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Thema: Info & News


Stadtwerke Münster setzen auf Hybridbusse von Mercedes-Benz

Eckhard Schläfke, Betriebsleiter Verkehrsbetrieb Stadtwerke Münster, Ulrich Piotrowski, Leiter Markteinführung Mercedes-Benz Hybridbusse (v. l. n. r.)Die lebenswerteste Stadt der Welt – so darf sich Münster in Westfalen seit 2004 nennen – hat am 27. August 2012 offiziell ihre erste Hybridbuslinie eingeweiht. Mit der feierlichen Übergabe zweier Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid Fahrzeuge durch Herrn Ulrich Piotrowski, Leiter Markteinführung Mercedes-Benz Hybridbusse, an die Stadtwerke Münster, vertreten durch den Betriebsleiter Verkehrsbetrieb Eckhard Schläfke, leistet die Westfalenmetropole ihren Beitrag zum Klimaschutz. Münster ist die größte deutsche Stadt ohne städtischen, schienengebundenen Personennahverkehr. Seit Stilllegung der Straßenbahn 1954 und des Trolleybusbetriebs 1968 wird der ÖPNV ausschließlich mit umweltfreundlichen Omnibussen durchgeführt.

Einsatz auf anspruchsvollen Linien

Vor allem auf den nachfragestarken und dicht getakteten Linien sollen die Hybridbusse künftig eingesetzt werden. Hierzu zählt auch eine Linie durch die Innenstadt über den Prinzipalmarkt, dem Touristenmagnet in Münster. Die Vorteile der nachhaltigen Hybridtechnik kommen dort am besten zur Geltung. Nahezu geräuschlos und rein elektrisch ohne Dieselmotor können die neuen Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid den Altstadtkern passieren. Die wechselnden topografischen Gegebenheiten Münsters, der historische Altstadtkern sowie die hohe Auslastung der Linien sind ideale Bedingungen, um von der fortschrittlichen Hybridtechnik zu profitieren.

Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid

Bei dem Citaro G BlueTec Hybrid handelt es sich um den bislang einzigen Hybridbus, der Streckenanteile rein elektrisch ohne Dieselmotor fahren kann und nahezu geräuschlos die Haltestelle bedient. Ohne das erwartete Motorbrummen fährt er nach dem Stopp auf der Linie über mehrere Haltestellen genauso weiter. Den Antrieb übernehmen vier elektrische Radnabenmotoren, die ihren Strom aus einer der weltweit größten Lithium-Ionen-Batterien im mobilen Einsatz beziehen. Dieser Strom wird über Bremsvorgänge gewonnen und kann bei Bedarf auch über einen Generator erzeugt werden, der durch einen für diese Fahrzeugklasse vergleichsweise kleinen Dieselmotor angetrieben wird. Experten sprechen bei diesem Konzept von einem seriellen Hybridantrieb.

HighTec in bewährtem Fahrzeugkonzept

Dieses technologisch anspruchsvolle dieselelektrische Hybrid-Konzept ist im bewährten Gelenkzug der weltweit erfolgreichsten Stadtbusfamilie Mercedes-Benz Citaro realisiert. Äußerlich ist kein Unterschied zum herkömmlichen Dieselbus zu sehen, sieht man vom höheren Dachaufbau für die Batterie ab. Der Unterschied kommt beim Fahren. Vier Elektromotoren prägen die Fahrcharakteristik des Citaro. Nahezu lautlos und sehr zügig beschleunigen sie den 18 Meter langen Omnibus. Da kein Getriebe Anwendung findet, spürt der Fahrgast kein Rucken, wie das bei Schaltvorgängen der Fall ist. Die Radnabenmotoren bringen zusammen 320 kW Antriebsleistung, die im Bedarfsfall aus der Batterie und dem dieselmotorisch-betriebenen Generator bereitgestellt werden.

Diese Elektromotoren werden auch zum Bremsen verwendet. Sie wirken dann wie Generatoren und wandeln die Bremsenergie in elektrischen Strom für die Batterie um. Meldet die Batterie einen zusätzlichen Bedarf, springt automatisch der Dieselmotor an, um zusätzlich Energie zu erzeugen. Im Vergleich zu einem reinen Dieselbus ist der Verbrennungsmotor insgesamt nur halb so groß, mit nur 450 kg statt 1.000 kg Gewicht und 4,8 Liter statt 12 Liter Hubraum. Seine Leistung liegt mit 160 kW um circa ein Drittel niedriger.

Als Energiespeicher wird im Mercedes-Benz Citaro G BlueTec Hybrid eine Lithium-Ionen-Batterie verwendet. Das Batteriesystem leistet max. 240 kW und ist mit einem Gewicht von weniger als 350 kg vergleichsweise leicht. Gegenüber herkömmlichen Batteriesystemen überzeugt die Batterie mit Ionen-Technologie durch eine höhere Energiedichte, verbunden mit hoher Speicherkapazität bei geringem Eigengewicht.

Klimakonzept Omnibus

Der Omnibusverkehr ist wesentlicher Bestandteil des Klimakonzeptes der Stadt Münster. Obschon das Busfahren an sich ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz ist, sollen auch die Fahrzeuge selbst den hohen Umweltanforderungen genügen. Bereits die derzeitige Gelenkbussflotte übertraf die strenge Umweltnorm Euro V. Mit dem Zuwachs der zwei Citaro G BlueTec Hybrid lösen die Stadtwerke ihr Versprechen ein, sich intensiv mit den neuen Technologien im Bereich Hybrid und Elektrofahrzeuge auseinanderzusetzen.

Über 35 Mio. Fahrgäste nutzen jährlich das Angebot der Stadtwerke Münster. Mit dem Omnibusfuhrpark von 174 Fahrzeugen betreibt der Verkehrsbetrieb 24 Buslinien.

Fahrzeugneuanschaffungen wie die aktuelle Hybridflotte bauen – wie auch die gesamte Unternehmenspolitik der Stadtwerke Münster – auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit auf. Mit der Schaffung eines attraktiven Nahverkehrs trägt der Verkehrsbetrieb direkt zu einer ökologisch, ökonomisch und sozial tragfähigen Entwicklung der Stadt bei. Eine hohe Taktdichte und eine moderne Busflotte mit höchsten Umweltstandards sind die bestimmenden Faktoren, weshalb das Verkehrsangebot Münsters bei bundesweiten Emnid-Umfragen übrigens regelmäßig auf den vordersten Rängen landet.


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