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Thema: Motorsport


VW Polo-Piloten Ogier/Ingrassia bei der Rallye Monte Carlo auf Rang 2

Volkswagen hat ein beeindruckendes Debüt in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft gezeigt. Bei der härtesten Ausgabe der Rallye Monte Carlo der vergangenen Jahre führten Sébastien Ogier/ Julien Ingrassia (F/F) den Polo R WRC bei seinem ersten Wettbewerbseinsatz zu Rang 2. Bei widrigen Mischbedingungen mit einem Wechsel aus Schnee, Eis und nassem Asphalt sowie bei strahlendem Sonnenschein, dichtem Nebel und Dauerregen gelangen Ogier/Ingrassia beim Klassiker durch die französischen Seealpen zwei Prüfungsbestzeiten. Hinter den 9-maligen Weltmeistern Sébastien Loeb/ Daniel Elena (F/MC, Citroën) erzielten Ogier/Ingrassia von Beginn an Top-Zeiten – und erreichten die Podiumsplatzierung beim Debüt des Polo R WRC damit auf Anhieb aus eigener Kraft.

Ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) lagen bis kurz vor "Monte"-Ende ebenfalls auf Top-5-Kurs, mussten aber den extrem schwierigen Bedingungen mit Schneematsch und Eisplatten Tribut zollen und schieden nach einem Ausrutscher auf der legendären Prüfung über den Col de Turini aus.

Meilensteine: Prüfungsbestzeiten für Ogier/Ingrassia

Erste Prüfung, erste Bestzeit – für Volkswagen begann die Rallye Monte Carlo mit dem Erreichen eines Meilensteins. Auf der mit 37,1 Kilometern längsten Wertungsprüfung der gesamten Rallye, "Le Moulinon", markierten Sébastien Ogier/Julien Ingrassia die beste Zeit. Auch am zweiten Tag sicherte sich das französische Duo, das bei der "Monte" seine Heimrallye bestritt, eine Bestzeit – auf der fünften WP, "La Batie D’Andaure". Mit weiteren Top-Resultaten festigten Ogier/Ingrassia in der Folge ihre 2. Position im Gesamtklassement. Insgesamt schlugen für Volkswagen auf 16 ausgetragenen Wertungsprüfungen 14 WP-Zeiten unter den Top 3 zu Buche.

Extremes Wetter: vorzeitiges Ende der "Monte" aus Sicherheitsgründen

Die extremen Witterungsbedingungen und Sicherheitsbedenken sorgten bei der Rallye Monte Carlo für ein vorzeitiges Ende. Die Veranstalter der Rallye Monte Carlo sagten am Samstagabend die verbleibenden zwei Wertungsprüfungen ab – unter anderem den finalen Durchgang über den Col de Turini. Starker Niederschlag und die daraus resultierende Unberechenbarkeit der Witterungsbedingungen in der Nacht von Samstag auf Sonntag sowie Verkehrschaos rund um die mythische WP sorgten für Sicherheitsbedenken. Kurz vor der Absage der Wertungsprüfungen 17 und 18 waren Jari-Matti Latvala/ Miikka Anttila mit ihrem Polo R WRC von der Strecke in die Streckenbegrenzung gerutscht. Schneematsch und Eisplatten hatten die Auftaktprüfung des letzten Rallye-Tages unberechenbar gemacht. Neben Latvala/Anttila schieden weitere Top-Piloten auf dieser Wertungsprüfung vorzeitig aus.

Reifenpoker und fahrerisches Können entscheidend

Wechselnde Fahrbahn-Beschaffenheiten und unberechenbares Wetter: Die Bedingungen bei der Rallye Monte Carlo sind einzigartig im WM-Kalender. Bei keiner anderen Rallye ist das Können des Fahrers so entscheidend wie bei der "Monte". Ein zusätzlicher Erfolgsfaktor: die Reifenwahl. Als rares Gut stellten sich bei der 2013er-Ausgabe des Klassikers Spike-Reifen heraus. Nur 20 Stück pro Fahrzeug sind per Reglement zugelassen. Wann welche Reifen zum Einsatz kamen, entscheiden die Teams anhand von Informationen der Wettercrews entlang der Wertungsprüfungen und präziser Wettervorhersagen. Dabei erwies sich Volkswagen nicht nur technisch mit dem Polo R WRC und fahrerisch als Rallye-WM-bereit, sondern auch logistisch.

Der nächste Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wird vom 07.–10. Februar 2013 in Schweden ausgetragen.

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor

"Rang zwei bei der ersten Rallye des Polo R WRC ist mehr als wir jemals hätten erwarten können. Das Team hat an den vergangenen vier Rallye-Tagen einen herausragenden Job gemacht und die Autos perfekt vorbereitet. Die Rallye Monte Carlo ist die komplexeste im Kalender und hier hat das Team gezeigt, dass es bereit für die Aufgabe Rallye-WM ist. Es hat keinen Patzer, nicht das geringste Problem gegeben. Die Leistung von Sébastien Ogier kann man darüber hinaus nicht hoch genug bewerten. Er ist die ‚Monte‘ das erste Mal mit einem World Rally Car gefahren. Bei keiner Rallye ist der Einfluss des Fahrers auf das Ergebnis höher. Deswegen werden wir erst bei den kommenden Läufen sehen, wo wir mit dem Polo R WRC wirklich stehen."

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8

"Noch nie war ich so glücklich über einen zweiten Platz wie heute. Bei unserem Einstand mit dem Polo R WRC direkt das Podium zu erreichen, ist einfach großartig. Das waren die wohl schwierigsten Bedingungen bei der Rallye Monte Carlo, die ich je erlebt habe. Gerade heute, beim ersten Durchgang auf dem Col de Turini, war es so extrem rutschig, dass Geschwindigkeiten von mehr als 20 km/h nicht drin waren. Es ging nur darum, das Auto auf der Straße zu halten. Das gesamte Team hat das vergangene Jahr so hart gearbeitet, dass ich glücklich bin, ihm heute etwas zurückzugeben. Für Jari-Matti tut es mir sehr leid, aber ich bin sicher, dass wir zusammen in der Zukunft weitere Erfolge für Volkswagen feiern werden."

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7

"Ich bin sehr enttäuscht. Auf dem ersten Durchgang auf der Col-de-Turini-Prüfung lag dort mehr nasser Schneematsch, als ich erwartet hatte. Ich war gleich zu Beginn zu schnell, das Auto hat nicht wie erwartet eingelenkt und ich bin hart angeschlagen. Vor mir war ein Konkurrent dort herausgerutscht und ich bin in seine Spur geraten. Nichts zu machen. Mein Ziel war es, möglichst viel Erfahrung mit dem Polo R WRC zu sammeln. Die Rallye auf diese Art vorzeitig zu beenden, ist bitter. Schade für die Jungs, denn sie haben die Autos super vorbereitet. Ich hätte ihnen gerne einen Punkterang geschenkt."

Und da war dann noch ...

... die Volkswagen Konzernmarke Audi, die 1981 bei der „Monte“ mit dem Ur-Quattro in die Rallye-Weltmeisterschaft einstieg und wie Volkswagen beim Hersteller-Debüt mit dem Polo R WRC die allererste Wertungsprüfung gewann. Damals sorgte Hannu Mikkola für den Traumeinstand, 2013 war es Sébastien Ogier, der gleich auf der längsten Prüfung für diese besondere Premiere sorgte. Der Quattro stellte Anfang der 1980er-Jahre innerhalb der Rallye-Weltmeisterschaft eine Revolution dar – und verhalf dem Allrad-Antrieb zu einem Siegeszug. Heutzutage ist diese Antriebstechnologie bei World Rally Cars nicht mehr wegzudenken.


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