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Thema: Wirtschaft & Handel


MAN Gruppe - 765 Millionen Euro operatives Ergebnis in 2005

In einem insgesamt positiven weltwirtschaftlichen Umfeld hat die MAN Gruppe 2005 eine kräftige Steigerung des operativen Ergebnisses auf 765 Mio Euro nach 566 Mio Euro im Vorjahr erreicht. Wesentlich dazu beigetragen haben neben einem höheren Umsatzvolumen umfangreiche interne Maßnahmen zur Steigerung der Ertragskraft. Die Umsatzrendite stieg von 3,9% auf 5,1% und die Rendite auf das eingesetzte Kapital von 13,6% auf 19,7% und damit erstmals über die Zielgröße 18%. Das Ergebnis nach Steuern legte um 46% auf 472 Mio Euro zu, der Hauptversammlung am 19. Mai 2006 soll eine Dividendenerhöhung auf 1,35 Euro nach 1,05 Euro im Vorjahr vorgeschlagen werden.

"2005 war für uns ein sehr bewegtes Jahr, in dem sich die MAN Gruppe stark verändert hat", sagte Vorstandsvorsitzender Håkan Samuelsson anlässlich der Vorstellung der Jahresergebnisse: "Wir haben wichtige strukturelle Verbesserungen erreicht, Belastungen durch Verlustbringer beseitigt, die Produktivität deutlich erhöht und uns auf unsere Kernbereiche konzentriert. Zu dem verbesserten Ergebnis hat natürlich auch die gute Konjunktur beigetragen. Wir sind damit unserem Ziel, 6% Umsatzrendite und 18% Kapitalrendite über einen Konjunkturzyklus hinweg zu erwirtschaften, deutlich näher gekommen".

Trotz des durch den Verkauf mehrerer Beteiligungen reduzierten Geschäftsumfangs hat die MAN Gruppe den höchsten Auftragseingang ihrer Geschichte erreicht. Mit 18 Mrd Euro wurde der Vorjahreswert (15,6 Mrd Euro) um 15% übertroffen. Das Volumen der Großaufträge war mit 3,3 Mrd Euro (+74%) außergewöhnlich hoch, die Nutzfahrzeuge, die Industriedienstleistungen und die Drucksysteme erhielten einzelne, sehr umfangreiche Großaufträge. Dabei handelte es sich v. a. um einen Lkw-Großauftrag des britischen Verteidigungsministeriums, einen Methanolanlagen-Auftrag aus Oman für MAN Ferrostaal und einen Rollendruckmaschinen-Auftrag von News International. Im laufenden Geschäft ohne Großaufträge verzeichnete die MAN Gruppe gegenüber 2004 ein Auftragsplus von 7%.

Der Umsatz erreichte 15,0 Mrd Euro, 3% mehr als 2004 (14,5 Mrd Euro). In den produzierenden Bereichen betrug der Umsatzanstieg 7%. Alle Bereiche außer den Industriedienstleistungen konnten zulegen.

Der Auftragsbestand in der MAN Gruppe hat mit 10,9 Mrd Euro (Vj. 8,0 Mrd Euro) am 31. Dezember 2005 einen Jahresschluss-Höchststand erreicht.

Am 31. Dezember 2005 beschäftigte die MAN Gruppe 58.203 fest angestellte Mitarbeiter. Gegenüber dem Stand von 59.008 Mitarbeitern am Vergleichsstichtag des Vorjahres ist dies ein Rückgang um ca. 1%, der v. a. auf Veräußerungen kleinerer Aktivitäten zurückgeht. Der Anteil der bei Auslandsgesellschaften beschäftigten Mitarbeiter erhöhte sich leicht auf 37,6% (Vj. 36,8%). Die Zahl der Leiharbeitnehmer lag bei 2.573 nach 2.317 Ende 2004.

Die MAN Gruppe hat die angekündigte Konzentration auf Kernbereiche im abgelaufenen Jahr vollzogen. Veräußert wurden die Beteiligungen der MAN AG an Schwäbische Hüttenwerke (SHW), MAN Technologie, MAN WOLFFKRAN und MAN Logistics, deren Geschäftstätigkeiten nicht mehr zum Kerngeschäft gehörten. Diese Gesellschaften wurden bereits im Laufe von 2005 als aufgegebene Geschäftsbereiche bilanziert und sind in den Zahlen 2005 sowie in den Vergleichswerten 2004 nicht mehr enthalten.

2005 hat der Vorstand beschlossen, die Pensionsrückstellungen schrittweise auf eine Kapitaldeckung der Pensionsansprüche umzustellen. Dazu wurde nach dem Modell eines CTA (Contractual Trust Agreement) der MAN Pension Trust e.V. errichtet, der zum Start mit Finanzmitteln von 500 Mio Euro dotiert wurde; die Dotierung mindert entsprechend die Pensionsrückstellungen, die danach zum Jahresende noch 1.185 Mio Euro gegenüber 1.716 Mio Euro Ende 2004 betrugen. Dieser Umschichtungsprozess soll fortgesetzt werden bis zur vollständigen Abdeckung der inländischen Pensionsansprüche durch das CTA. 2005 wurde außerdem die betriebliche Altersversorgung für den größten Teil der Belegschaft von dem bisherigen einkommensabhängigen System auf ein beitragsorientiertes System umgestellt. Die Versorgungsverpflichtungen sind damit langfristig besser kalkulierbar.

In der MAN Gruppe wurde ein neues Führungssystem eingeführt - „Industrial Governance". Dies bedeutet eine Stärkung der unternehmerischen Kräfte der Unternehmensbereiche im Rahmen einer klaren strategischen Orientierung durch das Management Board, in dem alle MAN-Bereiche vertreten sind. Die Zentrale konzentriert sich auf die strategische Führung der Gruppe, die Besetzung von Schlüsselpositionen und ein fokussiertes und damit wirkungsvolleres Controlling.

Der Ausblick auf das Jahr 2006 ist weiterhin positiv. Der Nutzfahrzeugmarkt dürfte sich auf dem erreichten hohen Niveau stabilisieren - die Nachfrage nach Investitionsgütern wird insgesamt weiter ansteigen. Für die MAN Gruppe ist eine Wiederholung so umfangreicher Großaufträge wie 2005 nicht abzusehen, im laufenden Geschäft wird jedoch mindestens ein Auftragseingang in Vorjahreshöhe erwartet. Der Umsatz wird - auch dank des hohen Auftragsbestands - deutlich zunehmen. Håkan Samuelsson: „Mit dem Umsatzwachstum und dank unserer internen Maßnahmen rechnen wir wieder mit einem deutlich höheren operativen Ergebnis. Bei der Rendite auf das eingesetzte Kapital werden wir die Zielgröße noch deutlicher übertreffen, bei der Umsatzrendite sollten wir sehr nahe herankommen. Wir müssen und wollen erreichen, dass die Zielrenditen für uns wirklich nachhaltige Durchschnittsgrößen werden."


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