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Thema: Wirtschaft & Handel


Renault-Nissan und Rostechnologii: Joint Venture zur Partnerschaft mit AvtoVAZ

Renault-Nissan und die russische Staatsholding Rostechnologii haben ein Joint Venture zur strategischen Partnerschaft mit AvtoVAZ unterzeichnet. Ziel ist es, neue Fahrzeugmodelle von Russlands größtem Automobilhersteller schneller auf den Markt zu bringen und den Technologietransfer zu beschleunigen. Die Renault-Nissan Allianz wird an dem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen Alliance Rostec Auto BV die Mehrheit halten. Das Joint Venture kontrolliert seinerseits AvtoVAZ mit der wichtigsten russischen Automarke Lada. Das Abkommen erschließt Renault, Nissan und Lada wichtige Synergien auf dem schnell wachsenden russischen Markt.

Carlos Ghosn, Präsident und Vorstandsvorsitzender der Renault-Nissan Allianz, Sergei Tschemesow, Vorstandsvorsitzender von Rostechnologii und Aufsichtsratsvorsitzender von AvtoVAZ, sowie Igor Komarov, Präsident von AvtoVAZ, bestätigten heute in Moskau das neue Joint Venture.

"Das heute unterzeichnete Abkommen bietet für Renault, Nissan und AvtoVAZ eine echte Win-Win-Situation. Damit eröffnen wir ein weiteres wichtiges Kapitel einer schon heute soliden Partnerschaft", erklärte Carlos Ghosn. "Das Joint Venture wird unsere Expansion in Russland beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit von Russlands führendem Automobilhersteller AvtoVAZ stärken", sagte der Renault-Nissan Präsident.

Renault-Nissan Allianz wird Mehrheitseigner bei AvtoVAZ

Die Renault-Nissan Allianz wird 742 Millionen US-Dollar (23 Milliarden Rubel) in die Partnerschaft investieren und übernimmt damit einen Mehrheitsanteil von 67,13% an dem Joint Venture. Das Gemeinschaftsunternehmen hält 74,5% an AvtoVAZ.

Renault hat bereits 2008 25% des russischen Automobilherstellers übernommen und AvtoVAZ bei dem erfolgreichen Neubeginn unterstützt. Der französische Automobilhersteller investiert bis Juni 2014 weitere 366 Millionen US-Dollar (11,3 Milliarden Rubel) und erhält im Gegenzug mit 50,1% die Mehrheit an dem Joint Venture. Nissan, bislang kein AvtoVAZ-Aktionär, wird 376 Millionen US-Dollar (11,7 Milliarden Rubel) beisteuern und übernimmt einem Anteil von 17% an dem Gemeinschaftsunternehmen. Rostechnologii hält 32,87% der Anteile.

Rostechnologii übernimmt im Rahmen des Abkommens mit 258 Millionen US-Dollar (acht Milliarden Rubel) die Schuldenrestrukturierung von AvtoVAZ. Im Gegenzug erhält die Holding die Gewinne aus den vorgezogenen Verkäufen der nicht strategischen Aktiva. Die verbleibenden zinslosen Darlehen in Höhe von 1,48 Milliarden Dollar (46 Milliarden Rubel) werden langfristig bis 2032 garantiert. Damit ermöglicht das Joint Venture AvtoVAZ eine solide Bilanz und langfristig ausreichende Liquidität.

Bis 2014 übernimmt das Gemeinschaftsunternehmen Alliance Rostec Auto BV sämtliche AvtoVAZ-Anteile der Investmentbank Troika Dialog.

Gemeinsame Strategie in Europas Wachstumsmarkt

Der Vorstand der Alliance Rostec Auto BV wird die Entscheidungen der Hauptaktionäre umsetzen und dient als Schnittstelle zwischen Allianz und russischer Technologie.

Neuer Vorstandsvorsitzender der Alliance Rostec Auto BV wird Carlos Ghosn, Präsident und Vorstandsvorsitzender der Renault-Nissan Allianz. Weitere Vorstandsmitglieder sind:

  • Die Vertreter der Renault-Nissan Allianz: Dominique Thormann, Executive Vice President und Chief Financial Officer Renault, Joseph Peter, Executive Vice President und Chief Financial Officer Nissan, Bruno Ancelin, Senior Vice President und Chairman Eurasia Region;
  • Zwei Vertreter der Staatsholding Rostechnologii: Sergei Tschemesow, General Director und Igor Zavyalov, Deputy General Director.

Insgesamt wird der Vorstand von AvtoVAZ von 12 auf 15 Mitglieder anwachsen, wovon Renault-Nissan acht benennt. Die Kandidaten werden im Rahmen der außerordentlichen Aktionärsversammlung am 12. Februar 2013 in ihrer Funktion bestätigt. Sergei Tschemesow bleibt Aufsichtsratsvorsitzender von AVTOVAZ und übernimmt ab Juni 2013 im Wechsel mit Carlos Ghosn die Verantwortung als Vice Chairman.

"Der russische Automobilmarkt steht kurz davor, zur Nummer 1 in Europa zu werden", sagte der Vorstandsvorsitzende von Rostechnologii, Sergei Tschemesow. "Dank der Partnerschaft mit der Renault-Nissan Allianz werden moderne und gutbezahlte Arbeitsplätze in Togliatti und der Region entstehen", so Tschemesow weiter.

Das Joint Venture markiert acht Monate nach der Eröffnung der neuen Fertigungslinie am traditionsreichen Standort Togliatti eine weitere wichtige Etappe der Partnerschaft. Auf der neuen Produktionsstraße werden pro Jahr 350.000 Fahrzeuge auf einem der größten Plattform-Programme der Renault-Nissan Allianz gebaut.

Bereits im Frühjahr 2012 begann die Produktion des Lada Largus. Im zweiten Schritt läuft jetzt die Fertigung des neuen Nissan Almera an, die bis zum Frühjahr 2013 die angestrebten Stückzahlen erreichen wird. Insgesamt werden ab 2013 fünf Modelle der drei Marken Renault, Nissan und Lada von den Bändern laufen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 400 Millionen Dollar.

Die Partner bauen darüber hinaus Fahrzeuge an Standorten in Moskau, Sankt Petersburg und Izhevsk, 700 Kilometer nördlich von Togliatti. Alle Werke werden zukünftig von weiteren Investitionen und neuen Projekten profitieren.

Zusammengenommen verfügen die Renault-Nissan Allianz und AvtoVAZ in Togliatti und an den anderen Produktionsstätten ab 2016 über eine Fertigungskapazität von 1,7 Millionen Fahrzeugen pro Jahr.

"Bei unserem weiteren Vorgehen ist der nächste logische Schritt die Konsolidierung unserer Partnerschaft", bekräftigte Igor Komarov, Präsident von AvtoVAZ. "Gestern stand bei AvtoVAZ die Mehrmarkenproduktion mit der Fertigung des ersten Nissan Modells in Togliatti im Mittelpunkt. Heute wird die schnelle Integration der Maßnahmen die Effizienz unserer gemeinsamen Anstrengungen zeigen und unseren Marktanteil weiter steigern", so Komarov weiter.

In 2011 wechselten in Russland 2,65 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in Kundenhand. Für 2012 liegen die Schätzungen bei 2,9 Millionen Neuzulassungen.

Die Renault-Nissan Allianz verkaufte im vergangenen Jahr 878.990 Fahrzeuge in Russland, davon 578.387 Modelle von Lada. Mit einem Marktanteil von 33% ist Russland heute nach China und den USA der drittgrößte Markt der Allianzpartner.


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