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Thema: Auto & Recht


Check der Elektronik-Komponenten bei Pkw-Hauptuntersuchung

Ab dem kommenden Jahr fließt die Überprüfung von Elektronikkomponenten voraussichtlich in die Hauptuntersuchung für Pkw ein. Die endgültige Entscheidung des Bundesrats über die "41. Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften" steht allerdings noch aus. Damit soll dem immer größer werdenden Einfluss von Fahrzeugelektronik Rechnung getragen werden. TÜV NORD Mobilität hat den Weg zur neuen Hauptuntersuchung aktiv begleitet. In Gremien und Arbeitskreisen haben die Mobilitätsberater Grundlagen für Prozesse und Prüftätigkeiten erarbeitet. Für das Unternehmen ist der Schritt in Richtung Elektronik längst fällig. Roger Eggers von TÜV NORD Mobilität: "Jede Pannenstatistik weist Mängel an der Elektronik als eine der häufigsten Ursachen aus. Das verdeutlicht die Relevanz der Elektronik auch für das sichere Fahren", so Eggers.

Wie bei allen Fahrzeugkomponenten geht es auch bei der Elektronikprüfung in der Hauptuntersuchung um die Sicherheit. "Acht wichtige, sicherheitsrelevante elektronische Systeme sollen zukünftig untersucht werden, Kommunikations- und Komfortelektronik will der Gesetzgeber ausnehmen", sagt Roger Eggers. Gecheckt werden voraussichtlich ab Januar 2006 das Anti-Blockier-System der Bremsanlage, die elektronische Lenkung, elektronisch geregelte Scheinwerfer und Leuchten, Sicherheitsgurte und andere Rückhaltesysteme, Airbags, der dynamische Überrollschutz, Geschwindigkeitsbegrenzer und -regler sowie Fahrdynamiksysteme mit Eingriff in die Bremsanlage, zum Beispiel ESP.

Die Systemdaten für die Prüfung, die den Soll-Zustand eines Fahrzeugs beschreiben, werden in der Regel von den Fahrzeugherstellern vorgegeben. Zur Prüfung des Ist-Zustands der elektronischen Systeme direkt am Fahrzeug werden vielfältige Methoden angewandt: Kontrolle von Verbaumerkmalen, Erkennen von Fehlercodes, Abarbeiten bestimmter Algorithmen, Messung physikalischer Größen und Auslesen manipulationssicherer Anzeigen – der Zustand einer jeden Komponente lässt sich so zuverlässig bestimmen.

Trotz der umfassenden Daten soll vorerst bei der Hauptuntersuchung keine Fehlerauslese stattfinden, sondern es werden Komponenten und Versionen identifiziert und sicherheitsrelevante Botschaften mit Referenzdaten verglichen. "Das ist zunächst ein Einstieg, gleichzeitig aber ein Fingerzeig auf die Weiterentwicklung der Hauptuntersuchung", sagt Roger Eggers. Der Mobilitätsberater hält für die Zukunft eine Fehlerauslese in jedem Fall für sinnvoll: "Nur so erhält man ein genaues Bild des Fahrzeugs, unter Einschluss des o­nboard-Diagnosesystems. Die Fehlerauslese ist beispielsweise bereits Bestandteil bei den Abgasuntersuchungen für OBD-Fahrzeuge, die der  TÜV NORD in großer Zahl durchführt."

Für den Mobilitätsberater wird die Elektronik künftig immer mehr Raum einnehmen. "Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Elektronik wird künftig einen immer größeren Wert eines Fahrzeugs ausmachen", so Eggers. Schon heute gehen ausgeklügelte Elektronikkomponenten weit über den Standard hinaus. So setzen die ersten Hersteller ein Unfall-Melde-System ein, das per Funk nach einem Crash, der von den Sensoren im Fahrzeug festgestellt wird, über die Bord-Kommunikation Hilfe holt. Der Einsatz von Abstandwarnsystemen oder automatischen Parkhilfen hängt eher von rechtlichen Fragen ab, als von der technischen Umsetzbarkeit. Es muss technisch vorgegeben und juristisch klar definiert sein, dass der Fahrer bei allen elektronischen Helfern jederzeit "Herr des Fahrzeugs" bleibt.

TÜV NORD Mobilität ist bereit für eine Zukunft mit Elektronik-Checks: "Wir verfolgen die technische Entwicklung mit großem Interesse, sorgen für die hohe Kompetenz unserer Sachverständigen und stehen Autofahrern und Werkstätten auch künftig als Berater in allen Belangen der Mobilität zur Seite", so Roger Eggers.


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