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Thema: Wirtschaft & Handel


TÜV Rheinland ist nun größter Fahrzeugprüfer in Chile

Chile führt als erstes lateinamerikanisches Land flächendeckend die Abgas- und Hauptuntersuchung nach deutschem Vorbild ein. Die TÜV Rheinland Group gewann vier Ausschreibungen für den Betrieb von insgesamt 16 Prüfstationen für zehn Jahre bis 2014 mit der Option einer Verlängerung. Eine grundlegende Erneuerung der bisherigen chilenischen Fahrzeugprüfung war der Anlass für die Ausschreibung. Damit wird die TÜV Rheinland Group, die weltweit rund 3,6 Millionen Hauptuntersuchungen im Jahr durchführt, in Chile Marktführer in Sachen Fahrzeugprüfung. Das Unternehmen investiert 12,5 Millionen Euro.

Insgesamt 300 Mitarbeiter prüfen nach dem Bau der neuen Servicestationen ab Anfang nächsten Jahres Kraftfahrzeuge in den Regionen Santiago, Concepción, Temuco und Puerto Montt/Valdivia. "Chile bietet mit seinem stabilen Wachstum und dem für die Region sehr hohen Lebensstandard die besten Investitionsbedingungen Südamerikas", sagt Prof. Bruno O. Braun, Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland Group. Die technische Ausrüstung für die insgesamt 59 Prüfgassen kommt aus Deutschland.

In Chile sind heute über 2,2 Millionen Fahrzeuge zugelassen. In den letzten sechs Jahren wuchs der Bestand an Pkws und Lkws kontinuierlich. Für 2004 wird mit rund 150.000 Neuzulassungen gerechnet. Ein Ende dieses Wachstums ist noch nicht abzusehen. Die TÜV Rheinland Group geht für die nächsten zehn Jahre von einem Auftragsvolumen von mindestens 5,4 Millionen Fahrzeugprüfungen aus.

Bereits seit Anfang 2003 prüft der Kölner Dienstleistungskonzern, der mit 300 Standorten in über 50 Ländern der Welt präsent ist, in der Hauptstadt Santiago Kraftfahrzeuge. Dort benötigen Autofahrer das Prüfabzeichen, um ihre Kfz-Steuern zu bezahlen und das Fahrzeug anzumelden. Die bestandene Prüfung belegen die Chilenen mit einem Aufkleber auf der Windschutzscheibe. Die Regierung verpflichtete die Autofahrer in der Hauptstadt bereits vor einigen Jahren zur regelmäßigen Fahrzeugkontrolle. Das Ziel war es, durch diese Maßnahme die schlimmsten Abgassünder aus dem Verkehr zu ziehen. Denn die Bewohner Santiagos leiden aufgrund der boomenden Wirtschaft und der geografischen Lage der Stadt zwischen zwei Bergketten unter einer besonders schlechten Luftqualität. Neben diesem Umweltaspekt spielen Fragen der Verkehrssicherheit in Chile eine immer größere Rolle.

Anders als etwa in Deutschland steigt die Zahl der Verkehrstoten in Chile konstant an. Im letzten Jahr starben in dem schmalen südamerikanischen Land 1.703 Menschen an den Folgen von Verkehrsunfällen. Im ersten Halbjahr 2004 gab es schon über 1.000 Tote. Busse des öffentlichen Personen-Nahverkehrs sind in Chile besonders häufig in Unfälle verwickelt. Diese Fahrzeuge müssen alle sechs Monate zur Kfz-Prüfung, sofern sie älter als drei Jahre sind. Dieser kurze Prüfrhythmus gilt auch für Taxis und Lkws. Privat genutzte Autos müssen ab dem vierten Jahr jährlich zur Hauptuntersuchung.

Die TÜV Rheinland Group konnte sich bei den Ausschreibungen in Chile durchsetzen, da das Unternehmen im Land bereits auf umfangreiche Erfahrungen verweisen kann. Die bisherigen Prüfstationen in Santiago betreibt das Dienstleistungsunternehmen in einem Joint Venture mit dem chilenischen Automobilclub. Die TÜV Rheinland Group hält heute 65 Prozent der TÜV Rheinland-ACCHI Ltda. Das Unternehmen baut die neuen Servicestationen auf neuestem technischen Stand. Das TÜV-Engagement konzentriert sich dabei auf die wirtschaftlich starken Regionen in der Mitte des Landes, in denen über 60 Prozent der in Chile angemeldeten Kraftfahrzeuge unterwegs sind.


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