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Thema: Motorsport


BMW WilliamsF1 - GP Deutschland - Vorschau

Nachdem die neue MKII-Karosserie auf Herz und Nieren geprüft wurde, wird das BMW WilliamsF1 Team beim Großen Preis von Deutschland am 24. Juli in Hockenheim mit erneut modifizierten FW27 antreten. Das Rennen im Badischen ist der 12. von 19 WM-Läufen 2005 und der vorletzte Einsatz im dicht gefüllten Rennkalender für den Monat Juli.

Nick Heidfeld:

"Ich freue mich natürlich besonders auf das Rennen in Hockenheim, auf den zweiten Heim-Grand-Prix in Deutschland. In den vergangenen beiden Rennen sah es bei uns in Sachen Speed nicht gut aus. Umso mehr hoffe ich, dass wir die Ursachen herausfinden und ich den Fans zu Hause ein gutes Rennen zeigen kann.

Eine Besonderheit ist für mich immer die Atmosphäre in Hockenheim. Der Stadioncharakter im Motodrom ist einzigartig. Die Strecke insgesamt ist in Ordnung, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir der alte Kurs deutlich besser gefallen hat. Der alte Hockenheimring mit den langen Waldgeraden und der Schwierigkeit, im Infield mit wenig Anpressdruck klarzukommen, war einmalig. Aber für die Fans und die Sicherheit ist die neue Strecke bestimmt besser."

Mark Webber:

"Natürlich sind im Grunde alle Rennen gleich wichtig, aber für BMW würde ich mich besonders freuen, wenn wir in Deutschland ein gutes Resultat erzielen könnten. Ich war beim Test in Jerez nicht dabei, weil die Brandwunde an meiner Hüfte, die ich mir beim Rennen in Frankreich zugezogen habe, Zeit zum Ausheilen braucht. Aber ich weiß, dass alle im Team hart arbeiten, um die Gründe für unser schlechtes Abschneiden bei den vergangenen beiden Europa-Rennen zu verstehen. Ich hoffe, wir machen am kommenden Rennwochenende mit dem FW27 einen erkennbaren Schritt nach vorn.

Der Kurs in Hockenheim bietet gute Überholmöglichkeiten und von daher gute Aussichten auf ein spannendes Rennen. Die Stimmung unter den deutschen Fans ist immer gut, und als Fahrer bekommt man immer einen tollen Kick, wenn man in das Stadion einbiegt und die vollen Tribünen sieht. Das ist ein besonderes Gefühl."

Sam Michael (Technischer Direktor WilliamsF1):

"Nach dem Rennen in Silverstone haben wir in der Fabrik, im Windkanal und beim Test in Jerez hart gearbeitet, um den FW27 zu verstehen und zu verbessern. Nick, Antonio und Nico haben dazu ihren Beitrag geleistet. Wir haben viele mechanische und aerodynamische Abstimmungsvarianten durchgespielt. Die Tage in Jerez waren der letzte Test vor der Sommerpause, und wir haben Fortschritte gemacht. WilliamsF1 war immer ein Siegerteam, und wir sind zuversichtlich, dass wir schnellstmöglich wieder auf einem höheren Niveau fahren.

Hockenheim ist eine interessante Rennstrecke. Die hauptsächlich langsamen und mittelschnellen Kurven erlauben eine weichere Abstimmung, weil die Anforderungen an ein stabiles Fahrverhalten bei Hochgeschwindigkeit nicht allzu hoch sind. Es gibt viele Stellen, an denen Traktion sehr gefordert ist, deshalb werden die Reifen auf dieser Strecke stark beansprucht. Die Reifenhersteller passen die Mischungen üblicherweise an, um Blasenbildung auszuschließen. Hockenheim bietet großartige Überholmöglichkeiten, wir können gute Manöver erwarten. Bezüglich der Rennstrategie wird man sich zwischen zwei und drei Stopps entscheiden."

Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor):

"Nach den beiden enttäuschenden Rennen in Frankreich und England dürfen wir beim Großen Preis von Deutschland keine Wunder erwarten. Die Entwicklungsarbeit läuft auf Hochtouren, sowohl im Windkanal in Grove als auch zuletzt auf der Strecke in Jerez. Es geht darum, die Ursachen für die schwachen Rundenzeiten zu finden und sie schnellstmöglich abzustellen. Wir unterstützen dieses Programm nach Kräften. Wir wollen in der Saison 2005 noch gemeinsam auf den Erfolgsweg zurückfinden.

Die beiden BMW P84/5 Motoren, mit denen Mark und Nick in Hockenheim antreten, werden jene sein, die bereits in Silverstone in den Autos waren. Obwohl die langen Waldgeraden von Hockenheim seit 2002 verschwunden sind, liegen die Anforderungen an die Motoren dort im oberen Drittel. 2004 betrug der Volllastanteil pro Runde 62 Prozent, die längste Volllastpassage am Stück misst 1047 Meter, außerdem müssen wir mit einem Hitzerennen rechnen.

Für die BMW Ingenieure war die Woche nach dem britischen Grand Prix eine besondere, weil wir eine erste Konfiguration des V8-Motors für die Saison 2006 erstmals im Fahrbetrieb getestet haben. Die erste Ausfahrt in Jerez hat Antonio Pizzonia in einem modifizierten FW27 übernommen. Der Test verlief insgesamt positiv, wir liegen weiterhin im Zeitplan."

  • Zahlen und Fakten:
    • Strecke/Datum: Hockenheimring/24. Juli 2005
    • Startzeit (lokal/GMT): 14:00 Uhr/12:00 Uhr
    • Runde/Renndistanz: 4,574 km/306,458 km (67 Runden)
  • Sieger 2004: Michael Schumacher (Scuderia Ferrari Marlboro)
  • Pole 2004: Michael Schumacher (Scuderia Ferrari Marlboro), 1.13,306 min
  • Rundenrekord: Kimi Räikkönen (West McLaren Mercedes),1.13,780 min (2004)
  • F1-Statistik:
    • BMW WilliamsF1 Team: 96 Starts, 10 Siege, 17 Polepositions
    • WilliamsF1 vor 2000: 356 Starts, 103 Siege, 108 Polepositions
    • BMW vor 2000: 97 Starts, 9 Siege, 15 Polepositions

Historie und Hintergrund:

Die Stadt Hockenheim zählt gut 20.000 Einwohner und liegt in der nordbadischen Rheinebene im Bundesland Baden-Württemberg. Die Stadt verfügt über sehr gute Autobahnanbindungen: Die A6 und die A61 sind direkte Zubringer, die A5 ist ebenfalls gut erreichbar.

Am 29. Mai 1932 wurde als Eröffnungsveranstaltung auf einem nicht asphaltierten Dreieckskurs das erste Motorradrennen in Hockenheim gestartet. 1938 wurde die Strecke zum ovalförmigen "Kurpfalzring" umgebaut. 1957 wurde erneut modernisiert und auch das Motodrom gebaut.

Am 2. August 1970 fand der erste Formel-1-GP statt, es siegte Jochen Rindt. 1977 wurde der Große Preis von Deutschland dauerhaft ins Badische verlegt, lediglich 1985 kehrte er noch einmal auf den Nürburgring zurück.

Zu ihrem 70-jährigen Jubiläum präsentierte sich die Rennstrecke 2002 in neuer Form und mit neuem Namen: Der "Hockenheimring Baden Württemberg" kommt seither ohne die berühmten langen Waldgeraden aus, an denen kein Platz für Zuschauer war. Wo es früher in den Wald ging, biegt das Feld nun scharf rechts ab in die extrem lang gezogene Highspeed-Kurve Parabolika. Sie mündet in eine Spitzkehre, die mit extremem Lenkradeinschlag im ersten Gang durchfahren wird. Nach der Haarnadel führt eine Rechts-Links-Rechts-Kombination zurück in das stadionartige Motodrom.

WilliamsF1 hat bis dato neun Siege in Hockenheim erzielt. Den ersten im Jahr 1979 mit Alan Jones, den bis dato letzten gemeinsam mit BMW 2003. Damals siegte Juan Pablo Montoya im FW25 von der Poleposition überlegen mit mehr als 65 Sekunden Vorsprung.


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