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Thema: Motor & Technik


Mit Verkehrsmanagement hat jedes Auto den Stau im Griff

BMW VerkehrsmanagmentDie Partner zeigen der öffentlich geförderten Forschungsinitiative INVENT (Intelligenter Verkehr und nutzergerechte Technik) aus Industrie und Wissenschaft im BMW Forschungs- und Innovationszentrum in München, wie sie sich den Autoverkehr der Zukunft vorstellen. Verstopfte Straßen und kilometerlange Autoschlangen sollen bald der Vergangenheit angehören. Seit drei Jahren arbeiten die Verkehrs- und Logistikexperten im INVENT Projekt Verkehrsmanagement 2010 (VM2010) an Lösungen, um Straßennetze in Ballungsgebieten zu entlasten, Staus zu reduzieren und Fahrer schneller ans Ziel zu leiten.

Bei ihrer Präsentation zeigen die Projektpartner unter anderem, wie neuartige Fahrerassistenzsysteme die Erkenntnisse der Stauforschung nutzen können. Die Theorie weiß heute sehr genau, wie sich aus einer kleinen Störung ein großer Stau entwickelt und wie er sich vermeiden ließe. Die Assistenzsysteme berechnen die optimalen Geschwindigkeiten, Abstände und Spurwechsel so, dass der Verkehr flüssiger wird, und helfen damit Staus aufzulösen beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen. Dabei kommunizieren die Fahrzeuge der Zukunft und stimmen sich quasi untereinander ab. Extended Floating Car Data - kurz XFCD - heißt die Technologie, mit der ein modernes Fahrzeug den anderen Verkehrsteilnehmern zum Beispiel eine Gefahrensituation melden kann.

Noch besser ist es, wenn der Verkehr sich erst gar nicht an einem Ort staut, sondern das vorhandene Straßennetz effizienter genutzt werden kann. Denn zwei Drittel aller Staus entstehen durch zu hohes Verkehrsaufkommen oder Baustellen. Deshalb arbeiten die Forschungspartner an einer neuen Generation von Navigationsgeräten, die ihre Routen auf Basis von aktuellen Verkehrsinformationen berechnen und auch Großveranstaltungen, Umweltdaten, Nebel, Baustellen, einen Ampelausfall oder grüne Wellen berücksichtigen. Des Weiteren werden zuvor definierte Verkehrsleitstrategien der öffentlichen Hand bei der Routenberechnung berücksichtigt.

Die Daten für diese Berechnungen stammen dabei zu einem großen Teil von den Fahrzeugen selbst: Als fahrende Sensoren messen sie Straßenzustand und Verkehrsdichte und melden sie an eine Zentrale. Zusammen mit Informationen von Behörden, Ampeln, Schleifen und Verkehrsüberwachung per Video lassen sich daraus bessere Verkehrslagebilder, genauere Prognosen und verkehrsangepasste, intelligente Fahrempfehlungen ableiten.

In der Praxis schon erprobt

Um sicherzustellen, dass sich die Ergebnisse auch in die Praxis umsetzen lassen, haben die Forschungspartner schon in der ersten Halbzeit ihres Projekts Fahrzeug-Prototypen durch Magdeburg fahren lassen, Nutzerstudien durchgeführt und im Simulator untersucht, welche Auswirkungen die neuen Technologien auf den Verkehrsfluss haben. Im INVENT-Testfeld in München sind jetzt intelligente Autos unterwegs, die Verkehrs- und Umweltdaten sammeln und auswerten - und demonstrieren, wie die Visionen des VM2010-Projekts Wirklichkeit werden können.

Synergien genutzt

VM2010 ist eines von drei Projekten der Forschungsinitiative INVENT, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Bei ihrer Forschungsarbeit nutzen die VM2010-Partner Ergebnisse aus den beiden anderen INVENT-Projekten. In Verkehrsmanagement in Transport und Logistik werden zum Beispiel Lösungen entwickelt, mit denen sich Lieferverkehrsrouten unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrszustände besser planen lassen, denn ein Großteil des Verkehrs in Ballungsräumen wird durch Zuliefer- und Abholverkehr verursacht.

Im INVENT-Projekt Fahrerassistenz / Aktive Sicherheit werden Fahrerassistenz-Systeme entwickelt, die den Fahrer entlasten und unterstützen. Die Vision: Fahrzeuge, die gefährliche Situationen erkennen und selbständig darauf reagieren können. Sie sammeln mittels spezieller Sensorik Daten über das Fahrzeugumfeld, informieren den Fahrer über den Straßenzustand und vorausfahrende Fahrzeuge und wirken im Notfall auf Antrieb, Bremse und Lenkung ein.

INVENT

INVENT (Intelligenter Verkehr und nutzergerechte Technik) ist eine Forschungsinitiative mit dem Ziel, den Verkehr der Zukunft sicherer und effektiver zu machen. Dazu entwickeln die Partner gemeinsam neue Fahrerassistenzsysteme, Informationstechnologien und Lösungen für ein effizientes Verkehrsmanagement. Die vierjährige Forschungsinitiative läuft bis 2005 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Zu den 24 Partnern der Forschungsinitiative gehören Audi, BMW, Bosch, DaimlerChrysler Research and Technology, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Ericsson, die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen (fka), Ford, Hella, Hermes Logistik Gruppe, IBM, das Institut für Automation und Kommunikation Magdeburg (ifak), MAN Nutzfahrzeuge, Navigation Technologies, Opel, PTV, die Siemens AG, Siemens Restraint Systems, Siemens VDO, Transver, der TÜV, die Universität Köln, Rechtsanwälte Vogt & Kollegen und Volkswagen. Als Unterauftragnehmer arbeiten an den Projekten außerdem zahlreiche Universitäts-Institute sowie kleinere und mittelständische Unternehmen. Mit der kontinuierlichen Forschung im Bereich Verkehr und Verkehrssicherheit soll die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie gestärkt werden. Weitere Informationen unter www.invent-online.de.


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