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Thema: Info & News


Volkswagen Touareg hilft mit bei den Tuareg

Volkswagen hilft den TuaregWenn die Welt einen Rand hat, dann scheint er dort zu sein, wo die Tuareg seit Jahrhunderten leben: in einem Lebensraum aus Geröll, Sträuchern und vor allem Sand. Die Heimat der Tuareg sind die Gebirge und Wüsten im Nordwesten Afrikas - in Niger, Mali, Algerien, Libyen und in Burkina Faso. Die Luft ist trocken und heiß, selbst im Winter misst das Thermometer an die vierzig Grad. Die meisten der insgesamt rund einer Million Tuareg sind Nomaden oder Halbnomaden: Sie ziehen mit ihren Dromedaren und Ziegen durch die Wüste und verweilen dort, wo sie eine Weide fürs Vieh finden. Nach einigen Tagen oder Monaten, wenn die Weide abgefressen ist, zieht die Gruppe weiter. Weil ihre indigogefärbten Gesichtsschleier die Haut blau färben, werden die Tuareg auch "die blauen Männer aus der Wüste" genannt. Die Tuareg sind keine Schwarzafrikaner, sondern ein Berbervolk, in früheren Jahrhunderten gefürchtet wegen ihrer Kampfkraft und Raublust. Die Haut hinter den Schleiern verrät den Unterschied zu denschwarzafrikanischen Nachbarn: Sie ist heller und wie aus Leder. Nur die Augen sind schwarz.

Volkswagen hilft den TuaregDiesem alten, majestätischen Volk der Tuareg fühlt sich Volkswagen eng verbunden. Volkswagen hat für seinen Oberklasse-SUV einen entsprechenden Namen gesucht: Anders als bislang bekannte Automobile des Segmentes verbindet der Volkswagen Touareg in einer neuen Fahrzeugphilosophie die Eigenschaften eines hochwertigen Geländewagens mit den Komfortmerkmalen einer Oberklasse-Limousine und den dynamischen Attributen eines Sportwagens und passt sich damit - genau wie seine Namensgeber - nahezu jeder Situation an. "Die Tuareg sind bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit bei jeder Witterung und jedem Klima, daher sahen wir darin den idealen Namen", erklärt Michael Horn, einer der Väter dieses Projekts und seit Januar Leiter des Vertriebs Europa. Aus Verbundenheit zu den Tuareg entschloss sich Volkswagen, die Namensgeber zu unterstützen. In enger Absprache mit dem deutschen Tuareg-Experten Professor Georg Klute (Institut für Ethnologie an der Universität Bayreuth) entschied man sich für drei Projekte in den am schlechtesten versorgten Landstrichen im Norden von Mali. Schon rasch nachdem die ersten Kontakte geknüpft waren, entwickelte sich eine Freundschaft zwischen Wolfsburg und Wüste. Von Beginn an hat Volkswagen die Projekte selbst eng begleitet, damit die Förderung direkt bei ihren Adressaten ankommt: "Wir wollten eine Brücke bauen und dadurch nachhaltig etwas für die Menschen tun, nicht nur für einzelne Stammesführer", sagt Horn. Die Investitionen liegen bei insgesamt 200.000 Euro.

Die Hilfsprojekte im Einzelnen:

Im Dorf Andéranboukane hilft Volkswagen den Tuareg, das zu bekommen, was sie am nötigsten brauchen: Wasser. Andéranboukane liegt an einem See, aber der ist nur nach Regenperioden gefüllt - also äußerst selten. In trockenen Zeiten schrumpft der See auf ein Achtel seiner größten Fläche. Mit dem Geld legen die Bewohner nun landwirtschaftliche Nutzflächen an, die über Pumpen und Kanäle kontinuierlich mit Wasser versorgt werden: 30 Familien bekommen je einen Hektar Land. Dort können die Tuareg-Familien künftig Reis und Gemüse anbauen und dabei mit relativ festen Erträgen kalkulieren. Bei Regengüssen verhindert ein von der EU finanzierter Damm, dass die Nutzflächen plötzlich überschwemmt werden können. Den Unterhalt der Flächen, die Instandhaltung der Kanäle und den Handel mit überschüssigen Erträgen werden die Tuareg selbst regeln - Hilfe zur Selbsthilfe. Die Anlagen kosten 68.000 Euro und sollen spätestens im Winter 2004 fertig gestellt sein.

Ebenso wie an Wasser mangelt es den Tuareg an Bildung. Ihre Sprache ist das "Tamaschek", nur eine Minderheit beherrscht auch die Amtssprache von Mali: Französisch. Volkswagen engagiert sich besonders für Schulender Tuareg, damit die Kinder später überall im Land für sich selbst sprechen können und die Chance auf höhere Ausbildungen bekommen. Eine der Schulen steht in Anouzagren, einem von Andéranboukane wenige Kilometer entfernten Dorf. Die Kinder lernen Geschichte, Erdkunde, Rechnen sowie das Lesen und Schreiben in beiden Sprachen: Tamaschek und Französisch. Allerdings ist das Schulgebäude viel zu klein für die vorgesehenen 250 Schüler, und es fehlt jede weitere Einrichtung. In Anouzagren investiert Volkswagen daher 67.000 Euro in einen Speisesaal, einen festen Koch, sanitäre Einrichtungen, zusätzliche Klassenräume, Schlafräume für die Kinder sowie in eine Ziegenherde und ihren Hirten. Die Herde versorgt die Kinder mit Milch und Fleisch, und die Schlafräume geben ihnen ein Zuhause, während die Familie monatelang in der Wüste von Weide zu Weide zieht.

Ein ähnliches Projekt unternimmt Volkswagen in Tin Essako, einem abgelegenen, geisterhaften Ort am Rande der Sandwüste Tamesna - in "einer der marginalsten Weltgegenden, die man sich vorstellen kann, irgendwo im Nirgendwo", meint der Tuareg-Experte Prof. Georg Klute. Tin Essako ist eine zerfranste Siedlung aus flachen Lehmhütten in der Farbe des Sandes, die in der Wüste fast zu verschwinden scheinen. Nur drei Familien leben ständig dort, die anderen wandern als Nomaden umher. Auch in Tin Essako entstehen neben der Schule - einem hübschen Gebäude in Maisgelb und Rosa - nun Schlafräume, sanitäre Einrichtungen, ein Speisesaal und weitere Klassenräume. Hinzu kommen eine Viehherde aus Dromedaren sowie ein Koch und Hirte.

In Tin Essako zeigt sich, warum Geld nur ein Teil von Entwicklungshilfe ist: Mit den 65.000 Euro wird die Schule zwar bekommen, was sie braucht, aber trotzdem muss sie um ihre etwa 60 Schüler kämpfen. Denn viele Tuareg-Eltern haben Vorbehalte, ihre Kinder zur Schule zu schicken, weil sie fürchten, diese Generation werde dadurch den alten Traditionen entrissen und verwestlicht. Und auch manche Kinder sind ängstlich und reißen aus, um den Spuren ihrer Familie in der Wüste zu folgen. Solche Märsche über 20 oder 30 Kilometer sind wegen der Hitze und umherziehender Hyänen lebensgefährlich. Aber allmählich gewinnen die Lehrer doch Vertrauen - nämlich jedes Mal dann, wenn sie ein Kind zu seiner Familie in der Wüste begleiten und die Eltern sich überzeugen können, wie gut ihr Kind in Tin Essako ernährt und gekleidet wird. So wirkt das Volkswagen-Projekt auch indirekt: Es bringt nicht nur Kindern das Lesen, Schreiben und Rechnen bei, sondern löst darüber hinaus die tief sitzenden Ängste mancher älterer Tuareg gegenüber fremden Einflüssen.

Im November des letzten Jahres haben die Leiter des Entwicklungshilfeprojekts um Michael Horn und Jürgen Osmer sich persönlich vom Gedeihen der drei Projekte überzeugt. Noch in diesem Jahr sollen die Schuleinrichtungen in Tin Essako und Anouzagren fertig gebaut sein. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Horn, "und wir wollen die Freundschaft weiter ausbauen."

Um eine nachhaltige Förderung zu schaffen, hat sich aus Beteiligten und Interessenten dieses Projekts ein privater Verein gegründet. Tamat e.V. möchte für die kommenden Jahre noch weitere Hilfsprojekte in den Tuareg-Gebieten schaffen. Die Unterstützung soll sich weiter auf die besonders armen und kargen Gebiete der Tuareg konzentrieren, auch in Nachbarländern wie dem Niger. Denkbar sind etwa weitere Schulen, Brunnen oder handwerkliche Ausbildungsstätten. In diese Hilfen können sich auch spendenbereite Kunden des Volkswagen Touareg und Interessierte einbringen - und damit zu Freunden der Tuareg werden.


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