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Thema: Autoratgeber


Transportieren auf dem Dach

DachtraegerDie ersten Flocken fallen und bescheren nicht nur den Reifenhändlern gute Umsätze beim Geschäft mit Winterpneus. Die weiße Pracht lockt auch die Freunde des Pistenvergnügens: Bis zu 6,5 Millionen Skifahrer machen sich in den nächsten Wochen auf in die Berge. Der größte Teil von Ihnen bricht Richtung Alpen auf, wo mehr als 5000 mechanische Aufstiegshilfen rattern; nur ein kleiner Teil, etwa 15 Prozent der Winter-sportler, wählt Harz, Sauerland oder Schwarzwald als Ziel. Weite Anreisen also für die meisten Sucher des Pistenglücks. Durchschnittlich legen sie rund 400 Kilometer vom Heimatort bis zum verschneiten Ziel zurück.

Die Frage nach der Winterausrüstung sollte gar nicht erst gestellt werden: Reifen mit dem M+S Symbol und mindestens 1,6 Millimeter Profiltiefe gehören bei der Fahrt in den Winterurlaub ebenso selbstverständlich auf die Räder wie Anorak und Handschuhe ins Gepäck. Aber über die Art des Transports der Wintersportausrüstung ist Grübeln durchaus erlaubt. Denn die Familie im Mittelklassewagen stößt schnell an die Transportgrenzen ihres Autos. Da hilft meist nur der Dachgepäckträger, um Ski und Rodel gut und sicher befördern zu können.

Trägersysteme: Geprüfte Qualität

Geprüfte Qualität muss es sein, wenn es um Trägersysteme geht. Bei Opel etwa beschäftigen sich ganze Entwicklungsteams damit, die Befestigungspunkte für Dachträger und die Aufnahmesysteme für Ski und Snowboard zu definieren und zu prüfen, damit sie auch bei einem möglichen Crash nicht aus der Fassung geraten. Die jüngste Generation der Träger wird bei einem Aufprall mit 125 Kilogramm Last aus 30 km/h auf eine feste Barriere getestet; nur wenn alles sicher auf dem Dach bleibt, erteilt der Hersteller die Freigabe.

Das Verschließen mit Laschen oder Bügeln obliegt dann dem Wintersportler. Hier sollte Sorgfalt walten, denn ein sich vom Träger eines vorausfahrenden Fahrzeugs lösender Ski gehört gewiss zu den Albträumen des Autofahrers.

Dachträgersysteme, die vom Hersteller freigegeben sind, gelten also bei richtiger Montage als sicher. Aber der Dachträger steigert den Treibstoffverbrauch des Motors je nach Fahrweise. Bei Geschwindigkeiten über 120 km/h wächst der Konsum aufgrund der Lehre von der Aerodynamik überproportional. Der Grund ist die sich vergrößernde Stirnfläche des Fahrzeugs und vor allem der deutlich verschlechterte Luftwiderstandsbeiwert. Ein strömungsungünstiger Aufbau auf dem Autodach wie der Skiträger mit all seinen störenden Ecken und Kanten beeinflusst die guten aerodynamischen Eigenschaften einer modernen Karosserie höchst negativ. Der cW-Wert eines serienmäßigen Opel Vectra, der mit 0,30 zu den Besten seiner Klasse gehört, kann je nach Trägersystem um bis zu 40 Prozent ungünstiger werden.

Dachboxen: Die bessere Lösung

Eine bessere Lösung der Transportaufgaben bieten Dachboxen. Sie verschlechtern den Luftwiderstandsbeiwert um etwa 16 Prozent (einfache, schmale Box mit zwei Paar Ski nebeneinander) bis zu 28 Prozent (nahezu dachbreiter Gepäckkoffer), sind also wesentlich strömungsgünstiger als freiliegende Trägersysteme. Die Dachbox bietet zudem erheblich mehr Stauraum, etwa für Skistiefel oder Kleidungsstücke.

Doch es gibt eine noch ökonomischere Art des Skitransports. Die Durchlademöglichkeit bei Limousinen (in vielen Opel-Modellen ist sie serienmäßig) und eventuell die Ausrüstung mit einem Skisack, der den Innenraum vor Schmutz und Nässe schützt, die am Ski haftet. Seine Crash-Prüfung muss der Skisack natürlich ebenso bestanden haben. Er verhindert, dass die Bretter bei einem Unfall im Fahrzeug zu gefährlichen Geschossen werden.

Die ideale Lösung des winterlichen Transportsystems ist letztlich ein Caravan-Modell. In variabel zu konfigurierenden Kofferräumen kann die komplette Ausrüstung mühelos und sicher verladen werden, ohne aerodynamisch bedingten Mehrverbrauch zu verursachen. Eigens entwickelte Stausysteme zur Unterteilung des Kofferraums, wie sie Opel für den Vectra erstmals anbietet, stellen hier ein Optimum für Komfort und Sicherheit dar. Eine zukunftsträchtige Lösung hat Opel bereits mit der Studie Snowtrekker gezeigt. Hier nimmt ein im Fahrzeugdach integriertes Transportmodul die Ausrüstung auf, Fahrverhalten und Aerodynamik werden hierdurch nur unwesentlich beeinflusst.

Zu beachten: Reisetempo und Bremsweg

Wer sich nach reiflicher Überlegung für ein Trägersystem entscheidet, sollte sein Reisetempo anpassen und so den Spritkonsum nicht über die Maßen in die Höhe treiben. Man sollte sich auch darüber bewusst sein, dass ein vollbeladener Träger den Bremsweg des Autos um mehrere Meter verlängern kann. Schaden nimmt der Wagen dadurch freilich nicht. Die Stützen der freigegebenen Skiträger finden bei Opel ausschließlich in den verstärkten Aufnahmen in den Dachkanälen oder auf der Dachreling ihre Befestigungspunkte. Trägersysteme mit Magnetverschlüssen lehnt der Hersteller ab, denn auch bei akribischer Reinigung der von den Magneten bedeckten Lackflächen auf dem Dach kommt es aufgrund der Verwindungen und Erschütterung beim Fahren zu leichten Bewegungen zwischen dem gepolsterten Magnetfuß und dem Autodach. Spätestens im Frühjahr wirken diese Stellen dann etwas matter als der Rest des Dachs.


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