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Thema: Motorsport


Report Rallye Monte Carlo - 1. Lauf zur Rallye-WM

Der amtierende Weltmeister beginnt das neue Rallye-Jahr, wie er die vergangene Saison beendet hat: mit einem Sieg. In souveräner Manier entschied Citroën Xsara WRC-Pilot und Michelin-Partner Sébastien Loeb bereits zum dritten Mal in Folge die Rallye Monte Carlo für sich. Der 30-jährige Franzose setzte auf sieben der 13 gewerteten Wertungsprüfungen die Bestzeit und behauptete seine Führung vom Start bis ins Ziel. Hinter Loeb erreichte mit Ford-Neuzugang Toni Gardemeister ein weiterer Michelin-Fahrer den zweiten Rang. Skoda-Mann Armin Schwarz musste nach einem Unfall vorzeitig aufgeben.

Turbulenter Saisonauftakt mit Traumergebnis für Michelin: Sébastien Loeb und Citroën übernahmen mit einem nie gefährdeten Sieg bei der prestigeträchtigen Rallye Monte Carlo die Führung in der Fahrer- und Konstrukteurs-Wertung. Während der Titelverteidiger seinen dritten Erfolg bei der "Königin des Rallye-Sports" in Folge bejubeln durfte, erreichten viele seiner Konkurrenten das Ziel nicht.

Bereits am Freitag hatte der Elsässer auf der ersten Wertungsprüfung - die einen bunten Reigen trockener, nasser und sogar vereister Passagen beinhaltete - dank einer Bestzeit die Spitze der Ergebnistabelle an sich gerissen. Mit einem Vorsprung von 11,3 Sekunden verwies der Citroën Xsara WRC-Pilot seinen neuen Teamkollegen François Duval auf Rang zwei. "Obwohl die Gesamtdistanz bis zum nächsten Service-Stopp mit 43 Kilometer recht lang war, hatte ich mich für eine weiche Reifenmischung von Michelin entschieden", erläuterte Loeb. "Das Ergebnis zeigt, dass diese Wahl goldrichtig war." Auch auf den folgenden beiden Prüfungen über den "Col de Braus", mit jeweils 31,7 Kilometern die längsten der Rallye, setzte Loeb die schnellsten Zeiten - obwohl er sich beim ersten Durchgang einen Dreher leistete, weil Zuschauer Schnee auf die Straße geschaufelt hatten. An der gleichen Stelle kreiselte auch Duval, was den jungen Belgier jedoch nicht davon abhielt, im Etappenziel die Doppelführung für sein Team zu komplettieren. Als schnellster Nicht-Michelin-Pilot folgte Marcus Grönholm mit bereits einer Minute Rückstand auf Rang drei.

Heftige Unfälle sorgten immer wieder für Unterbrechungen

Den Samstag eröffnete das Xsara-Duo standesgemäß mit den beiden schnellsten Zeiten auf der WP fünf, gefolgt von Ford-Neuling Toni Gardemeister im ebenfalls Michelin-bereiften Focus WRC, der sich damit am Subaru von Ex-Weltmeister Petter Solberg vorbei auf den vierten Platz in der Zwischenwertung verbessern konnte. Auf der folgenden Sonderprüfung jedoch fand die Rallye für Duval ein vorzeitiges Ende: Der 24-Jährige touchierte einen Telegrafenmast so heftig, dass die WP abgebrochen werden musste. "Wir waren in dieser Passage ziemlich schnell, aber nicht am absoluten Limit", repetierte das Nachwuchstalent zerknirscht. "Auf einer sehr unebenen Anbremszone setzte das Auto auf, ich konnte nicht mehr einlenken." Glück im Unglück: Beifahrer Stéphane Prévot, der mit Verdacht auf eine Beinfraktur ins Krankenhaus geflogen worden war, trug lediglich Prellungen davon.

Eine Prüfung später erwischte es Armin Schwarz: Der Skoda-Pilot und Michelin-Partner aus Oberreichenbach sah sich durch Probleme am Differenzial seines Fabia WRC eingebremst, zu denen sich auch noch Schwierigkeiten mit der Bremskühlung gesellten. Als beim Anbremsen einer Spitzkehre das Gaspedal hängen blieb, konnte der 41-Jährige den Unfall nicht mehr verhinden: „Wir haben uns auf der Innenseite der Kurve angelehnt und dabei überschlagen.“ Auch Schwarz wurde ins Hospital geflogen, wo ein ausgekugeltes Schultergelenk wieder eingerenkt werden musste.

Sébastien Loeb beendete die zweite Etappe mit einer weiteren Bestzeit auf der 28,41 Kilometer langen "Pont des Miolans - Les Sausses 2". "Ich habe nochmal attackiert, ohne dabei insbesondere in den gefährlichen Passagen zu viel zu riskieren", erläuterte der ehemalige Kunstturner anschließend. "Meine Reifen-Wahl erwies sich heute erneut als richtig." Derweil forderte die "Monte" weitere Opfer: Alexandre Bengue, französisches Talent im zweiten Werks-Skoda, beschädigte die Radaufhängung seines Fabia WRC - ebenso wie Roman Kresta, der Teamkollege von Toni Gardemeister bei Ford. Der Tscheche konnte am Sonntag jedoch wieder an den Start gehen - und ließ sich unbeeindruckt die erste WP-Bestzeit seiner Karriere gutschreiben.

Zuschauer griffen in den Kampf um die zweite Position ein

Die Frage, wer den Saisonauftakt für sich entscheiden würde, schien am Samstag Abend so gut wie beantwortet: Mit einem Vorsprung von fast zwei Minuten war Sébastien Loeb seinen Verfolgern weit enteilt. Dafür entbrannte auf den sechs letzten Wertungsprüfungen des Sonntags noch ein innig geführtes Duell um den zweiten Rang, ausgetragen zwischen Peugeot-Mann Grönholm, Toni Gardemeister und Petter Solberg im Subaru. Erneut waren es jedoch unvernünftige Zuschauer, die in den spannenden Positionskampf eingriffen, indem sie Schnee auf die Straße schaufelten: Sowohl Grönholm als auch Solberg rutschten von der Strecke. Ersterer büßte durch diesen ärgerlichen Vorfall fünf Minuten ein, Solberg schied ganz aus.

Auch Loeb hätte dieser Unfug beinahe den sicheren Sieg gekostet. "Eine ziemlich gemeine Falle", so der Franzose. "Aber ich hatte diese Möglichkeit im Aufschrieb, denn meine Eisspione sollten alle Stellen notieren, wo entlang der Straße Schnee liegt und sich zudem viele Zuschauer aufhalten. Normalerweise fahre ich diese Kurve im vierten Gang - dieses Mal jedoch kam ich mit Tempo 30 an. Mit 40 km/h wären wir abgeflogen…"

Michelin hat noch einen weiteren Grund, über diesen erfolgreichen Start in die Weltmeisterschafts-Saison 2005 zu jubeln: Für die Reifenexperten aus Clermont-Ferrand war es bereits der 20. Sieg bei der berühmten Rallye Monte Carlo.

Statistisches

Rallye Monte Carlo, 1. Lauf zur Rallye-WM 2005 (21. bis 23. Januar 2005)

  • Gesamtlänge: 1.360,13 Kilometer, davon 15 Wertungsprüfungen über 353,07 Kilometer
  • längste WP: 32,71 Kilometer (WP 3 + 4: Lantosque - Col de Braus)
  • größte WP-Distanz von Service-Punkt zu Service-Punkt: 58,04 Kilometer (WP 10 bis 12 und WP 13 bis 15)
  • Anzahl der möglichen Reifenwechsel: 10
  • Start und Ziel: Monaco
  • WP-Bestzeiten (auf 13 WP): Loeb 7
  • Solberg und Grönholm je 2
  • Panizzi und Kresta je 1

Nach Marken:

  • Citroën 7
  • Subaru und Peugeot je 2
  • Ford und Mitsubishi je 1

Nach Reifenmarken:

  • Michelin 8
  • Pirelli 5

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