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Thema: Motorsport


GP San Marino: Schumacher Platz 1, Alonso Platz 2

Michael Schumacher zog von der Pole Position davon, während Fernando Alonso dem früheren Teamkollegen des Deutschen, Rubens Barrichello, Rang 4 abknöpfte. Nach wenigen Kurven aber legte sich die Hektik schlagartig: Nach einem Überschlag von Christjian Albers, der von Super Aguri-Fahrer Yuji Ide angestoßen worden war, sammelte das Safety Car die Meute ein. Der Holländer entstieg dem Wrack seines Midland unverletzt, ließ sich aber dennoch für einen Check ins Medical Centre fahren.

Als das Rennen wieder freigegeben wurde, machte Schumacher ernst: Er fuhr Jenson Button (Honda) und seinem Teamkollegen Felipe Massa davon, der wiederum von Alonso verfolgt wurde. Dahinter zogen Barrichello und Ralf Schumacher (Toyota) ihre Bahnen.

Nach 14 Runden tauchte Barrichello als erster Pilot planmäßig in die Boxengasse ab, sein Teamkollege Button folgte im nächsten Umlauf. Damit war klar: Beide Honda hatten ihre schnellen Qualifying-Zeiten mit einer geringen Spritlast erkauft und würden nicht um den Sieg mitreden können. Felipe Massa erschien drei Runden später zum Tanken, der führende Schumacher erst in Umlauf 20.

Nun führte Alonso und vergrößerte den Abstand auf Michael. Dass er die Führung nach seinem ersten Boxenstopp behalten könnte, wurde jedoch immer unwahrscheinlicher. So kam es: Nach dem Tanken in Runde 25 lag der Spanier wieder hinter dem Deutschen, aber jetzt vor Button. Der Renault Pilot hatte zwei Plätze gutgemacht und schien entschlossen, den Ferrari anzugreifen.

In Runde 30 erschien Jenson Button zum zweiten Service. Alles lief nach Plan, bis der "Lollipop-Mann" das gleichnamige Stoppzeichen zu früh wegriss und der Brite losspurtete, als der Tankrüssel noch im Honda steckte. Jenson bemerkte das Problem, stoppte nach wenigen Metern und wurde von den Mechanikern vom unerwünschten Anhängsel befreit. Mit diesem Zwischenfall war das Podium in weite Ferne gerückt.

Es führte nun Schumacher vor Alonso, Massa, Montoya (McLaren), Webber (Williams) und Räikkönen (McLaren). Bei Rennhalbzeit wirkte Fernando wie der dominierende Mann. In nur 14 Runden hatte er den Elf-Sekunden-Rückstand egalisiert und bedrängte den Ferrari. Er täuschte an, wechselte die Linie, doch der 84-fache Grand Prix-Sieger Schumacher hielt den schnelleren Renault hinter sich.

Weil kein Weg vorbei führte, entschied der Renault Kommandostand, Alonsos zweiten und letzten Stop in Runde 41 vorzuziehen. Er klappte tadellos, und Fernando machte sich auf den Weg, ein Zeitpolster herauszufahren. Ferrari aber reagierte umgehend, holte Schumacher herein, arbeitete nicht weniger perfekt als Renault und brachte den siebenfachen Weltmeister als führenden wieder auf die Strecke.

Damit war die Bühne für ein prickelndes Finale bereitet: Für 20 Runden beharkte Alonso den roten Vordermann. Schumacher jedoch wiederholte Fernandos Kunststück vom Vorjahr und platzierte sein Auto so, dass dem Spanier kein Chance zum Überholen blieb. Erst nach einem kleinen Verbremser in der "Rivazza" steckte Alonso schließlich zurück und kreuzte die Linie knapp hinter Schumacher als Zweiter.

Ein fantastisches Rennen hatte seine Stars – und erst als Schumacher und Alonso in ihre Auslaufrunde gingen, fiel auf, dass hier noch 20 Fahrer mehr angetreten waren. Als Dritter war Montoya "Best of the rest", gefolgt von Massa und Räikkönen. Mark Webber errang Platz sechs, Jenson Button blieb der siebte Rang, und der von Platz elf gestartete Giancarlo Fisichella holte als Achter noch einen WM-Punkt für sich und Renault.

Doch dieses Rennen, dieser Tag gehörte nur zwei Männern: Michael Schumacher und Fernando Alonso. Wie in 2005 hatten sie sich ein tolles Duell und den Zuschauern ein echtes Rennsport-Spektakel geliefert – nur dass diesmal der Ferrari-Star das bessere Ende für sich hatte.


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