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Thema: Info & News


Daimler AG und Klinikum Stuttgart kooperieren bei Unfallforschung

Unfallforscher und Ingenieure von Mercedes-Benz und die unfallchirurgischen Experten des Klinikums Stuttgart arbeiten künftig in einem Kooperationsprojekt zusammen. Ziel ist es, durch gemeinsame Arbeiten das Fachwissen der Mediziner und die Ideen der Ingenieure zusammenzuführen, um dadurch die Zahl und die Schwere der Verletzungen bei Verkehrsunfällen weiter zu reduzieren.

"Real Life Safety" lautet der wissenschaftliche Ansatz, unter dem sich das Stuttgarter Klinikum und Mercedes-Benz zusammengeschlossen haben, um der Unfallforschung neue Impulse zu geben. Ein Kooperationsvertrag sieht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der erfahrenen Unfallmediziner mit den Unfallforschern und Ingenieuren des Automobilherstellers vor. Professor Rodolfo Schöneburg, Leiter Fahrzeugsicherheit bei Mercedes-Benz Cars: "Wir werden gemeinsam intensiv daran arbeiten, aus neuen Forschungsansätzen weitere Verbesserungspotenziale für die Verkehrssicherheit abzuleiten."

Die Kooperation des Klinikums Stuttgart mit der Daimler AG initiierte Professor Dr. Christian Knop, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Katharinenhospital. Dazu der Direktor des Klinikums Stuttgart, Professor Dr. Jürgen Graf: "Als Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe ist es für uns auch ein besonderes Anliegen, mit unserer Expertise einen Beitrag zur Unfallprävention zu leisten. Mit der Daimler AG haben wir dafür einen herausragenden Partner gefunden."

Als erstes Projekt ist eine gemeinsame Traumastudie angelaufen. In deren Rahmen untersuchen die Unfallchirurgen des Stuttgarter Klinikums nach genauen Vorgaben, auf welche Weise und wie schwer die Insassen von Mercedes-Benz Pkw bei Unfällen verletzt wurden und schätzen die gesundheitlichen Unfallfolgen ab. Diese Daten können die Mercedes Unfallforscher mit den Beschädigungen an den Unfallfahrzeugen in Bezug setzen und so viel genauer als bisher analysieren, wie Verletzungen entstanden sind. Zusätzlich befragen Ärzte des Stuttgarter Klinikums ihre Patienten mit deren Einverständnis zum Unfallhergang. Die Ethikkommission des Klinikums Stuttgart hat dieses Projekt genehmigt, alle Daten bleiben selbstverständlich anonym.

Als zweites Kooperationsprojekt haben sich die beiden Partner die Aufgabe gestellt, virtuelle Menschenmodelle weiterzuentwickeln. Denn bislang sind Messpuppen, die sogenannten Dummys, das Beurteilungswerkzeug der Ingenieure. Menschmodelle im Computer können die biomechanischen Eigenschaften des Menschen sehr viel spezifischer abbilden. Sie sollen dazu dienen, bei der Entwicklung von neuen Produkten durch Simulationen am Rechner noch genauere und tiefergehende Analysen zu spezifischen Verletzungsmustern vornehmen zu können. Dazu müssen die virtuellen Menschenmodelle anatomisch und biomechanisch äußerst wirklichkeitsgetreu modelliert sein. Nur dann können bereits die Simulationen am Rechner Ergebnisse liefern, die mit der Realität übereinstimmen.

Das dritte Kooperationsgebiet sieht die ärztliche Bewertung von Sicherheitsinnovationen vor – wie etwa dem aufblasbaren Sicherheitsgurt (Beltbag) von Mercedes-Benz. Expertisen auf der Basis der umfangreichen Erfahrungen der Unfallchirurgen des Stuttgarter Klinikums sollen solche neuen Sicherheitsentwicklungen begleiten, um ärztliches Fachwissen frühzeitig zu nutzen. Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse aus den Untersuchungen und detaillierten Auswertungen von zahlreichen realen Unfällen bilden bei Mercedes-Benz schon seit Jahrzehnten die Basis für die Entwicklung von Sicherheitssystemen für das Auto. Deshalb sprechen die Mercedes-Benz Experten hier von Real Life Safety.

Durch die genaue Auswertung von Unfällen, die tatsächlich passiert sind, konnten sie zahlreiche neue Sicherheitssysteme entwickeln, von denen die Pkw-Insassen und auch die anderen Verkehrsteilnehmer profitieren – angefangen von der Knautschzone, dem Airbag oder PRE-SAFE®, die aufgrund des großen Wirkpotentials viele Leben retteten, bis hin zu den modernen Sicherheitssystemen, die den Fahrer entlasten, gegebenenfalls warnen und in schwierigen Situationen beispielsweise durch Lenkimpulse oder autonomes Bremsen unterstützen. Weil Mercedes-Benz aufgrund dieses wissenschaftlichen Ansatzes immer wieder Maßstäbe in der Aktiven und Passiven Sicherheit setzte, gilt der Stuttgarter Automobilhersteller als Sicherheitspionier.


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