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Thema: Wirtschaft & Handel


Standortsicherungs-Vereinbarung bei Porsche

Bundeskanzler Gerhard Schröder war heute zu Gast bei der Betriebsversammlung der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart. Anlass des Besuchs waren die derzeit laufenden Verhandlungen zur langfristigen Sicherung der Porsche-Standorte Zuffenhausen und Ludwigsburg, die erstmals auch Weissach mit einschließen. Ziel der Standortsicherungsvereinbarung ist, die Beschäftigung der Stammbelegschaft durch eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten und eine Erhöhung der Produktivität bis ins Jahr 2010 hinein zu gewährleisten.

Schröder zeigte sich beeindruckt von dem Engagement, mit dem bei Porsche für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und die Sicherung der Arbeitsplätze gerungen werde. Schröder: "Porsche beweist, dass man als deutsches Unternehmen äußerst erfolgreich im internationalen Wettbewerb bestehen kann. Das Geheimnis des Erfolgs sind die traumhaften Fahrzeuge und eine beispielhafte Kultur des Miteinanders zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern."

Für den Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats, Uwe Hück, war es eine große Ehre, im Beisein des Bundeskanzlers über den aktuellen Stand der Verhandlungen zur Standortsicherung berichten zu können. Er zeigte sich davon überzeugt, dass die Verträge schon bald unterschrieben werden können. Hück: "Wir haben hart gekämpft und es wurde uns auch nichts geschenkt. Aber so viel kann ich Ihnen heute schon sagen: Es besteht zwischenzeitlich Einigkeit, dass wir die Standortsicherungsvereinbarung schon in kurzer Zeit unter Dach und Fach haben werden. Wir sind dabei auf einem ganz, ganz guten Weg. Und was wir jetzt schon erreicht haben, ist einfach hervorragend, und dabei meine ich nicht nur die Jobgarantie bis zum Jahr 2010. Wo, bitte, gibt es das noch in diesen lausigen Zeiten?"

Laut Hück gelte es, künftig noch produktiver und flexibler zu arbeiten, ohne dabei die Tarifverträge zu verletzen. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende nannte einige Eckpunkte der Standortsicherungsvereinbarung, zu denen Investitionen in den Rohbau, die Montage sowie die Lackiererei gehören. Ein wesentliches Ziel der Vereinbarung soll sein, dass mehr Fahrzeuge in Zuffenhausen gefertigt werden können, womit die Bedeutung des Stammsitzes von Porsche noch einmal unterstrichen werde. Die starke Stellung von Zuffenhausen soll dadurch betont werden, dass die Produktion sämtlicher Motoren auch künftig hier erfolgt und die Gesamtfahrzeugfertigung des 911 sowie die Herstellung von Boxster-Modellen am Standort verbleiben.

Auch der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, Dr. Wendelin Wiedeking, hob die Bedeutung der neuen Standortsicherungsvereinbarung hervor. Damit solle an das Erfolgsmodell der auslaufenden Regelung angeknüpft und diese an die sich ändernden Rahmenbedingungen angepasst werden. Wiedeking: "Die Vereinbarung wird vor allem ein klarer Beweis für die Treue von Porsche zum Stammsitz Zuffenhausen sein. Mit dem 911 und dem Boxster fertigen wir hier vor Ort Fahrzeuge, die dem Sportwagenhersteller ein unverwechselbares Gesicht geben und dazu beitragen, dass "Made in Germany" weltweit ein gefragtes Gütesiegel ist. Das soll auch in Zukunft so sein."

Porsche hat schon in früheren Jahren mit dem Instrument der Standortsicherungsvereinbarung gute Erfahrungen gemacht. Bereits im Jahr 2000 haben sich Vorstand und Betriebsrat auf eine Regelung zur langfristigen Sicherung des Standortes Zuffenhausen verständigt. Diese Vereinbarung, die am 31. Juli 2005 ausläuft, ermöglichte es dem Vorstand, im Produktionsbereich wirtschaftlich notwendige Schritte zu einer Senkung aller Kostenfaktoren einzuleiten. Im Gegenzug erhielt die Stammbelegschaft in der Produktion eine fünfjährige Beschäftigungszusage. Zudem wurden alle Auszubildenden unbefristet übernommen.

Der Besuch des Bundeskanzlers im Stammwerk in Zuffenhausen ging zurück auf eine Einladung des Betriebsrats vom Oktober 2004. Themen des Besuchs waren außerdem die betriebliche Mitbestimmung und die Tarifautonomie, die Uwe Hück als Meilensteine der Betriebsverfassung bezeichnete. Hück: "Zukunft können wir nur gestalten, wenn Arbeitgeber, Arbeitnehmervertreter und IG Metall an einem Tisch sitzen. Es kann in niemandes Interesse liegen, wenn die Beschäftigten zum Spielball der Kapitalmärkte werden."


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