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Thema: Motorsport


Thomas Marschall wurde SEAT Leon Supercopa Meister 2005

Der SEAT Leon Supercopa Meister 2005 und Nachfolger von Vorjahressieger Sebastian Stahl (Neunkirchen) heißt Thomas Marschall (Eggenstein). Beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim reichten dem 41-Jährigen am Ende ein fünfter und siebter Platz, um mit zwei Punkten Vorsprung vor Daniel Bauer (Filderstadt) die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Bauer, der im ersten Rennen am Samstag noch Dritter geworden war, überquerte am Sonntag hinter Marschall als Achter die Ziellinie. Um den Titel zu gewinnen, hätte Bauer auf jeden Fall vor Marschall die Ziellinie überqueren müssen.

Einen unglücklichen Verlauf nahm das Wochenende in Hockenheim für Bastian Kolmsee (Wiehl) und Florian Gruber (Aham). Kolmsee, der sich noch am Samstag mit der Optimalpunktzahl von 23 Zählern für den Laufsieg am Samstag, die Pole Position und die schnellste Rennrunde Platz drei der Gesamtwertung und damit eine gute Ausgangsposition für den Sonntag gesichert hatte, musste nach einem Unfall, an dem unabsichtlich Fredy Barth, sein Teamkollege vom Team Abt Sportsline, beteiligt war, seine Titelhoffnungen begraben und sich mit dem dritten Gesamtrang begnügen.

Bereits am Samstag war Florian Gruber nach einem Reifenschaden aufgrund einer Berührung mit Bastian Kolmsee aussichtlos auf Platz 21 zurückgefallen. Nach Platz elf am Samstag sicherte sich Gruber zumindest noch Gesamtplatz vier und den Sieg in der Rookiewertung.

Christian Hohenadel (Quierschied) erreichte mit seinem Sieg beim zweiten Rennen am Sonntag nicht nur den zweiten Saisonerfolg, sondern damit auch den fünften Platz in der Gesamtwertung. Der Saarländer gewann in einem spannenden Rennen, das nach dem Unfall von Matthias Meyer (Kaltenkirchen) von einer Safety Car-Phase unterbrochen war, vor Marcus Steinel (Ammerbuch) und Tobias Schulze (Tagewerben). 24 Stunden zuvor hatte Kolmsee vor Fredy Barth und Daniel Bauer als Erster die Ziellinie überquert.

Marschall, Bauer, Kolmsee und Gruber bilden damit die deutsche Delegation für das SEAT Leon Supercopa Europafinale, das vom 11. bis zum 13. November in Barcelona stattfinden wird. Außer den deutschen Fahrern starten in der katalanischen Metropole die besten Piloten aus Spanien, England und der Türkei.

Stimmen nach dem zweiten Rennen:

Christian Hohenadel (Sieger): "Das Rennen verlief für mich nahezu optimal. Weder Tobias Schulze noch Marcus Steinel konnten mich ernsthaft gefährden. Für unser Team war mein Sieg und der Vizetitel für Daniel Bauer der Lohn für eine tolle zweite Saisonhälfte."

Marcus Steinel (Zweiter): "Ich konnte zwar am Ende noch Tobias Schulze von Rang zwei verdrängen, aber die Safety Car Phase hat meinem Auto eher geschadet als genützt."

Tobias Schulze (Dritter): "Ich habe am Ende einfach zuviel gewollt und mich bei der Einfahrt in die Parabolica verbremst. Das hat Steinel natürlich ausgenutzt. Aber nach dem Pech, das wir in den letzten Rennen hatten, war das ein versöhnlicher Saisonabschluss."

Stimmen nach dem ersten Rennen:

Bastian Kolmsee (Sieger): "In der Mercedes-Arena hatte ich ein heftiges Übersteuern, so dass Florian Gruber in der ersten Runde vorbeifahren konnte. Dann hat aber Gruber seinerseits einen Fehler gemacht. Unsere Berührung war ein normaler Rennunfall, bei dem ich das glücklichere Ende hatte."

Fredy Barth (Zweiter): "Nachdem der Zweikampf zwischen Gruber und Kolmsee entschieden war, habe ich Platz zwei und damit die Führung meines Teamkollegen abgesichert. Ich freue mich riesig, dass ich endlich einmal aufs Podest fahren konnte."

Daniel Bauer (Dritter): "Das war ein Rennen ohne Fehler. Ich bin immer am Limit gefahren, aber der Speed von Bastian Kolmsee war heute einfach nicht zu knacken."

Stimmen der ersten Drei der Gesamtwertung:

Thomas Marschall, Meister: "Ich wusste, dass ich mit Glück und viel Einsatz am Ende vorne sein könnte. Dass es aber im Rennen so gelaufen ist, war natürlich nicht zu erwarten. Ich konnte meine Position vor Daniel Bauer kontrollieren, zumal ich über Bastian Kolmsees Pech informiert war und ich mich aus allen Raufereien heraus gehalten habe. Auch Bastian und Daniel hätten den Titel verdient. Jetzt freue ich mich riesig auf die neue Saison und das neue Auto."

Daniel Bauer, Vizemeister: "Mein Start am Sonntag war sensationell, aber in der Spitzkehre habe ich mich nach einer Berührung eines Konkurrenten fast gedreht. So konnten eine ganze Reihe von Autos durchschlüpfen. Aus diesem Grund ist es ein bißchen schade, dass ich Thomas Marschall nicht mehr schlagen konnte. Aber für unser Team, dass vor allem in der zweiten Saisonhälfte einen Riesenjob gemacht hat, ist der Vizetitel natürlich ein Riesenerfolg. Von daher bin ich mit Rang zwei zufrieden."

Bastian Kolmsee, Dritter: "Mein Start war super. Ich war direkt hinter Marschall, als ich im letzten Drittel der Spitzkehre einen Schlag von Fredy Barth bekommen habe. Das war Pech, denn er wurde wohl von Matthias Meyer getroffen. Es ist schade, aber so ist eben Motorsport."

Geburtstagsüberraschung

Der fachkundige Motorsportfan rieb sich beim Saisonfinale im SEAT Leon Supercopa auf dem Hockenheimring ein wenig verwundert die Augen. Denn neben der Startnummer eins, die diesmal für Gaststarter Sven Hannawald reserviert war, fuhr ein weiteres rotes Auto, eingesetzt von der SEAT Deutschland GmbH, mit der Startnummer 40 im Feld der 28 Cup-Piloten mit. Dahinter verbarg sich ein ganz spezielles Geburtstagsgeschenk für Margit Abt, die Frau von Hans-Jürgen Abt. "Meine Frau und ich wussten vorher von nichts", meinte der Geschäftsführer der Abt Sportsline GmbH und DTM-Teamchef. Hinter der gelungenen Überraschung stand Harry Unflath, Marketingchef bei Abt Sportsline. Oliver Schielein, der sich als Orgachef um den SEAT Leon Supercopa kümmert, machte den Geburtagscoup dann perfekt. Schielein kennt Margit Abt, geborene Bittner, noch aus gemeinsamen Zeiten im Ford Fiesta Mixed Cup. In diesem außergewöhnlichen Markenpokal kämpften Anfang der 90er Jahre Männlein und Weiblein in Sprint- und Langstreckenrennen gemeinsam um Platzierungen und Punkte. Bittner und Hans-Jürgen Abt bildeten damals ein Team. "Früher war Oliver mein Gegner, jetzt ist er mein Teamchef", lachte Margit Abt.

Überflieger

Sven Hannawald, der einstige deutsche Überflieger bei den Skispringern, ließ es auch am Steuer des SEAT Leon Supercopa im Rahmen des DTMFinales in Hockenheim so richtig fliegen. Schon im freien Training überraschte der Sieger der Internationalen Vierschanzentournee 2002 und Mannschafts-Goldmedaillengewinner im selben Jahr in Nagano die Konkurrenz der etablierten Piloten mit Rang 16 unter 26 gestarteten Fahrern. "Ich bin stolz darauf, dass ich nicht ins Kiesbett musste", meinte der 30- Jährige bescheiden. "Als superrutschig", empfand Hannawald dann die Bedingungen beim 30-minütigen Qualifying am Samstag. Dennoch konnte sich der einstige Skiflugweltmeister von der Zeit nochmals verbessern. In den beiden Rennen überquerte Hannawald immerhin als 19. und 16. die Ziellinie. "Das war ein tolles Erlebnis, das ich gerne wiederholen würde."

Breite Unterstützung

Mit einem Aufgebot von 70 Personen hatte sich der Fanclub von Fredy Barth auf den Weg aus der nahen Schweiz nach Hockenheim gemacht. Die Eidgenossen brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn ihr Landsmann fuhr nach Platz zwei im Qualifying in den Rennen einen zweiten Platz am Samstag und Rang fünf am Sonntag heraus. Zu einem unvergesslichen Wochenende wurden die letzten beiden Rennen im SEAT Leon Supercopa für zehn krebskranke Kinder, deren Besuch in Hockenheim von der Forschungsstiftung Kind und Krebs, die auch Fredy Barth tatkräftig unterstützt, möglich gemacht wurde. Ein Kind durfte sogar neben der Rennfahrerin und Moderatorin Christina Surer einige Runden im SEATRenntaxi drehen.


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