TÜV Automotive mit neuem Tank-Testcenter in Garching

Im Laborgebäude C laufen Versuche an komplexen Kraftstoffsystemen und Einzelkomponenten: Sind die Kraftstoffleitungen dicht, passen die Verbindungsteile zusammen, funktionieren alle Kraftstoff-Fördereinheiten und ist das komplette Tanksystem auch bei einem Überschlag des Fahrzeugs wirklich dicht? Derartige Tests lassen sich im neuen Testcenter unter anderem mit einem Sechs-Achsen-Prüfstand durchführen. Die schwarze Kapsel, die ein wenig einem Raumschiff ähnelt, simuliert alle erdenklichen Fahrsituationen und ihre Auswirkungen auf das Tanksystem. Mit dem Prüfstand kann eine Runde auf dem Nürburgring oder eine Fahrt mit vielen Kuppen oder eine Bergstrecke mit unzähligen Serpentinen nachgefahren werden. Damit ist dieser Prüfstand mit Klimakammer ein wichtiges Instrument für Fahrzeug-Ingenieure, denn schließlich geht es in der Entwicklungsarbeit um die möglichst realistische Darstellung von alltäglichen wie außergewöhnlichen Belastungen.

In verschiedenen Kälte- und Wärmekammern im Neubau können die Bauteile extremen Temperaturen von zwischen minus 40 bis plus 180 Grad ausgesetzt werden. Dann wird zum Beispiel überprüft, wie schnell ein Bauteil altert. Das Testcenter besitzt außerdem eine Berstdruckanlage für Kraftstoffbehälter, eine Betankungskammer, Lebensdauerprüfstände für Systemkomponenten sowie einen Schlittenaufprall-Prüfstand. Dort werden Kraftstofftanks eingespannt und einer Art Crashtest unterzogen.

Einzigartig ist das Tank-Testcenter von TÜV Automotive, weil es mit umfangreichen Überwachungs- und Sicherheitssystemen ausgestattet ist. Deshalb darf TÜV Automotive auch Tests mit echten Kraftstoffen wie Benzin und Diesel durchführen und muss nicht - wie sonst allgemein üblich - mit Ersatzflüssigkeiten wie beispielsweise Glykol testen.