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Thema: Info & News


Studie "Innovationsträger Sicherheit" auf Sprinter-Basis

Sicherheit steht im Mittelpunkt des Auftritts der Mercedes-Benz Transporter auf der IAA Nutzfahrzeuge 2004. Hier nimmt der "Innovationsträger Sicherheit", eine Studie auf Basis des Sprinters, als herausgehobenes Exponat im Forum Sicherheit des Ausstellungsstands eine zentrale Rolle ein. Dieser Innovationsträger vereint zahlreiche bereits heute lieferbare Sicherheitsdetails sowie mögliche künftige Sicherheitstechniken in einer Studie und gibt damit einen Ausblick auf den Stand der Technik und den integrierten Ansatz von Mercedes-Benz (Fahrer, Fahrzeug, Ladung) für diese Fahrzeugkategorie.

Besser sehen und gesehen werden

Grundlage der Studie ist ein Sprinter Kastenwagen, der sich jedoch bereits rein äußerlich von einem reinen Serienfahrzeug unterscheidet. Markant sind vor allem die Tiefsichtfenster links und rechts im Fahrerhaus. Sie rücken die seitlichen Bereiche unterhalb der Außenspiegel ins Blickfeld des Fahrers. Damit das Fahrzeug leicht zu erkennen ist, sind seitlich Reflektionsbänder angebracht und die Außenspiegel mit integrierten Blinkleuchten versehen. Dem gleichen Zweck dienen die vergrößerten Heckleuchten.

Lichtstarke Scheinwerfer für alle Fahrsituationen

Zum Kapitel Wahrnehmungssicherheit gehören ebenfalls Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurven-, Abbiege-, Schlechtwetter- und Tagesfahrlicht. Zwei Beispiele für den Gewinn an Sicherheit durch neuartige Lichttechnik: Das aktive Kurvenlicht erreicht eine bis zu 90 Prozent bessere Ausleuchtung der Fahrbahn in Kurven. Das Abbiegelicht beleuchtet den Bereich seitlich vor dem Fahrzeug; es schaltet sich bei Geschwindigkeiten bis 40 km/h durch Betätigung des Blinkers und ab einem vorgegebenen Lenkwinkel ein.

Die Parcktronic unterstützt den Fahrer beim Rangieren des Transporters. Nicht nur in den Stoßfängern, sondern auch in den Seitenwänden integrierte Sensoren senden Ultraschallsignale aus, die von möglichen Hindernissen reflektiert werden, woraus sich der Abstand errechnen lässt. Lichtsymbole im Außenspiegel sowie in einem Anzeigeinstrument auf dem Armaturenträger informieren den Fahrer optisch über Hindernisse, ergänzt durch eine akustische Warnung bei zu geringem Abstand.

Beim Innovationsträger liefert darüber hinaus eine Rundum-Panorama-Rückfahrkamera über einen Bildschirm am Fahrerarbeitsplatz zusätzliche Informationen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rückfahrkameras bietet die Rundum-Rückfahrkamera eine Rundumsicht auf das gesamte Heckportal des Fahrzeugs sowie den querenden Verkehr. Der dem Kamerabild überlagerte und an den Lenkradwinkel gekoppelte Fahrkorridor – auf dem Monitor sichtbar – erleichtert dem Fahrer Rangiermanöver und Einparkvorgänge.

Adaptives ESP registriert die Beladung

Der Bereich Fahrsicherheit umfasst elektronische und optische Systeme, die bereits zum Teil heute schon im Sprinter serienmäßig eingebaut werden. Bei dieser Sicherheitsstudie jedoch sind sie vielfach in weiterentwickelter Form zu finden. So verfügt der Innovationsträger Sicherheit zum Beispiel über ein beladungsadaptives ESP. Das adaptive elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) ermittelt den Beladungszustand, der speziell bei Transportern sehr stark variieren kann. Mit diesen Informationen kann das ESP optimal auf den jeweiligen Beladungszustand eingestellt werden. Egal also, wie der Wagen beladen ist, das adaptive ESP errechnet immer ein optimales Regelverhalten.

Die Grundfunktionen, wie das Antiblockiersystem ABS, die Antriebsschlupfregelung ASR und der Bremsassistent BAS, sind bereits heute im serienmäßig verbauten ESP enthalten.

Wankstabilisierung erhöht Komfort und Sicherheit

Komplett neu ist im Transporter-Segment hingegen die aktive Wankstabilisierung. Sie wirkt der Seitenneigung entgegen und richtet den Fahrzeugaufbau horizontal aus. Sensoren messen die Querbeschleunigung des Fahrzeugs. Über aktive Steller an den Stabilisatoren des Fahrwerks wirkt ein Rückstellmoment der Wankneigung entgegen. Eine Wankdämpfung verhindert ein Aufschaukeln des Fahrzeugs, wodurch ein sicherer Fahrbahnkontakt aller vier Räder gewährleistet wird - ein wichtiger Beitrag somit zur Erhöhung von Fahrkomfort und Fahrsicherheit.

Radarsensoren und Kamerasystem unterstützen den Spurwechsel

Der Spurhalteassistent registriert mit Hilfe einer Kamera anhand der Fahrbahnmarkierungen, falls der Transporter von der Idealspur abweicht oder ohne Betätigung des Blinkers die Fahrspur verlässt. In diesem Fall ertönt ein warnendes Nagelbandrattern aus den Radiolautsprechern der entsprechenden Seite.

Zur weiteren Steigerung der Fahrsicherheit zählt beim Innovationsträger Sicherheit auch ein Spurwechselassistent. Nahbereichs-Radarsensoren überwachen dabei die Fahrzeugumgebung, darunter den vom Fahrer nicht sichtbaren Bereich. Fahrzeuge, die sich auf Nachbarspuren bewegen oder sich schnell von hinten nähern, werden erkannt und dem Fahrer im Außenspiegel angezeigt.

Der Abstandsregeltempomat DISTRONIC erkennt, wenn ein zuvor eingestellter oder der gesetzlich vorgeschriebene Abstand zum Vorausfahrenden unterschritten wird. Er reagiert darauf mit Gaswegnehmen oder der Betätigung der Betriebsbremse. Bei kritischen Abständen ertönt außerdem ein akustisches Signal. Vergrößert sich der Abstand nach einer Annäherung, nimmt der Tempomat automatisch wieder Fahrt auf.

Mit Reifendruck-Kontrollanzeige und Sicherheitsreifen sicher ans Ziel gelangen

Ein Warnsystem zeigt dem Fahrer des Innovationsträgers Sicherheit den Luftdruck jedes Reifens per Anzeige im Cockpit an und weist ihn auf einen eventuellen Druckverlust eines Reifens hin. Ferner erlauben Sicherheitsreifen auf 16 Zoll großen Aluminiumrädern eine Weiterfahrt im Falle eines Reifenschadens mit maximal 80 km/h auf eine Distanz von 200 Kilometern. Eine besondere Konstruktion von Felge und Reifen verhindert dabei ein Abspringen des Reifens von der Felge.

Lenkung greift aktiv ins Geschehen ein – weniger Kraftaufwand, weniger Kurbelei beim Einparken

Die Überlagerungslenkung mit variabler Lenkübersetzung ermöglicht je nach Geschwindigkeit ein leichteres Einparken und größere Agilität in Kurven bei gewohnter Sicherheit in allen Geschwindigkeitsbereichen. Dadurch wird der Zielkonflikt zwischen geringer Unterstützung bei hohen Geschwindigkeiten und stärkerer Unterstützung beim Rangieren aufgelöst. Eine permanente mechanische Verbindung von Lenkrad und Vorderrädern bleibt erhalten.

Die Überlagerungslenkung mit variabler Lenkübersetzung verändert die Übersetzung und in Verbindung mit einer Parameterlenkung auch die erforderlichen Lenkkräfte. Beim Einparken beispielsweise werden die Lenkbewegungen verstärkt (weniger "Kurbelei") und zugleich die erforderlichen Lenkkräfte gering gehalten. Auf langsamen, kurvenreichen Strecken wird das Fahrzeug hierdurch beweglicher und agiler. Umgekehrt verringert sich diese Wirkung bei hohen Geschwindigkeiten, beispielsweise bei Autobahnfahrten, zugunsten hoher Stabilität.

Unfalldatenspeicher unterstützt die Auswertung

Geschieht trotz aller Sicherheitsmaßnahmen dennoch ein Unfall, so liefert der Unfalldatenspeicher (UDS) präzise Daten zur Unfallanalyse. UDS registriert unter anderem Fahrgeschwindigkeit, Bremsmanöver, Zustand der Fahrzeugsysteme wie zum beispiel ESP oder Motorsteuerung, eingeschaltetes Licht oder Blinker über einen Zeitraum von 30 Sekunden vor bis 15 Sekunden nach einem Unfall. Der Unfalldatenspeicher unterstützt damit entscheidend die Aufklärungsarbeit nach Unfällen. Und, so die Ergebnisse von Untersuchungen in Fahrzeugflotten, mit UDS an Bord wird vorsichtiger gefahren.

Bedienungs- und Konditionssicherheit sind Stichworte rund um den Arbeitsplatz des Fahrers. Hier glänzen Automobile von Mercedes-Benz traditionell ganz besonders. Der "Innovationsträger Sicherheit" auf der IAA Nutzfahrzeuge unterstreicht dies zum Beispiel mit seinem Multifunktionslenkrad, bei dem auf Tastendruck Informationen im Multifunktionsdisplay der Instrumenteneinheit abgerufen werden können. Dabei bleiben die Hände des Fahrers am Lenkrad, der Blick auf den Straßenverkehr wird nicht abgelenkt. Die Kommunikationszentrale "Sound 40 Pro" des Transporters kombiniert überdies Telefon, Freisprecheinrichtung, Navigationssystem, Radio und CD-Spieler in einem einzigen Gerät.

Über den ohnehin serienmäßigen oder bereits jetzt auf Wunsch lieferbaren Sicherheitsstandard mit Airbags für Fahrer und Beifahrer sowie Windowbags hinaus verfügt der Innovationsträger Sicherheit über Thorax-Sidebags. Sie schützen den Oberkörper bei einem Seitenaufprall.

Neue Systeme zur schnellen und flexiblen Ladungssicherung: leichte Trennwand mit enormer Stabilität, Schienen, Zurrösen und Stangen

Ein wesentlicher Punkt der Sicherheit von Transportern betrifft die Ladungssicherung. Bereits heute kann in jedem Transporter von Mercedes-Benz die Ladung durch serienmäßige Verzurrösen vorschriftsmäßig und vorbildlich gesichert werden. Der Innovationsträger Sicherheit geht jedoch noch einen Schritt weiter und zeigt neue Lösungen der Technik für Transporter. So besteht seine Trennwand zwischen Fahrerhaus und Laderaum aus einem Sandwichaufbau mit Hochleistungsfasern (Glasfaser, Carbonfaser- und Aramidfasergewebe). Diese Materialkombination ermöglicht eine deutlich geringere Deformation bei Aufprall von Ladegut. Darüberhinaus bietet die Wand bei Extrembelastungen ein hohes Energie-Aufnahmevermögen. In die Trennwand ist zusätzlich ein Schienensystem zur Ladungssicherung integriert. Trotzdem ist das Gewicht der Trennwand gegenüber einer Wand aus herkömmlichem Stahlblech um etwa ein Drittel reduziert.

Schienen, Zurrösen und Stangen zur Ladungssicherung

Schienen in Boden, Seitenwand und Dach erlauben das Fixieren von Ladegut unterschiedlichster Art. Zahlreiche Zurrösen ergänzen das Schienensystem. Eine Sicherungsplane sichert Ladung durch Niederspannen. Des Weiteren sichern in Boden- und Dachschienen geführte Sperrbalken die Ladung gegen Kippen oder Verrutschen. Werden sie nicht benötigt, klappt der Fahrer sie einfach unter die Decke des Transporters. Sperrstangen, die an beliebiger Stelle des Schienensystems angebracht werden können, sind sowohl vertikal, horizontal, als auch diagonal einsetzbar. Sie lassen sich bei Nichtgebrauch in den Seitenwänden verstauen.

Fahrerschulung

Neben der Ladungssicherung und dem hohen Sicherheitsniveau des Fahrzeugs selbst, legt Mercedes-Benz auch Wert auf die Fahrerschulung als drittes wichtiges Element der Unfallvermeidung. Spezielle Fahrsicherheitstrainings, in Deutschland gratis für Käufer eines Sprinters, machen die Fahrer fit im Umgang mit ihrem Fahrzeug und am Steuer. Diese Trainings erfreuen sich wachsender Beliebtheit.


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