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Porsche 911 GT2 (2007)


Porsche 911 GT2 2007Mit dem 911 GT2 geht der schnellste und stärkste straßenzugelassene Porsche 911 an den Start. Sein 3,6 Liter großer Boxermotor mit Biturbo-Aufladung leistet 530 PS (390 kW) bei einer Drehzahl von 6.500 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment von 680 Newtonmeter ist über ein Drehzahlband von 2.200 bis 4.500 Umdrehungen pro Minute abrufbar. Der 911 GT2 stürmt in nur 3,7 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde. Erst bei Tempo 329 Kilometer pro Stunde endet der Vortrieb des neuen sportlichen Topmodells innerhalb der 911-Baureihe.
Charakterstark und effizient

Die tief heruntergezogene Buglippe und der charakteristische Heckflügel garantieren dem 911 GT2 Abtrieb an Vorder- und Hinterachse, gleichzeitig prägen sie seine charakteristische Silhouette. Das niedrige Gewicht von 1.440 Kilogramm, der Hinterradantrieb sowie der aerodynamische Spitzenwert von cW = 0,32 sorgen nicht nur für außergewöhnliche Sportlichkeit, sondern auch für herausragende Leistungen in punkto Effizienz. So verbraucht der 911 GT2 im EU-Durchschnitt 12,5 Liter Super Plus und weist damit einen in seiner Fahrzeugklasse außergewöhnlich niedrigen Wert aus.

Weltneuheit: Expansions-Sauganlage

Die schwingende Ansaugluft während der kühleren Expansionsphase zu nutzen, stellt eine Revolution bei der Konzeption aufgeladener Motoren dar. Dank der neuartigen Expansions-Sauganlage mit eigenständiger Geometrie sowie der auf einen maximalen Druck von 1,4 bar ausgelegten Abgas-Turbolader mit variabler Turbinengeometrie, bietet der 911 GT2 gegenüber dem 911 Turbo ein Leistungsplus von 50 PS.

Fahrwerk mit PASM und Keramik-Bremsanlage

Der neue GT2 wurde im Vergleich zum 911 Carrera um ca. 25 Millimeter tiefergelegt und das Fahrwerk spezifisch auf die Bedürfnisse im 911 GT2 abgestimmt. Wie man es von einem Porsche-Sportwagen erwartet, verfügt der GT2 über außergewöhnlich leistungsfähige Bremsen. Für die Verzögerung ist im sportlichen Topmodell serienmäßig die Keramik-Bremsanlage Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) mit 380 Millimeter großen Scheiben vorn und 350 Millimeter großen Scheiben hinten zuständig.

Dreistufiges PSM und Assistenzsystem Launch Assistant

Das erstmals in einem 911 GT2 eingesetzte Fahrstabilisierungssystem Porsche Stability Management (PSM) lässt sich in zwei Stufen abschalten, wobei das ABS immer aktiv bleibt. Der Fahrer kann die Quer- und die Längsdynamikregelung sukzessive abschalten und das Fahrverhalten so auf seine individuellen Bedürfnisse abstimmen. Der neue Launch Assistant gibt dem Fahrer über die Motorsteuerung die Möglichkeit, aus dem Stand heraus optimal zu beschleunigen. Beim Beschleunigungsvorgang steht die Traction Control (TC) für bestmögliche Längsdynamik zur Verfügung.

Titan-Abgasanlage und klappbare Sportschalensitze

Porsche GT2Zum ersten Mal kommt in einem Porsche mit Straßenzulassung serienmäßig eine Abgasanlage mit einem Endschalldämpfer sowie Endrohren aus Titan zum Einsatz. Gegenüber einem vergleichbaren Endschalldämpfer aus Edelstahl reduziert Titan das Gewicht um etwa 50 Prozent. Ebenfalls neu sind die im 911 GT2 serienmäßigen Sportschalensitze. Sie wurden so konstruiert, dass sie eine Klappmöglichkeit der Rückenlehne bei gleichzeitig optimaler Seitenführung bieten.

Perfekt für Topleistungen

Der 911 GT2 ist der neue Spitzensportler unter den Elfern. Das markante Design mit großen Lufteinlässen im Bugteil sowie dem charakteristischen Heckflügel drückt bereits im Stand das Performance-Potenzial des schnellsten aller 911 aus. Diese charakteristischen Merkmale sichern dem 911 GT2 einen vorbildlichen Luftwiderstandsbeiwert von cW = 0,32 bei gleichzeitigem Abtrieb an der Vorder- und der Hinterachse. Der ausschließlich mit manuellem Sechsganggetriebe lieferbare Supersportler sprintet in nur 3,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 329 Kilometer pro Stunde.

Die Kraft der zwei Lader

Der Motor des neuen GT2 basiert auf dem Sechszylinder-Boxertriebwerk des 911 Turbo, das von zwei Abgas-Turboladern mit variabler Turbinengeometrie (VTG) mit Luft versorgt wird. Die Nennleistung von 530 PS (390 kW) erreicht der 3,6 Liter-Boxermotor bei 6.500 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment liegt bei 680 Newtonmeter, das über ein Drehzahlband zwischen 2.200 bis 4.500 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung steht. Mit einem Leergewicht von 1.440 Kilogramm beträgt das Leistungsgewicht 2,72 Kilogramm pro PS.

Innovative Luftversorgung

Für das Leistungsplus im Vergleich zum 911 Turbo sorgen im neuen 911 GT2 zwei Abgas-Turbolader mit vergrößertem Verdichterrad und strömungsoptimiertem Turbinengehäuse, die auf einen höheren Ladedruck eingeregelt sind. Erstmals kombinieren die Porsche-Ingenieure das Turbo-Triebwerk im 911 GT2 mit einer so genannten Expansions-Sauganlage – einer Revolution bei der Konzeption aufgeladener Motoren. Das Prinzip nutzt die schwingende Ansaugluft während der kühleren Expansionsphase für die Gemischaufbereitung. Dadurch liegt die Kraftstoff-Luftgemisch-Temperatur niedriger als beim Motor des 911 Turbo. Das bedeutet eine deutliche Effizienzsteigerung: Höhere Leistung und reduzierter Kraftstoffverbrauch in der Volllast bis zu 15 Prozent. Der durchschnittliche Gesamtverbrauch von 12,5 Litern nach Neuem Europäischem Fahrzyklus (NEFZ) liegt für ein Fahrzeug dieser Klasse außergewöhnlich niedrig. Der neue 911 GT2 unterschreitet die Grenzwerte von EU4.

Leichte Abgasanlage

Porsche GT2Nicht nur auf der Ansaugseite, sondern auch auf der Abgasseite bietet der 911 GT2 neue Entwicklungen. Zum ersten Mal kommen in einem Porsche mit Straßenzulassung serienmäßig ein Endschalldämpfer und Endrohre aus dem leichten Werkstoff Titan zum Einsatz. Der Endschalldämpfer wiegt etwa neun Kilogramm und damit rund 50 Prozent weniger als ein vergleichbares Bauteil aus Edelstahl.

Start mit Launch Assistant

Launch Assistant kommt erstmals bei einem Porsche-Seriensportwagen zum Einsatz. Das System ermöglicht Anfahrvorgänge mit bestmöglicher Performance und zeichnet sich durch einfache Handhabung aus. Launch Assistant wird aktiviert, wenn der Fahrer bei stehendem Fahrzeug, eingelegtem Gang und voll durchgetretener Kupplung Vollgas gibt. Das System regelt völlig selbständig die optimale Drehzahl ein. Der Fahrer muss lediglich den Fuß möglichst rasch von der Kupplung nehmen, um das Fahrzeug so schnell wie möglich zu beschleunigen. Dabei verhindert das Porsche Stability Management (PSM) ein Ausbrechen des Fahrzeugs und bringt die optimale Kraftübertragung auf die Straße. Der Hinterrad-Antrieb des 911 GT2 verfügt über ein asymmetrisch wirkendes Sperrdifferenzial. Im Zug bietet das Differenzial einen Sperrfaktor von 28 Prozent, im Schub sind es 40 Prozent. Der neue Hochleistungssportwagen steht auf 19 Zoll großen Rädern, deren speziell entwickelte Reifen vorn die Dimension 235/35 und hinten die Größe 325/30 aufweisen. Der Reifendruck wird über die Sensorik des serienmäßigen Reifendruckkontrollsystems (RDK) überwacht.

Spezielles Dämpfungssystem PASM und erweitertes PSM

Das Fahrwerk des neuen 911 GT2 basiert auf dem Chassis des 911 GT3. Gegenüber dem 911 Carrera wurde es aber um zirka 25 Millimeter tiefergelegt und straffer abgestimmt. Das gilt auch für das serienmäßige aktive Dämpfungssystem Porsche Active Suspension Management (PASM). Im Normalmodus werden die Aufbaubewegungen etwas nachdrücklicher gedämpft. Im Sportmodus steht dem Fahrer dagegen ein rennsportlich-straffes Fahrwerk für den Einsatz auf Rundstrecken zur Verfügung.

Beim neuen 911 GT2 kommt serienmäßig die PCCB-Bremsanlage mit Keramikscheiben zum Einsatz. Zu ihren herausragenden Eigenschaften zählen vor allem das schnelle Ansprechverhalten, die enorme Fadingstabilität, die hohen Sicherheitsreserven sowie das geringe Gewicht. PCCB verringert gegenüber einer vergleichbaren Grauguss-Bremsanlage die ungefederten Massen des Fahrzeugs um rund 20 Kilogramm. Für den neuen GT2 entwickelten die Porsche-Ingenieure darüber hinaus ein maßgeschneidertes Porsche Stability Management (PSM): Durch die Deaktivierungsmöglichkeit einzelner Funktionskomponenten erfüllt dieses spezielle Fahrstabilisierungssystem auch die Ansprüche extrem sportlicher Fahrer. Dazu dienen zwei Tasten in der vorderen Mittelkonsole. Durch Betätigen der Taste "SC OFF" (SC: Stability Control) wird die Querdynamikregelung deaktiviert. Durch zusätzliches Drücken der "SC+TC OFF"-Taste (TC: Traction Control) entfällt darüber hinaus auch die Längsdynamikregelung. Das ABS bleibt jedoch stets aktiv.

Innovative Sportschalensitze

Porsche GT2Zum Hochleistungskonzept des 911 GT2 zählen serienmäßige Sportschalensitze, die aus einer sehr leichten Kombination von glas- und kohlefaserverstärktem Kunststoff (GfK/CfK) mit einer Oberfläche in Sichtcarbon gefertigt sind. Durch eine besondere Mechanik bieten sie einerseits außerordentlich gute Seitenführung und sind andererseits für einen verbesserten Zugang zum Bereich hinter den Vordersitzen auch klappbar.

Die sportliche Spitze

Der neue 911 GT2 verkörpert die Speerspitze im aktuellen Porsche-Sportwagenprogramm mit Straßenzulassung. Er ist ein echter Spitzensportler im Segment der Hochleistungssportwagen. Entwickelt von der Motorsport-Abteilung vereint das neue Topmodell alle Eigenschaften, die ein rundstreckentaugliches Straßenfahrzeug auszeichnet: niedriges Gewicht in Verbindung mit hoher Motorleistung, ein rennsportorientiertes Fahrwerk inklusive außergewöhnlicher Bremsleistung sowie eine effiziente Aerodynamik. Damit verbindet der schnellste und stärkste aller jemals gebauten straßenzugelassenen Porsche 911 die Leistungsfähigkeit des 911 Turbo und die außergewöhnliche Sportlichkeit des 911 GT3.

Das Triebwerk des 911 GT2 basiert auf dem Sechszylinder-Boxermotor des 911 Turbo. Die konsequente Weiterentwicklung der Porsche Turbo-Technologie beschert dem aufgeladenen 3,6 Liter großen Boxermotor einen weiteren Leistungssprung auf 530 PS (390 kW) bei 6.500 Kurbelwellenumdrehungen pro Minute. Wie der in seinen Abmessungen unveränderte Grundmotor zeigt, beschreiten die Porsche-Ingenieure dabei den anspruchsvollen Weg zu mehr Leistung durch mehr Effizienz: Die Verbrauchswerte des 911 GT2 liegen mit 12,5 Litern Super Plus im EU-Durchschnitt konkurrenzlos niedrig.

Um das Leistungsangebot möglichst direkt in Fahrdynamik umsetzen zu können, reduzierten die Motorsport-Ingenieure das Gewicht des Coupés auf 1.440 Kilogramm. Damit wiegt der 911 GT2 nochmals 145 Kilogramm weniger als der 911 Turbo. Zum Mindergewicht gegenüber dem 911 Turbo tragen unter anderem maßgeblich bei: Hinterrad- statt Allradantrieb, gewichtsoptimierte Sportschalensitze, der Entfall der Rücksitzanlage, die serienmäßige Keramik-Bremsanlage PCCB, der Einsatz eines Endschalldämpfers und Abgasendrohre aus Titan sowie ein Hinterachs-Querträger aus Aluminium. Das Leistungsgewicht von 2,72 Kilogramm pro PS lässt den ausschließlich mit manuellem Sechsganggetriebe lieferbaren Supersportler in nur 3,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sprinten. Nach lediglich 11,2 Sekunden sind 200 Kilometer pro Stunde erreicht. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 329 Kilometer pro Stunde.

Konsequent auf höchste Fahrdynamik konzipiert, bringt der 911 GT2 in bester Porsche-Tradition seine Antriebskraft über die Hinterräder auf die Straße und verfügt für eine optimale Verzögerung serienmäßig über die Keramik-Bremsanlage Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB). Das Fahrwerk mit der ebenfalls serienmäßigen aktiven Dämpfung Porsche Active Suspension Management (PASM) ist speziell für den neuen Top-Elfer abgestimmt und ermöglicht ein äußerst sportliches Fahrverhalten mit überlegenen Handling-Eigenschaften auch auf Rundstrecken. Das Resultat: Kein anderer Porsche 911 mit Straßenzulassung hat die Nordschleife des Nürburgrings jemals schneller umrundet als der neue GT2. Die Bestzeit der Profis liegt auf dem Niveau des Porsche Carrera GT – Rallye-Weltmeister Walter Röhrl umrundete mit dem 911 GT2 die Nordschleife in 7,32 Minuten.

Motor und Getriebe

Der Motor des neuen 911 GT2 basiert auf dem Sechszylinder-Boxertriebwerk des 911 Turbo mit zwei Abgas-Turboladern mit variabler Turbinengeometrie (VTG). Diese Technologie setzt die Meßlatte unter den Laderkonzepten. Mit einer Nennleistung von 530 PS (390 kW) übertrifft der neue GT2 den 911 Turbo um 50 PS. Das maximale Drehmoment von 680 Newtonmeter liegt 60 Newtonmeter über dem Grundwert des 911 Turbo. Zwar erreicht der 911 Turbo in Verbindung mit dem optional erhältlichen Sport Chrono Paket Turbo ebenfalls 680 Nm, dies jedoch nur zeitlich begrenzt im so genannten Overboost-Betrieb. Beim neuen 911 GT2 ist das maximale Drehmoment von 680 Newtonmeter hingegen über einen Drehzahlbereich von 2.200 bis 4.500 Umdrehungen pro Minute jederzeit verfügbar.

Die enorme Leistung erzielen die Porsche-Entwickler über eine neue Luftführung. Dazu gehören Staudruck-Lufteinlässe, die seitlich in die Stützen des Heckflügels integriert sind. Da sie unmittelbar in der Luftströmung liegen, wird die Luft insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten in die Öffnungen gepresst und unter Druck zum Luftfilter geführt. Die vorverdichtete Luft strömt zu den beiden überarbeiteten Abgas-Turboladern mit variabler Turbinengeometrie (VTG). Bei einer Turbine mit variabler Geometrie können Luftdurchsatz und Anströmung des Turbinenrades über Leitschaufeln gesteuert werden. Dadurch werden die jeweiligen Vorteile eines kleinen mit denen eines großen Abgasturboladers verbunden: hohe Maximalleistung sowie ein dynamisches Ansprechverhalten mit hohen Drehmomentwerten bereits bei niedrigen Motordrehzahlen. Zur Leistungssteigerung gegenüber dem 911 Turbo besitzt der neue GT2 Abgas-Turbolader mit vergrößertem Verdichterrad und strömungsoptimierter Turbine. Die beiden wassergekühlten Abgas-Turbolader sind auf einen maximalen Ladedruck von rund 1,4 bar ausgelegt – 0,4 bar mehr als beim 911 Turbo.

Neue Sauganlage mit innovativem Druck-Konzept

Porsche GT2Die Erhöhung des Ladedrucks wirkt im Zusammenspiel mit einer völlig neu entwickelten Sauganlage. Erstmals setzt Porsche beim GT2 eine so genannte Expansions-Sauganlage ein – eine Weltneuheit bei der Konzeption aufgeladener Motoren.

Beim Ladungswechsel des Motors entstehen im Ansaugbereich zwischen Drosselklappe und Einlassventilen Luftschwingungen. Durch das Pulsieren wird die Luft abwechselnd komprimiert und expandiert. Das heißt, es entsteht alternierend Über- und Unterdruck. Üblicherweise sind heutige Sauganlagen so ausgelegt, dass sie die Kompressionsphase nutzen, um mehr Luft in die Brennräume zu pressen und somit die Zylinderfüllung und Leistung zu erhöhen. Der Nachteil des Resonanz-Prinzips: Mit dem Ladeeffekt wird die Luft nicht nur verdichtet, sondern auch erwärmt. Das Kraftstoff-Luft-Gemisch kann deshalb nicht leistungsoptimal gezündet werden.

In der Expansionsphase kühlt die Luft durch den Unterdruck ab. Genau diesen Effekt nutzt die neuartige Sauganlage des 911 GT2, bei der kürzere Saugrohre und ein längeres Verteilerrohr mit geringerem Querschnitt zum Einsatz kommen. Da gleichzeitig der Ladedruck der Turbolader angehoben wurde, kann der Minderdruck durch die Expansion mehr als kompensiert werden. Das führt zwar auch zu einer Erwärmung der Luft, jedoch kann dieser Temperaturanstieg durch die Wärmeableitung über die Ladeluftkühler nahezu ausgeglichen werden. Diese neue Ansaugtechnik sorgt bei Höchstdrehzahl für eine Gemischtemperatur, die unmittelbar vor dem Schließen des Einlassventils niedriger liegt als beim Motor des 911 Turbo. Dadurch verringert sich die Klopfempfindlichkeit und das Gemisch kann früher gezündet werden. Das bedeutet eine deutliche Effizienzsteigerung: Höhere Maximalleistung und geringerer Kraftstoffverbrauch bei Volllast. Bei vergleichbarer Leistung reduziert sich der Kraftstoffbedarf des 911 GT2-Motors um bis zu 15 Prozent.

Bewährte Kraftquelle

Der Grundmotor des neuen 911 GT2 entspricht im Wesentlichen dem Triebwerk des 911 Turbo und verfügt somit über ein vertikal geteiltes Kurbelgehäuse aus Leichtmetall-Druckguss mit einer achtfach gelagerten Kurbelwelle. Der Hubraum beträgt exakt 3.600 Kubikzentimeter, die Zylinderbohrung 100 Millimeter und der Kolbenhub 76,4 Millimeter. Die geschmiedeten Leichtmetallkolben laufen in Nikasil-beschichteten Aluminium-Zylinderlaufbuchsen. Als Hochleistungssportwagen verfügt der 911 GT2 selbstverständlich über eine Trockensumpfschmierung mit separatem Motoröltank.

Insgesamt 9 Ölpumpen sorgen für einen sicheren Kreislauf des Schmierstoffs selbst bei länger anhaltenden Horizontalkräften wie sie auf der Rundstrecke typisch sind. Im einzelnen sind dies zwei Ölabsaugpumpen für die Abgas-Turbolader, je zwei Ölabsaugpumpen der Zylinderköpfe sowie zwei Absaug- und eine Druckpumpe im Kurbelgehäuse. Insgesamt zirkulieren rund elf Liter Öl der Viskositätsklasse 0W40. Ein optisch herausragendes Merkmal des 3,6-Liter-Triebwerks ist die so genannte Luftfilterrohluftschale, die im GT2 aus Sichtcarbon ausgeführt ist.

Der Gaswechsel wird beim neuen 911 GT2 von der variablen Ventilsteuerung VarioCam Plus gesteuert. Das System verändert sowohl den Hub als auch die Öffnungszeiten der Einlassventile. Dafür ist zum einen ein Flügelzellenversteller verantwortlich, der die Relativposition der Nockenwelle zur Kurbelwelle in einem Verstellbereich von insgesamt 40 Grad Kurbelwinkel kontinuierlich verändern kann. Das Ventilhub-Verstellsystem besteht zum anderen aus zwei ineinander liegenden, schaltbaren Tassenstößeln, die von zwei unterschiedlich großen Nocken auf der Einlass-Nockenwelle betätigt werden.

Endschalldämpfer und Endrohre aus Titan

Zum ersten Mal kommen in einem Porsche mit Straßenzulassung serienmäßig ein Endschalldämpfer und Endrohre aus Titan zum Einsatz. Titan ist ein Werkstoff, der geringes Gewicht mit hoher Temperatur- und Materialfestigkeit verbindet. Die Porsche-Konstrukteure konnten aufgrund dieser Eigenschaften den Endschalldämpfer des 911 GT2 leichter, kompakter und mit optimierter Strömung auslegen. Der geringere Platzbedarf des Titan-Schalldämpfers vergrößert zudem den Abstand zu umgebenden Bauteilen und verbessert damit die Wärmeabfuhr. Dieser Schalldämpfer wiegt etwa 9 Kilogramm und damit rund 50 Prozent weniger als das vergleichbare Bauteil aus Edelstahl. Die neue Abgasanlage bietet geringen Abgasgegendruck und das deutlich geringere Gewicht steigert das Performanceverhalten des 911 GT2 signifikant. Dem Fahrer steht damit mehr Leistung bei weniger Gewicht zur Verfügung.

Porsche GT2Überdies erzeugt der 911 GT2 bereits im Leerlauf einen satten und sonoren Sound, wobei selbstverständlich alle gültigen Geräuschgrenzwerte eingehalten werden. Die hochentwickelte Katalysatortechnologie mit je einem Katalysator pro Zylinderreihe sowie Sekundärlufteinblasung beim Kaltstart bescheren dem neuen 911 GT2 Abgaswerte, die deutlich unter den Grenzwerten von EU4 liegen.

Rennerprobtes Getriebe

Für die Kraftübertragung ist beim 911 GT2 ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe zuständig, das für den Rundstreckeneinsatz entwickelt wurde. Es wurde auf sehr kurze und präzise Schaltwege mit harmonischen Bedienkräften feinabgestimmt. Die Besonderheit: Die Zahnräder sind auf die Getriebewellen aufgesteckt statt aufgepresst und können ausgetauscht werden. Damit hat der Fahrer die Möglichkeit, das Getriebe des GT2 bei einem Rundstreckeneinsatz individuell an die Strecke anzupassen.

Die Synchronringe der Gänge zwei bis sechs sind mit Blick auf den Sporteinsatz aus Stahl anstatt aus Buntmetall gefertigt und erlauben sehr schnelle und präzise Gangwechsel. Die Achsübersetzung ist mit 3,444:1 identisch sowohl zum 911 Turbo als auch zum 911 GT3. Zur Sicherstellung der Dauerhaltbarkeit auch unter extremer Belastung wird das Getriebeöl über einen in den Kühlwasserkreislauf integrierten Wärmetauscher gekühlt.

Hochschaltanzeige für optimale Gangwechsel

Wie der betont sportliche 911 GT3 mit Saugmotor verfügt auch der 911 GT2 über eine im Drehzahlmesser integrierte Hochschaltanzeige, die kurz vor Erreichen der entsprechenden Drehzahlen aufleuchtet und dem Fahrer ein Signal zur Erzielung optimaler Schaltpunkte gibt. Dadurch wird die Zeitspanne zur Vorbereitung des Schaltvorgangs verkürzt und die Ablenkung des Fahrers auf ein Minimum reduziert. Mit Rücksicht auf die Reaktionszeit des Fahrers leuchtet die Anzeige in den unteren Gängen etwas früher auf als in den oberen Übersetzungsstufen. Damit rückt der optische Hinweis in den oberen Gängen noch näher an die Abregeldrehzahl.

Im Ausgleichsgetriebe des neuen 911 GT2 ist serienmäßig ein asymmetrisch wirkendes Sperrdifferenzial integriert. Da der GT2 dank seines Heckmotors eine sehr gute Traktion bietet, konnte unter Last ein moderater Sperrwert von 28 Prozent gewählt werden. Im Schub beträgt der Sperrwert hingegen 40 Prozent. Der höhere Wert wurde gewählt, um eine zusätzliche Stabilisierung des Fahrzeugs gegen Eindrehen in Kurven zu erreichen.

Für den perfekten Start – Launch Assistant

Im Motorsport kann ein perfekter Start entscheidend sein. Daher haben die Porsche-Ingenieure den so genannten Launch Assistant entwickelt. Dieses erstmals bei einem Porsche-Seriensportwagen eingesetzte Assistenzsystem gibt dem Fahrer die Möglichkeit, die Spurtstärke des 911 GT2 aus dem Stand bei Bedarf optimal zu nutzen.

Porsche GT2Aktiviert wird der Launch Assistant indem der Fahrer bei stehendem Fahrzeug, eingelegtem Gang und voll durchgetretener Kupplung Vollgas gibt. Die Motronic öffnet die Drosselklappen vollständig und regelt über die Leitschaufeln der beiden Abgasturbolader einen Ladedruck von rund 0,9 bar ein. Gleichzeitig wird über die Zündung eine Drehzahl von 5.000 Umdrehungen pro Minute eingestellt. Der Fahrer muss nun lediglich seinen Fuß so schnell wie möglich von der Kupplung nehmen, um das Fahrzeug schnellstmöglich zu beschleunigen. Durch den plötzlichen Drehmomentaufbau drehen die Hinterräder kurz durch, werden jedoch unmittelbar von der Schlupfregelung des Porsche Stability Management (PSM) auf maximale Kraftübertragung geregelt. Das setzt selbstverständlich voraus, dass die Traktionskontrolle (TC) des PSM nicht ausgeschaltet ist. Die Kupplung wird durch den schnellen Kraftschluss entlastet.

Fahrwerk und Räder

Das Fahrwerk des neuen 911 GT2 basiert auf dem Chassis des 911 GT3. Das Fahrzeug ist gegenüber dem 911 Carrera um zirka 25 Millimeter tiefergelegt und das Fahrwerk straffer abgestimmt. Härtere Federraten sorgen zusammen mit GT2-spezifischen Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse für ein sehr neutrales Fahrverhalten bis in den Grenzbereich. Beide Stabilisatoren sind für den Sporteinsatz verstellbar und können damit individuell an die Bedürfnisse des Fahrers angepasst werden. Der vordere Drehstab ist dabei in vier Federstufen einstellbar, der hintere in drei. Eine weitere Anpassungsmöglichkeit an motorsportliche Einsätze bietet der GT2 durch verstellbare Tragfedern. Über zusätzliche Außengewinde an den Federbeinen lassen sich die Federteller in der Höhe verstellen und erlauben neben einer Absenkung der Fahrzeughöhe eine Feinjustierung der einzelnen Radlasten.

Um selbst Ansätze zum unerwünschten Untersteuern zu verhindern, überarbeiteten die Porsche-Fahrwerkspezialisten die Geometrie und Kinematik der Vorderachse. So wurden der Anlenkpunkt der Spurstangen am Radträger sowie die äußere Anbindung der Querlenker gegenüber dem GT3 um zehn Millimeter nach oben versetzt. Für den Fahrer wird dies durch das neutrale Kurvenverhalten, den sehr guten Geradeauslauf und die hohe Stabilität bis zur Maximalgeschwindigkeit spürbar. Neu beim 911 GT2 ist die Möglichkeit für den Rundstrecken-Einsatz zur Feineinstellung des Sturzes über Einstellplatten am unteren Querlenker.

Um die speziellen Anforderungen des 911 GT2 im Hinblick auf den Motorsport zu erfüllen, wurde die Hinterachse an mehreren Stellen überarbeitet. Für eine dem Gesamtfahrzeug-Charakter angepasste steifere Anbindung der Längsträger an die Karosserie werden die im 911 Turbo verwendeten Gummilager durch Metallbuchsen ersetzt. Das Ergebnis ist eine Verbesserung der Lenkpräzision und Fahrstabilität. Zur Gewichtsreduzierung und Unterstützung einer ausgeglichenen Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse, besteht der Hinterachs-Querträger nicht aus Stahl sondern aus Aluminium. Bei vergleichbaren Belastungsgrenzen benötigt die Ausführung in Aluminium gegenüber dem Hinterachs-Querträger aus Stahl etwas mehr Bauraum. Da es den 911 GT2 jedoch ausschließlich mit Schaltgetriebe gibt, wird dieser für das beim 911 Turbo angebotene größere Tiptronic S-Getriebe vorgesehene Platz aber nicht benötigt.

Porsche GT2Das serienmäßige aktive Dämpfungssystem PASM wurde speziell auf den GT2 abgestimmt: Im Normal-Modus in einer sportlich-straffen Einstellung unterwegs, kann der Fahrer per Knopfdruck auf ein rennsportlich-straffes Sportfahrwerk umschalten. Das PASM ermöglicht im Sport-Modus ein besonders präzises und zielgenaues Fahrverhalten, indem es die Aufbaubewegungen auf ein Minimum reduziert. Wird die Sport-Einstellung gewählt, gehen die Dämpfer zunächst in eine sportlich harte Kennlinie. Diese bietet auf ebenen Strecken eine hervorragende Agilität mit einer zusätzlichen Steigerung der Lenkpräzision. Je nach Fahrzustand und Fahrbahnbeschaffenheit schaltet das System zur Verbesserung des Fahrbahnkontaktes in Millisekunden auf die erforderlichen Kennlinien um.

Agiles Fahrverhalten dank variabler Lenkübersetzung

Der neue 911 GT2 übernimmt das Lenksystem der aktuellen 911-Generation. Durch die variable Lenkübersetzung verbessert sich die Agilität besonders auf kurvenreicher Strecke. Gleichzeitig erhöht sich die Fahrstabilität bei sehr hoher Geschwindigkeit. Bei einem Lenkradeinschlag über 30 Grad wird die Lenkübersetzung zunehmend direkter – der Fahrer spürt einen deutlichen Zugewinn an Agilität auf kurvenreichen Strecken, insbesondere in engeren Kurven. Von den Carrera-Modellen wurde auch die manuelle Höhen- und Längsverstellung des Lenkrades übernommen. Damit kann das Lenkrad sowohl axial als auch in der Höhe um jeweils 40 Millimeter verstellt werden.

Keramikbremse serienmäßig

Als einziger Seriensportwagen von Porsche verzögert der neue 911 GT2 serienmäßig über die PCCB-Bremsanlage mit Keramik-Bremsscheiben. Die Porsche Ceramic Composite Brake ist speziell für höchste dynamische Belastungen entwickelt worden. Zu ihren Eigenschaften zählen vor allem schnelles Ansprechverhalten, sehr hohe Fadingstabilität durch konstante Reibwerte sowie hohe Sicherheitsreserven bei starker Beanspruchung. Insgesamt verringert PCCB im Vergleich zur einer vergleichbaren Grauguss-Bremsanlage die ungefederten Massen um rund 20 Kilogramm. Die an der Vorderachse eingesetzten Scheiben messen beim GT2 380 Millimeter im Durchmesser und sind auf einem Aluminium-Bremstopf befestigt. Diese Materialkombination reduziert das Gewicht gegenüber einer konventionellen Grauguss-Bremsscheibe weiter, da das Aluminiumbauteil rund 900 Gramm weniger als ein Stahltopf wiegt. An der Hinterachse sind Bremsscheiben mit 350 Millimeter Durchmesser montiert. Die vorderen Bremszangen sind mit sechs, die hinteren mit vier Kolben ausgestattet. Der Fahrerfuß erhält beim Bremsen Unterstützung durch einen Tandem-Bremskraftverstärker mit neun Zoll Durchmesser.

High Performance-Reifen für ausgezeichneten Grip

Der neue Supersportwagen rollt auf 19 Zoll großen GT2-Rädern, auf die Reifen der Dimension 235/35 (vorn) und 325/30 (hinten) montiert sind. Um das größtmögliche Potenzial an Querbeschleunigung zu nutzen, kommen an der Hinterachse zusätzlich fünf Millimeter starke Distanzscheiben zum Einsatz, wodurch die Spur auf 1.550 Millimeter verbreitert werden konnte.

Die ab Werk aufgezogenen Sportreifen sind eine Spezialanfertigung und wurden in Abstimmung mit den Fahrwerk-Spezialisten entwickelt. Die Sportreifen verfügen über eine spezielle Gummi-Mischung auf einer besonders aufgebauten Karkasse. Insbesondere auf trockener Fahrbahn bieten sie ein sehr hohes Performance-Potenzial für enorme Traktion, Querbeschleunigung sowie kurze Bremswege. Durch die relativ geringe Profiltiefe steigt jedoch bei regennasser Fahrbahn die Aquaplaning-Gefahr.

Wie beim 911 Turbo überwacht auch beim neuen 911 GT2 weltweit serienmäßig das Reifendruckkontrollsystem (RDK) permanent den Luftdruck jedes einzelnen Reifens. Neben mehr Sicherheit vor eventuellen Reifenschäden warnt RDK vor allem durch die einfache Kontrollmöglichkeit des korrekten Luftdrucks insbesondere vor schleichendem Druckverlust einzelner Reifen und damit vor ungleichmäßigem Reifenverschleiß und zu hohem Kraftstoffverbrauch. Für den Fall einer Reifenpanne verfügt der 911 GT2 serienmäßig über ein Reifen-Reparatursystem mit Dichtmittel und Druckluft-Kompressor.

Drei wählbare Stabilisierungsprogramme

Porsche GT2Erstmals bei GT-Modellen der 911 Baureihe wird das Fahrstabilisierungssystem Porsche Stability Management (PSM) beim GT2 serienmäßig eingesetzt. Damit verfügt der neue 911 GT2 über ein Regelsystem, das sowohl die aktive Sicherheit deutlich steigert als auch fahrdynamische Vorteile bietet. Das System wurde speziell auf den GT2 abgestimmt und erfüllt durch Deaktivierung einzelner Funktionskomponenten auch die Ansprüche extrem sportlicher Fahrer.

Der Fahrer kann die Regeleingriffe des PSM in 3 Stufen vorwählen:

  • Im Grundmodus sind alle Funktionsumfänge des PSM inklusive der erweiterten Bremsfunktion aktiv: Die Funktion SC (Stability Control – Fahrdynamikregelung mit gezielten Bremseneingriffen zur Stabilisierung des Fahrzeugs um die Hochachse) und TC (Traktionskontrolle zur Regelung der antriebsseitigen Kräfte) sowie ABS für optimale stabile Bremsvorgänge.
  • In der zweiten Schaltstufe "SC OFF" wird die Querdynamikregelung Stability Control (SC) abgeschaltet, während die Regelung der Antriebskräfte Traction Control (TC) aktiv bleibt.
  • In der dritten Schaltstufe "SC+TC OFF" wird auch die Funktion Traction Control (TC) deaktiviert. Die entsprechenden Tasten "SC OFF" und "SC+TC OFF" befinden sich im vorderen Bereich der Mittelkonsole.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des PSM beim 911 GT2: Die einmal abgeschalteten Funktionen werden auch in extremen Fahrsituationen nicht automatisch reaktiviert. Erst auf Knopfdruck des Fahrers sind die Funktionen wieder verfügbar. Bei einem Neustart des Fahrzeugs befindet sich das System automatisch in der Normalstellung mit komplett aktivierten Funktionen SC, TC und ABS.

PSM mit individueller Anpassung

Das dreistufige Programm bietet dem Fahrer die Möglichkeit, die Regeleingriffe individuell an sein Fahrprofil anzupassen. Bei Druck auf die Taste "SC OFF" wird die Querdynamikregelung deaktiviert, wobei ein akustisches Signal sowie eine Anzeige im Display die Abschaltung bestätigen. Bei über- oder untersteuerndem Fahrverhalten sowie bei Lastwechsel unterbleiben nun die radselektiven Bremseneingriffe.

Aktiv bleibt in dieser Schaltstufe jedoch die Regelung der Antriebskräfte Traction Control (TC). TC unterstützt eine sichere Spurhaltung und ein stabiles Fahrverhalten durch gezielte Regelung der Antriebskräfte. Eingriffe des TC-Reglers sind auch Bestandteil des im neuen 911 GT2 integrierten Beschleunigungs-Assistenten Launch Assistant. Bei durchdrehenden Antriebsrädern bremst TC zunächst individuell die Räder ab. Je nach Bedarf wird die Motorleistung durch Gaswegnahme beziehungsweise durch Zündwinkelreduktion verringert, bis beide Räder wieder Traktion erhalten. Darüber hinaus umfasst TC eine Motor-Schleppmoment-Regelung, bei der das motorseitige Bremsmoment gezielt zur Fahrzeugstabilisierung eingesetzt wird. Die "SC+TC OFF"-Taste deaktiviert beide Funktionen und ermöglicht individuelle Fahrmanöver. Die Betätigung wird durch ein akustisches Signal sowie eine entsprechende Information im Display angezeigt. Der Fahrer kann den 911 GT2 auf der Rundstrecke so beispielsweise durch kurzes, starkes Bremsen in kontrollierten Drift bringen.

Design und Aerodynamik

Der neue 911 GT2 bringt seine Bestimmung als reinrassiger Seriensportwagen und Topmodell der aktuellen Sportwagen-Modelle auch optisch zum Ausdruck. Das markante Design mit großen Lufteinlässen im Bugteil sowie dem charakteristischen Heckflügel lässt auf den ersten Blick das Performance-Potenzial des neuen 911 GT2 erkennen.

Das neue Bugteil greift die Designsprache des aktuellen 911 Turbo auf und bezieht die weiterentwickelten GT-spezifischen Merkmale wie den großen Luftein- sowie die zusätzlichen Luftauslässe mit ein. Beim 911 GT2 entfallen daher die beim 911 Turbo serienmäßigen Nebelscheinwerfer und schaffen Platz für breit ausgestellte äußere Kühllufteinlässe. Diese versorgen die Wärmetauscher mit zusätzlicher Kühlluft. Die in die Lufteinlässe horizontal integrierten Lamellen unterstützen das eigenständige Erscheinungsbild des neuen 911 GT2. Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Scheinwerferreinigungsanlage gehören zur Serienausstattung, wobei auf die dynamische Leuchtweitenregulierung verzichtet werden konnte: Aufgrund der straffen Fahrwerkabstimmung reduziert sich die beladungsabhängige Einfederung auf ein Minimum. Die gesetzlich vorgeschriebenen Toleranzbereiche zur Veränderung der Scheinwerferkegel werden auch ohne Leuchtweitenregulierung eingehalten.

Ein weiteres markantes Designmerkmal ist der zusätzliche Luftauslass vor dem Kofferraumdeckel, der die Abluft des Mittenkühlers nach oben ableitet. Dadurch verbessert sich nicht nur die Kühlerdurchströmung. Zusätzlich unterstützt die Luftführung den aerodynamischen Abtrieb an der Vorderachse. Eine breite schwarze Spoilerlippe schließt das Bugteil nach unten ab.

Große Räder und markanter Heckflügel

Porsche GT2Durch seine klassische Silhouette ist auch der neue 911 GT2 auf den ersten Blick als Mitglied der Elfer-Baureihe erkennbar. Für eine Differenzierung in der Seitenansicht sorgen vor allem die gegenüber dem 911 Carrera um zirka 25 Millimeter tiefere Fahrzeuglage, der muskulöse Heckflügel sowie das Design der GT2-Räder. Die Form der seitlichen Lufteinlässe hinter den Türen entspricht dem aktuellen 911 Turbo und sorgt für eine effiziente Luftzufuhr zu den Ladeluftkühlern. Der in die Lufteinlässe integrierte horizontale Steg verleiht der Seitenansicht einen dynamischen Akzent und greift die Designsprache der stegförmigen LED-Blinkleuchten im Bugteil erneut auf. Eine für den neuen 911 GT2 eigenständig entwickelte Schwellerblende in schwarzem Kunststoff schützt die unteren Flanken vor Steinschlag und gibt der Seitenansicht ein muskulöses Erscheinungsbild. Die seitlich in der Heckverkleidung integrierten Öffnungen für die Auslasskanäle der Ladeluftkühler wurden speziell für den neuen 911 GT2 in eigenständiger Kiemen-Optik ausgeführt. Sie runden den dynamischen Gesamteindruck der Seitenansicht ab und unterstützen eine effiziente Durchströmung der Ladeluftkühler.

Durch Ihre spezielle Formgebung mit zehn Speichen und großen Öffnungsquerschnitten zwischen den Radspeichen ermöglichen die GT2-Räder nicht nur eine effiziente Bremsenkühlung, sondern auch einen ungehinderten Blick auf die serienmäßige PCCB-Bremsanlage mit groß dimensionierten Keramik-Bremsscheiben und gelb lackierten Bremssätteln.

Der feststehende Heckflügel ist ein traditioneller Bestandteil der GT-Modelle innerhalb der 911-Baureihe und neben dem Bugteil eines der markantesten Designmerkmale des 911 GT2. Neben seiner funktionalen Formgebung verleiht der Heckflügel dem neuen Hochleistungssportwagen die typisch kraftvolle Erscheinung. Neu sind Formgebung und Position der Staudrucksammler (Ram Air) zur Versorgung des Motors mit Verbrennungsluft, die seitlich in die Flügelstützen integriert sind.

Die Heckverkleidung mit integrierten Einzelendrohren wurde speziell für den 911 GT2 entwickelt. Passend zur Buglippe und zu den Schwellerblenden ist der untere Bereich schwarz lackiert. Ein weiteres charakteristisches Designmerkmal sind die zusätzlichen, kiemenförmigen Luftauslassöffnungen im Bereich der Endrohre. Sie unterstützen die Wärmeabfuhr aus dem Motorraum und von den Endschalldämpfern.

Vorbildlicher cW-Wert

Die formalen Besonderheiten des 911 GT2 dienen überwiegend der Optimierung der Aerodynamik und Thermodynamik. Die erreichten Verbesserungsmaßnahmen sind umso beeindruckender, da sowohl an der Vorder- wie auch an der Hinterachse ein deutlicher Abtrieb zu verzeichnen ist. Dadurch wird ein stabiles Fahrzeugverhalten auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten ermöglicht. Aufwändige Abstimmungsarbeiten im Windkanal und die gezielte Nutzung der im Rennsport gesammelten Erfahrungen machten es möglich, trotz des hohen Kühlluftbedarfs, des für Abtrieb sorgenden Frontspoilers und des Heckflügels einen Luftwiderstandsbeiwert von cW = 0,32 zu erreichen. Zum Vergleich: Das Vorgängermodell hatte einen Luftwiderstandsbeiwert von cW = 0,34. Damit steht der neue 911 GT2 mit an der Spitze seiner Fahrzeugklasse.

Porsche GT2Zu diesem guten Ergebnis tragen unter anderem die Gestaltung des Bugteils, der Radhausschalen, des Heckdeckels, des Heckflügels sowie des Heckteils und des Unterbodens wesentlich bei. Durch die neue Bugverkleidung mit separater Spoilerlippe und die obere Abluftführung des Mittenkühlers wird der unter das Fahrzeug gelangende Luftstrom deutlich reduziert. Kühlluftöffnungen führen die hinter den seitlichen Wasserkühlern austretende Luft direkt zur Bremsanlage.

Der neue und eigenständig gestaltete, feststehende Heckflügel ist eines der markantesten Merkmale des neuen 911 GT2. Dimensionierung und Formgebung haben einen maßgeblichen Anteil daran, aerodynamischen Abtrieb an der Hinterachse zu erreichen. Abgeleitet vom Heckflügel des Vorgängermodells mit den charakteristischen Flügelenden – den so genannten Sideplates – wurde beim neuen GT2 die komplette Flügelkontur überarbeitet und im hinteren Bereich durch eine integrierte Spoilerlippe ergänzt.

Die Fahrzeugtieferlegung um zirka 25 Millimeter dient neben der Absenkung des Schwerpunkts gegenüber dem aktuellen 911 Carrera auch zur Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften. Durch diese Maßnahme wird die Fahrzeugstirnfläche und der unter das Fahrzeug gelangende, Auftriebskräfte erzeugende, Luftstrom reduziert. Wie beim 911 Turbo ist der Unterboden beim neuen 911 GT2 großflächig verkleidet. Integrierte Luftführungen zur zusätzlichen Bremsenkühlung an der Hinterachse verbessern das Bremsverhalten bei hoher Belastung.

Karosserie und Sicherheit

Die breite Karosserie baut im Wesentlichen auf der des aktuellen 911 Turbo auf. Änderungen beruhen auf der Anpassung an den Hinterradantrieb und dienen der aerodynamischen Spezialisierung sowie der Gewichtseinsparung. Beim neuen 911 GT2 bestehen sowohl der Kofferraumdeckel als auch die Türen aus Aluminium. Durch konsequente Weiterentwicklung des Materialkonzeptes konnte darüber hinaus das Gewicht des Heckdeckels und des Heckflügels weiter reduziert werden. Beim Vorgängermodell bestanden sowohl der Heckdeckel als auch der Heckflügel aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK). Beim neuen Modell kommt für den Heckdeckel ebenfalls GfK zum Einsatz. Der Heckflügel wird jedoch durch Einsatz eines effizienten Materialmixes aus glasfaserverstärktem Kunststoff und kohlefaserverstärktem Kunststoff (CfK) in Sandwichbauweise hergestellt. Der Aufbau besteht im Kern aus GfK mit einer zusätzlich stabilisierenden und festigkeitserhöhenden Außenschicht aus CfK. Dieses Konstruktionsprinzip verbindet geringes Gewicht mit sehr hoher Festigkeit.

Angesichts des hohen Drehmoments und der ausgeprägten Fahrdynamik wurde beim GT2 die Anbindung der Triebwerkseinheit an die Karosserie verstärkt. So sind die Aufnahmepunkte der Aggregatelagerung am hinteren Querträger durch eingeschweißte Hülsen versteift. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Belastungskräfte, die von Motor und Getriebe über die Aggregatelager in die Karosserie eingeleitet werden.

Hohes Sicherheitsniveau

Wie alle Modelle der 911-Baureihe bietet der neue 911 GT2 seinen Insassen ein sehr hohes Sicherheitsniveau. Bei einer Kollision erfolgt die Energieaufnahme im Vorderwagen zuerst durch die Längsträger. Sie stützen sich am Stirnwand-Querträger aus höchstfestem Stahl ab und reduzieren somit die Fußraum-Intrusion. Der Kraftstoffbehälter liegt hinter der Deformationszone und wird durch den Vorderachsträger zusätzlich geschützt. Die Kraftstoffleitungen sind außerhalb der Deformationszone angeordnet. Für motorsportliche Einsätze kann dieser Rohbauverbund noch zusätzlich mit einem Überrollkäfig ergänzt werden. Die Karosserie des neuen 911 GT2 ist bereits mit den entsprechenden Befestigungspunkten vorgerüstet.

Zusätzlich zu den Sicherheitselementen im Rohbau ist der neue GT2 wie der 911 Turbo mit sechs Airbags ausgerüstet. Das Airbagsystem besteht aus zweistufigen Fullsize-Airbags für Fahrer und Beifahrer, aus seitlich in den Sitzen integrierten Thorax-Airbags zum Schutz des Oberkörpers bei einem Seitenaufprall sowie im oberen Teil der Türverkleidung untergebrachten Kopf-Airbags.

Interieur

Porsche GT2Die Innenausstattung des GT2 lässt keinen Zweifel an der betont sportlichen Ausrichtung des neuen Modells aufkommen: Der GT2 wird serienmäßig als erstes Porsche-Serienfahrzeug mit dem neuentwickelten Sportschalensitz ausgestattet. Die Sitzschale besteht aus einer Kombination von glas- und kohlefaserverstärktem Kunststoff (GfK/CfK) mit einer Oberfläche in Sichtcarbon. Durch diesen Hightech-Materialmix reduziert sich das Gewicht eines Sitzes deutlich im Vergleich zum serienmäßigen Sportsitz im 911 Carrera. Der Sitzbezug besteht beim neuen 911 GT2 aus schwarzem Leder, der Sitzmittelstreifen ist in Alcantara ausgeführt. Wie beim GT3 wird auf Fondsitze verzichtet.

Eines der herausragenden Funktionselemente des neuen Sportschalensitzes ist die innovative Konstruktion der klappbaren Rückenlehne. Bei konventionellen Sportsitzen mit klappbarer Rückenlehne befinden sich die Lehnendrehpunkte im hinteren Bereich des Sitzkissens. Um die Klappfunktion der Rückenlehne zu gewährleisten, müssen deshalb die Seitenwangen in diesem Bereich der Lehne sowie im Sitzkissen ausgeschnitten sein. Der Nachteil: Die für Rennschalensitze charakteristische Seitenführung im Beckenbereich wird beeinträchtigt. Beim Sportschalensitz des 911 GT2 sind die Drehpunkte daher im oberen Beckenbereich in die Seitenwangen integriert. Durch diese Konstruktion können erstmals eine sehr gute Seitenführung über den gesamten Sitzbereich sowie die Klappfunktion der Rückenlehne kombiniert werden.

Beim neuen Sportschalensitz konnte zusätzlich ein Thorax-Airbag integriert werden. Der Airbag entspricht in seiner Ausführung und Größe dem Thorax-Airbag der aktuellen 911-Baureihe. Er ist ein Bestandteil des Porsche Side Impact Protection Systems (POSIP) und bietet erstmals auch in Verbindung mit Sportschalensitzen einen erhöhten Seitenaufprallschutz.

Optional stehen für den neuen 911 GT2 die adaptiven Sportsitze zur Wahl. Neben einer elektrischen Verstellung aller Sitzfunktionen inklusive Memory-Funktion bieten die Sitze eine individuelle Seitenwangenverstellung sowie eine Lordosenstütze auf der Fahrer- und Beifahrerseite. Wie bei den Seriensitzen sind auch beim 911 GT2 die Mittelstreifen in Alcantara ausgeführt.

Hochwertige Ausstattung

Das aufgepolsterte Lenkrad mit Alcantara-Ummantelung entspricht dem Volant im GT3. Darüber hinaus kommt im 911 GT2 Alcantara auch beim Schalt- und Handbremshebelgriff, den Sitzmittelstreifen der Sportschalensitze, am Dachhimmel, an den Türgriffen sowie am Deckel der Türablagefächer und beim Ablagefach der Mittelkonsole zum Einsatz. Mit diesem Materialkonzept wird nicht nur optisch der Bogen zum Motorsport gespannt. Alcantara verbessert insbesondere im Bereich des Lenkrads sowie des Schalt- und Handbremshebels die Griffigkeit.

Zur Serienausstattung des neuen 911 GT2 zählen darüber hinaus das Porsche Communication Management (PCM) mit 5,8 Zoll großem Farbbildschirm, ein Doppeltuner, ein Endverstärker mit einer Gesamtleistung von 2 x 25 Watt sowie vier Lautsprecher. Für höchste Ansprüche an ein Audio- und Informationssystem kann der Sportwagen wahlweise ohne Aufpreis mit dem Sound Package Plus bestellt werden. Optional lässt sich der GT2 mit dem BOSE Surround Sound-System und verschiedenen Modulen für das PCM wie beispielsweise dem Navigationssystem, dem Telefonmodul oder dem elektronischen Fahrtenbuch aufrüsten.

Porsche GT2Eine weitere Option ist das Chrono Paket Plus. Zu dieser sportlichen Option zählen eine analoge Stoppuhr auf der Schalttafel, eine digitale Stoppuhr im Kombiinstrument, eine Performance-Anzeige im PCM sowie ein individueller Speicher der Daten, der über das PCM abgerufen werden kann.

Ein Clubsportpaket ist wie beim Vorgängermodell auch für den neuen 911 GT2 optional ohne Aufpreis erhältlich. Es umfasst einen geschraubten hinteren Überrollkäfig, einen roten Sechs-Punkt-Gurt für die Fahrerseite, einen Feuerlöscher mit Halterung sowie eine Vorrüstung für den Batteriehauptschalter. In Verbindung mit dem Clubsportpaket sind die Sportschalensitze anstelle der Leder-Alcantara-Kombination mit schwer entflammbarem Stoff bezogen.


 

Porsche 911 GT2 (2007) - Technische Daten

 
Fahrzeugklasse:Luxusklasse
Leistung:390 kW / 530 PS
Hubraum:3600 cm3
0-100 km/h:3,7 s
Höchstgeschwindigkeit:329 km/h
Drehmoment:680 Nm
Verbrauch:12,5 Liter
Schadstoffklasse:Euro 4
Abmessungen (LxBxH):4469 x 1852 x 1285 mm
Leergewicht:1440 kg
Basispreis:Ab 189.496 Euro
 Für das technische Datenblatt wurde, soweit möglich, die Basisausführung zugrunde gelegt.


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