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Thema: Motorsport


Peugeot 307 WRC bei der Rallye Zypern

Mit großem Optimismus reist das Peugeot-Werksteam zur Rallye Zypern, dem sechsten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft. Denn die extrem harten Schotterpisten auf der Mittelmeerinsel ähneln den Strecken der Rallye Sardinien, wo Marcus Grönholm gerade erst mit seinem Peugeot 307 WRC aufs Podium fuhr und Teamkollege Markko Märtin den vierten Platz belegte. Peugeot verteidigt damit seit der Rallye Mexiko die Führung in der Marken-Weltmeisterschaft und hat aktuell einen Vorsprung von elf Zählern.

Mit Zypern verbindet das Peugeot-Werksteam einige seiner schönsten Erfolge: Im Jahr 2002 feierte Marcus Grönholm mit dem Peugeot 206 WRC dort den zweiten von insgesamt sechs Saisonsiegen, die zum doppelten Titelgewinn der Fahrer- und Marken-Weltmeisterschaft führten. Auch in der Debüt-Saison des Peugeot 307 WRC war der Finne 2004 der schnellste Fahrer. Wegen einer nicht homologierten Wasserpumpe wurde ihm aber nachträglich der Sieg aberkannt. "Mir persönlich gefallen die extrem langsamen und kurvigen Prüfungen jedoch nicht besonders", gibt er zu. "Vor allem beim zweiten Durchgang bilden extrem tief ausgefahrene Spurrillen auf den Strecken eine große Gefahr."

Peugeot-Pilot Markko Märtin, der bei vier Zypern-Starts mit Rang zwei im Jahr 2004 dort sein bisher bestes Ergebnis erzielte, zeigt ebenfalls Respekt vor dieser schwierigen Schotter-Rallye: "Es ist wichtig, den richtigen Rhythmus zu finden. Oft ist es frustrierend, man hat nur selten das Gefühl, schnell zu fahren. Diese Rallye ist sehr hart für Auto und Reifen, denn man beschleunigt und bremst ständig, außerdem sind die Außentemperaturen sehr hoch." Mit einem weiteren Schotter-Test bereitet sich Markko Märtin auf die zweite von vier Schotter-Rallyes im Mittelmeer-Raum vor. Der Peugeot-Pilot fühlt sich gut gerüstet: "Der Motor des 307 WRC ist phantastisch, das Auto ist sehr zuverlässig. Lediglich am Fahrwerk können wir aus meiner Sicht noch etwas verbessern."

Die Rallye Zypern startet am Freitag, 13. Mai, im Touristenort Limassol. Dort stehen bis zum Sonntag, 15. Mai, insgesamt 18 aus dem Vorjahr bekannte Wertungsprüfungen über 326 Kilometer auf dem Programm.

Marcus Grönholm: "Karriere-Ende ist ganz weit weg"

Für Peugeot ist die Saison 2005 die vorläufig letzte in der Rallye-Weltmeisterschaft. Sind dadurch Elan und Motivation gesunken?

"Im Gegenteil. Die gesamte Mannschaft ist voller Tatkraft und hoch motiviert. Fahrer und Techniker wollen siegen und sich am Saisonende mit dem WM-Titel verabschieden."

Wie schätzen Sie Ihre WM-Chancen ein? Gibt es eine Taktik?

"Wir arbeiten zur Zeit zusammen mit unserem Reifenpartner Pirelli daran, das Paket auf Asphalt weiter zu verbessern. Das muss jetzt passieren, denn bereits im Juli habe ich meinen Asphalt-Test in Deutschland. Um den Titel zu holen, müssen wir Sébastien Loeb bei den Schotter-Rallyes möglichst viele Punkte abnehmen, denn auf Asphalt dürfte er noch schwerer zu schlagen sein."

In der Saison 2005 wurden die Rallyes um rund 50 Kilometer auf maximal 340 Kilometer verkürzt. Hat das Auswirkungen für Sie?

"Die kürzere Distanz macht für mich keinen Unterschied. Allerdings finde ich es langweilig, dass immer mehr Strecken doppelt gefahren werden. Beim Abfahren der Prüfungen im Training sparen wir zwar Zeit, aber während der Rallye sind die Pisten beim zweiten Befahren bereits ziemlich zerstört."

Könnten Sie sich vorstellen, mit ihrem stärksten Rivalen Sébastien Loeb 2006 in einem Team zu fahren? Oder denken Sie eher ans Aufhören?

"Wenn Sébastien und ich das gleiche Auto und das gleiche Material bekämen, wäre es für mich kein Problem, ihn als Teamkollegen zu haben. Ein Karriere-Ende ist für mich momentan sehr weit weg. Vielleicht würde ich aufhören, wenn ich Weltmeister werde. Ich weiß es wirklich nicht. Aber Marathon-Rallyes, wo ja viele Ex-WM-Piloten starten, kämen für mich nicht in Frage."

Peugeot bei der Rallye Zypern

Die Rallye Zypern ist in der Weltmeisterschaft noch relativ jung. Bislang zählte die harte Schotter-Rallye fünfmal zur WM. Beim Debüt in der Saison 2000 demonstrierte François Delecour mit Rang drei die Zuverlässigkeit des 206 WRC, denn nur sieben von zwölf gestarteten Werksautos kamen ins Ziel. Beim zweiten Einsatz war Marcus Grönholm im Jahr 2001 lange Zeit Dritter, bevor er mit einem Defekt ausfiel. 2002 gelang Peugeot mit einem Doppelsieg von Marcus Grönholm vor Richard Burns der erste Triumph auf den rauen Schotterpisten. Im Jahr 2003 wurde Peugeot-Pilot Harri Rovanperä Zweiter. 2004 war Marcus Grönholm im Peugeot 307 WRC der schnellste Fahrer, verlor den Sieg aber nachträglich wegen einer nicht reglementkonformen Wasserpumpe.


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