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Thema: Info & News


Michelin: Entwicklung eines Mountainbike-Reifens

MountainbikereifenDownhill, Cross Country, Enduro oder Freeride – die Mountainbike-Szene erfindet immer wieder neue Möglichkeiten, sich mit dem Fahrrad abseits befestigter Pfade sportlich zu betätigen. Die immer feinere Verzweigung stellt auch die Entwickler von Mountainbike-Reifen vor neue Herausforderungen: Der bewährte Allroundreifen ist nur noch etwas für Gelegenheitsfahrer. Die ambitionierten Biker und Profisportler dagegen fordern hoch spezialisierte Reifen mit maßgeschneiderten Eigenschaften.

Und genau dieser anspruchsvollen Klientel bietet Michelin High-End-Reifen an, die exakt auf die besonderen Bedingungen abgestimmt sind. Dazu ist allerdings ein 18 bis 24 Monate langer, sehr arbeits- und testintensiver Entwicklungsprozess erforderlich, der sich in fünf Etappen einteilen lässt. So entstehen bei Michelin Mountainbike-Reifen, die neue Maßstäbe bei Performance und Haltbarkeit setzen und die gewandelten Biker-Ansprüche präzise erfüllen.

Erste Etappe: die Marktanalyse

Ob Cross Country, Downhill oder Enduro – Mountainbike-Reifen müssen immer differenziertere Eigenschaften für die vielfältigen Einsatzzwecke aufweisen. Um neue Trends frühzeitig zu erkennen, betreibt Michelin umfangreiche Marktanalysen und steht im ständigen Dialog mit Profisportlern und engagierten Amateuren. Dadurch ist Michelin in der Lage, High-Performance-Mountainbike-Reifen für jede gewünschte Disziplin zu entwickeln und zu produzieren. Nach der Marktanalyse bündeln die Entwickler die gesammelten Anforderungen an den neuen Reifen in einem sogenannten Leistungsprofil.

Zweite Etappe: die Konzeption

Auf Basis des Leistungsprofils legen die Michelin Entwickler die Spezifikationen für den neuen Reifen fest. Dabei greifen sie auf eine einzigartige Datenbank zurück, die auf der jahrelangen Arbeit des Technologiezentrums und der regelmäßigen Zusammenarbeit mit Profisportlern beruht. Noch bevor der neue Mountainbike-Reifen physisch vorhanden ist, simulieren die Ingenieure an Hochleistungsrechnern seine Performance und Haltbarkeit. Der virtuelle Reifen spart in der Entwicklung enorm viel Zeit und Kosten.

Dritte Etappe: die Testphase

Nach der virtuellen Welt aus Berechnungen folgen reale Tests in mehreren Stufen. Im Labor testen die Entwickler zunächst die Gummimischungen sowie die weiteren Materialien, aus denen der Reifen bestehen soll. Dabei werden unterschiedliche Kombinationen aus bis zu 200 Komponenten zusammengefügt und getestet.

Für jede neue Ausführung produzieren die Entwickler rund 20 reale Prototypen. Dynamische und statische Tests auf Prüfständen zeigen, was der neue Reifen kann: Parameter wie Rollwiderstand, Kraftübertragung oder Verschleiß werden penibel dokumentiert und ausgewertet.

In subjektiven Testreihen ermitteln erfahrene Biker anschließend das Fahrverhalten. Dazu geht es pro Prototypenmuster zehn Tage lang für Praxistests auf die Trails. Um die Zuverlässigkeit der gesammelten Informationen zu gewährleisten, verwenden die Testfahrer baugleiche Fahrräder mit identischen Laufrädern. Auch der Reifendruck wird stets penibel kontrolliert. Anschließend werten die Entwickler die Erfahrungen der Fahrer aus.

Denn neben den Laborergebnissen sind die Urteile der Testfahrer die wichtigsten Parameter für die Entwickler. Daher arbeitet Michelin eng mit einigen der weltbesten Mountainbikern zusammen, wie Julie Bresset, Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Cross Country, oder dem Freeride Champion Pierre-Edouard Ferry. Ziel ist es, von ihren Erfahrungen zu profitieren, den Rennsport unter extremen Bedingungen als Real-Life-Labor zu nutzen und dadurch die Entwicklungszeit neuer Mountainbike-Reifen weiter zu verkürzen. Neben dem Wettkampf interessieren Michelin genauso die Erfahrungen, die Hobbysportler mit den neuen Reifen machen. So stellen die Entwickler sicher, dass das zukünftige Serienprodukt auch wirklich alle Anforderungen der Kunden genau erfüllt.

Vierte Etappe: die Produktionsplanung

Die abgeschlossene Konstruktion und Erprobung eines neuen Reifens ist aber nur ein Teilziel. Danach geht es darum zu gewährleisten, dass der neue Reifen millionenfach in stets gleich hoher Qualität vom Band läuft. Um dies zu erreichen, arbeitet eine Gruppe von Produktionsingenieuren ausschließlich daran, die Fertigung zu optimieren, bevor der Startschuss für den Produktionsanlauf fällt.

Fünfte Etappe: die Serienproduktion

Jetzt kommt es darauf an, den neuen Reifen dauerhaft mit stets gleich hoher Qualität zu liefern. Und zwar unabhängig davon, aus welchem Werk er kommt. Alle möglichen Abweichungen werden just in time erfasst und mit entsprechenden Maßnahmen umgehend korrigiert. So kommt der neue Mountainbike-Reifen schließlich zum Kunden und mit ihm in seine natürliche Umgebung – das Gelände.


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