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Thema: Wirtschaft & Handel


BP Betriebsversammlung

Im ersten Halbjahr 2004 verzeichnete die BP Köln angesichts der anhaltend schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Ergebnis, "mit dem wir sehr zufrieden sein können", sagte Geschäftsführer Rudy Blyweert im Rahmen einer Betriebsversammlung am 14 .Juli 2004. Gegenüber dem ersten Quartal ist die technische Verfügbarkeit der Anlagen um gut ein Prozent auf 98 Prozent angestiegen. Die wirtschaftliche Auslastung erhöhte sich um 1,6 Prozent auf über 93 Prozent. Blyweert und Betriebsratsvorsitzender Bernd Engwicht dankten der Belegschaft für das hohe Engagement, das zu diesen hervorragenden Ergebnissen geführt hat.

Fokus auf Sicherheit weiter schärfen

Die Sicherheitsbilanz am Standort stellt sich im ersten Halbjahr 2004 insgesamt als zufriedenstellend dar. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres hat sich die Summe aller Unfälle verringert. Es komme jetzt darauf an, trotz der Verunsicherung, die von den geplanten Umstrukturierungen ausgehen, den Fokus auf sicheres Arbeiten weiter zu schärfen, so Blyweert. "Durch sorgfältige Planung von Arbeiten müssen wir versuchen, unsichere Tätigkeiten und Gefahrenquellen auszuschließen."

Bereits vor einigen Wochen wurden Bauarbeiten begonnen, die zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit im Werk beitragen werden. Weitere Maßnahmen wie verstärkte Kontrollen zur Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h im Werk tragen ebenfalls dazu bei, das Sicherheitsbewußtsein zu verstärken.

Jüngste Entwicklung zur Neuausrichtung der Petrochemie

Nach der Ankündigung im April, dass BP Köln ab 2005 als Teil des Olefine & Derivate-Geschäfts in eine neue Gesellschaft ausgegliedert wird, wurde jetzt zum 01. Juli 2004 die erste Führungsebene der neuen Gesellschaft bekannt gegeben. Derzeit wird die Struktur in den einzelnen Bereichen erarbeitet, Anfang August erwarte man die Benennung der zweiten Führungsebene. Engwicht kommentierte die Vorstandsentscheidung des Konzerns vom 27. April 2004: "Gemeinsam mit dem Sprecherausschuss der Leitenden Angestellten haben wir unsere Erwartungen gegenüber dem neuen Vorstandsvorsitzenden deutlich gemacht. Dazu zählen vor allem, dass die BP Köln Mitglied im Flächentarifvertrag bleibt, die vereinbarte betriebliche Altersversorgung fortgeführt wird und bestehende Sozialleistungen erhalten bleiben." Blyweert und Engwicht betonten die Chancen des Standortes in der neuen Gesellschaft: "Grundsätzlich sehen wir bei NewCo bessere Entwicklungsmöglichkeiten als bei BP und damit auch bessere Voraussetzungen für die Zukunft des Standortes. Gemeinsam werden wir alles daran setzen, diese Chance zu nutzen."

Transformationsprojekt: Wertschöpfung weiter erhöhen

Zum Transformationsprojekt präsentierte Projektleiter Dr. Axel Göhrt die jüngsten Zwischenergebnisse und weitere Schritte. Nach Abschluß einer Effizienzstudie im Bereich der Instandhaltungsprozesse des Standorts wurden vom Projektteam Vorschläge zur Effizienzsteigerung in den Prozessen erarbeitet und vorgestellt. Unter anderem ist geplant, die Verantwortungsbereiche am Standort neu zu regeln. Details sollen zunächst mit den jeweiligen Bereichen und Abteilungen diskutiert werden.

Das Transformationsprojekt wurde im Oktober 2003 gestartet, um bis 2007 dem zunehmenden Wettbewerbsdruck in der Chemiebranche durch eine Wertsteigerung von 38 Mio. Euro Rechnung zu tragen und die Zukunft des Standortes nachhaltig zu sichern. Die Sicherheit von Personal und Anlagen steht bei allen Überlegungen dabei im Vordergrund.

Bau einer europäischen Pipeline-Verbindung bis 2007

Blyweert informierte die Belegschaft über den bis zum Jahr 2007 geplanten Ausbau der nordeuropäischen Pipeline-Verbindung von Rotterdam und Antwerpen mit der Chemieregion Köln und dem Ruhrgebiet. Angeschlossen werden soll auch die BP Köln, was optimale Voraussetzungen für Anlagenerweiterungen bietet. Die Proplyen-Pipeline soll für Propylen-Erzeuger und –Verbraucher als Infrastrukturmaßnahme die Wettbewerbsposition stärken und die strategische wie operative Flexibilität erhöhen. Zudem ermöglicht der Ausbau, Transporte über andere Verkehrwege zu reduzieren und so die Umwelt zu entlasten. Das Gesamtprojekt stellt eine Investition von rund 200 Mio. Euro. Die Europäische Kommission hat kürzlich einer Subventionierung durch die Niederlande, Belgien und das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) in Höhe von rund 45 Mio. Euro zugestimmt (Anteil NRW ca. 38 Mio Euro). Zu den acht Anteilseignern der Gesellschaft gehören unter anderem BASF, BP, Degussa und Shell.

Umgehungsstraße Roggendorf/Thenhoven und Anbindung der BP Köln

Zur Vorfinanzierung der geplanten Umgehungsstraße Roggendorf/Thenhoven im Süden des Chemiestandorts gibt es laut Blyweert noch keine Entscheidung.

Gemeinsam mit der Stadt Köln habe man jedoch eine grundsätzliche Einigung erzielt, dass man die Baukosten für die Anbindung des Werkes über den Parallelweg teilen wolle: 60 Prozent der geschätzten Kosten von rund 1,6 Mio. Euro würde die BP Köln tragen, knapp 40 Prozent die Stadt Köln.

Belegschaft / Ausbildungsplätze 2004 und 2005

Zum Stichtag 30. Juni 2004 verzeichnete die BP Köln eine Stammbelegschaft von 1.893 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Darüber hinaus werden derzeit 105 Auszubildende beschäftigt. Im September wird die BP Köln 39 neue Ausbildungsplätze – gemäß dem gültigen Tarifvertrag der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) – zur Verfügung stellen. Im Jahr 2005 wird diese Zahl nach dem in diesem Jahr abgeschlossenen Tarifvertrag auf 40 Stellen erhöht.

Betriebliches Vorschlagswesen entwickelt sich sehr positiv

Im ersten Halbjahr gingen 512 Vorschläge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein. Bezogen auf die Zahl der Beschäftigten ergibt dies eine Quote, die bereits nahe an das Gesamtergebnis des Jahres 2003 heranreicht. Engwicht wertete dies als Indikator für das herausragende Engagement der Belegschaft, die kontinuierliche Fortentwicklung am Standort mit voranzutreiben. Ein rechenbarer Nutzen von 681.000 Euro (2003 gesamt: 692.000 Euro) unterstreicht diese Bewertung.


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