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Thema: Info & News


LNG: Flüssiges ERDGAS ist reif für den deutschen Markt

Nach den USA, China und etlichen europäischen Ländern ist die LNG-Technik nun auch reif für den deutschen Markt, denn alle Voraussetzungen sind erfüllt: erdgas mobil erreicht eine Mustergenehmigung zur Errichtung von LNG-Tankstellen in Deutschland, E.ON bietet unter der Marke Liqvis den Kraftstoff LNG an, mit dem Iveco Stralis LNG ist die erste Sattelzugmaschine mit Euro VI-Motor für die Straße europaweit zulassungsfähig und die EU stützt die Marktentwicklung in Förderprojekten und Richtlinien. "Fahrzeuge, Tankstellen, Kraftstoff verfügbar - damit ist der Weg frei für ökologisch und ökonomisch sinnvollen Langstreckenverkehr", betonte Dr. Timm Kehler, Geschäftsführer von erdgas mobil während eines Pressegesprächs am 24. September auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover.

LNG entsteht durch die Abkühlung von komprimiertem Erdgas auf -163 Grad, welches in Thermobehältern kühl und damit flüssig gehalten wird. Der Energieträger wird weltweit produziert und per Schiff nach Europa gebracht. Es ist ebenso kosteneffizient und umweltschonend wie sein gasförmiges Pendant CNG, ermöglicht jedoch deutlich höhere Reichweiten. "Hohe Reichweiten, wie sie im schweren Nutzfahrzeugbereich notwendig sind, waren bisher mit alternativen Antrieben kaum machbar", so Kehler. "Mit LNG gibt es jetzt die Kosten- und Umweltvorteile von ERDGAS auch für lange Strecken. LNG ist eine echte und marktreife Alternative zum Dieselantrieb."

Erstes LNG-Fahrzeug von IVECO europaweit zulassungsfähig

"Wir freuen uns, mit dem Iveco Stralis das erste LNG-Nutzfahrzeug in Deutschland anbieten zu können, welches soeben eine Gesamtbetriebserlaubnis für Europa erhalten hat", sagte Friedrich Lesche, Leiter Produkt und Customizing Center Ulm von Iveco während des Pressegesprächs. Die 330 PS starke Zugmaschine mit Euro VI-Motor enthält etliche Ausstattungsdetails und Optionen, die bisher den Dieselfahrzeugen vorbehalten waren. "Im reinen LNG-Betrieb kann der Stralis rund 700 Kilometer fahren und ist damit für den Verteilerverkehr hervorragend geeignet", so Lesche. In den Niederlanden wird das LNG-Fahrzeug bereits von Lebensmittelspediteuren täglich genutzt. In Deutschland unterzog Hellmann Worldwide Logistics das Vorgängermodell des LNG-Lkw einem umfangreichen Praxistest – mit Erfolg. Neben den günstigen Kraftstoffkosten und den niedrigen Schadstoffwerten überzeugten auch die geringen Lärmemissionen, die etwa 50 Prozent unter denen eines Dieselmodells liegen.

LNG-Tankstellenbauer erdgas mobil hat Mustergenehmigung erhalten

Damit LNG sich einen Platz im deutschen Kraftstoff-Markt erobern kann, braucht es zusätzlich zu verfügbaren Fahrzeugen – neben Iveco stellt zudem Scania einen LNG-Lkw während der IAA vor – auch die notwendige Infrastruktur. Diesbezüglich konnte erdgas mobil einen wichtigen Erfolg erzielen: Das Unternehmen hat in Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd und gefördert durch die EU im Rahmen des Projektes LNG Blue Corridors einen Genehmigungsprozess durchlaufen und eine Mustergenehmigung für den Bau einer LNG-Tankstelle erhalten. Damit ist erdgas mobil in der Lage, im Kundenauftrag öffentliche LNG-Stationen zu bauen. "Bislang war der unklare Genehmigungsprozess eine große Hürde für den Bau von stationären LNG-Tankstellen.", erklärt Dr. Timm Kehler. "Dieses Problem ist jetzt gelöst. Damit können wir nun unser LNG-Knowhow in die Praxis umsetzen."

E.ON Gas Mobil GmbH geht mit der Marke Liqvis auf Spediteure zu

E.ON, ein wesentlicher Unterstützer der Initiative erdgas mobil, hat mit Liqvis eine Marke zur Markteinführung von LNG in Deutschland vorgestellt. Unter dem Namen Liqvis entwickelt der Energieversorger künftig die verlässliche Bereitstellung des Kraftstoffes LNG in Deutschland. Auf Basis der Erfahrung der E.ON Gas Mobil beim Betrieb von Erdgastankstellen und auf Grundlage langfristiger Lieferverträge können Liefer- und Preissicherheit gewährleistet werden. Gemeinsam mit Kunden aus der Logistikbranche sollen die Anforderungen an die Betankungslogistik identifiziert und eine Versorgung aufgebaut werden. Dr. Olaf Rumberg, Geschäftsführer von E.ON Gas Mobil, erklärte auf der Pressekonferenz: "Mit der Marke Liqvis gehen wir aktiv auf Spediteure zu, die die Vorteile von LNG für sich nutzen wollen."

EU unterstützt mit Richtlinien und konkreten Projekten

Auch die Europäische Union unterstützt das Vorhaben LNG zu etablieren. In der sogenannten "Clean Power for Transport"-Richtlinie wird LNG eine wichtige Schlüsselfunktion gerade im Nutzfahrzeugbereich eingeräumt, wie Lennart Pilskog von NGVA Europe während des Pressegespräches deutlich machte. Entlang der europäischen Hauptverkehrsrouten soll bis 2025 mindestens alle 400 Kilometer eine LNG-Tankstelle entstehen. Im Rahmen des EU-Projektes "LNG Blue Corridors" wurde dies bereits konkretisiert. Mit insgesamt 8 Millionen Euro wird unter anderem der Bau von insgesamt 14 LNG-Tankstellen gefördert. Die ersten drei sind an Standorten in Schweden, Italien und Belgien bereits in Betrieb gegangen. Auch in Deutschland ist eine LNG-Station im Rahmen dieses Projektes in Planung, die Projektierung hierfür übernimmt die erdgas mobil.


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