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Thema: Wirtschaft & Handel


FIAT-Konzern: Ergebnisse des Geschäftsjahres 2012

Im Geschäftsjahr 2012 erzielte der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 84 Milliarden Euro, die Umsatzrendite lag bei 4,5% und der Nettogewinn belief sich auf mehr als 1,4 Milliarden Euro. Die Zahl der Auslieferungen stieg dank des Wachstums in allen Regionen, außer in der Region EMEA, um 6% gegenüber dem Vorjahr. Die Verluste aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in der Region EMEA konnten im 4. Quartal im Vergleich zum 4. Quartal 2011 etwa um die Hälfte auf 121 Millionen Euro gesenkt werden.

Die Liquidität lag zum Jahresende 2012 bei mehr als 20 Milliarden Euro.

  • Die Umsatzerlöse spiegeln das starke Wachstum der Massenmarken in den Regionen NAFTA, LATAM und APAC wider. Diese Regionen konnten den Rückgang in der Region EMEA mehr als ausgleichen. Bei den Luxus- und Sportmarken stiegen die Umsatzerlöse um 7%.
  • Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag dank der besonders guten Performance in den Regionen NAFTA (2,7 Milliarden Euro), LATAM (1,1 Milliarden Euro) und APAC (0,3 Milliarden Euro) bei 3,8 Milliarden Euro, während der Verlust in der Region EMEA bei 0,7 Milliarden Euro lag. Bei den Luxus- und Sportmarken war eine Verbesserung von 11% auf 0,4 Milliarden Euro zu verzeichnen.
  • Die betriebliche Nettoverschuldung stieg bei Investitionen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro von 5,5 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2011 auf 6,5 Milliarden Euro. Der positive Cashflow in Höhe von 1,6 Milliarden Euro von Chrysler lag unter dem Verbrauch von Fiat ohne Chrysler.
  • Die insgesamt verfügbare Liquidität lag bei 20,8 Milliarden Euro und enthält 3 Milliarden Euro noch nicht in Anspruch genommener Kreditlinien, ein leichter Anstieg im Vergleich zu Anfang des Geschäftsjahres.
  • Die Richtwerte für das Jahr 2013 bestätigen die Ziele der am 30. Oktober 2012 vorgelegten Entwicklungspläne.

Ergebnisse des Geschäftsjahres 2012

Die Umsatzerlöse des Konzerns lagen im Geschäftsjahr 2012 bei 84 Milliarden Euro und waren damit um 12% höher als im Jahr 2011 auf Pro-forma-Basis(**) (+8% bei gleichen Wechselkursen). Die Regionen NAFTA und APAC verzeichneten bedeutende Zuwächse von 29% (+19% bei gleichen Wechselkursen) bzw. 50%. Die Region LATAM blieb weiterhin stark, während die Umsätze in der Region EMEA wegen der anhaltenden Nachfrageschwäche in Europa, insbesondere in Italien, um 11% sanken. Die Luxus- und Sportmarken steigerten ihre Umsätze um 7% auf 2,9 Milliarden Euro, vor allem wegen des Wachstums in Nordamerika und in der Region Asien-Pazifik. Die Umsätze der Sparte Zulieferteile und Anlagenbau lagen mit 8 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2012 bei 3,814 Milliarden Euro und war damit um 18% höher als im Jahr 2011 auf Pro-forma-Basis (+11% bei gleichen Wechselkursen). Die Region NAFTA verbesserte ihr Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, das sich auf 2,693 Milliarden Euro belief, um 1 Milliarde Euro, dank der höheren Volumina, der positiven Preisauswirkung und der Entwicklung der Wechselkurse. Die Region LATAM erzielte ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,063 Milliarden Euro, was den Erwartungen entspricht, jedoch um 25% niedriger als im Jahr 2011 liegt. Immerhin lag die Umsatzrendite im zweistelligen Bereich. Das niedrigere Ergebnis ist hauptsächlich auf den inflationären Kostenanstieg, auf den Druck bei den Verkaufspreisen und ungünstige Wechselkursauswirkungen zurückzuführen, die nur teilweise durch höhere Verkaufszahlen und Kosteneinsparungen ausgeglichen werden konnten. Die Region APAC verzeichnete ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 260 Millionen Euro, fast doppelt so viel wie im Jahr 2011. Die Region EMEA schloss das Jahr 2012 mit einem Verlust der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 704 Millionen Euro: Die Maßnahmen zur Kostendämpfung konnten die negativen Auswirkungen der rückläufigen Verkaufszahlen und des Preisdrucks nur zum Teil ausgleichen. Bei den Luxus- und Sportmarken lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bei 392 Millionen Euro und stieg damit gegenüber dem Jahr 2011 um 40 Millionen Euro. Die Sparte Zulieferteile und Anlagenbau trug mit einem positiven Ergebnis von 176 Millionen Euro bei.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag im Geschäftsjahr 2012 bei 3,677 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung der außergewöhnlichen Aufwendungen lag der Zuwachs im Vergleich zum Jahr 2011 auf Pro-forma-Basis bei 17%. Im Jahr 2012 beliefen sich die außergewöhnlichen Aufwendungen auf 244 Millionen Euro und beziehen sich hauptsächlich auf die Abwertung der Beteiligung am Joint-Venture SevelNord, auf Rückstellungen für Umstrukturierungen und Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten wegen der Beendigung von Arbeitsverhältnissen in früheren Geschäftsjahren. Bei den Massenmarken lag das EBIT der Region NAFTA bei 2,741 Milliarden Euro, in der Region LATAM lag es bei 1,032 Milliarden Euro und in der Region APAC bei 255 Millionen Euro. Die Region EMEA verzeichnete ein EBIT von -738 Millionen Euro (544 Millionen Euro ohne Berücksichtigung der außergewöhnlichen Aufwendungen) im Vergleich zu -897 Millionen Euro im Jahr 2011 (353 Millionen Euro ohne Berücksichtigung der außergewöhnlichen Aufwendungen).

Die finanziellen Nettoaufwendungen im Geschäftsjahr 2012 lagen bei 1,641 Milliarden Euro. Die finanziellen Nettoaufwendungen von Fiat ohne Chrysler beliefen sich auf 825 Millionen Euro im Vergleich zu 796 Millionen Euro im Jahr 2011. Abzüglich des Postens aufgrund der Bewertung von Equity Swaps in Verbindung mit Aktienoptionen von Fiat nach Marktwert (Ertrag von 34 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2012 und eine Aufwendung von 108 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum) beliefen sich die finanziellen Nettoaufwendungen auf 171 Millionen Euro, vor allem wegen des höheren Netto-Schuldenstands.

Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 2,036 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung von Chrysler lag das Ergebnis vor Steuern von Fiat bei -621 Millionen Euro im Vergleich zu einem Gewinn 1,47 Milliarden Euro im Jahr 2011. Abzüglich der außergewöhnlichen Posten belief sich der Verlust im Geschäftsjahr 2012 auf 360 Millionen Euro im Vergleich zu einem Gewinn von 381 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum; der Unterschied von 741 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2011 spiegelt den Rückgang des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 692 Millionen Euro und den Anstieg der höheren Nettoaufwendungen von 29 Millionen Euro wider.

Die Ertragssteuern lagen bei 625 Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung von Chrysler beliefen sich die Ertragssteuern von Fiat auf 420 Millionen Euro. Sie beziehen sich hauptsächlich auf die zu versteuernden Ergebnisse der außerhalb Europas tätigen Konzerngesellschaften sowie auf die in Italien anfallenden Steuern (IRAP).

Der Nettogewinn lag im Geschäftsjahr 2012 bei 1,411 Milliarden Euro, davon entfallen 348 Millionen Euro auf Minderheiten (1,334 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2011). Ohne Berücksichtigung von Chrysler ergäbe sich ein Verlust von 1,041 Milliarden Euro gegenüber einem Gewinn von 1,006 Milliarden Euro im Jahr 2011; abzüglich der außergewöhnlichen Posten lag der Verlust bei 780 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2012 im Vergleich zu einem Verlust von 106 Millionen Euro im Jahr 2011.

Die betriebliche Nettoverschuldung lag zum 31. Dezember 2012 bei 6,5 Milliarden Euro, ein Anstieg von einer Milliarde Euro gegenüber 5,5 Milliarden Euro zu Beginn des Geschäftsjahres. Im Geschäftsjahr 2012 stieg die betriebliche Nettoverschuldung von Fiat ohne Chrysler um 2,6 Milliarden Euro wegen des Nettoverlusts, der Veränderung des betriebsnotwendigen Kapitals und der Investitionen für neue Produkte und belief sich auf 5 Milliarden Euro. Bei Chrysler gelang es durch den positiven Cashflow in Höhe von 1,6 Milliarden Euro, die betriebliche Nettoverschuldung auf 1,5 Milliarden Euro zu senken, trotz der höheren Investitionen im Geschäftsjahr in Höhe von insgesamt 4,3 Milliarden Euro.

Die Liquidität, die noch nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von 2,9 Milliarden Euro einschließt, belief sich auf 20,8 Milliarden Euro (20,7 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2011), davon entfallen 11,1 Milliarden Euro auf Fiat ohne Chrysler (12,3 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2011) und 9,8 Milliarden Euro auf Chrysler (8,4 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2011). Im Laufe des Geschäftsjahres 2012 gab der Konzern auf dem Kapitalmarkt Obligationenanleihen in Höhe von insgesamt 2,5 Milliarden Euro aus; demgegenüber standen fällige Obligationenanleihen im Geschäftsjahr in Höhe von insgesamt 1,5 Milliarden Euro.

Ergebnisse des 4. Quartals 2012

Die Umsatzerlöse des Konzerns lagen im 4. Quartal 2012 bei 21,8 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg um 11% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Die in den Regionen NAFTA (+25%), LATAM (+5%) und APAC (+42%) erzielten Umsatzsteigerungen haben den Rückgang von 10 % in der Region EMEA aufgrund des Nachfragerückgangs in Europa mehr als ausgeglichen. Die Luxus- und Sportmarken steigerten ihre Umsätze um 6%, während die Umsätze der Sparte Zulieferteile und Anlagenbau im Vergleich zum 4. Quartal 2011 stabil blieben.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag im 4. Quartal 2012 bei 987 Millionen Euro, ein Zuwachs von 29% im Vergleich zum 4. Quartal 2011. Die Region NAFTA verzeichnete dank des Umsatzzuwachses von 28% ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 646 Millionen Euro. In der Region LATAM lag dieses bei 249 Millionen Euro, was einem Rückgang von 81 Millionen Euro entspricht, während die Region APAC ein um 10% gestiegenes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 46 Millionen Euro erzielte. Die Region EMEA halbierte gegenüber dem Vorjahresquartal den Verlust der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, der im 4. Quartal 2012 bei 121 Millionen Euro lag. Mit positiven Zahlen trugen die Luxus- und Sportmarken (128 Millionen Euro) und die Sparte Zulieferteile und Anlagenbau (54 Millionen Euro) zum Ergebnis bei.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 907 Millionen Euro (760 Millionen Euro im 4. Quartal 2011). Bei den Massenmarken stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern in Nordamerika (NAFTA) um 13% auf 652 Millionen Euro; die Region Südamerika LATAM verzeichnete einen Gewinn vor Zinsen und Steuern in Höhe von 249 Millionen Euro – ein Rückgang gegenüber 330 Millionen Euro im 4. Quartal 2011; ebenso sank im Raum Asien-Pazifik (APAC) der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 9 Millionen Euro auf 36 Millionen Euro. Die Region Europa, Naher Osten, Afrika (EMEA) verzeichnete im letzten Quartal 2012 ein negatives EBIT in Höhe von 165 Millionen Euro, im Vergleich zu einem Verlust von 289 Millionen Euro im 4. Quartal 2011; ohne Berücksichtigung von außergewöhnlichen Posten lag der Verlust bei 85 Millionen Euro im 4. Quartal 2012 und bei 178 Millionen Euro im 4. Quartal 2011.

Die finanziellen Nettoaufwendungen lagen bei 404 Millionen Euro gegenüber 371 Millionen Euro im 4. Quartal 2011. Abzüglich der Aufwendung aufgrund der Bewertung von Equity Swaps in Verbindung mit Aktienoptionen von Fiat nach Marktwert (Ertrag von 4 Millionen Euro im 4. Quartal 2012 und 7 Millionen Euro im Jahr 2011) erhöhen sich die finanziellen Nettoaufwendungen um 30 Millionen Euro hauptsächlich wegen der gestiegenen Nettoverschuldung.

Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 503 Millionen Euro; dies ist eine Verbesserung von 114 Millionen Euro im Vergleich zum 4. Quartal 2011, die auf den Anstieg des EBIT um 147 Millionen Euro und auf höhere finanzielle Nettoaufwendungen zurückzuführen ist.

Die Ertragssteuern lagen bei 115 Millionen Euro (im 4. Quartal 2011 beliefen sie sich auf 124 Millionen Euro). Sie beziehen sich hauptsächlich auf die zu versteuernden Ergebnisse der außerhalb von Europa tätigen Konzerngesellschaften, sowie auf die in Italien anfallenden Steuern (IRAP).

Der Nettogewinn lag im 4.Quartal 2012 bei 388 Millionen Euro; davon entfallen 102 Millionen Euro auf Minderheitsbeteiligungen. Dies ist ein Zuwachs von 123 Millionen Euro im Vergleich zu 265 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Abzüglich der außergewöhnlichen Posten lag der Nettogewinn im 4. Quartal 2012 bei 500 Millionen Euro im Vergleich zu einem Gewinn von 322 Millionen Euro im 4. Quartal 2011.

Die betriebliche Nettoverschuldung des Konzerns verringerte sich zum 31. Dezember 2012 um 0,2 Milliarden Euro und lag bei 6,5 Milliarden Euro. Für Fiat ohne Chrysler reduzierte sich durch den positiven Cashflow in Höhe von 0,4 Milliarden Euro im Berichtsquartal, der damit auf Vorjahresniveau lag, die betriebliche Nettoverschuldung auf 5 Milliarden Euro. Chrysler verzeichnete im 4. Quartal 2012 einen negativen Cashflow von 0,2 Milliarden Euro wegen der üblichen saisonbedingten Schwäche, der zu einer betrieblichen Nettoverschuldung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro führte.

Die Liquidität stieg im 4. Quartal 2012 um 0,8 Milliarden Euro und belief sich auf 20,8 Milliarden Euro, davon entfallen 11,1 Milliarden Euro auf Fiat ohne Chrysler, ein Anstieg um 1,3 Milliarden Euro im Vergleich zum 30. September hauptsächlich aufgrund des positiven Netto-Cashflows durch die beiden im Berichtsquartal abgeschlossenen Obligationenanleihen in Höhe von insgesamt 0,7 Milliarden Euro und neue mittelfristige Finanzierungen. Die Liquidität von Chrysler lag bei 9,8 Milliarden Euro im Vergleich zu 10,2 Milliarden Euro zum 30. September 2012.


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