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Thema: Autotipps


Wichtige Tipps, wenn das Auto brennt

AutobrandJeder kennt das Bild explodierender Autos mit meterhohen Stichflammen aus Action-Filmen. Im wirklichen Leben ist ein Fahrzeugbrand jedoch viel unspektakulärer. Bis ein Feuer unter der Motorhaube den Innenraum erreicht, dauert es in der Regel acht bis zwölf Minuten - wertvolle Zeit, um anzuhalten, die Mitfahrer in Sicherheit zu bringen und das Gepäck auszuladen. Wenn Rauchgase einen Brand ankündigen, besteht also kein Grund zur Panik. Wie in allen Stresssituationen heißt die Devise "Ruhe bewahren“. Wer hektisch und unüberlegt reagiert, provoziert womöglich gefährliche Situationen oder gar einen Unfall.

Rund 40.000 Mal im Jahr gerät in Deutschland ein Auto in Brand, schätzt der Bundesverband Feuerlöschgeräte und Anlagen e.V. Obwohl im Innenraum von Autos schwer entflammbare Materialien eingesetzt werden, hat ein Auto konstruktionsbedingt für ein Feuer alles an Bord: Benzin, Öle, Gummi oder Kunststoffe zählen zu den brennbaren, teils sogar leicht entzündlichen Stoffen und als Zündquellen kommen heiße Abgasrohre oder Funken in Frage. "Die häufigsten Fahrzeugbrände werden von Betriebsmitteln verursacht. Oft tritt Benzin, Bremsflüssigkeit, Motor- und Hydrauliköl aus feinen Haarrissen aus und entzündet sich am heißen Auspuff oder Katalysator“, erläutert Thomas Lange, Brandsachverständiger bei DEKRA.

Auch die Elektrik bietet ein größeres Gefahrenpotenzial. Werden bei Umrüstarbeiten elektrische Leitungen nicht sauber verlegt, können sie sich an scharfen Kanten durchscheuern und Funkenschlag oder Kurzschluss auslösen. Der Experte kennt auch Probleme mit Steckkontakten, die sich erhitzen und thermisch zersetzen können. Manchmal treten im Inneren von Steuergeräten Defekte auf, die im Motorraum zum Brand führen.

Wenn es im Fahrgastraum zu kokeln beginnt, merken die Insassen das meist sehr rasch. Rauchgase sind nicht zu übersehen, vor allem aber stinkt es fürchterlich, wenn Isoliermaterial zu brennen beginnt. Allenfalls Leckagen im Motorraum können etwas länger unbemerkt bleiben, weil hier der Rauch unter dem Auto nach hinten abzieht. Warnungen überholender Autofahrer sind daher ernst zu nehmen.

Bemerkt der Fahrer Anzeichen für einen Brand, sollte er das Fahrzeug ausrollen lassen, den Warnblinker einschalten und den Motor abstellen, um die Kraftstoffzufuhr zu unterbrechen. Die Mitfahrer sollten möglichst zur verkehrsabgewandten Seite aussteigen und sich abseits der Fahrbahn in Sicherheit bringen, rät der DEKRA-Experte. Weiter ist die Motorhaube zu entriegeln, damit sie zum Löschen des Brandes geringfügig geöffnet werden kann. Keinesfalls darf sie aber ganz aufgemacht werden, weil Frischluft und Wind das Feuer zusätzlich anfachen. Darüber hinaus sind Türen und Fenster des Autos zu schließen und die Feuerwehr zu benachrichtigen. Der internationale Notruf 112 funktioniert bei Handys meistens sogar ohne Karte.

Wenn die Insassen das Auto verlassen haben, kann das Feuer mit kurzen, gezielten Löschmittelstößen aus dem Feuerlöscher durch schmale Spalte an der leicht geöffneten Motorhaube bekämpft werden. Die Füllung eines Feuerlöschers mit zwei Kilogramm Löschpulver (Kosten: rund 40 Euro) reicht allerdings nur etwa zehn Sekunden. Helfen können eventuell Brummi-Fahrer, denn in Lkw und Bussen sind - größere - Feuerlöscher gesetzlich vorgeschrieben.


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