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Thema: Motorsport


Mercedes-AMG-Pilot Paffett über seinen Crash auf dem Norisring

Auf nach Spielberg:

Die erste Hälfte der Formel 1-Saison 2017 nähert sich mit rasanten Schritten dem Ende. Am kommenden Wochenende steht beim Großen Preis von Österreich in Spielberg bereits das neunte Saisonrennen des Jahres auf dem Programm – und nur eine Woche später steigt in Silverstone das Halbzeitrennwochenende. Für die Silberpfeile war die Steiermark in den vergangenen drei Jahren ein gutes Pflaster: Mit Nico Rosberg (zwei Siege) und Lewis Hamilton (ein Sieg) stand das Team jeweils auf dem obersten Podesttreppchen – zweimal mit einem Doppelsieg. Auch die letzten beiden Poles (Hamilton) sowie die letzten beiden schnellsten Rennrunden (Hamilton, Rosberg) gingen auf das Konto der Silberpfeile.

Zurück im F1-Cockpit:

Am vergangenen Wochenende blickte die Motorsportwelt wieder einmal auf die Insel. Dort fand das alljährliche Goodwood Festival of Speed statt, bei dem natürlich auch die Silberpfeile wieder in Aktion waren. Neben Valtteri Bottas nahm dabei auch der amtierende Formel 1-Weltmeister Nico Rosberg im Cockpit eines F1 W05 Hybrid Platz. Für Nico war es die erste Ausfahrt in einem Formel 1-Boliden seit seinem Abschied im vergangenen Jahr. Unser Video zeigt Onboard-Aufnahmen von Nicos Auftritt, mit dem er die Zuschauermassen begeisterte.

Stat-Attack Norisring:

Nach dem ersten Rennen am Samstag sah es nicht danach aus, als ob das Mercedes-AMG Motorsport DTM Team an diesem Rennwochenende an die Erfolge der Vergangenheit auf dieser Strecke würde anknüpfen können. Dennoch hatte zumindest Gary Paffet ein kleines Jubiläum zu feiern: Er erzielte im ersten Rennen seine 100. Punkteankunft in der DTM. In einem dramatischen zweiten Rennen erzielten Lucas Auer und Edoardo Mortara dann das zweite Doppel-Podium des Teams in dieser Saison. Das erste fuhren Auer und Robert Wickens bei ihrem Doppelsieg im ersten Lauf auf dem Lausitzring ein.

Hervorragende IMSA-Bilanz zur Halbzeit:

Erst seit Jahresbeginn nimmt der Mercedes-AMG GT3 an der IMSA WeatherTech SportsCar Championship teil und hat bereits nach sechs von zwölf Saisonrennen die Erwartungen übertroffen. In der wichtigsten nordamerikanischen Sportwagen-Serie führt Mercedes-AMG Motorsport die Herstellerwertung an. Bereits im ersten Rennen gab es den ersten Podestplatz. Jeroen Bleekemolen (NED), Adam Christodoulou (GBR), Mario Farnbacher (GER) und Ben Keating (USA) pilotierten den vom Mercedes-AMG Team Riley Motorsports eingesetzten Mercedes-AMG GT3 #33 beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von Daytona auf Rang drei der GTD-Klasse. Den ersten Sieg gab es schon beim zweiten Event. Auf dem traditionsreichen Sebring International Raceway triumphierten Jeroen Bleekemolen, Mario Farnbacher und Ben Keating.

Der Erfolg wurde komplettiert durch den dritten Klassenplatz des Kundenteams SunEnergy1 Racing mit Tristan Vautier (FRA), Boris Said (USA) und Kenny Habul (AUS). Beim dritten Saisonrennen bauten die Mercedes-AMG Motorsport Teams die Erfolgsgeschichte weiter aus: In Long Beach gab es den ersten Doppelsieg. Riley Motorsports – WeatherTech Racing siegte vor dem Mercedes-AMG Team Riley Motorsport. Cooper MacNeil und Gunnar Jeannette steuerten den dritten regelmäßig startenden Mercedes-AMG GT3 auf Rang eins. Für den dritten Sieg in Folge sorgten wiederum Jeroen Bleekemolen und Ben Keating auf dem Circuit of The Americas in Austin. Durch Rang drei des Kundenteams SunEnergy1 Racing fuhren zudem zum dritten Mal in Serie zwei Teams mit dem Mercedes-AMG GT3 auf das Siegerpodest. Nach den ersten sechs Saisonrennen stehen damit insgesamt sieben Podestplätze und die Führung in der Hersteller-Wertung für Mercedes-AMG Motorsport zu Buche.

Vierter Sieg im sechsten Rennen:

Oscar Tunjo (COL) hat seine beeindruckende Siegesserie in der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) ausgebaut. Der Polesetter vom Team Kornely Motorsport feierte bei schwierigen, nassen Bedingungen auf dem Nürburgring einen Start-Ziel-Sieg. Mit vier Siegen aus sechs Saisonrennen führt der 21-Jährige die Nachwuchswertung weiter unangefochten an. Im zweiten Rennen fuhr der Südamerikaner auf Rang vier und sicherte sich damit Platz drei in der Klasse. Den dritten Klassenplatz hatte am Vortag Mario Hirsch (GER) perfekt gemacht. Der zweite Starter vom Kornely Motorsport Team belegte im SLS AMG GT3 Rang sechs in der Gesamtwertung. Zwei weitere Top 10-Plätze fuhr Josef Klüber (GER) ein. Im von équipe vitesse eingesetzten Mercedes-AMG GT3 #30 belegte der Deutsche in beiden Rennen Platz neun.

Marken-Podium in der AM-Wertung der International GT Open:

Die Mercedes-AMG Motorsport Teams feierten bei der International GT Open auf dem Hungaroring zahlreiche Klassenerfolge. Lance David Arnold und Valentin Pierburg (beide GER) steuerten den von SPS automotive-performance eingesetzten Mercedes-AMG GT3 #20 im ersten Rennen auf den zweiten Gesamtrang und triumphierten damit in der Pro-AM-Wertung. Platz zwei in der Pro-AM-Klasse ging an Lechner Racing. Das Duo Thomas Jäger (GER) und Mario Plachutta (AUT) belegte im Mercedes-AMG GT3 #19 Rang acht im Gesamtklassement. In der AM-Wertung siegten Martin Konrad und Alexander Hrachowina (beide AUT). Die Piloten von MS RACING verwiesen den von Sports & You eingesetzten Mercedes-AMG GT3 #12 mit José Manuel Balbiani (ARG) und Marcio Basso (BRA) auf Position zwei. Im zweiten Rennen feierte Mercedes-AMG Motorsport einen Dreifach-Sieg in der AM-Wertung: António Coimbra und Luis Silva (beide POR) überquerten im von Sports & You eingesetzten Mercedes-AMG GT3 #99 als Erste die Ziellinie. Martin Konrad und Alexander Hrachowina auf Rang zwei und José Manuel Balbiani und Marcio Basso als Dritte sorgten für ein lupenreines Marken-Podium. Zwei weitere Podestplätze im zweiten Rennen gab es in der Pro-AM-Klasse: Thomas Jäger und Mario Plachutta wiederholten Rang zwei vom Vortag, Marcelo Hahn und Allam Khodair vom Team Drivex School pilotierten ihren Mercedes-AMG GT3 #16 auf Rang drei.

Debüt, zwei Top 5-Ergebnisse und zweimal Klassenpodium:

In der 24H Series erreichte RAM Racing den dritten Gesamtrang. Tom Onslow-Cole (GBR) und Remon Leonard Vos (NED) beendeten das 12-Stunden-Rennen in Imola im Mercedes-AMG GT3 #30 mit 56.666 Sekunden Rückstand und belegten dadurch Platz zwei in der Klasse A6-Pro. Mit dem von IDEC Sport Racing eingesetzten Mercedes-AMG GT3 #17 fuhren Paul Lafargue, Patrice Lafargue und Dimitri Enjalbert (alle FRA) auf Platz fünf in der Gesamtwertung. Außerdem feierte MDC – Sports UG sein Debüt in der 24H Series. Dabei überquerten Manuel Zumstein, Philipp Zumstein und Adrian Zumstein (alle SUI) als Dritte der A6-AM-Klasse die Ziellinie.

3 Fragen an Gary Paffett

Gary, das war ein heftiger Unfall. Wie fühlst du dich?

Gary Paffett: Ich habe ein paar Prellungen. Hier und da ein paar Schnitte und Schmerzen. Aber alles in allem bin ich in einem Stück und das ist sehr gut nach diesem Unfall. Zunächst möchte ich mich bei all den Leuten bedanken, die das Auto entworfen haben. Wir sprechen immer darüber, wie unglaublich sicher die DTM-Autos heutzutage sind. Am Norisring hat man gesehen, wie sicher sie tatsächlich sind. Die Sanitäter an der Strecke waren sehr gut und auch die Ärzte im Krankenhaus waren fantastisch. Sie haben sehr gute Arbeit geleistet, mich untersucht und Röntgenaufnahmen angefertigt. Alles sah okay aus. Als ich ihnen sagte, wie schnell ich bei dem Unfall war, waren sie total schockiert. Sie waren überrascht, dass ich ohne Verletzungen ausgestiegen bin. Ich hatte sehr viel Glück.

Wie hast du den Unfall im Cockpit erlebt?

Gary Paffett: Es war echt erschreckend. Ich kämpfte Seite an Seite mit Jamie. Das DRS war geöffnet und am Ende der Geraden haben wir uns berührt. Sobald dir das mit geöffnetem DRS passiert, verlierst du die Kontrolle. Ganz besonders auf solchen Bodenwellen, wie es sie am Norisring gibt. Zu diesem Zeitpunkt war ich nur noch ein Passagier. Ich hatte zwei harte Einschläge in der Leitplanke und dann die Kollision mit Rocky in der Kurve – das war nur noch erschreckend. Es fühlte sich an, als ob es nie aufhören würde. Es ging endlos weiter. Das Auto schlug immer wieder hart ein. Es war richtig Angsteinflößend. Sobald es stehen blieb, raste mein Herz. Ich musste erst einmal eine Minute sitzen bleiben und meine Gedanken sortieren. Nach so einem Einschlag weißt du nicht genau, was passiert ist.

Du bist dann aus eigener Kraft aus dem Auto ausgestiegen...

Gary Paffett: Ja, die Sanitäter kamen zu mir und schätzten die Lage im Auto ein. Sie wollten mich bergen, aber ich fühlte mich okay. Ich hatte keine Rücken- oder Nackenschmerzen. Ich wollte selbst aus dem Auto aussteigen. Ich kann mir nicht ausmalen, wie erschreckend es auf meine Frau und Kinder gewirkt haben muss, das mitanzusehen. Deshalb war es für mich wichtig, aus dem Auto auszusteigen und allen zu zeigen, dass ich okay war. Du willst nie, dass so etwas passiert. Aber dies ist Motorsport und solche Dinge geschehen. Wir müssen dem Team dankbar sein, dass es so ein unglaublich starkes und sicheres Auto gebaut hat. Manchmal hast du Glück und gewinnst ein Rennen, manchmal hast du Glück und du überstehst so einen Unfall in einem Stück. Mehr Glück kannst du nicht haben. Jetzt habe ich etwas Zeit, um mich im Urlaub gemeinsam mit meiner Familie zu erholen. Danach freue ich mich darauf, in Moskau wieder ins Auto zu steigen. Dann werde ich wie immer wieder angreifen.

DTM, Norisring: Gary Paffett, Mercedes-AMG C 63 DTM Mercedes Me

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