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Thema: Motorsport


GP Brasilien: Alonso und Fisichella auf den Plätzen 3 und 5

Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella beendeten den 17. Saisonlauf auf den Rängen drei und fünf. Damit ist dem erst 24 Jahre alten Spanier der Titel als jüngster Formel 1-Weltmeister aller Zeiten nicht mehr zu nehmen.

Mit seinem 13. Podiumsresultat in der laufenden Saison hat sich Renault F1-Pilot Fernando Alonso beim Großen Preis von Brasilien einen Punktevorsprung in der Fahrerwertung erarbeitet, mit dem er als jüngster Weltmeister in die Historie der Formel 1 eingehen wird. Von der Pole Position des Qualifying-Siegers aus überzeugte der Spanier einmal mehr mit einem ebenso aggressiven wie konstanten Rennen, das ihn bis auf den dritten Platz führte. Bei zwei noch ausstehenden Grands Prix und angesichts eines Punktevorsprungs von nunmehr 23 WM-Zählern ist Alonso der Titel nicht mehr zu nehmen. Der 24-Jährige steht zugleich als jüngster Pole Position-Inhaber und jüngster Formel 1-Rennsieger in den Geschichtsbüchern dieses Sports.

Giancarlo Fisichella erlebte am Steuer seines Renault R25 ein komplizierteres Rennen, das von einem übersteuernden Fahrverhalten seines Fahrzeugs beeinflusst wurde. Der Italiener startete von Rang drei in den Grand Prix und erreichte das Ziel hinter Michael Schumacher als Fünfter. Mit 162 Punkten belegt das Mild Seven Renault F1-Team in der Konstrukteurswertung nun den zweiten Rang, zwei WM-Zähler von McLaren getrennt. Die letzten beiden Formel 1-Rennen der Saison versprechen damit ein furioses Duell um den Markentitel.

Fernando Alonso (Platz 3):

"Noch ist es viel zu früh für mich zu verstehen, was heute passiert ist. Es wird sicherlich noch einige Tage dauern, bis ich die Bedeutung dieser Ereignisse vollständig verinnerlicht habe. Seit Rennende habe ich am Telefon mit dem König von Spanien, dem Thronfolger und auch unserem Ministerpräsidenten gesprochen – mir fehlt noch immer die Sprache. Ich hatte gehofft, dass wir heute den Kampf mit den McLaren aufnehmen würden. Nach den ersten Boxenstopps war mir jedoch klar, dass wir ihr Tempo nicht halten können. Also konzentrierte ich mich darauf, Michael Schumacher hinter mir zu kontrollieren und meine Reifen zu schonen. Zugleich befürchteten meine Ingenieure, dass Regen einsetzen würde. Darum schonte ich meine Pneus noch mehr. Gegen Rennende bildete ich mir sogar ein, besorgniserregende Geräusche aus meinem Auto zu hören – dass ich nun als neuer Weltmeister feststehe, dieser Gedanke kam mir wirklich erst beim Überfahren der Ziellinie! Ich möchte diesen Titel meiner Familie widmen und auch meinen engen Freunden, die mich im Laufe meiner Karriere stets unterstützt haben. Spanien besitzt keine Formel 1-Tradition. Wir mussten uns unseren Weg selbst bahnen, Stufe um Stufe und durch alle Nachwuchsklassen, damit dieser Erfolg möglich wurde. Ein riesengroßes und herzliches Dankeschön auch an das Renault F1-Team, dem besten Rennstall der Welt. Wir haben dieses Ziel gemeinsam erreicht. Am Ende vielleicht werde nur ich als Weltmeister genannt werden, in der Tat aber gebührt dieser Titel jedem einzelnen Teammitglied – sie haben es sich wirklich verdient! Jetzt kann ich befreit in die letzten beiden Grands Prix dieser Saison starten. Zuletzt haben wir uns zunehmend für konservative Rennstrategien entschieden, um den Erfolg zu sichern. Jetzt werden wir wieder angreifen, denn wir haben nun nichts mehr zu verlieren."

Giancarlo Fisichella (Platz 5):

"Ich kämpfte insbesondere zu Beginn des Rennens mit zu geringer Haftung an der Hinterachse. Speziell in den ganz schnellen und in den langsamen Kurven litt ich unter einem übersteuernden Fahrverhalten und versuchte fortwährend, das Auto auf der Straße zu halten. Ehrlich gesagt bin ich über meinen fünften Rang etwas enttäuscht. Ich hätte den Ferrari von Michael Schumacher heute schlagen müssen. Wichtiger jedoch ist es, dass Fernando Alonso nun den WM-Titel sicher hat. Das freut mich enorm, denn er ist eine tadellose Saison gefahren und hat sich so gut wie keine Fehler erlaubt. Doch noch kämpfen wir um die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft und müssen die McLaren wieder von Rang eins verdrängen. Ich hatte gedacht, dass wir viel näher an sie heran gekommen sind. Ihr Renntempo entpuppte sich als Überraschung. Aber wir geben nicht auf und geben bis zum letzten Meter unser Bestes."

Flavio Briatore (Geschäftsführender Direktor des Renault F1-Teams):

"Ich bin glücklich und zufrieden und freue mich für Fernando Alonso, der eine phantastische Saison vorgelegt hat, sowie für das gesamte Team und alle Mitarbeiter. Sie haben ein wunderbares Auto auf die Räder gestellt. Auch wenn die McLaren derzeit etwas schneller sind, so zählt am Ende nach 19 Grands Prix doch nur der Punktestand in den WM-Tabellen. Fernando ist erst 24 Jahre alt, doch er hat sich als würdiger Champion erwiesen. Unser Rennstall arbeitete hart daran, dass unser Renault R25 immer schneller wurde – und Alonso münzte diese Fortschritte stets in Ergebnisse um, das motiviert natürlich. Selbstverständlich möchte ich mich bei jedem Einzelnen in unseren Workshops in Enstone und Viry-Châtillon sowie bei allen unseren Partner bedanken, die uns so tatkräftig auf dem Weg zu dieser Weltmeisterschaft unterstützten. Das gleiche gilt für die Mitarbeiter der Renault Gruppe: Sie haben uns stets aufmerksam bei diesem einzigartigen Abenteuer begleitet. Jetzt müssen wir alles daransetzen, bis zum letzten Saisonrennen den Vorsprung von McLaren in der Konstrukteurs-Wertung aufzuholen. Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella werden hart attackieren."

Pat Symonds (Technischer Direktor des Renault F1-Teams):

"Fernando Alonso hat sich den Titel des Fahrerweltmeisters und jeden einzelnen Erfolg dieser Saison absolut verdient. Der Grand Prix verlief für unsere beiden Piloten vergleichsweise undramatisch, produzierte aber ein spektakuläres Ergebnis. Jetzt werden wir uns 100-prozentig auf den Gewinn der Konstrukteurs-WM konzentrieren. Zweifellos ist McLaren im Moment schneller als wir und hat uns heute die Tabellenführung abgejagt, wenn auch nur mit einem kleinen Vorsprung. Doch das gesamte Renault F1-Team arbeitet hart daran, unseren Renault R25 weiterzuentwickeln und konkurrenzfähiger zu machen. Wir haben unseren Rückstand dank der tollen Fortschritte, die uns in unseren Workshops in Enstone und Viry-Châtillon gelungen sind, bereits reduziert. Wir sind fest gewillt, dieses Duell bis zum Saisonfinale in Shanghai fortzusetzen. Jetzt aber werden wir erst einmal unseren phantastischen Fahrerweltmeister feiern!"


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