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Thema: Wirtschaft & Handel


Jeep® Renegade wird im FCA-Werk Melfi produziert

Jeep RenegadeDer erste kompakte SUV der Marke Jeep und das erste Jeep-Fahrzeug, das in der Region NAFTA verkauft und außerhalb dieser Region produziert wird, kommt aus der italienischen Fabrik. Das Werk Melfi ist ein Spezialist, wenn es um die Herstellung von Fahrzeugen aus dem B-Segment geht. Zudem ist es die zweitgrößte Fabrik im gesamten FCA-Konzern in puncto Produktionsvolumen und Belegschaft. Die Wahl eines italienischen Werks, in dem bislang mehr als 6 Millionen Fahrzeuge produziert wurden, darunter der Fiat Punto (1994), der Lancia Ypsilon (1995), der neue Ypsilon (2003), der Grande Punto (2005) und der Punto Evo (2009), war ein "Meilenstein" in der Geschichte der Marke Jeep. Heute ist das Werk in Melfi stolze Heimat von Jeep Renegade, Fiat 500X und Fiat Grande Punto.

Seit ihrer Errichtung in den Jahren 1991 bis 1993 konzentriert sich die Fabrik in Melfi auf die Herstellung qualitativ hochwertiger Produkte und bedient sich dabei höchst effizienter Produktionsverfahren. Vor allen Dingen werden hoch spezialisierte Arbeiter eingebunden und ausgebildet. Bis heute beläuft sich die Zahl auf fast 8.000 Mitarbeiter. Dank der Bereitstellung von mehr als 1 Milliarde Euro für die Produktion der Modelle Jeep Renegade und Fiat 500X ist das FCA-Werk in Melfi eine der modernsten Automobilfabriken weltweit und der ideale Ort für den Einsatz der modularen Plattform "Small Wide FCA". Diese Plattform macht es möglich, die Produktion praktisch in Echtzeit von einem Modell auf ein anderes umzustellen.

Das Qualitätsniveau des Werks in Melfi ist in erster Linie der Belegschaft zu verdanken, die bereits lange vor dem Beginn der Großserienfertigung in die Vorbereitungen für die Herstellung des Jeep Renegade in dieser Fabrik einbezogen wurde. Schon Anfang 2013 wurden 80 Mitarbeiter, darunter Spezialisten und Teamleiter der Fabrik, aufgefordert, mit den Produktentwicklungsteams in Turin und Detroit zusammenzuarbeiten. So gingen Vorschläge zu Anlagentechnologie und -layout ein und es wurden technische Produktlösungen entwickelt.

In dieser ersten Phase nutzten die einzelnen Arbeitsstationen intensiv die virtuelle Konstruktion. Es wurde eine kleine Fabrik mit der Bezeichnung "Pilotbereich" konstruiert, in der jede einzelne Tätigkeit getestet und perfektioniert wurde. 2.500 Montagephasen wurden analysiert, um 7.500 mögliche Fehlerquellen auszuräumen. Es waren 250 Mitarbeiter beteiligt, die 4.000 Produkt- und Prozessverbesserungen vorschlugen. Heute dient der Pilotbereich als permanentes Schulungszentrum, eine "Trainingshalle", in der mehrere Generationen von Arbeitern ihre Fähigkeiten und Kompetenzen verbessern. Hier wurden innerhalb von 24 Monaten über 5.500 Personen ausgebildet. 2014 erhielt die Belegschaft insgesamt mehr als 1 Million Schulungsstunden.

Die Entstehung des Jeep Renegade spielte bei der Entwicklung des Werks in Melfi auch eine aktive Rolle, als es um die ideale Arbeitsstation ging. In der sogenannten "Goldzone" werden ineffiziente Arbeitsschritte beseitigt. Dies kommt einerseits der Gesundheit der Arbeiter und andererseits der Produktionsqualität zugute. Im Bereich Rohkarosserie kommen in der Montage zum Beispiel Plattformen zum Einsatz, die an die Größe und die Bewegungen des Bedieners angepasst werden können. Im Presswerk können dank des neuen automatischen Entladesystems, das es nur in dieser FCA-Fabrik gibt, 15 große und schwere Komponenten ohne menschlichen Eingriff bewegt werden: ein enormer Vorteil in Sachen Ergonomie.

Die Qualität der Arbeitsumgebung wird durch innovative Produktionsprozesse ergänzt; so entsteht ein Produkt von höchster Qualität. Da das Chassis des Renegade aus unterschiedlichen Materialien, wie hochfestem Stahl und Aluminium, besteht, hat die Lackiererei beispielsweise den Prozess der Vorbehandlung der jeweiligen Metalle verbessert. Diesem Prozess ist es zu verdanken, dass das Chassis mehreren unterschiedlichen Waschgängen unterzogen wird, um Fett und sonstige Verschmutzungen zu entfernen. Anschließend wird das Chassis in einen Behälter getaucht, in dem mit Hilfe eines elektrochemischen Prozesses eine Kataphoresebeschichtung zum Schutz gegen Korrosion aufgebracht wird. Nach dem Trocknen erhält jede Karosse ca. 100 Meter Dichtmittel in einem Vorgang, der unter den Augen von spezialisierten Bedienern zu 80% von Robotern ausgeführt wird.

Eine der modernsten Technologien im Werk Melfi ist das "Nass-auf-Nass"-Verfahren, ein innovatives Sprühsystem, mit dem 100% der Fahrzeuge vom Typ Renegade in nur einem Lackiervorgang zweifarbig produziert werden können. Die Produktivität wird davon in keiner Weise beeinträchtigt.

Die Lackierung erfolgt in Melfi zu 100% automatisch durch 54 Roboter. Sieben Mitarbeiter überwachen den Prozess bei jedem einzelnen Fahrzeug. In nur 90 Sekunden tragen die Roboter mit einem elektrostatischen System drei Schichten Wasserlack auf. Im Vergleich zu den bisherigen Technologien verbessert dieser Prozess die Lackqualität um 30% und reduziert den Abfall um 50%. Heute sind nur 3,5 kg Lack für ein Fahrzeug erforderlich und dank einer neuen Rohrleitung können die Roboter in wenigen Sekunden die Farbe wechseln.

Die technologische Innovation trägt auch zur Arbeits- und Produktqualität in der Karosserieabteilung bei. Nur im Werk Melfi arbeiten 18 Roboter gleichzeitig an einem Fahrzeug und bringen bis zu 105 Schweißpunkte in nur 54 Sekunden auf. Und am Ende des Prozesses führen vier Roboter an den wichtigsten Stellen präzise Messungen durch und kontrollieren bis zu 44 geometrische Merkmale an der Karosserie. Dieselbe Detailgenauigkeit ist auch im "Messtechnikraum" im Presswerk zu finden, wo zwei mit 3D-Kameras ausgestattete Roboter die produzierten Einzelteile Millimeter für Millimeter abscannen. Melfi ist auch das einzige Werk von FCA mit einem "Customer Perception Audit"-Raum, in dem die Ästhetik des Fahrzeugs durch Lampen geprüft wird, deren Intensität und Farbe sich ändert, um die kleinsten Formveränderungen hervorzuheben.

Innovation ist auch ein Merkmal der Montagestationen, wo rund 700 Terminals alle Informationen zum Fahrzeug und zu der Arbeitsstation liefern. Ein Kontrollsystem erlaubt es dem einzelnen Bediener, die Produktion anzuhalten, wenn eine Komponente nicht korrekt montiert wird. 1820 Vorgänge, die im Hinblick auf die Fahrzeugsicherheit als kritisch einzustufen sind, werden an jedem Renegade automatisch geprüft.

Maximale Qualität ist auch dem einmaligen Umweltbewusstsein im Werk Melfi zu verdanken. Ein ausschließlich mit Erdgas versorgter Wärmegenerator garantiert die Autonomie der Fabrik bei der für die Fahrzeugherstellung erforderlichen Strom- und Wärmeerzeugung. Gleichzeitig stammt die Energie für die Büros auf dem Fabrikgelände und die Außenbeleuchtung aus erneuerbaren Quellen, wie z. B. Miniwind- und Hybrid-Photovoltaikanlagen. In den letzten fünf Jahren wurde das von den produzierten Fahrzeugen ausgestoßene CO2 um 37% reduziert. Dasselbe gilt für das Wasser, das zu 100% recycelt wird: 2014 wurde der Wasserverbrauch für jedes produzierte Fahrzeug um 43% gegenüber 2009 gesenkt.

Das FCA-Werk in Melfi ist daher die perfekte Mischung aus beruflichem Können und technologischer Innovation, die jeden Tag mit der Produktion des Jeep Renegade "wächst" und beim World Class Manufacturing, der internationalen Methode für die Organisation des Produktionszyklus, den "Gold Level" anstrebt. 2009 erreichte das Werk als erste italienische Fabrik den WCM Silver Level und heute ist Melfi dank der ausgezeichneten Ergebnisse, z. B. in puncto Sicherheit am Arbeitsplatz, bereit für den nächsten Schritt. In den letzten vier Jahren ist es in der Fabrik nicht mehr zu Unfällen gekommen. Doch im Werk werden nicht nur die WCM-Grundsätze eingehalten; es besitzt auch alle wichtigen europäischen Zertifizierungen im Hinblick auf Qualität, Umweltbewusstsein, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz und Senkung des Energieverbrauchs. Es ist ein beeindruckendes Ergebnis für ein italienisches Werk ersten Ranges, das dank seiner Flexibilität bereits "exportreife" Modelle herstellt, die in 100 Länder verkauft werden.

Das Engagement und die ausgezeichnete Arbeit des Werks in Melfi werden von den Renegade-Kunden weltweit geschätzt, die auf einer Skala von 0 bis 10 (je nach Markt) einen Zufriedenheitsgrad zwischen 8,4 und 9,0 Punkten angeben, während das Qualitätsniveau insgesamt mit 8,5 bis 9,1 bewertet wird. Weitere wichtige Ergebnisse in der langen Liste internationaler Auszeichnungen des Renegade im ersten Jahr: Von den Lesern der italienischen Monatszeitschrift Quattroruote wurde er zum "New Car of the Year 2015" gewählt, die in der spanischen Automobilszene führende Internetseite Coches.net verlieh ihm das Prädikat "Best SUV of 2015" und das französische "4x4 Magazine" machte ihn zum "4x4 of the year 2015".

Mit mehr als 165.000* bisher produzierten Einheiten, von denen 60% in den USA und 40% in der Region EMEA verkauft wird, konnte der Jeep Renegade in den jeweiligen nationalen Verkaufsranglisten in seiner Kategorie rasch aufsteigen. Im September lieferte er die besten Verkaufsergebnisse aller Jeep-Modelle und erreichte 62% des Umsatzes der Marke in Europa sowie den 3. Platz in Italien in seinem Segment.

In einem Jahr wurden über 51.000 Einheiten an Kunden in der Region EMEA ausgeliefert.

Der Renegade ist auch das führende Modell des Jeep-Umsatzes in dieser Region, wo die Marke im September zum 23. Mal in Folge den höchsten Monatsumsatz erreichte. In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 stieg der Jeep-Umsatz in der Region EMEA um 75% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und erzielte in den Hauptländern ein dreistelliges Wachstum: Spanien (+ 296,6%), Frankreich (+ 267,6%), Italien (+ 262%) und Großbritannien (+ 196%).

Die Entscheidung für das Werk Melfi ist ein wichtiger Schritt in der globalen Strategie von Jeep, um die Führungsposition im Sektor "Geländewagen" auszubauen; diese Kategorie verzeichnet das schnellste Wachstum im Automobilsektor. Das B-SUV-Segment wartet mit den schnellsten Wachstumsraten auf und soll den Erwartungen zufolge bis 2018 3,5 Mio. Einheiten weltweit erreichen. In dieser Hinsicht ist der Jeep Renegade ein globales Fahrzeug für eine globale Marke. Und um sich auch den Herausforderungen der neuen Märkte zu stellen, hat Jeep beschlossen, außerhalb der Vereinigten Staaten zu produzieren und die für die verschiedenen Segmente am besten geeigneten FCA-Fabriken zu ermitteln (bis 2018 wird Jeep tatsächlich sechs Modelle in sechs verschiedenen Ländern produzieren). Dieser neue Weg wurde 2014 mit dem Renegade und dem FCA-Werk in Melfi beschritten.

* Stand: 31. Oktober


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