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Thema: Historie


50 Jahre Citroen DS

Am 06. Oktober 1955 fand auf dem Pariser Salon die Premiere des Citroën DS statt. Es war eines der spektakulärsten Debüts der Automobilgeschichte.

Die "Göttin", wie sie nach der französisch "déesse" ausgesprochenen Modellbezeichnung genannt wurde (hervorgegangen aus dem internen Entwicklungsnamen "Projet D"), setzte Maßstäbe in Technik und Design. Von ihr sagte der deutsche Schriftsteller Alexander Spoerl: "Dies ist nicht das Auto von morgen. Es ist von heute. Die anderen sind von gestern."

Generationen von Ingenieuren und Designern der ganzen Autoindustrie rieben sich an diesem Monument des Stils und der technischen Innovation. Einige Hersteller entwickelten zum Beispiel eilig Luftfederungen, um der Hydropneumatik der DS etwas entgegensetzen zu können. Die Hydropneumatik gibt es immer noch, die Luftfederungen verschwanden meist wieder und sind mittlerweile bei Luxuswagen wieder in Mode - so wie das Kurvenlicht, das die DS schon 1968 hatte… Nach fast zwanzig Jahren und mehr als 1,4 Millionen gebauten Exemplaren trat die "Göttin" ab, ohne dass sie wirklich veraltet gewesen wäre.

Wir sind stolz darauf, dieses einzigartige Automobil in unserer "Ahnenreihe" zu haben.

Zum Jubiläum der DS treffen sich Fahrer, Fans und etwa 1.600 bereits gemeldete Fahrzeuge der Baureihen DS und ID vom 06. bis 09. Oktober in Paris. Höhepunkt ist ein einmaliger Autokorso mit 1.000 Citroën DS auf den Champs-Elysées am Sonntag, den 9. Oktober. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.dsjubile2005.org.

Zwei Ausstellungen in Paris

Wer schon einmal zum DS-Treffen in Paris ist, findet dort auch zwei Ausstellungen zum selben Thema. In der "Cité des Sciences" läuft auf 600 Quadratmetern bis zum 31. Oktober eine Ausstellung, die das große Wissenschafts- und Technikmuseum gemeinsam mit Automobiles Citroën gestaltet hat. Acht Fahrzeuge illustrieren die Entwicklungsgeschichte der "Göttin" unter den Aspekten des Design, der Technik, des Publikumserfolges und der Sportaktivitäten. Technische Zeichnungen, Designmodelle, Fotos und Filme ergänzen die Ausstellung.

Künstler und Intellektuelle waren unter den ersten und unter den treuesten Anhängern des großen Citroën stets besonders stark vertreten. So nimmt es nicht Wunder, dass die größte Kunstmesse Frankreichs, die Foire Internationale d'Art Contemporain (FIAC) vom 06. bis 10. Oktober in den Messehallen an der Porte de Versailles ebenfalls der DS ihre Reverenz erweist. "La DS est une oeuvre d'art" - die DS ist ein Kunstwerk - lautet der Titel der Ausstellung, die die Qualitäten des Wagens als rollende Skulptur beleuchtet. Schließlich war der Gestalter Flaminio Bertoni im Hauptberuf Bildhauer, und eine internationale Jury wählte 1999 in London die DS zum "Besten Designobjekt der Welt des 20. Jahrhunderts."

DS Historie

Von 1938 bis 1950, auf der von André Lefebvre (dem Vater des Traction und des 2 CV) konzipierten Basis, entwickelt erste Flaminio Bertoni erste Entwürfe für den Nachfolger des Traction.

Das Lastenheft ließ sich auf den Nenner bringen: Geschwindigkeit, Komfort, Sicherheit.

Um dieses Ziel zu erreichen, führte das Ingenieur-Team unter André Lefebvre, dem Leiter des Projektes zu dem insbesondere Designer Flaminio Bertoni, Motorenmann Maurice Sainturat und Hydraulikexperte Paul Mages gehörten, Neuerungen auf allen Gebieten ein: So besteht das Chassis aus einem stabilen Unterbau als Träger des Rahmens, an dem die Karosserieelemente befestigt sind.

Diese bestanden zur Gewichtsersparnis aus neuen Materialien wie Alu-Legierungen und Kunststoffen, das Dach ist beispielsweise aus Fiberglas. Die Karosserie besitzt großzügige Fensterflächen und schafft Sichtverhältnisse, wie man sie bis dahin in einem Automobil nicht kannte.

Die Aerodynamik bekam einen besonderen Stellenwerk: vollverkleidete Kotflügel, heruntergezogene Motorhaube, geneigte und stark gewölbte Frontscheibe, Stummelheck, verkleidetet Hinterräder bis hin zur Verkleidung des Fahrzeugbodens, um die Auftriebskräfte auszugleichen. Der Luftwiderstandsbeiwert ist der beste für einen Serienwagen seiner Zeit: CW 0,38.

Die eigentliche Revolution des DS 19 bestand jedoch in seiner zentralen Hochdruckhydraulik und den von ihr gesteuerten lebenswichtigen Funktionen: hydropneumatische Aufhängung mit Trimmkorrektoren vorn und hinten und konstanter Bodenfreiheit bei jeder Last, der Druck zwischen Gas und Flüssigkeit ersetzt die Metallfedern der klassischen Aufhängungen.

Die zentrale Hydraulik unterstützt auch den Lenkservo, indem sie eine direktere Untersetzung und ein schnelleres Ansprechen des Fahrzeuges erlaubte. Ersetzt durch eine halbautomatische Schaltvorrichtung verschwand das Kupplungspedal. Die Gangwahl bestimmte ein direkt hinter dem Lenkrad, im Armaturenbrett integrierter und im Sichtbereich befindlicher Schalthebel, der das Ein- und auskuppeln und natürlich auch das Schalten steuerte.

Hydraulisch funktionierte auch die Zweikreisbremse, deren Bremskraftverteilung sich je nach Beladung des Fahrzeuges, entsprechend des Sphärendrucks der hinteren Radaufhängung vorne oder hinten verstärkte.

Der DS war der erste Großserienwagen mit Scheibenbremsen. Eine Einrichtung, die sich an allen Wagen der Ober- und Mittelklasse durchsetzte. Viele Teile – so auch das Wagendach - bestanden aus Kunststoff, die Karosserieform mit dem CW-Wert 0,38 und den aero-dynamischen Linien ließ den Wagen auch zwei Jahrzehnte später noch zur Avantgarde zählen.Alexander Spoerl schrieb begeistert: "Das ist das Auto von heute. Die anderen sind von gestern!"

"La Déesse" die Göttin wurde der Citroën DS19 genannt. Über die Technik der Schwenkscheinwerfer werden gerade heute wieder Parallelen gezogen.

DS Modellpflege - Die Verwandlungen der Göttin - Zeittafel

1955: Vorstellung 05. Oktober auf dem Pariser Salon.

1956: Pariser Salon: Vorstellung ID 19 mit mechanischem Getriebe.

1957: Im Mai: Einführung ID 19 Normal mit 63 PS und ID 19 Luxus mit 66 PS.

1958: DS Prestige (mit Trennscheibe zum Chauffeur) und ID 19 Break.

1959: Aluminium-Lufteinlässe in Grillform auf den vorderen Kotflügeln. 12 Volt Lichtanlage bei allen Modellen.

1960: ID und DS Cabriolet

1961: Stärkerer Motor mit 83 PS, neues Armaturenbrett. Alle Stoßstangen nun aus INox.

1962: Frontverkleidung noch aerodynamischer geformt und ohne Lufteinlässe auf den Kotflügel, Front-Stoßfänger-Spitzen aus Kautschuk.

1964: Oktober: DS 19 Pallas

1965: DS 21 mit 109 PS und DS 19 mit 90 PS. Automatische Höhenverstellung der Scheinwerfer um die verschiedenen Lastsituationen auszugleichen. Neue Frontverkleidung mit Leitblech und verbreitertem Lufteinlass. Michelin Reifen XAS

1966: Mineralische Flüssigkeit im Hydrauliksystem, LHM genannt

1967: Neue Karosseriefront mit vier integrierten Scheinwerfern, davon können die zwei Fernscheinwerfer sich in Lenkrichtung mitbewegen.

1968: Der DS 20 ersetzt den DS 19A. Der ID 20 ersetzt den ID 19.

1969: Der DS 21 mit Einspritzelektronik. Armaturenbrett mit drei runden Instrumenten. Der D Super ersetzt den ID 20, der D Spécial den ID 19.

1970: Serienmäßig mechanisches 5-Ganggetriebe am DS 21.

1971: Stärkerer Motor am DS 20. Borg-Warner Automatikgetriebe auf Wunsch am DS 21.

1972: Der DS 23 mit Vergaser (124 PS) und elektronische Einspritzung (141 PS). Anstieg des Hubraums der ID.

1974: Herstellstop des DS und ID. Die Gesamt-Produktion (inklusive ausländischer Werke) umfasst 1.456.115.


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