFL Wolfsburg gegen den VFB Stuttgart spielt, würde das 1:0 der Wolfsburger inklusive Zusatzinformationen und Tabellenstand als visuelle Infos in das Display eingeblendet werden – bei einer Führung der Stuttgarter würde dies auch klappen.

Darüber hinaus lässt sich das System natürlich um eine Bluetooth-Schnittstelle für Telefone (Mobiltelefonvorbereitung Premium inklusive SIM-Kartenschlitz), die Multimediabuchse MEDIA IN mit USB-Adapterkabel oder iPod/iPhone-Adapterkabel, einen DVD-Wechsler im Kofferraum (für 6 DVDs) und das neue Dynaudio-Soundsystem "Confidence" mit digitalem 12-Kanal-Verstärker, 10 Lautsprechern und einer Gesamtleistung von 620 Watt erweitern.

Zündschlosses funktioniert nach links und rechts

Zum Leben erweckt werden all diese Systeme in der Standardkonfiguration wie gewohnt, rechts neben dem Lenkrad per Zündschlüssel. Doch dieser Schlüssel wurde völlig neu gestaltet und wirkt mit seiner in einer edlen schwarzen Hochglanzoptik ausgeführten Oberfläche wie die Meisterwerke hochwertiger Füllfederhalter-Hersteller.

Parallel hat Volkswagen das Zündschloss an die Gegebenheiten des Jahres 2010 angepasst. Fakt ist, dass die Elektronik längst in vielen Bereichen die Mechanik ersetzt hat. Deshalb hat das Touareg-Team ein beidseitig drehendes, elektronisches Zündschloss konzipiert. Eigentlich würde in einem elektronischen System auch ein Start-Stop-Knopf reichen. Doch nicht immer ist solch ein Schließ- und Startsystem, wie es Volkswagen für den neuen Touareg als Keyless Access (serienmäßig im Touareg Hybrid und V8 TDI) anbietet, Bestandteil der vom Kunden gewählten Ausstattung.

Zum Starten des Fahrzeugs wird der Funkschlüssel in das Zündschloss eingesteckt. In dieser ersten Position, werden Infotainmentkomponenten wie das Radio oder Navigationssystem aktiviert. Wie gesagt der Clou: Um den Motor zu starten, dreht man den Schlüssel nach rechts oder links – beide Richtungen sind möglich – und tippt dabei gegen den entsprechenden Anschlag. Um die Startfreigabe zu bekommen, muss parallel dazu die Bremse betätigt werden.

Perfektionierter Fahrer- und Beifahrersitz

Sowohl die vorderen aus auch hinteren Sitze des Touareg wurden neu konzipiert und bieten einen deutlich verbesserten Langstrecken­komfort. Neben den Basissitzen wird Volkswagen den SUV vorne mit sogenannten Komfortsitzen (Serie Touareg Hybrid und V8 TDI) anbieten. Die Komfortsitze werden komplett elektrisch eingestellt. Hier inbegriffen: ein neues, pneumatisches Luftpolster in den Seitenwangen der Lehnen. In diesem Fall ebenfalls serienmäßig: nicht nur in der Höhe, sondern auch horizontal einstellbare Kopfstützen (vorne). Da sie so näher am Kopf anliegen, vermindert sich bei einem Unfall das Risiko, ein Schleudertrauma davonzutragen. Für die Komfortsitze ist darüber hinaus optional eine aktive Klimatisierung (Belüftung von Sitzfläche und Lehne) erhältlich.

Neue Rücksitzanlage und mehr Raum im Fond

VW TouaregTrotz der reduzierten Fahrzeughöhe konnte die Kopffreiheit sowohl vorne als auch im Fond verbessert werden. Einen deutlichen Zu­wachs zeigt zudem die Kniefreiheit auf der Rücksitzbank, da der um 40 mm vergrößerte Radstand dem Innenraum zugute kommt. Folge: der Raum für die Knie wuchs von 68 mm auf nun 104 mm.

Darüber hinaus zeigt das Interieur des Touareg nun eine Variabilität, die die Qualitäten eines Vans erreicht. Hintergrund: Erstmals kann die Rückbank um 160 mm in der Länge verschoben und die Lehne in 3 Stufen in der Neigung eingestellt werden. Die serienmäßig 40:60 teilbare Bank lässt sich optional zudem bequem elektrisch via Taste im Kofferraum oder seitlich vom Fahrersitz entriegeln.

Je nach Position und Stellung der Rücksitzbank können im Kofferraum im Maximalfall zwischen 580 und 1.642 Liter Ladevolumen verstaut werden – deutlich mehr als beim Vorgänger (555 und 1.570 Liter). Dank des variablen Laderaumbodens entsteht zudem eine ebene Ladefläche. Die Laderaumbreite verbesserte sich ebenfalls. Hier kann ein Zuwachs von 190 mm auf nun 1.350 mm verzeichnet werden.

Optional erleichtern wieder ein Cargo-Managementsystem sowie eine Netztrennwand plus Gepäckraummatte und Gepäcknetz das sichere Verstauen von Gegenständen auf der Ladefläche. Immer serienmäßig im Kofferraum an Bord: Taschenhaken, 4 Verzurrösen und ein variabler Ladeboden.

TSI Hybrid

Mit einem Durchschnittsverbrauch von lediglich 8,2 l/100 km setzt der allradgetriebene Touareg Hybrid neue Maßstäbe unter den echten Geländewagen mit Benzinmotor. Entsprechend niedrig sind die CO2-Emissionen: 193 g/km. Der Hybridantrieb als neue Topmotorisierung verbindet damit die Leistung eines klassischen 8-Zylinder-Motors mit dem Verbrauch eines 6- respektive 4-Zylinder-Motors. Deshalb ersetzt er in Europa und Amerika den bisherigen V8-Benziner und führt so die erfolgreiche Volkswagen Downsizing-Strategie fort. Selbstverständlich erfüllt der Touareg Hybrid die europäische Abgasnorm Euro-5 und die US-Norm ULEV2. Der SUV erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h und beschleunigt in nur 6,5 Sekunden auf 100 km/h.

Die Antriebseinheit des Touareg Hybrid besteht im Wesentlichen aus einem per Kompressor aufgeladenen V6 TSI (Benzindirekteinspritzer mit 245 kW / 333 PS), einem speziell auf den Hybrid-, Zugfahrzeug- und Offroad-Einsatz zugeschnittenen 8-Gang-Automatikge­triebe samt Drehmomentwandler, Achsgetriebe und Verteilergetriebe sowie dem zwischen Verbrennungsmotor und Automatik integrierten Hybridmodul. Dieses Modul – das "Hybridherz" – beinhaltet einen E-Motor (34,3 kW / 46 PS) und eine Trennkupplung. Das Hybridmodul hat einen Durchmesser von 400 mm, ist lediglich 145 mm lang und wiegt dementsprechend nur 55 kg.

Arbeiten V6 TSI und E-Motor mit vollem Leistungseinsatz in einer Allianz (Boosten), ergibt sich eine Systemleistung von bis zu 279 kW / 380 PS und ein Drehmoment von maximal 580 Nm.

Die Antriebsenergie für den E-Motor wird in einer Nickel-Metall­hydrid-Batterie (NiMH) im Heck des Touareg, genauer gesagt in der Reserveradmulde, gespeichert. Bei einer Nennspannung von 288 Volt besitzt die Batterie einen Energiegehalt von 1,7 Kilowattstunden (kWh) und eine Pulsleistung von 38 kW. Die in der Batterie gespeicherte Energie reicht aus, um den Touareg über eine Distanz von rund 2 km und bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h rein elektrisch anzutreiben. "Dirigiert" wird das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten von einem Hybrid-Manager.

Parallelhybrid ideal für SUV-Einsatz

Volkswagen hat für den Einsatz im Touareg bewusst einen Parallelhybridantrieb gewählt. Im Gegensatz zu anderen möglichen Hybrid­systemen sind damit sowohl die Offroad-Eigenschaften als auch die uneingeschränkte Dauersteigfähigkeit gewährleistet. Mit einer Anhängelast von bis zu 3,5 Tonnen empfiehlt sich der Touareg so zudem auch in der Hybridversion als ideales Zugfahrzeug. Darüber hinaus bietet der Parallelhybrid bei Überland- und Autobahnfahrten einen besseren Wirkungsgrad als alternative Hybridkonzepte.

VW TouaregIm Vergleich zu einem konventionellen SUV gleicher Größe und Leistung ergibt sich durch das Hybridkonzept im Stadtverkehr eine Verbrauchseinsparung von bis zu 25%. Während des kombinierten Betriebs aus Stadt-, Landstraßen- und Autobahn-Fahrten haben die Entwicklungsingenieure eine durchschnittliche Einsparung von 17% ermittelt. Im Wesentlichen sind es 4 Parameter, über die der Touareg Hybrid diese Verbrauchssenkung realisiert:

Das elektrische Fahren: Das emissionsfreie Fahren rein per E-Motor (wie skizziert bis 50 km/h) reduziert den Benzinverbrauch. Der V6 TSI ist in diesem Fall nicht nur abgeschaltet, sondern über die Trennkupplung von der 8-Gang-Automatik abgekoppelt, um Schleppmomentverluste zu vermeiden.

Das Segeln: Sobald der Fahrer vom Gas geht, wird der V6 TSI ebenfalls vom Getriebe getrennt. Dies ist selbst bei höheren Geschwin­digkeiten (bis 160 km/h) und damit auch auf der Autobahn möglich. Durch die so auch hier eliminierten Schleppmomentverluste "rollt" der Touareg deutlich länger. Und das führt bei vorausschauender Fahrweise direkt zu einer Verbrauchsreduzierung.

Die Rekuperation: Beim Bremsen gewinnt der in diesem Fall als Generator arbeitende E-Motor kinetische Energie zurück, die in der Hochvolt-Batterie (NiMH-Batterie) zwischengespeichert wird.

Das Start-Stop-System: Alle V6-Versionen des neuen Touareg sind serienmäßig mit einem Start-Stop-System ausgerüstet – und damit natürlich auch der Touareg Hybrid. Das in das Antriebssystem integrierte System reduziert besonders im urbanen Bereich und im Stop-and-go-Verkehr den Kraftstoffverbrauch.

Stets dann, wenn der V6 TSI für den Betrieb des Touareg nicht benötigt wird, öffnet die Trennkupplung im Hybrid-Modul und der Motor wird – ohne das es der Fahrer spürt – abgeschaltet. Wechselt die Betriebsart indes erneut und der V6 TSI wird infolge dessen wieder gestartet, passiert auch das für den Fahrer unmerklich. Und so soll es sein. Denn: Der Start des Sechszylinders während der Fahrt prägt mit seiner Qualität den Komforteindruck des gesamten Fahrzeugs. Fest steht: Aus dem elektrischen Fahren oder der Rekuperation heraus wird die Startanforderung durch die Betriebsstrategie erkannt. Sie leitet dann in Sekundenbruchteilen eine Ablaufsteuerung ein, die den erneuten Start als eine Art antriebstechnischen "Handshake" zwischen dem V6 TSI, der Trennkupplung, dem E-Motor und dem Getriebe koordiniert.

Und so läuft der V6-Wiederstart ab: Liegt eine Startanforderung vor, wird die Wandlerüberbrückungskupplung der Automatik in Schlupf gebracht und die Drehzahl der E-Maschine auf den vom Getriebesteuergerät vorgegebenen Sollwert erhöht. Erst dann erhält das Motorsteuergerät die Freigabe zur Betätigung der Trennkupplung. Über die schließende Kupplung wird der V6 TSI durch die E-Maschine "angeschleppt" und via Freigabe von Einspritzung und Zündung gestartet. Anschließend wird die Trennkupplung wieder geöffnet, so dass der Verbrennungsmotor nahezu lastfrei auf die Solldrehzahl läuft. Das Drehmoment der E-Maschine wird dabei entsprechend des aktuell von der Trennkupplung übertragenen Drehmomentes während des Anschleppvorganges erhöht und nach dem Start des Verbrennungsmotors analog zu dessen Drehmomentanstieg reduziert. Auf diese Weise wird das Getriebeeingangsmoment und damit das Radmoment auf dem vom Fahrer gewünschten Sollwert gehalten. Stimmen die Drehzahlen von E-Motor und V6 TSI überein, so werden die Trennkupplung und anschließend auch die Wandlerüberbrückungskupplung wieder geschlossen. Fertig.

Dieser immer gleiche Startablauf kann nun zwischen einer Komfort- und Dynamikorientierung skaliert werden, indem der Hybrid-Mana­ger die Dauer der einzelnen Teilabläufe variiert. So werden unterschiedliche Anforderungen des Fahrers, die über die Betätigung des Fahrpedals erkannt werden, wirksam umgesetzt.

Kinetische Energie ist ideal, um die Batterie aufzuladen

Die Rückgewinnung der Bremsenergie – die Rekuperation – stellt übrigens im Hinblick auf den Gesamtverbrauch eine der besten Arten des Batterieladens dar. Allein die direkte Nutzung der kinetischen Energie des rollenden Fahrzeuges durch minimales Schubmoment im Antriebstrang ist energetisch nochmals effizienter. Der V6 TSI wird dazu im Schub durch das Öffnen der Trennkupplung vom Antriebstrang getrennt und abgeschaltet, sodass seine Schleppverluste den Gesamtwirkungsgrad nicht beeinflussen ("Segeln"). Das generatorische Moment der E-Maschine wird dabei so geregelt, dass gerade der Leistungsbedarf der Nebenaggregate gedeckt wird. Dieser Segelbetrieb ist, wie bereits dargestellt, prinzipiell bis zu Geschwindigkeiten von 160 km/h möglich. Verzögert der Fahrer den Touareg durch das Betätigen des Bremspedals, wird die Bewegung über den als Generator arbeitenden E-Motor in elektrische Energie umgewandelt und in der Hochvolt-Batterie gespeichert. Sie steht damit für den nächsten Beschleunigungsvorgang wieder zur Verfügung.

Doch die beste elektronische Steuerung der Hybrid-Komponenten macht nur Sinn, wenn die antriebstechnische Basis effizient arbeitet. Diese Effizienz garantiert beim neuen Touareg Hybrid der V6 TSI.

8-Gang-Automatik ideal zum Hybrid-Antrieb

VW TouaregFür den Einsatz der 8-Gang-Automatik im Touareg Hybrid konnten 80% aller Teile dieses Getriebes übernommen werden. Hintergrund: Wichtige Hybrid-Zusatzelemente wie eine elektrische Ölpumpe oder ein Wärmetauscher wurden grundsätzlich in allen Versionen mit dem neuen Getriebe eingeführt. Modifikationen gibt es im Bereich der Getriebeglocke sowie an der Schnittstelle zwischen Drehmomentwandler und Hybridmodul. Deutlich modifiziert werden musste zudem die Getriebesteuerung, um insbesondere während des Zurückschaltens in den Rekuperationsphasen und beim Wiederstart des V6 TSI während der Fahrt, ein Optimum an Schaltkomfort zu erzielen. Nach wenigen hundert Metern Fahrt mit dem Touareg Hybrid wird klar, dass all diese Ziele erreicht wurden.

Lenken, heizen, bremsen – so funktioniert es ohne V6 TSI

Damit der Touareg Hybrid auch im reinen E-Betrieb alle komfort- und sicherheitsrelevanten Funktionen bieten kann, mussten diverse Komponenten komplett neu entwickelt werden. So verfügt der SUV über eine elektrohydraulische Servolenkung, die nicht auf eine durch den Verbrennungsmotor angetriebene Servopumpe angewiesen ist. Stattdessen sorgt in diesem Fall eine elektrische Servopumpe für den nötigen hydraulischen Druck. Eine zusätzliche elektrische Vakuumpumpe ist während des elektrischen Fahrens Garant dafür, dass die Unterdruckversorgung im Bremskraftverstärker aufrecht erhalten wird. Darüber hinaus sorgt im Touareg Hybrid ein elektrischer Hochvolt-Klimakompressor auch bei ausgeschaltetem V6-Motor für angenehme Innenraum-Temperaturen.

FSI / TDI

Der neue Touareg wird zur europäischen Markteinführung mit 2 Benzin- und 2 Dieselmotoren angeboten. Alle Motoren wurden optimiert oder sind gänzlich neu im Programm und erfüllen die Abgasnorm Euro 5. Die Verbrauchswerte liegen im Schnitt rund 20% unter denen des Vorgängers. Seitens der Benziner setzt Volkswagen als Einstiegsmotor einen V6 FSI mit 206 kW / 280 PS ein. Stärkster Benziner ist der aufgeladene V6 TSI des Touareg Hybrid (245 kW / 333 PS). 2 Turbodiesel runden das Motorspektrum ab: Der V6 TDI leistet 176 kW / 240 PS, der gänzlich neue V8 TDI 250 kW / 340 PS. Geschaltet werden alle Motoren über eine neu entwickelte 8-Gang-Automatik.

Die V6-Motoren sind serienmäßig an ein Start-Stop-System gekoppelt; sie nutzen zudem die Rekuperation zur Rückgewinnung kinetischer Energie. Darüber hinaus kommt generell in allen Motoren ein optimiertes Thermomanagement zum Einsatz; über das Deaktivieren der Wasserpumpe wird dabei in der Kaltstartphase eine deutlich schnellere Erwärmung der Motoren auf ihre Betriebstemperatur und damit eine Verbrauchseinsparung von 0,3 l/100 km erreicht. Überflüssig ist bei allen Motoren des Touareg zudem der klassische Ölpeilstab. In der neuen SUV-Generation kommt vielmehr ein elektronischer Messstab zum Einsatz, der das Ultraschallprinzip nutzt. Dazu musste die Ölwanne entsprechend modifiziert werden. Der Fahrer kann den Ölstand jetzt bequem im Cockpit ablesen.

V6 FSI mit 280 PS

Der optimierte V6 FSI, Einstiegsmotor im Bereich der Benziner, leistet nach wie vor 206 kW / 280 PS und verbraucht mit 9,9 l/100 km beachtliche 2,5 Liter weniger als der Vorgänger. Dieser Durchschnittsverbrauch entspricht einer CO2-Emission von 236 g/km – 60 g/km weniger als zuvor.

Der komfortable Sechszylinder entwickelt ein maximales Drehmoment von 360 Nm, das zwischen 3.000 und 4.000 Umdrehungen konstant anliegt und ein souveränes Durchzugsvermögen garantiert. Die maximale Leistung des Vierventilers steht bei 6.200 U/min bereit.

Gegenüber dem V6 FSI des Vorgängers ist der aktualisierte Motor mit einem neuen Steuergerät (MED 17.1.6) ausgestattet, das unter anderem die Integration des neuen Thermomanagements, des Start-Stop-Systems und der Rekuperation ermöglicht. Weitere Modifikationen: Durch die Umstellung auf ein neues, präziseres Bearbeitungsverfahren des Zylinderkurbelgehäuses, geänderte Kolbenringe und gewichtsoptimierte Schmiedekolben ergeben sich niedrigere Reibwerte mit unmittelbar verbrauchssenkenden Auswirkungen.

Änderungen gibt es zudem im Bereich des Ansaugmoduls respektive Ladungswechsels. Neues auch im Bereich der Abgasnachbehandlung: Hier kommen nun 2 motornahe Keramik-Hauptkatalysatoren statt des bisherigen Vor- und /Hauptkatalysatorsystems zum Einsatz, womit das Erreichen der Euro-5-Abgasnorm sichergestellt wird. Eine neu positionierte Lambda-Sonde trägt zudem dazu bei, auch die US-amerikanische Abgasnorm ULEV-2 souverän zu erfüllen. Der Touareg V6 FSI ist 228 km/h schnell und beschleunigt in nur 7,8 Sekunden auf 100 km/h.

V6 TDI BlueMotion Technology mit 240 PS

Im Hinblick auf die Leistung markiert im Dieselbereich eine weiterentwickelte Version des erfolgreichen V6 TDI mit nach wie vor 176 kW / 240 PS (bei 4.000 U/min) direkt zur Markteinführung den Einstieg in die Welt des Touareg. Wie alle Touareg-Versionen, erfüllt auch diese die Euro-5-Abgasnorm. In Nordamerika wird eine entsprechend für die USA angepasste Version auf den Markt kommen.

Der in der Europa-Version ab 2.000 U/min 550 Nm starke und 2.967 cm3 große Common-Rail-Turbodiesel (Einspritzdruck: 1.800 bar) verbraucht wegweisend niedrige 7,4 l/100 km (analog 195 g/km CO2) und damit 1,9 Liter weniger als die 240-PS-Version zuvor. Die CO2-Emissionen reduzierten sich so um 49 g/km gegenüber dem bisherigen Touareg V6 TDI und respektablen 24 g/km im Vergleich zum bereits sehr guten Vorgänger mit BlueMotion Technology und 168 kW / 225 PS. Die neue Generation des Touareg V6 TDI BlueMotion Technology erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 218 km/h und beschleunigt in sportlichen 7,8 Sekunden auf 100 km/h.

V8 TDI mit 340 PS

VW TouaregGänzlich neu im Touareg-Programm ist der V8 TDI mit 4.134 cm3 Hubraum und 250 kW / 340 PS (bei 4.000 U/min). Der neue V8 TDI besitzt analog zum V6 TDI eine Common-Rail-Direkteinspritzung. Der Einspritzdruck erreicht in diesem Fall 2.000 bar. Sein Durchschnittsverbrauch beträgt in Anbetracht der enormen Leistung und des sagenhaften Drehmomentmaximums von 800 Nm (zwischen 1.750 und 2.750 U/min) extrem gute 9,1 l/100 km (analog 239 g/km CO2). Zum Vergleich: Der abgelöste Vorgänger, ein V10 TDI mit 230 kW / 313 PS, verbrauchte durchschnittlich 11,9 Liter – 2,8 Liter mehr. Analog konnte die CO2-Emission um rund 25% gesenkt werden. Auch dieser Motor besitzt ein spezifisches Thermomanagement mit einer geschalteten Wasserpumpe, um die Aufwärmphase zu verkürzen.

Der Touareg V8 TDI erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h und beschleunigt in nur 5,8 Sekunden – schnell wie ein Sportwagen – auf 100 km/h.

Start-Stop-System

Besonders interessant ist ein Blick auf die Funktionsweise des intui­tiv bedienbaren Start-Stop-Systems für die V6-Modelle: Der Fahrer nähert sich mit dem Touareg einer roten Ampel und bremst ihn bis zum Stillstand ab. In diesem Moment wird der Motor automatisch abgestellt. In der Multifunktionsanzeige erscheint jetzt der Hinweis "Start Stop". Sobald die Ampel auf Gelb wechselt, löst der Fahrer die Bremse, der Motor startet, der Hinweis "Start Stop" erlischt und weiter geht es.

Rekuperation

Die Rekuperation hilft, die beim Fahren eingesetzte Energie mög­lichst ideal zu nutzen. Während der Schub- und Bremsphasen – also immer dann, wenn der Fahrer einfach vom Gas geht oder gezielt bremst – wird die Spannung der Lichtmaschine (Generator) angehoben und zum intensiven Nachladen der Fahrzeug-Batterie genutzt.

Dank dieser vom Wirkungsgrad des Motors abhängigen Generator­steuerung und der so stets optimal geladenen Batterie kann die Spannung der Lichtmaschine – etwa beim Beschleunigen oder dem konstanten Halten der gewünschten Geschwindigkeit – abgesenkt werden. Sogar das komplette Abschalten des Generators ist möglich. Das entlastet den Motor und senkt so den Verbrauch. Um die Rekuperation zu nutzen, bedarf es einer speziellen Software für das Energiemanagement und einer parallel modifizierten Software des Motorsteuergerätes.

Getriebe – 8-Gang-Automatik

In allen Touareg-Versionen kommt eine neue 8-Gang-Automatik zum Einsatz – eine Weiterentwicklung der bisherigen 6-Gang-Automatik. Weltweit ist dieser Volkswagen damit der erste SUV mit einem Getriebe dieser Art. Ausgelegt ist die Automatik für Motor-Drehmomentwerte von bis zu 850 Nm. Aufgrund der zusätzlichen 2 Fahrstufen konnte so zwischen dem 1. und 8. Gang eine um 20% größere Spreizung erreicht werden. Mit zwei Auswirkungen: Dank dieser größeren Spreizung arbeiten die Motoren in allen Drehzahlbereichen mit einem noch besseren Wirkungsgrad und sind damit sowohl sparsamer als auch agiler. Darüber hinaus konnten der 7. und 8. Gang als drehzahlreduzierte (-20%) und damit kraftstoffsparende Overdrive-Stufen ausgelegt werden.

Beim Vorgänger-Getriebe übernahm der 6. Gang diesen Job. Bei der neuen 8-Gang-Automatik wird im 6. Gang dagegen die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Die so erzielten, niedrigeren Motordrehzahlen wirken sich zudem positiv auf den Geräuschkomfort aus. Wird die im 6. Gang zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit benötigte Drehzahl als 100% gesetzt, ergibt sich im 8. Gang sogar eine Drehzahlreduzierung von 34%. Ein Beispiel: Bei 130 km/h Reisegeschwindigkeit dreht der V6 TSI des Touareg Hybrid lediglich rund 2.200 U/min. Um den Antriebsstrang bestmöglich von Motor-Drehschwingungen zu isolieren, kommen zudem weiterentwickelte Drehmomentwandler mit optimierten Drehschwingungsdämpfern zum Einsatz.

Im Touareg Hybrid ist die schneller als das Vorgänger-Getriebe schaltende 8-Gang-Automatik an ein Verteilergetriebe mit Torsendifferential gekoppelt. Zwischen der Vorder- und Hinterachse ergibt sich eine Antriebskraftverteilung von 40:60. Das Torsen-Verteilergetriebe wird in ähnlicher Form bereits im Volkswagen Konzern eingesetzt, wurde für den Touareg aber im Hinblick auf Gewicht und Wirkungsgrad weiter verbessert.

Zurück zur Automatik: Durch den Einsatz eines Leichtlauf-Getrie­beöls (Automatic Transmission Fluid / ATF) sowie eines neu entwickelten Wärmetauschers konnten besonders in der Kaltlaufphase der Automatik über das Absenken der Reibungswiderstände weitere Verbrauchsfortschritte erzielt werden. Der sogenannte Platten-Wärmetauscher ist auf dem Getrieberücken angebracht und wird sowohl vom ATF als auch vom Kühlwasser aus dem Motor-Kühlkreislauf durchströmt. Der Wärmetauscher ist von doppeltem Nutzen: Sobald das ATF eine definierte Temperatur überschreitet, wird der Wärmetauscher zur Abkühlung des Öls genutzt. Sollte weiterer Kühlbedarf entstehen, wird ein zusätzlicher ATF-Luft-Wärmetauscher in der Frontpartie hinzugeschaltet. Selbst unter extremen Bedingungen, wie sie für ein SUV nicht selten sind, wird so der optimale Temperaturhaushalt der Automatik sichergestellt.

Um zudem die reibungslose Start-Stop-Funktion des Touareg in jeder Phase zu realisieren, muss das Getriebe ausreichend Öldruck zur Verfügung stellen, damit eine schlupffreie Kraftübertragung innerhalb der Schaltelemente sichergestellt werden kann. Konventionelle Getriebe schaffen das erst, wenn der Motor eine bestimmte Leerlaufdrehzahl erreicht hat, um über die mechanisch angetriebene Getriebeölpumpe den entsprechenden Öldruck und Ölvolumenstrom aufzubauen. Anders die 8-Gang-Automatik des Touareg: Hier wird das System durch eine elektrisch angetriebene Pumpe ergänzt, die während der Stop-Phase des Motors den nötigen Öldruck innerhalb des hydraulischen Systems stabil hält.

Allradantrieb – 4MOTION / 4XMOTION

Der Touareg wird grundsätzlich mit permanentem Allradantrieb angeboten. Im Gegensatz zur ersten Generation kommen dabei jedoch 2 unterschiedliche Systeme zum Einsatz: 4MOTION für leichtere Geländeeinsätze oder – optional für den Touareg V6 TDI erhältlich – 4XMOTION für den schweren Geländeeinsatz. Ziel war es, mit dem neuen 4MOTION-Antrieb ein System anzubieten, das bei nach wie vor guter Offroad-Tauglichkeit sowie extrem sicheren und dynamischen o­nroad-Eigenschaften deutlich leichter ist, um so die Verbrauchswerte zu verbessern.

4MOTION

In der Grundversion 4MOTION verfügen deshalb alle Touareg der neuen Generation über einen Allradantrieb mit selbstsperrendem Torsen-Verteilergetriebe (Steigfähigkeit 31 Grad) und elektronischen Differentialsperren (EDS) an allen 4 Rädern. Ähnlich wie der Tiguan Track & Field ist der Touareg zudem mit einem "Offroad-Fahrprogramm" ausgestattet, das via Drehregler das ABS, EDS und ASR auf den Geländeeinsatz abstimmt, den Bergabfahrassistent aktiviert und die Automatikschaltpunkte anpasst

4XMOTION

Gleichwohl gibt es weltweit eine Klientel, die den SUV unter extremsten Bedingungen einsetzt. Diese Kunden können in Verbindung mit dem Touareg V6 TDI nach wie vor auf den 4XMOTION-Antrieb (Steigfähigkeit 45 Grad) zurückgreifen. Angeboten wird diese Option als Terrain-Tech-Paket. Es beinhaltet – wie beim Vorgänger – ein sperrbares Zentraldifferential mit elektrisch geregelter Lamellensperre und Reduktionsgetriebe (2,69:1), eine vergrößerte Bodenfreiheit (vorne 10, hinten 15 mm) und einen Kraftstoffbehälter mit 100 statt 85 Litern. Im Normalbetrieb erfolgt eine schlupfabhängige und stufenlose Antriebskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse (40:60). Darüber hinaus kann das Zentraldifferential gesperrt werden, um eine festen Antriebsverteilung zu erzielen.

Die Getriebereduktionsstufe ist über den Fahrwerkschalter in der Mittelkonsole elektrisch zuschaltbar. Durch sie kann die maximale Antriebskraft bei geringer Geschwindigkeit genutzt werden. Auf diese Art und Weise erreicht der Touareg V6 TDI die besagte Steigfähigkeit von 45 Grad respektive 100%. Optional kann darüber hinaus ein Hinterachsdifferential mit Quersperre und einer Sperrwirkung von 100% geordert werden. Die Aktivierung der Differentialsperre (100%) leitet der Fahrer ein. Zur Traktions- und Fahrdynamikverbesserung wird die Quersperre situationsgerecht dosiert automatisch aktiviert.

Um die verschiedenen Funktionen zu nutzen, besitzt der Touareg V6 TDI mit Terrain-Tech-Paket analog zur ersten Touareg-Generation einen Drehschalter, über den der Fahrer den Wagen jetzt in fünf Stufen an den jeweiligen Einsatz anpasst: 1. "Onroad"; 2. "Offroad" (wie "Offroad-Fahrprogramm" plus automatische Ansteuerung der mechanischen Sperren); 3. Low (wie "Offroad" plus Aktivierung der Untersetzung, Anhebung der Schaltpunkte, kein automatisches Hochschalten im manuellen Modus); 4. Zusätzliche Sperrung des Mittendifferentials; 5. Zusätzliche Sperrung des Heckdifferentials.

Sowohl beim 4MOTION- als auch 4XMOTION-Antrieb besteht die Möglichkeit, im Gelände das Start-Stop-System manuell zu deaktivieren. In Verbindung mit dem 4XMOTION-Antrieb gibt es diese Deaktivierungsmöglichkeit auch für das ESP. Bei Fahrzeugen mit Luftfederung kann über den sogenannten "Lock"-Taster zudem ein ungewolltes Absenken des Fahrzeugs aus dem Offroad-Niveau in das Normal-Niveau verhindert werden, indem der Touareg bei 70 km/h abgeriegelt wird.

Fahrwerk

Volkswagen hat das Hochleistungsfahrwerk des Touareg mit der rundum eingesetzten Einzelradaufhängung für die zweite Generation des erfolgreichen SUV weiterent­wickelt. Das Grundlayout bilden nach wie vor 2 Doppelquer­lenkerachsen, vorne mit oberen Aluminiumlenkern sowie unteren Stahllenkern. Hinten verfügt die Doppelquerlenkerachse über geschmiedete, obere Aluminiumlenker und untere Dreieckslenker aus Stahl. Die gegenüber dem Vorgänger vergrößerten Spurweiten betragen vorne 1.656 mm und hinten 1.676 mm. Wie der erste Touareg, wird auch die neue Version serienmäßig mit Stahlfederung und optional mit Luftfederung angeboten.

Fahrwerksmodifikationen des neuen Touareg

Durch konstruktive Änderungen und die verstärkte Verwendung von Aluminium wurde das Gewicht des Fahrwerks um beachtliche 47 Kilo gesenkt. Um darüber hinaus eine höhere Agilität und nochmals gesteigerte Lenkpräzision zu erzielen, wurde zudem die Elastokinematik optimiert und speziell an der Hinterachse die Steifigkeit der Achsanbindung erhöht. In der Summe bietet das optimierte Fahrwerk des Touareg einen sehr guten Schwing- und Rollkomfort, geringe Wankwinkel, agile Handlingeigenschaften, eine hohe fahrdynamische Stabilität und selbstverständlich eine sehr gute Geländegängigkeit.

Geländespezifische Eckwerte

Das Fahrwerk des neuen Touareg führt mit den Doppelquerlenkerachsen ein erprobtes Layout fort, das große Federwege und eine gute Verschränkung (4MOTION: 157 mm / 4XMOTION: 173 mm) im Gelände erlaubt. Vorne ergibt sich in der Version mit der serienmäßigen Stahlfederung und 4MOTION zudem ein Böschungswinkel von 22º; das Heck punktet mit 23º. Mit "Terrain-Tech"-Paket (4XMOTION) steigen diese Werte auf jeweils 26º. Noch extremer wird es, wenn der Touareg mit Luftfederung ausgestattet ist: In der 4MOTION-Version sind es 24º (vorn) und 25º (hinten). Die Kombination aus Luftfederung und 4XMOTION ergibt den maximalen Böschungswinkel von jeweils 33º.

In Allianz mit der Bodenfreiheit von 220 mm macht damit auch der neue Touareg abseits befestigter Pisten eine hervorragende Figur. Wer den SUV mit "Terrain-Tech"-Paket bestellt, kommt zudem in den Genuss einer vorn um weitere 10 und hinten um 15 mm höhergelegten Karosserie. Mit der optionalen Luftfederung steigt die Bodenfreiheit sogar auf maximale 300 mm. Wattiefen von 500 mm (Stahlfederung) und 580 mm (Luftfederung) sorgen dafür, dass auch im neuen Touareg die Fische draußen bleiben.

Luftfederung – Niveauregulierung und elektronische Dämpfer

Optional bietet Volkswagen den neuen Touareg wieder mit einer Luftfederung an. Hier integriert sind eine automatische Niveauregulierung und Höheneinstellung sowie eine elektronische Dämpferregelung. Die Luftfederung gewährleistet bei Fahrten auf befestigten Straßen einen ausgesprochen hohen Komfort und – durch eine geschwindigkeitsabhängige Fahrwerksabsenkung – die Dynamikeigenschaften eines sehr sportlichen Automobils. Im Gelände verbessert die Luftfederung bei ebenfalls ungewöhnlich gutem Komfort durch die variable Fahrwerkshöhe nochmals die Offroad-Eigenschaften.

Der Fahrer kann alternativ zum automatischen Modus "Normal" (Absenkung und damit cw-Wert-Reduzierung) einen "Comfort-" oder und "Sport"-Modus anwählen. Entscheidet er sich für "Comfort", strebt das Skyhook-System grundsätzlich den bestmöglichen Ausgleich von Fahrbahnunebenheiten an, während im Modus "Sport" mit einer Tieferstellung um 25 mm eine erhöhte Agilität bewirkt wird.

Im Vergleich zum Vorgänger wird die Luftfederung im neuen Touareg erstmals als geschlossenes System realisiert. Dadurch reduziert sich das notwendige Speichervolumen der Luftanlage und ermöglicht so die Verwendung eines kleineren Kompressors. Das wiederum reduziert die Leistungsaufnahme, da die vom Kompressor zu überwindende Druckdifferenz wesentlich geringer ist, als bei einem offenen System. In der Summe aller Maßnahmen konnte das Gewicht der Luftfederung um rund 20 kg reduziert werden.

Fahrdynamikpaket mit adaptivem Wankausgleich

Um die Fahreigenschaften des neuen Touareg weiter in Richtung "Dynamik" zu kalibrieren, gibt es zwei optionale Möglichkeiten. Erstens: ein Sportfahrwerk mit strafferer Dämpfung. Zweitens: eine komplett eigenständig ausgelegte Version der Luftfederung – das Fahrdynamikpaket mit adaptivem Wankausgleich.

Fällt die Entscheidung für das Fahrdynamikpaket, wird der Touareg mit einer sportlicher abgestimmten Luftfederung und einer um 25 mm tieferen Karosserie ausgeliefert. Erreicht wird dieses Plus an Dynamik und Sicherheit zudem über verstärkte Stabilisatoren, in Abhängigkeit von der Lenkradbewegung geregelte Dämpfer und eine modifizierte Regelsoftware. Im Komfortmodus der Federung bleibt der Fahrkomfort ebenso gut wie bei Versionen ohne Sportfahrwerk.

Räder, Reifen und Bremsen

Die V6-Versionen des Touareg (FSI und TDI) werden serienmäßig mit 17-Zoll-Leichtmetallrädern und Reifen der Dimension 235/65 VR17 ausgeliefert (Geschwindigkeitsindex bis 240 km/h). Im Fall der V8-Variante und des Touareg Hybrid sind es 18-Zoll-Leich­tmetallfelgen und Reifen im Format 255/55 WR18 (Geschwindigkeitsindex bis 270 km/h). Je nach Dimension kommen dabei Pneus mit einem um bis zu zehn Prozent reduzierten Rollwiderstand zum Einsatz.

Die Touareg-Versionen V6 FSI und V6 TSI sind mit einer 17-Zoll-Bremsanlage ausgestattet; die stärkeren Hybrid- und V8-TDI-Modelle verfügen indes über eine 18-Zoll-Anlage. Rundum kommen selbstverständlich Scheibenbremsen zum Einsatz. In Verbindung mit den Motorversionen V6 FSI und V6 TDI beträgt der Durchmesser aller vier Scheiben 330 mm. Beim Touareg Hybrid und V8 TDI sind es abweichend an der Vorderachse 360 mm. Stets serienmäßig zur Ausstattung gehören zudem das Antiblockiersystem ABS (inklusive Offroad-ABS) sowie das elektronische Stabilisierungsprogramm ESP (inklusive Gespannstabilisierung).

Elektronische Parkbremse mit Auto-Hold-Funktion

Die klassische Feststellbremse des ersten Touareg hat in der neuen SUV-Generation ausgedient. Stattdessen kommt in allen Versionen eine elektromechanische Parkbremse (EPB) zum Einsatz. Dank der elektronischen Regelung und einer CAN-Vernetzung mit anderen Steuergeräten im Fahrzeug ergibt sich ein deutlich erweiterter Funktionsumfang der Bremse. Neu an Bord sind deshalb ein dynamischer Anfahrassistent, die sogenannte Auto-Hold-Funktion und die dynamische Notbremsfunktion.


 

VW Touareg (2010) - Technische Daten

 
Fahrzeugklasse:SUV
Leistung:176 kW / 240 PS
Hubraum:2967 cm3
0-100 km/h:7,8 s
Höchstgeschwindigkeit:218 km/h
Drehmoment:550 Nm
Verbrauch:7,4 Liter
Schadstoffklasse:Euro 5
Abmessungen (LxBxH):4795 x 2208 x 1732 mm
Leergewicht:2174 kg
Basispreis:Ab 50.700 Euro
 Für das technische Datenblatt wurde, soweit möglich, die Basisausführung zugrunde gelegt.


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