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Thema: Wirtschaft & Handel


Zusammenarbeit von General Motors und BASF

Was macht ein Autobesitzer, wenn sein neuer Wagen, der erst ein paar Tage zuvor vom Band gerollt ist, durch einen Unfall beschädigt wird? Sind die Ersatzteile verfügbar? Stehen der Werkstatt die richtigen Verfahren zur einwandfreien Reparatur des Schadens zur Verfügung? Und was ist mit dem Lack? Sind die Farbtoninformationen für eine präzise Farbtonanpassung bereits im Markt verfügbar?

Der Bereich Service und Ersatzteile bei General Motors arbeitet mit Hochdruck daran, all diese Fragen mit "ja" beantworten zu können.

Bei der Ausarbeitung geeigneter Reparaturverfahren arbeitet General Motors mit seinen anerkannten Lacklieferanten zusammen und führt zur Zeit im technischen Zentrum des Bereichs Service und Ersatzteile in Warren im US-Staat Michigan die Produkte der BASF-Marke Glasurit ein. "Wir freuen uns über diese Partnerschaft", so Brian Dotterer, Service-Ingenieur im Kompetenzzentrum bei General Motors. "Wir erhalten einen wertvollen Einblick in die Lackindustrie und haben so die großartige Gelegenheit, Informationen auszutauschen."

Ein gutes Beispiel für diesen Wissensaustausch ist die VOC-Gesetzgebung. Die BASF weiß genau, welche gesetzlichen Anforderungen und Regelungen bezüglich flüchtiger organischer Verbindungen in Nordamerika und überall sonst auf der Welt gelten und kann General Motors darüber informieren. Außerdem hat General Motors durch die Zusammenarbeit die Möglichkeit, neue UV-Produkte, wie die UV-Füller der BASF, kennen zu lernen.

Auch wenn es um die Verarbeitung neuer Materialien wie Kohlefaserplatten geht, ist die Partnerschaft sehr hilfreich. Dabei geht es im Grunde um fadenförmige Fasern aus reinem Kohlenstoff, die extremen Zugbelastungen standhalten. Kohlefasern können in eine Matrix aus Kunstharzen eingebunden werden, von denen einige ohne eine entsprechende Beschichtung nicht UV-stabil sind. Sollten also bei künftigen Fahrzeugmodellen unbeschichtete Fahrzeugteile aus Kohlefasern zum Einsatz kommen, bräuchte man einen sehr robusten Klarlack, um einen Abbau dieser Teile zu verhindern. Bei General Motors wurden verschiedene Teile zu Testzwecken lackiert, um herauszufinden, welche Beschichtung am besten geeignet ist. In diesem Fall kristallisierte sich ein hochwertiger Klarlack der Marke Glasurit als beste Lösung heraus. Wenn man sich also zukünftig bei einem neuen Modell für den Einsatz unbeschichteter Kohlefasern entscheiden sollte, steht General Motors ein geeignetes Beschichtungsprodukt zur Verfügung.

Gleichzeitige Freigabe von Teilen für Serienfertigung und Service

Bei General Motors arbeiten die Ingenieure des Bereichs Service und Ersatzteile und das Team für die Entwicklung neuer Fahrzeuge in den selben Räumlichkeiten. Das erleichtert den gegenseitigen Austausch ungemein. Sobald die Freigabe für ein Projekt vorliegt und die verantwortlichen Entwicklungsingenieure benannt sind, wählt auch der Bereich Service und Ersatzteile seine Experten für die Zusammenarbeit mit den Entwicklern aus. Dabei werden die Zuständigkeiten für Konstruktion, Verriegelungen, Außenteile, Beleuchtung usw. festgelegt. Die einzelnen Fachleute werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingeschaltet und arbeiten dann mit den Entwicklungsingenieuren zusammen. So können sie Änderungen veranlassen, wenn ein bestimmtes Design spätere Serviceleistungen oder Reparaturen erschweren würde.

Jim Doherty, der bei General Motors im Bereich Service und Ersatzteile für Karosseriekonstruktion und Außenverriegelungen zuständig ist, erklärt: "Manchmal geht es um Dinge wie den Austausch einer Scheinwerferlampe, wenn zum Beispiel Verkleidungen und Kotflügel abmontiert werden müssen, um an die Birne zu gelangen. Da kostet dann die Birne 3 Euro, während der Arbeitslohn 80 Euro beträgt. Dies ist die Art von Problemen, die das Team Service und Ersatzteile zu vermeiden hilft."

Die gleichzeitige Freigabe von Ersatzteilen wird dadurch möglich, dass die Anforderungen für Service und Ersatzteile schon in der Entwicklungsphase des Fahrzeugs erarbeitet werden. Wenn ein Entwicklungsingenieur für die Freigabe von Teilen für die Serienfertigung bereit ist, sind auch die Mitarbeiter des Bereichs Service und Ersatzteile für die Freigabe der zugehörigen Ersatzteile in der Datenbank bereit. Selbst wenn es sich bei einem Ersatzteil um ein spezielles Teil handelt, das sich vom Serienteil unterscheidet, erfolgt die Freigabe gleichzeitig. Und da das Serviceteam zu einem frühen Zeitpunkt des Entwicklungsprozesses weiß, welche Ersatzteile zur Freigabe anstehen, kann es auch rechtzeitig vor der Markteinführung die für Serviceleistungen benötigten Verfahren festlegen, entwickeln und zur Verwendung freigeben.

Sobald ein Fahrzeug auf den Markt gebracht wird, sind auch alle benötigten Komponenten und Verfahren für Reparaturen verfügbar. Diese gleichzeitige Freigabe von Serviceleistungen und Ersatzteilen wurde erst in den letzten fünf Jahren erreicht. Bis dahin war es eher so, dass die Mitarbeiter des Serviceteams erst eingeschaltet wurden, wenn die Freigabe von Teilen und Design für die Serienfertigung erfolgt war. Dann konnte es geschehen, dass ein Fahrzeug auf den Markt gebracht wurde, ohne dass alle benötigten Ersatzteile verfügbar waren. Dies hat sich inzwischen geändert, und es wird alles daran gesetzt, dass alle zugehörigen Serviceinformationen und Ersatzteile zur Verfügung stehen, wenn Fahrzeuge an die Händler ausgeliefert werden.

Dinge verändern

Ein weiterer Bereich, in dem General Motors das Know-how der BASF nutzt, ist die Verwendung von computergestützten Lackmischgeräten, die weit mehr erlauben als das präzise Ausmischen von Farbtönen. Dazu Brian Dotterer bei General Motors: "Es handelt sich um eine computergestützte Waage. Wenn man von einer Komponente zu viel eingewogen hat, zeigt das Gerät an, was man noch zugeben muss, um den Fehler zu korrigieren. Man kann mit dem Programm auch Bestände verfolgen und die Kosten einer Reparatur kalkulieren. Wir überwachen damit außerdem unsere VOC-Emissionen." Die Technologie, auf der dieses computergestützte System der BASF basiert, kommt überall im Land auch in Autoreparaturbetrieben zum Einsatz.

"Die Reparaturlackierung findet immer mehr Anerkennung", sagt Joe Skurka, der im Geschäftsbereich Autoreparaturlacke der BASF in Nordamerika für die Zusammenarbeit mit Autoherstellern und der Industrie zuständig ist. "Im Laufe der Jahre sind die Produkte für die Autoreparaturlackierung immer widerstandsfähiger geworden. Heute gibt es dank der parallelen Entwicklung viel mehr Übereinstimmungen zwischen Serienlacken und Reparaturlacken. Und dieser Trend setzt sich fort."

Die Partnerschaft kommt sowohl General Motors als auch der BASF zugute. General Motors erhält Informationen aus erster Hand über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Autoreparaturlacke, z. B. UV-Füller und die Reihe 90 der Marke Glasurit, während die BASF neue und tiefere Einblicke in die Anforderungen bei General Motors gewinnt. Joe Skurka fasst das so zusammen: "Wir können immer sehen, was auf uns zu kommt. Wenn ein neues Modell auf den Markt gebracht wird, kennen wir alle Details dazu und wissen, wie es repariert werden muss. Das ist gut für General Motors und für die BASF und vor allem für Kunden, die nach einem Unfall ihr Fahrzeug reparieren lassen wollen. Unterm Strich geht es darum, unsere Kunden erfolgreicher zu machen."


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