DaimlerChrysler - Nachhaltige Mobilität im Wachstumsmarkt China

"Mit dem steigenden Mobilitätsanspruch und der anhaltend hohen Nachfrage nach Autos und Nutzfahrzeugen bleiben in China und Asien der umweltschonende Umgang mit Energie und Ressourcen die größte Herausforderung für unsere Industrie", sagt Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der DaimlerChrysler AG, verantwortlich für Forschung und Technologie sowie die Entwicklung der Mercedes Car Group.

Insbesondere in China, dem bevölkerungsstärksten Land der Erde, kommt DaimlerChrysler dem überproportional steigenden Wunsch nach individueller Mobilität mit neuester Technologie und einer breit gefächerten Produktpalette entgegen. Dr. Weber: "Neben den alternativen Antrieben wie Hybrid und Brennstoffzelle setzt DaimlerChrysler vor allem auf die weitere Optimierung des Verbrennungsmotors, der auch in China enormes Potenzial hat."

Mit rund 80 Prozent Zuwachs in den vergangenen vier Jahren ist China der am schnellsten wachsende Automarkt der Welt. Nach einer Schätzung des Marktbeobachtungsinstituts J.D. Power wird sich der Bestand an Automobilen in China von derzeit 20 Millionen in den kommenden fünf Jahren nahezu verdreifachen. In 15 Jahren könne laut Schätzungen die Auto-Population im Reich der Mitte sogar auf 140 Millionen steigen.

An diesem Wachstum will auch DaimlerChrysler partizipieren und hat im Jahr 2004 einen Meilenstein im Rahmen seiner China-Aktivitäten markiert: Sowohl im Pkw- als auch im Transporter-Geschäft, sowie in der Finanzdienstleistungssparte wurde das Engagement vorangetrieben und das Geschäftssystem den Marktgegebenheiten entsprechend erfolgreich weiterentwickelt. Gleiches gilt für die Nutzfahrzeugsparte. Mit der Unterzeichnung der Joint Ventures von Beijing Benz – DaimlerChrysler Automotive Ltd. und DaimlerChrysler Van (China) Ltd. hat das Unternehmen eine hervorragende Ausgangssituation geschaffen, das Marken- und Produktportfolio im Pkw- und Transporterbereich zu vervollständigen.

Eine weitere entscheidende Etappe markierte im Finanzdienstleistungsgeschäft die Zustimmung zur Fahrzeugfinanzierung in China. "Dieses umfassende Angebot im Pkw- und Nfz-Geschäft sowie bei Finanzdienstleistungen sichert DaimlerChrysler eine einzigartige Marktposition in China und unterstreicht unser langfristiges Komittment für diese attraktive Wachstumsregion", betont Dr. Rüdiger Grube, im Vorstand der DaimlerChrysler AG verantwortlich für die Konzernentwicklung und das China-Geschäft.

"Um insbesondere in China umweltgerechte Mobilität sicherzustellen, investiert DaimlerChrysler in großem Umfang in innovative Antriebskonzepte wie Hybrid- und Brennstoffzelle, die in einem Technologie-Kalender für das Pkw- und Nutzfahrzeuggeschäft fest in der Unternehmensstrategie des Konzerns verankert sind", untermauert Forschungsvorstand Dr. Weber.

Mit den Exponaten auf der "Auto China" zeigt DaimlerChrysler nicht nur zwei wichtige Schwerpunkte seiner Strategie alternativer Antriebe, sondern belegt darüber hinaus eindrucksvoll, wie sich Komfort, sportlich-dynamisches Fahren und nachhaltige Mobilität vereinen lassen.

Mercedes-Benz S-Klasse "Hybrid" vereint Komfort und Effizienz

Mit der Mercedes-Benz S-Klasse "Hybrid" zeigt DaimlerChrysler die neueste Generation des Hybridantriebes. Mit dem so genannten P1/2-Getriebe hat DaimlerChrysler eine Hybridtechnologie entwickelt, die einen leistungsstarken Antrieb mit einem höchst effizienten Aufbau-prinzip vereint. Bisher am Markt vorgestellte Hybridkonzepte eignen sich hauptsächlich für Verbrennungsmotoren mit kleinem und mittlerem Hubraum. Das jetzt erstmals auf dem asiatischen Markt vorgestellte Konzept bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung der Hybridtechnologie in einer Kooperation mit General Motors.

Der Antrieb in der Mercedes-Benz S-Klasse "Hybrid" hat eine Maximalleistung von bis zu 241 kW/ 340 PS – ein neuer Spitzenwert für Automobile mit Hybridantrieb. Der Achtzylinder-CDI-Dieselmotor leistet 191 kW/ 260 PS und 560 Nm, die beiden Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 50 kW/ 70 PS optimieren Fahrkomfort und Beschleunigung. Dank des zweiten Elektromotors lässt sich der Diesel jederzeit unabhängig vom Fahrmodus übergangslos starten. Gespeist werden die Elektromotoren von einer Nickel-Metallhydrid Batterie mit einer Kapazität von 1,9 kWh, die im Kofferraum der S-Klasse untergebracht ist. Beim Bremsen wird die Energie zurückgewonnen und während der Fahrt lädt der V8-Dieselmotor nach. Die S-Klasse "Hybrid" beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden. Der Kraftstoffverbrauch wird bei gleichzeitig gesteigertem Komfort je nach Fahrzyklus um 15 bis 25 Prozent reduziert.

Um die laufenden Projekte bestmöglich in die strategischen Kooperationen mit General Motors und Ballard/Ford (Brennstoffzelle) einzubinden und die Hybrid- und Brennstoffzellentechnologie zu forcieren, hat DaimlerChrysler seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf beiden Gebieten in jeweils eigene Kompetenz-Center gebündelt. Außerdem schafft dieser Rahmen eine effiziente Plattform, um Forschungs- und Entwicklungsprojekte zielgerichtet in die Serienproduktion einzubringen.

Nächste Generation der Brennstoffzellenfahrzeuge

Mit der Mercedes-Benz B-Klasse "F-Cell" erweitert DaimlerChrysler die Familie der Brennstoffzellenfahrzeuge um das Segment der Sports-Tourer. Die B-Klasse, ein Reise-, Familien- und Freizeitautomobil, besitzt ein von Mercedes-Benz entwickeltes einzigartiges Sandwich-Konzept, das es für diese Antriebsart prädestiniert. Der drehmoment-starke Elektromotor wird über 100 kW/ 136 PS leisten, das sind 35 kW/ 48 PS mehr als das Triebwerk der Vorgängergeneration, der A-Klasse "F-Cell". Dank eines reduzierten Verbrauchs und einer weiter verbesserten Speicherkapazität für Wasserstoff verdoppelt sich die Reichweite auf annähernd 400 Kilometer je Tankfüllung. Darüber hinaus wurden bei der B-Klasse "F-Cell" Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Komponenten, insbesondere des Brennstoffzellen-Stacks, weiter optimiert.

Seit Ende 2004 sind nunmehr 60 Mercedes-Benz A-Klassen "F-Cell" im Rahmen des weltgrößten Praxistests von Brennstoffzellen-Pkw bei Kunden in Deutschland, den USA, Japan und Singapur im Einsatz. In dieser ersten Testphase wurden unter unterschiedlichsten Wetter- und Fahrbedingungen bereits mehr als 300.000 Kilometer mit den Fahrzeugen gefahren und dokumentiert.

Umfassendes Brennstoffzellen-Engagement in China

DaimlerChrysler unterstützt die Einführung alternativer Antrieb in der größten Volkswirtschaft der Welt. Schon steht China als CO₂-Verursacher weltweit an zweiter Stelle nach den USA. Besonders in Metropolen und Ballungszentren ist die Schadstoffbelastung enorm. Vor diesem Hintergrund engagiert sich DaimlerChrysler in China seit Jahren auf dem Gebiet der alternativen Antriebe. Gemeinsam mit der Tongji-Universität treiben Ingenieure des Konzerns die Einführung der Wasserstoffwirtschaft voran und liefern Know-How für die Entwicklung der Brennstoffzelle. In diesem Jahr sollen zusätzlich drei Brennstoffzellenbusse nach Peking geliefert werden.

Die Brennstoffzelle bietet langfristig die besten Möglichkeiten, um kompromisslos umweltgerechte Mobilität mit dem Auto zu sichern. Denn die Brennstoffzelle wird mit reinem Wasserstoff oder Wasserstoffträgern betrieben und ermöglicht das "zero emission"-Auto: Sie wandelt den Wasserstoff durch chemische Reaktion mit Sauerstoff in elektrische Energie um, die einen Elektromotor antreibt. Darüber hinaus hat das Prinzip des Brennstoffzellenantriebs einen rund doppelt so hohen Wirkungsgrad wie herkömmliche Verbrennungsmotoren.

Bedeutung von Erdgas in China wächst

Alternative und erneuerbare Kraftstoffe spielen neben den Antrieben eine wichtige Rolle für nachhaltige Mobilität und eine künftige Unabhängigkeit vom Erdöl. Erdgas birgt noch große Energiereserven und kann ebenfalls als Kraftstoff – beispielsweise als Compressed Natural Gas (CNG) – genutzt werden. Nach jüngsten Plänen der Pekinger Zentralregierung soll Erdgas in China langfristig den wichtigsten Energieträger Kohle ersetzen. Als umweltgerechte Alternative bietet DaimlerChrysler einen bivalenten Benzin/Erdgasantrieb seit längerem in der Mercedes-Benz E-Klasse und im Mercedes-Benz Sprinter im Einsatz. Das Antriebskonzept gehört als wesentlicher Bestandteil zur Strategie alternativer Antriebe des Konzerns.

In einem zweistufigen Verfahren kann Erdgas auch zu einem synthetischen Flüssigtreibstoff GTL "Gas to liquid" umgewandelt werden. Dieser hochreine und emissionsarme, synthetische Kraftstoff kann über die bereits bestehende Infrastruktur vertrieben werden und lässt sich ebenfalls auf Basis von Biomasse (BTL = Biomass to liquid) oder Kohle (CTL = Coal to liquid) herstellen. Alle synthetischen Kraftstoffe können von herkömmlichen Dieselmotoren ohne Modifikation getankt werden und somit auch kurzfristig in der bestehenden Fahrzeugflotte zum umweltfreundlichen Fahren beitragen.

Fünf Schritte auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität

Im Rahmen seiner 5-Schritte Roadmap "Energie für die Zukunft" arbeitet DaimlerChrysler weiter an der Optimierung des Verbrennungsmotors. Denn das Potential von Otto- und Dieselmotoren ist noch lange nicht erschöpft. Ziel ist es, Verbrauch und Emissionen zu senken und dabei Fahrspaß, Leistung und Komfort zu steigern. Moderne Diesel-technik von DaimlerChrysler ist ein wichtiger Bestandteil der Roadmap und ist auch in Asien ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität. Das Motorenkonzept ist außerordentlich wirtschaftlich, da der Diesel rund 20 Prozent weniger CO₂ erzeugt als vergleichbare Benzinmotoren und auch die Emission an Kohlenwasserstoffen (HC) ist geringer.

Moderne Diesel zeichnen sich aus durch hohe Leistung, durch überlegene Kraftentfaltung und durch unschlagbare Effizienz. Der Diesel ist sparsam. Mit einer Tankfüllung (80 Liter) erzielt ein Mercedes-Benz 320 CDI durchschnittlich eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometer. DaimlerChrysler setzt sich zusätzlich dafür ein, die Kraftstoffqualität weltweit zu optimieren und unterstützt die Kraftstoff-Evolution vom Rohöl zu weitgehend CO₂-neutralen Kraftstoffen aus Biomasse. Der Hybrid-Antrieb ist ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität mit der Brennstoffzelle.