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Thema: Info & News


VIDA: Datenaustausch zwischen Fahrzeug, Werkstatt und Hersteller

VADIS - Vehicle Information & Diagnostics for Aftersales Veränderbar, so eine landläufige Vorstellung, sind Automobile nur während ihrer Entwicklung, sind aber ab dem Zeitpunkt, an dem sie die Produktionsbänder verlassen, in ihren technischen Eigenschaften eingefroren. Das ist längst nicht mehr der Fall: Bei Volvo bleiben dank VIDA Fahrzeug und Hersteller ein ganzes Autoleben lang in Verbindung und damit zahlreiche Fahrzeugfunktionen jederzeit auf dem neuesten Stand.

VIDA (Vehicle Information & Diagnostics for Aftersales) ist ein Kommunikations- und Diagnosesystem zum Daten- und Informationsaustausch zwischen Fahrzeug, Werkstatt und Hersteller. Die technische Basis im Fahrzeug bildet ein so genanntes Multiplex-Datenbussystem neuester Generation (siehe Volvo Meldung "Multiplex-Technologie" v. 12.5.2004), in der lernfähige und eigenständig agierende Steuermodule für verschiedene Fahrzeugfunktionen ein ultraschnelles Kommunikationsnetzwerk mit flexibler Aufgabenteilung bilden. Die Schnittstelle zur Außenwelt bildet ein Diagnosestecker im zentralen Steuermodul, über das mittels der VADIS Diagnose- und Kommunikationseinheit eine Direktverbindung zwischen Fahrzeug und Hersteller aufgebaut werden kann.

Das andere Ende der Kommunikationskette bilden die in Schweden und in den USA stationierten Volvo Server, auf die sämtliche Volvo Händler weltweit via Internet beziehungsweise Hersteller eigenem Intranet jederzeit Zugriff haben. Upgrades bestehender Programme und neu entwickelte Funktionen lassen sich von hier aus schnell und sicher herunterladen und direkt ins Fahrzeug übertragen.

Darüber hinaus halten die Mutter-Datenbänke praktisch von jedem Volvo Fahrzeug seit Einführung des Volvo S80 im September 1998 ein so genanntes "Backup File" bereit: Im Prinzip ein Fingerabdruck im Dateiformat, in dem die gesamte elektronische Konfiguration des Fahrzeugs seit dem letzten Informations- und Programmabgleich hinterlegt ist. Selbst Zwischenschritte und einzelne Änderungsstufen lassen sich - analog zur PC-Funktion "Eingabe rückgängig machen" - zwecks Fehlersuche oder auf Kundenwunsch zurückverfolgen und wieder herstellen. Auch systemrelevante Bauteile wie Steuermodule, Schalter und Kontakte verfügen über elektronische Identitäten und werden von VIDA erfasst und verwaltet.

Bei Werkstattaufenthalten werden im Regelfall die technische Gesamtkonfiguration sowie eventuelle Fehlercodes aus dem zentralen Steuermodul des Fahrzeugs ausgelesen. Zudem erfolgt eine Anfrage an den Volvo Server, ob Neuerungen oder Upgrades zu dieser Konfiguration vorliegen. Ist dies der Fall, können diese in Abstimmung mit dem Kunden direkt ins Fahrzeug eingelesen werden. Sollte dazu der Einbau oder Austausch von Komponenten nötig sein, werden diese ebenfalls von VIDA genau spezifiziert und vorgegeben.

Ein weiteres Leistungsmerkmal des Systems ist eine geführte Diagnose, die den Menschen als mögliche Quelle von Irrtümern bei der Fehlersuche ausschließt: Sind Fehlfunktionen oder Ausfälle in Form von Fehlercodes abgespeichert, gibt die VIDA-Diagnoseeinheit dem technischen Personal systematische Vorgehensweisen zur Ursachenerkennung vor. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich daraus keine eindeutige Problemlösung herleiten lässt, ist vorgesorgt: Dann wird das Prüfgerät beim Fortgang der Diagnose seinerseits via Datenleitung vom Volvo Server direkt angewiesen.


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