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Thema: Umwelt & Natur


Hat Pflanzensprit vom Feld Zukunft?

Können nachwachsende Rohstoffe in einigen Jahren unsere Mobilität sichern? Wie verträgt sich der großflächige Anbau von Energiepflanzen mit einer naturnahen Landnutzung? Die Veranstaltungsreihe "Mobil im Dialog" der Volkswagen AG und des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ging diesen Fragen gestern auf den Grund.

Der Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Leif Miller, Martin Köhler vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Hans-Jürgen Schäfer, Volkswagen AG, und Prof. Dr. Konrad Scheffer vom Institut für Nutzpflanzenkunde der Universität Kassel diskutierten vor diesem Hintergrund gestern zusammen mit rund 70 Teilnehmern aus Politik, Wissenschaft und (Umwelt)-Verbänden im Volkswagen Werk Kassel Baunatal die entscheidenden Vorteile einer verstärkten Nutzung von Biomasse als Kraftstoff. Denn darin sind sich die Experten einig: Der Pflanzensprit hat eine große Zukunft vor sich. Wegen seines entscheidenden Beitrages zur Reduzierung von CO2 und damit zum Klimaschutz, ist der Biokraftstoff eine echte Alternative zu herkömmlichen Kraftstoff auf der Basis fossiler Brennstoffe.

"Vor dem Hintergrund der steigenden Ölpreise, der angespannten Versorgungslage und der katastrophalen Folgen des Klimawandels kann die Frage nicht lauten "ob", sondern "wie" wir "Weg vom Öl" kommen. Biokraftstoffe können im Automobilbereich einen entscheidenden Beitrag neben der Steigerung der Effizienz im Fahrzeug und der Verkehrsvermeidung leisten", macht Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU die Position seines Verbandes deutlich.

Dass die Entwicklung von Kraftstoffen aus Erdgas (GTL=Gas to Liquid) und aus Biomasse (BTL= Biomass to Liquid) für Volkswagen ein entscheidender Schritt auf dem Weg hin zu einer zukunftsgerechten Mobilität sind, darauf verwies Hans-Jürgen Schäfer, Volkswagen Konzern-Aussenbeziehungen, Technik und Wissenschaft. "Diese synthetischen Kraftstoffe bieten deutliche Vorteile im Verbrauch und bei den Abgasemissionen. Das Einsparpotential liegt bei 50% und mehr. Bei den BTL-Kraftstoffen kommt der geschlossene CO2-Kreislauf noch als großer Vorteil hinzu: Nur das CO2 wird bei der Verbrennung im Motor freigesetzt, das zuvor von den Pflanzen in der Biomasse gebunden war."< P>

Auch der NABU geht schon seit geraumer Zeit der Frage nach, wie die Nutzung Nachwachsender Rohstoffe und Naturschutz sinnvoll in Einklang gebracht werden können. Die Anforderungen an einen naturverträglichen Anbau wurden in einem eigenen Positionspapier zusammengefasst. "Der NABU bekennt sich zu einer verstärkten Nutzung von Energiepflanzen auch im Kraftstoffbereich und setzt sich dafür ein, dass Klimaschutz und Naturschutz gleichermaßen davon profitieren. Mindeststandards beim Anbau, wie zum Beispiel den Verzicht auf Agro-Gentechnik, sind notwendig, um den guten Ruf der Nachwachsenden Rohstoffe nicht zu ruinieren", so Florian Schöne, NABU-Referent für Agrarpolitik.

Die Anforderungen an einen naturverträglichen Anbau wurden in einem eigenen Positionspapier zusammengefasst, das unter www.nabu.de/verkehr abrufbar ist.

Die Veranstaltungsreihe "Mobil im Dialog" von Volkswagen und NABU soll den gesellschaftlichen Diskurs für eine Umsetzung des Leitbildes Nachhaltige Mobilität mit seinen möglichen Hindernissen und notwendigen Änderungen anregen. "Mobil im Dialog" bietet daher ein Forum, um die ökonomischen, umweltpolitischen und sozialen Argumente auszutauschen und abzuwägen. Alternative Entwicklungspfade sollen dabei auf ihre gesellschaftliche Akzeptanz hin überprüft werden.

Volkswagen und der NABU arbeiten auch an anderen Projekten gemeinsam an der Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität. So finden im Rahmen der NABU-Kampagne "Umschalten - ganz einfach Sprit sparen" bereits seit 2002 Spritsparaktionstage statt. Verantwortungsbewusste Autofahrer lernen hier, dass der aufgeklärte Umgang mit Gas und Bremse leicht 20% Kraftstoff- und Geldersparnis bedeuten kann.

Am 15. Oktober stehen Trainer und Fahrzeuge in Mainz bereit. Nach der positiven Resonanz auf die Trainingseinheiten in diesem Jahr werden bereits weitere Termine für Spritspar-Trainings in 2006 geplant.


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