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Thema: Autoratgeber


Reservereifen oder Pannensets - Das muss beachtet werden

Für viele Autofahrer beginnt und endet das Thema Reifen mit der Feststellung: ist schwarz und rund. Zumindest Formel-Eins-Zuschauer wissen allerdings, wie bedeutsam die gummierten Bindeglieder zwischen Auto und Straße sind. Aber auch der Normalfahrer sollte sich ab und an der Pneus seines Wagens erinnern und Reifenpannen vorbeugen, indem Luftdruck und Profil regelmäßig geprüft werden. "Spätestens jedoch vor einer längeren Reise", rät Michael Staude von TÜV SÜD in München.

Die Situation gehört eindeutig zu den unangenehmeren im automobilen Leben. Ob Materialverschleiß oder eine Fahrt über eine Schraube, eine Reifenpanne erwischt einen wohl immer kalt. Früher befand sich im Kofferraum ein Ersatzrad. Doch aus Kostengründen, aber auch um Gewicht – mithin Treibstoff – zu sparen, verzichten immer mehr Autohersteller auf dieses Zubehör, bieten stattdessen Reparatursets oder Notlaufräder. "Diese Ersatz-Pneus dürfen jedoch nicht beliebig lange genutzt werden und deshalb muss man möglichst rasch eine Werkstatt finden, die den passenden Reifen vorrätig und einen Termin frei hat", schildert Staude seine Beobachtungen. Doch auch bei Pannen-Kits gebe es einiges zu beachten, ergänzt er.

Pannenhilfsmittel und Sprays sind nur ein zeitlich begrenzter Notbehelf zu einer kurzfristigen Wiederherstellung der Mobilität, steckt der TÜV SÜD-Fachmann die Grenzen dieser Helfer ab. Bei Pannensprays sollte man sich über deren Wirkung genau vergewissern und im Zweifel nur auf geprüfte Produkte zurückgreifen.

Fürs Weiterkommen auf Noträdern wiederum gelten laut Staude modellspezifische Vorgaben. So darf in den meisten Fällen nicht schneller als 80 km/h gefahren werden. Außerdem sind die schmalen Räder nur für den behelfsmäßigen Gebrauch, also vorwiegend für die Fahrt in die nächstgelegene Werkstatt geeignet. Die genauen Angaben variieren von Hersteller zu Hersteller. Die typspezifischen Regeln finden sich in der Bedienungsanleitung des Wagens.

Doch selbst beim klassischen fünften Rad am Wagen sollte der Autofahrer einiges berücksichtigen, mahnt der TÜV SÜD-Fachmann, vor allem in Sachen Alter: "Ersatzreifen sind im Auto großen Temperaturschwankungen ausgesetzt und altern deswegen mindestens genau so schnell wie ein gefahrener Reifen", gibt Staude zu bedenken und empfiehlt, vor jeder längeren Fahrt – etwa in den Urlaub – den Luftdruck auf allen fünf Rädern zu kontrollieren. "Das Komplettrad im Kofferraum taugt nur dann uneingeschränkt zur Weiterfahrt, wenn dessen Luftdruck stimmt und es nicht schon zu alt ist", betont Staude.

Nach dem Reifenwechsel sollte man zur Sicherheit an einer Tankstelle oder bei einer Werkstatt den richtigen Sitz des Reserverades mit einem Drehmomentschlüssel überprüfen lassen. Fehler durch schlecht oder falsch montierte Reifen können schlimme Folgen haben. "Das reicht von Schäden an der Radaufhängung bis hin zu schweren Unfällen durch Radverlust oder beschädigte Bremsen", warnt der Fachmann und "beim Montieren muss unbedingt auf den richtigen Sitz der Radmuttern/ -schrauben geachtet werden". Sind die Schrauben zu leicht angezogen, besteht die Gefahr, dass sie sich lockern, wodurch sich im schlimmsten Fall das Rad während der Fahrt lösen kann. Auch zu fest angezogene Radmuttern oder -schrauben sind schädlich. Einmal überdehnt können Sie in der Folge zum Abriss oder lösen führen, weiß Staude. Auch die häufig korrodierten Radanlageflächen der Bremsscheibe sollten vor der Montage der Räder gereinigt, aber nicht gefettet werden.


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