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Thema: Motorsport


Toyota startet beim Grand Prix von Monaco mit neuem Auto

Toyota startet beim GP in Monaco mit neuem Auto - TF 106BIn Monaco, dem Fürstentum an der Cote d´Azur, trifft sich die Formel 1 zum 7. WM-Lauf 2006. Auf dem kurvenreichen Stadtkurs von Monte-Carlo ist die Belastung für Mensch und Maschine so groß wie auf keiner anderen Rennstrecke. An diesem prestigeträchtigen Ort des Motorsport setzt Toyota erstmals den neuen TF 106B ein. Schon im Januar 2006 hatte das "Panasonic Toyota Racing Team" als erstes Formel 1-Team seinen Rennwagen "TF 106" für die Saison 2006 vorgestellt. Als im März der erste WM-Lauf in Bahrain gestartet wurde, arbeiteten die Konstrukteure parallel bereits am neuen TF 106B, der nun in Monaco seine Jungfernfahrt erlebt.

Dass der neue TF 106B auf dem anspruchsvollen Stadtkurs erstmals an den Start geht, hat seinen Grund: "Das Auto wird in Monaco eingesetzt, weil es nicht möglich war, vorher zwei Autos und alle nötigten Ersatzteile zu produzieren. Außerdem setzt man ein neues Auto nicht ungetestet ein,", erklärt Dieter Gass, Chef Renn- und Test-Ingenieur des Panasonic Toyota Racing Teams. Ein ungeschriebenes Gesetzt ist, dass der Formel 1-Bolide, mit dem man im März an den Start gegangen ist, bis zum Ende der Saison im Oktober nie fertig wird. "Natürlich wird auch die neue B-Version nach seinem Renneinsatz in Monaco weiter entwickelt. Die Entwicklung während der Saison ist der eigentliche Schlüssel zum Erfolg, sonst kann es passieren, dass man im März mit seinem Fahrzeug gut im Rennen liegt, aber im Juni schon der Konkurrenz hinterer fährt", erläutert Dieter Gass, der seit Monza 2002 Chef Renn-Ingenieur im Toyota Formel-Team ist.

Dabei stellt sich die Frage: Wie schnell können technische Veränderungen, die bei den Testfahrten während der Rennsaison erarbeitet werden, für das Rennen umgesetzt werden? Hier gilt keine goldene Regel. So gibt es Teile, die man sofort einsetzen kann. Andere haben wiederum längere Produktionszeiten, so dass man nicht in der Lage ist, bis zum nächsten Rennwochenende an die neue Teile zu kommen. Die Konstrukteure und Techniker müssen in einem Formel 1-Team in immer kürzeren Zyklen denken und arbeiten. Klar war aber auch, dass Toyota, wenn das 2006er Auto – TF 106 – im Januar vorgestellt wird, man nicht gleich schon im März mit einer neuen B-Version an den Start gehen kann. Toyota Chef-Ingenieur Dieter Gass erklärt: "Bei den kurzen Zyklen muss man unterscheiden zwischen Konstruktion und Rennstrecke. An der Rennstrecke denkt man oft in kurzen Zyklen. Andererseits muss man aber auch das Gesamtbild im Auge behalten, weil wir Entwicklungsrichtungen für das nächste Fahrzeug analysieren und weitergeben müssen. Die Priorität liegt auf dem kurzfristigen Denken, aber die langfristige Planungen dürfen wir dabei nicht aus den Augen verlieren."

Zum einen wird das im Rennen eingesetzte Auto stets weiter entwickelt und zum anderen arbeiten die Konstrukteure in der Formel 1-Schmiede in Köln bereits am Auto für die Rennsaison 2007. "Es gibt eine 2006er Gruppe und eine 2007er Gruppe, die jeweils an den Autos bauen. Das bewährt sich, allerdings muss zwischen den Gruppen eine hervorragende Kommunikation stattfinden", berichtet Gass von seinen Erfahrungen. Nun gilt es zunächst, den neuen Toyota TF 106B erfolgreich an die Spitze des Feldes zu bringen. Wird dies schon in Monaco gelingen? "Wir haben einen Vorteil im Bezug auf den mechanischen Grip mit dem neuen Auto. Das sollte uns in Monaco zu Gute kommen. Bei der Aerodynamik erwarte ich mir erst im späteren Verlauf der Saison Vorteile", sagt Gass. Hintergrund: Das B-Auto ist konsequent die Umsetzung des Projekts, das Toyota mit dem TF 105B gestartet hat. Dabei handelte es sich um den Umbau der Vorderachse. Für den TF 105B wurde dies am alten Chassis umgesetzt, jetzt beim TF 106B wurde ein neues Chassis dafür konzipiert.

Pascal Vasselon, Senior General Manager Chassis im Panasonic Toyota Racing Team, ergänzt: "Mit dem TF 106B haben wir eine viel bessere Ausgangslage, die Entwicklung des aerodynamischen Pakets weiter fortzusetzen."

Für Dieter Gass ist die Aufgabe als Chef Renn- und Test-Ingenieur eine große Verantwortung. Aber wo ist sie am größten? "Im Endeffekt während des Rennens. Die Rennstrategie ist ein wichtiger Punkt der in meinen Bereich fällt. Dazu zählt die richtige Vorbereitung vor dem Rennen und die korrekte Strategie dann im Verlauf des Rennens zu wählen. Diese Entscheidung beeinflusst hauptsächlich das Rennergebnis. Die Performance, die man an einem Renn-Wochenende zeigen kann, resultiert aber aus den Testphasen und dem Konstruktionsbüro in der Fabrik", erläutert Dieter Gass, der gemeinsam mit dem Ingenieur, der sich nur mit der Renn-Strategie befasst, die Ausarbeitung durch geht und diese dann noch mit den Fahrern und Pascal Vasselon abstimmt.

Kurz-Info:

Der Grand Prix von Monaco wird am 28. Mai um 14 Uhr gestartet. Mit einer Länge von 3,340 Kilometer ist der Stadtkurs im Fürstentum die kürzeste Rennstrecke im Formel 1-Kalender. Dagegen werden mit 78 Runden auf keinem Rennkurs mehr Runden gefahren als in Monte-Carlo, trotzdem ist die Renndistanz mit 260,520 Kilometer die kürzeste Wegstrecke in der gesamten Rennsaison.


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