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Thema: Motorsport


24-Stunden-Rennen Nürburgring - Rennbericht

Das Team BMW Motorsport hat beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit den beiden BMW M3 GTR die Plätze eins und zwei belegt. Pedro Lamy (PRT), Duncan Huisman (NLD), Andy Priaulx (GBR) und Boris Said (USA) fuhren im GT-Coupé mit der Startnummer 2 insgesamt 139 Runden auf der 25,378 Kilometer langen Nordschleife und verwiesen damit ihre Teamkollegen Dirk Müller (Burbach), Jörg Müller (Hückelhoven) und Hans-Joachim Stuck (Ellmau) mit 134 Runden auf den zweiten Platz.

Im vergangenen Jahr hatte BMW ebenfalls einen Doppelsieg in der Eifel erringen können. 2004 stand allerdings das Trio Dirk Müller/Jörg Müller/Stuck ganz oben auf dem Treppchen. Für BMW ist es der 18. Gesamtsieg auf der Nordschleife, zum achten Mal belegen Fahrzeuge von BMW die ersten beiden Plätze. Zum ersten Mal in der Geschichte von BMW konnte ein und dasselbe Team in zwei aufeinander folgenden Jahren einen Doppelerfolg beim 24-Stunden-Rennen feiern.

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen verfolgte das packende Rennen via GPS von Barcelona aus, wo an diesem Wochenende der Formel-1-Grand-Prix von Spanien stattfindet. "Ein Riesenkompliment an die ganze Mannschaft", meinte Theissen: "Unter diesen extremen Witterungsbedingungen den Doppelsieg aus dem Vorjahr zu wiederholen, ist eine fantastische Leistung. Damit hat der M3 GTR einen Ehrenplatz im Museum verdient. Wir waren hier bei der Formel 1 in Barcelona permanent über die Situation in der Eifel informiert und haben alle mitgefiebert. Dank auch an die Formel-1-Mechaniker, die den 24-Stunden-Marathon besuchen wollten, aber stattdessen übernacht für Nick und Mark zwei neue Motoren gebaut haben."

Im Verlauf des Wochenendes verfolgten 180.000 Motorsport-Begeisterte den Langstreckenklassiker mit - und sie sollten es nicht bereuen, trotz zum Teil widriger Witterungsverhältnisse an die Strecke gekommen zu sein. Vom Start an zeigten die 217 Starter besten Rennsport, packende Zweikämpfe und spektakuläre Überholmanöver waren im Minutentakt zu sehen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten - Startnummer 2 war in der sechsten Runde in eine Kollision verwickelt, bei der Startnummer 1 musste im 14. Umlauf die Radaufhängung erneuert werden - fand das Team BMW Motorsport schnell zu seinem Rennrhythmus. Auch von einem Kupplungswechsel am BMW M3 GTR des deutschen Fahrertrios und dem folgenden über einstündigen Boxenstopp ließ sich die Mannschaft um Teammanager Charly Lamm (Freilassing) nicht aus der Ruhe bringen.

Beide Fahrerbesetzungen überzeugten mit konstant schnellen Zeiten. Dirk Müller fuhr in der 90. Runde in 8:47,602 Minuten die schnellste Runde des gesamten Rennens. Das belegt eindrucksvoll, wie konkurrenzfähig der 500 PS starke GT-Sportwagen auch bei der 33. Auflage des 24-Stunden-Rennens war. Dabei trotzten die sieben Fahrer vom Team BMW Motorsport den typischen "Eifelbedingungen": Zum Teil binnen weniger Minuten wechselten sich Sonnenschein, Platzregen und Hagelschauer ab.

Schließlich war es Said, der nach einer Gesamtzeit von 23:58:47,179 Stunden bei Sonnenschein als Schlussfahrer der siegreichen Startnummer 2 die Ziellinie überquerte. Stuck, der auf dem Nürburgring bereits drei Mal gewinnen konnte, fuhr den BMW M3 GTR mit der Startnummer 1 auf dem zweiten Rang ins Ziel. Für Said war es der erste Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Gleiches gilt für Huisman und Priaulx, der zum ersten Mal auf der Nordschleife antrat und eine beeindruckende Vorstellung bot. Lamy steigt hingegen mit dem Triumph in die Kategorie der Fahrer auf, die in der "Grünen Hölle" insgesamt vier Mal gewinnen konnten. Zuvor war dem 33-Jährigen dieses Kunststück schon 2001 und 2002 gelungen. 2004 war er ebenfalls als Fahrer auf dem BMW M3 GTR mit der Startnummer 42 gemeldet.

Mit dem Doppelsieg bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring endet die erfolgreiche Karriere des BMW M3 GTR. Der bullige GT-Sportwagen wurde 2001 für den Einsatz in der American LeMans Series (ALMS) entwickelt und bescherte der Marke auf Anhieb sämtliche Titel in der GT-Klasse dieser Meisterschaft. Im vergangenen Jahr konnte das Fahrzeug mit dem Doppelsieg auf der Nordschleife sein Potenzial auch im 24-Stunden-Einsatz unter Beweis stellen.

Charly Lamm (Teammanager, Team BMW Motorsport): "Ich denke, nun wird der BMW M3 GTR endgültig als Siegerauto in die Geschichte eingehen. Wir sind auch in kniffligen Situationen nicht in Hektik verfallen - und das hat sich einmal mehr ausgezahlt. Den Doppelsieg von 2004 wiederholen zu können, hätte ich vor dem Rennen nicht für möglich gehalten."

Pedro Lamy (Startnummer 2): "Es war ein sehr schwieriges Rennen, in dem wir von Anfang an extrem hart pushen mussten. Jeder steckte in Problemen, dann hat sich aber plötzlich alles geändert. In den letzten Stunden ging es dann nur noch darum, das Auto heil ins Ziel zu bringen. Es ist eine tolle Strecke, und das Rennen ist etwas Besonderes. Das gilt vor allem für die Unterstützung der Fans."

Boris Said (Startnummer 2): "Das Auto über die Ziellinie zu fahren war einfach unbeschreiblich! Ich kann dem Team gar nicht oft genug danken, dass es mir diese Möglichkeit gegeben hat. Ich habe die vergangenen 24 Stunden damit verbracht, ein tolles Auto zu fahren und mit einigen der besten Kollegen in diesem Sport zu arbeiten. Das gilt sowohl für die Menschen im Auto und außerhalb davon."

Andy Priaulx (Startnummer 2): "Ich war bei diesem Rennen der Rookie in unserem Team. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. In meinem letzten Turn wollte ich das Auto einfach nur so an das Team zurückgeben, wie ich es bekommen habe. Es ist eine unglaubliche Veranstaltung und ein unglaubliches Auto. Besonders bei den Bedingungen, die wir an diesem Wochenende hatten, entfaltet sich der volle Reiz des Rennens. Ich werde diese Erfahrung nie vergessen."

Duncan Huisman (Startnummer 2): "Für mich ist es etwas Besonderes, hier dabei gewesen zu sein. Ich bin jedoch traurig, dass es das letzte Rennen für unser Auto war. Mein Start war perfekt, allerdings muss ich den Fehler zu Beginn des Rennens auf meine Kappe nehmen. Anschließend hatten wir ein fantastisches Rennen, das ich vollständig genossen habe. In meinen letzten Runden hat es geschneit. Das habe ich noch bei keinem 24-Stunden-Rennen erlebt."

Endergebnis

  1. Lamy / Said / Huisman / Priaulx (BMW M3 GTR) 23:58:47,179 Minuten,
  2. D. Müller / J. Müller / Stuck (BMW M3 GTR) +5 Runden,
  3. Zakowski / Lechner / Bert (Dodge Viper GTS-R) +7 Runden,
  4. Beil / Fischer / Hulverscheid / Althoff (Porsche 911 GT3) +9 Runden,
  5. Bermes / Koll / Schornstein / Bovensiepen (Porsche GT3 Cup) +9 Runden,
  6. Ickx / Duve / Hemroulle / Lambrecht (Porsche GT3 Cup) +10 Runden,
  7. Schmidt /Ney /Bär / Irmgartz (Porsche 911 GT3 RS) +11 Runden,
  8. Morin / Morin / Morin / Levin (Porsche 996 GT3 Cup) +11 Runden,
  9. Luhr / Bernhard / Collard / Tiemann (Porsche 911 GT3-MR) +12 Runden,
  10. Alzen / Alzen / Ludwig / Dumbreck (Porsche 996 Turbo) +13 Runden

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