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Thema: Motorsport


De Villiers und Sousa tragen Nissan-Hoffnungen

Nicht umsonst rühmt sich die Dakar, "die härteste Rallye der Welt" zu sein. Diesem Ruf wurde die Wüstenlegende gestern auf der ersten Marathon-Etappe von Zouerat nach Tichit (Mauretanien) mehr als gerecht. Selbst Dakar-Dauersieger Stéphane Peterhansel, nun neuer Leader im Gesamtklassement, bekannte nach 8 Stunden und 20 Minuten Fahrzeit: "Das war die härteste Etappe, die ich auf dem Motorrad oder im Auto jemals gefahren bin." Schon bei normalen Verhältnissen wären die 660 Kilometer ein hartes Stück Arbeit gewesen, doch erschwerte ein Sandsturm die Bedingungen zusätzlich. Die Sicht war so schlecht, dass sieben der neun Helikopter des Veranstalters am Boden bleiben mussten.

Weil sich das Wetter in der mauretanischen Wüste auch am heutigen Freitag nicht verbessert hat, entschloss sich der veranstaltende ASO kurzerhand zur Absage der 8. Etappe von Tichit nach Tidjikja. Hauptgrund: Die schon am Vortag gestrandeten Helis konnten erneut nicht aufsteigen. Schon zuvor hatte Rennleiter Etienne Lavigne eine Verkürzung der ursprünglich 520 Kilometer langen Sonderprüfung auf lediglich 130 Kilometer angekündigt – die Überquerung des legendären Néga-Passes wäre damit entfallen. Nun kommt es noch nicht einmal zu dieser Rumpf-Etappe – stattdessen werden alle Teilnehmer geschlossen im Konvoi nach Tidjikja fahren.

Zur Situation im Rennen: Hinter einem eng zusammen liegenden Führungs-Quartett (Peterhansel, Alphand, Kleinschmidt, Al Attiyah) behauptet Carlos Sousa im Pickup des Teams von André Dessoude als bester Nissan-Vertreter Platz fünf im Gesamtklassement – allerdings schon mit über 1:50 Stunde Rückstand. Der Portugiese war am Donnerstag ganz in seinem Element und ließ sich auch von den endlos langen Kamelgras-Passagen am Ende der Etappe nicht aus der Ruhe bringen. Als Sechster der Tageswertung (mit 1:41 Stunde Verspätung auf Sieger Peterhansel) erreichte er zu später Stunde das Biwak. Noch etwas später wurde es für Giniel de Villiers, der als Neunter 2:27 Stunden Rückstand auf den Mitsubishi aufwies. Noch nicht näher bekannte technische Probleme kosteten den Südafrikaner gleich zu Beginn viel Zeit – nun liegt der Nissan-Werkspilot auf Platz sieben der Gesamtwertung  (Zeitdefizit: 2:27 Stunden).

Das Nissan Rallye Raid-Team blieb bis Mitternacht im Ungewissen über das Schicksal von Ari Vatanen. Schon am Vortag war der Finne erst um 23.00 Uhr ins Biwak gekommen – nun war er nach erneuten Problemen abermals in tiefer Nacht zwischen dem zweiten Kontrollpunkt und dem Ziel unterwegs. Im offiziellen Klassement der Rallye tauchte sein Name am Freitagmorgen nicht auf, so dass die definitive Aufgabe droht.

Das Nissan-Team von André Dessoude musste zwei Totalausfälle hinnehmen. Zuerst erwischte es Isabelle Patissier im T1-Pathfinder – Elektrikschaden. Bei Kilometer 120 dann das Aus für Kenjiro Shinozuka im Pickup: Nach einem spektakulären Überschlag – seinem zweiten in drei Jahren - endete die Dakar für ihn ähnlich dramatisch wie am Vortag für Werkspilot Colin McRae. Co-Pilot Pascal Maimon konnte es nicht fassen: "Wir waren gar nicht einmal zu schnell, doch haben wir eine Bodenwelle schlicht übersehen."

Zu allem Überfluss musste Grégoire de Mevius – in einem weiteren Pickup als Achter der Gesamtwertung gestartet – nach Aufhängungsschaden seine Ambitionen auf eine gute Platzierung im Vorderfeld begraben. Zwar kam er noch einmal flott, weist aber als 30. nun schon über 13 Stunden Rückstand auf die Spitze auf.

Um zehn Uhr am heutigen Morgen fanden sich noch 96 Motorräder, 59 Autos und 27 Lkw am Start zur kurzfristig gestrichenen 8. Etappe ein. Das Feld wurde schon arg dezimiert – und es ist noch nicht einmal Halbzeit bei der 27. Dakar....

Stand im Gesamtklassement nach der 7. Etappe (Zouerat - Tichit)

  • 1. Peterhansel/Cottret Mitsubishi Pajero Evo 17h51.47
  • 2. Alphand/Picard Mitsubishi Pajero Evo 21.32 Min. zur.
  • 3. Kleinschmidt/Pons Volkswagen Touareg 22.44 Min. zur.
  • 4. Al Attiyah/Guehennec BMW X5 22.53 Min. zur.
  • 5. Sousa/Delli-Zotti Nissan Pickup* 1h52.49 zur.
  • 6. Roma/Magne Mitsubishi Pajero Evo 2h29.07 zur.
  • 7. de Villiers/Lurquin Nissan Pickup 2h33.56 zur.
  • 8. Henrard/de Roissard Volkswagen Buggy 2h47.51 zur.
  • 9. Masuoka/Schulz Mitsubishi Pajero Evo 3h30.00 zur.
  • 10. Saby/Perin Volkswagen Touareg 3h54.10 zur.

*Team Nissan France Dessoude


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