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Thema: Autoratgeber


Aquaplaning: Richtiges Fahrverhalten

AquaplaningFrühjahr 2016 in Deutschland – Gewitter und Platzregen gehören dazu. Egal ob auf der Autobahn, der Landstraße oder in der Stadt: Bei plötzlichem Regen drohen Aquaplaning, Schleudern beziehungsweise miserable Sicht. Die Experten von TÜV SÜD erklären die Fahrphysik auf nassen Straßen und geben Tipps für den Überraschungsfall.

Was nur wenige wissen: Aquaplaning kündigt sich an. Meist ist die Fahrbahnoberfläche bereits mit einem Wasserfilm versehen. Oft hört man dann ein lautes Geräusch von Wasser, das in die Radkästen oder unter den Fahrzeugboden spritzt. Durchdrehende Räder oder zuckende Zeiger von Drehzahlmesser oder Tachometer sind da schon die großen Warnzeichen. Auch ein Rucken in der Lenkung zeigt, dass zeitweise der Boden unter den Rädern des Autos verloren gegangen ist. "Bei Regen verstärkt auf solche Zeichen achten", so Eberhard Lang von TÜV SÜD.

Lenkung: Schwimmen die Vorderräder erst einmal, ist Lenken nicht nur unmöglich, sondern geradezu schädlich. Das Auto reagiert nämlich zunächst nicht, wechselt dann aber unter Umständen schlagartig die Richtung, wenn die Reifen wieder greifen. Der wichtige Tipp von TÜV SÜD: Vor Lenkkorrekturen erst die Geschwindigkeit senken, damit die Bodenhaftung wieder hergestellt ist.

Bremse: Im Gegensatz zur Lenkung darf die Bremse jederzeit eingreifen – jedenfalls wenn das Auto zumindest mit ABS ausgerüstet ist, das ein Ausbrechen schon weitgehend verhindert. Nicht zu zaghaft aufs Pedal treten! ABS sorgt dafür, dass kein Überbremsen eintritt. TÜV SÜD Zusatz-Tipp: Bei nassem Wetter hin und wieder leicht auf die Bremse treten! Das trocknet Beläge und Scheiben, die im Notfall dann schneller greifen. Moderne Systeme in Premium-Fahrzeugen tun dies übrigens von allein und ohne, dass es der Fahrer merkt.

Durchblick: Regnet es plötzlich, ist die Sicht oft sehr schlecht. Draußen wird gerade im Sommer liegen gebliebener Staub aufgewirbelt. Drinnen beschlägt die Windschutzscheibe wegen des plötzlichen Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschieds. Deshalb: Geschwindigkeit anpassen und Gebläse und Klimaanlage einschalten – das sorgt schnell wieder für klare Sicht.

Tempo: Ab welcher Geschwindigkeit Reifen aufschwimmen, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Beispiel Profiltiefe: Ein neues Profil mit sieben und mehr Millimetern leitet das Wasser noch bei rund 80 km/h ab. Mit nur 3 mm Profiltiefe fahren Autofahrer bereits ab Tempo 70 Wasserski. Beim gesetzlichen Mindestwert von 1,6 mm droht Aquaplaning schon bei 50 Sachen. Breite Schlappen schwimmen tendenziell früher auf als eine ausgewogene Bereifung. Langs Reifen-Einmaleins: "Rechtzeitig wechseln. Zwischen 3 und 4 mm Profil ist das Minimum."

Vorausschauen: Besonders innerhalb geschlossener Ortschaften muss bei plötzlichem Regen auch verstärkt auf Fußgänger geachtet werden, die schnell die Straße überqueren, um der Nässe zu entkommen – auch bei roten Fußgängerampeln. Beim Schauer also: Fuß vom Gas und verstärkt die Bürgersteige und Fußgängerüberwege beobachten. Beim Durchfahren von Pfützen darauf achten, dass Passanten nicht noch nasser werden. Vorausschauend fahren und Rücksicht nehmen – so lautet die Devise nicht nur bei schlechtem Wetter.


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