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Thema: Wirtschaft & Handel


Daimler: EBIT von 2.581 Mio. Euro im 2. Quartal 2011

Die Daimler AG hat im 2. Quartal 2011 eines der besten Quartalsergebnisse ihrer Unternehmensgeschichte eingefahren: Das Konzern-EBIT betrug 2.581 (i. V. 2.104) Mio. Euro. Das Konzernergebnis stieg auf 1.704 (i. V. 1.312) Mio. Euro und erreichte ebenfalls einen Bestwert. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,51 (i. V. 1,18) Euro.

Mercedes-Benz Cars verbuchte das volumenstärkste Quartal mit dem höchsten EBIT aller Zeiten. Auch Daimler Trucks und Mercedes-Benz Vans konnten im 2. Quartal in allen wichtigen Regionen den Absatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Daimler Financial Services profitierte insbesondere von geringeren Risikokosten.

Konzernabsatz im 2. Quartal um 6% gestiegen

Im 2. Quartal 2011 hat Daimler weltweit 527.600 Pkw und Nutzfahrzeuge abgesetzt und damit das Vorjahresniveau um 6% übertroffen.

Der Umsatz von Daimler ist um 5% auf 26,3 (i. V. 25,1) Mrd. Euro gestiegen. Bereinigt um Wechselkursveränderungen betrug der Umsatzanstieg 9%.

Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts hat sich sehr gut entwickelt und liegt zum 30. Juni mit 11,5 (Jahresende 2010: 11,9) Mrd. Euro weiterhin auf hohem Niveau. Dem positiven Free Cash Flow und der konzerninternen Dividendenzahlung des Finanzdienstleistungsgeschäfts stand die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2010 in Höhe von 2 Mrd. Euro gegenüber. Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats plant Daimler seinem deutschen Pensionsplanvermögen im 2. Halbjahr 2011 weitere Barmittel bis zu einer Höhe von 2 Mrd. Euro zuzuführen.

Zum Ende des 2. Quartals waren bei Daimler weltweit 266.114 (i. V. 257.658) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 166.840 (i. V. 163.507) in Deutschland tätig.

Geschäftsfelder im Einzelnen

Mercedes-Benz Cars hat die positive Geschäftsentwicklung fortgesetzt und den Absatz im 2. Quartal mit 357.600 (i. V. 342.500) Einheiten auf ein neues Rekordniveau gesteigert. Auch die Marke Mercedes-Benz verbuchte mit 327.800 (i. V. 314.400) Modellen einen neuen Absatzrekord. Der Umsatz nahm um 4% auf 14,6 Mrd. Euro zu.

Das Geschäftsfeld erzielte beim EBIT einen Bestwert von 1.566 (i. V. 1.376) Mio. Euro. Die Umsatzrendite belief sich auf 10,7% (i. V. 9,8%) und lag damit ebenfalls auf Rekordniveau. Diese positive Ergebnisentwicklung war das Ergebnis eines weiteren Absatzwachstums, insbesondere im Mittelklasse-Segment und bei den Geländewagen. Darüber hinaus haben der gute Produkt-Mix, eine bessere Preisdurchsetzung sowie geringere Garantieaufwendungen zu dieser Ergebnissteigerung beigetragen. Gegenläufig haben Rohstoffverteuerungen, höhere Mitteleinsätze im Zusammenhang mit dem Anlauf neuer Fahrzeuge und Wechselkurseffekte das Ergebnis belastet.

Daimler Trucks hat den Absatz um 9% auf 91.500 (i. V. 83.800) Fahrzeuge erhöht. Dabei wurde eine Umsatzsteigerung um 14% auf 6,6 (i. V. 5,9) Mrd. Euro erzielt.

Das Geschäftsfeld verbuchte ein EBIT von 474 (i. V. 300) Mio. Euro. Die Umsatzrendite belief sich auf 7,1% (i. V. 5,1%). Der Ergebnisanstieg ist im Wesentlichen auf ein erneut deutliches Absatzwachstum in Europa und den USA zurückzuführen. Gegenläufig wurde das Ergebnis durch Materialverteuerungen und Vorleistungen für die aktuelle Produktoffensive belastet.

Ergebnisbelastungen bei Trucks Asia resultierten aus einem Absatz- und Umsatzrückgang von 32% bzw. 24%. Der Rückgang war jeweils maßgeblich durch die Naturkatastrophe in Japan bedingt.

Mercedes-Benz Vans hat den Absatz um 14% auf 68.000 (i. V. 59.400) Transporter erhöht. Der Umsatz lag mit 2,2 (i. V. 2,0) Mrd. Euro ebenfalls deutlich über dem Vorjahresniveau.

Das Geschäftsfeld erwirtschaftete ein operatives Ergebnis von 206 (i. V. 127) Mio. Euro. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 9,2% gegenüber 6,4% im Vorjahr. Die anhaltende Markterholung und der deutlich höhere Fahrzeugabsatz, insbesondere in Deutschland und den USA, waren die Haupttreiber für die positive Ergebnisentwicklung. Die hervorragende Marktresonanz der neuen Generationen des Vito und Viano hat hierzu wesentlich beigetragen. Darüber hinaus wirkten sich nachhaltige Effizienzsteigerungen und eine bessere Preisdurchsetzung positiv auf das Ergebnis aus. Gegenläufig belasteten höhere Materialkosten das operative Ergebnis des Geschäftsfelds. Daimler Buses setzte weltweit 10.600 (i. V. 10.800) Busse und Fahrgestelle ab. Der Umsatz lag mit 1,17 (i. V. 1,21) Mrd. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau.

Das Geschäftsfeld konnte mit einem EBIT von 61 (i. V. 79) Mio. Euro das sehr gute Vorjahresergebnis nicht ganz erreichen. Die Umsatzrendite lag bei 5,2% (i. V. 6,6%). Der Ergebnisrückgang ist auf einen geringeren Absatz von Komplettbussen in Europa zurückzuführen, der durch die positive Geschäftsentwicklung in Lateinamerika und der Türkei nicht kompensiert werden konnte. Zusätzlich belasteten negative Wechselkurseffekte das Ergebnis.

Das Vertragsvolumen im Finanzierungs- und Leasinggeschäft von Daimler Financial Services betrug zum Ende des 2. Quartals 63,1 Mrd. Euro und lag mit -1% leicht unter dem Niveau zum Jahresende 2010. Bereinigt um Wechselkurseffekte ergab sich ein Anstieg um 3%. Das Neugeschäft lag mit 8,4 Mrd. Euro um 7% über dem Vorjahreswert.

Das Geschäftsfeld konnte mit einem EBIT von 340 (i. V. 171) Mio. Euro das Vorjahresergebnis deutlich übertreffen. Maßgeblich für den Ergebnisanstieg waren geringere Aufwendungen für die Risikovorsorge sowie bessere Zinsmargen.

Die operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder werden auf das EBIT des Konzerns übergeleitet. Diese Überleitung enthält insbesondere das anteilige Ergebnis der at-equity bewerteten Beteiligung an EADS sowie weitere zentral verantwortete Sachverhalte.

Ausblick

Angesichts des über den ursprünglichen Einschätzungen liegenden Halbjahresergebnisses und der aktuell hohen Marktnachfrage rechnet der Daimler-Konzern im Jahr 2011 mit einem EBIT aus dem laufenden Geschäft, das sehr deutlich über dem Niveau des Jahres 2010 und über den bisherigen Erwartungen liegen wird. Die Entwicklung in den ersten beiden Quartalen zeigt, dass der Konzern sich weiter auf einem guten Weg befindet, die angestrebten Zielrenditen ab dem Jahr 2013 nachhaltig zu erreichen. Die Ziel-Umsatzrenditen sind für Mercedes-Benz Cars 10%, Daimler Trucks 8%, Mercedes-Benz Vans 9% und Daimler Buses 6%; die Ziel-Eigenkapitalrendite für Daimler Financial Services beträgt 17%.

Auf Basis der Planungen der Geschäftsfelder erwartet Daimler einen weiteren Anstieg des Konzernumsatzes auf deutlich mehr als 100 Mrd. Euro. Das Wachstum wird voraussichtlich von allen automobilen Geschäftsfeldern getragen.

Der Konzernabsatz wird insgesamt ebenfalls deutlich steigen (i. V. 1,9 Mio. Fahrzeuge). Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass der Absatz in den weiteren Quartalen des laufenden Jahres in allen Geschäftsfeldern jeweils über dem Niveau des Vorjahres liegen wird.

Mercedes-Benz Cars geht für 2011 angesichts der insgesamt weiterhin günstigen Marktperspektiven sowie zahlreicher Modellwechsel und Produktneuheiten von einer fortgesetzten Steigerung des Absatzes der Marke Mercedes-Benz auf ein neues Rekordniveau aus. Dank des aktuellen und wettbewerbsfähigen Modellangebots wird Mercedes-Benz Cars von der hohen Nachfrage nach den zahlreichen neuen Modellen im Segment der C-Klasse sowie vom anhaltenden Markterfolg der S-Klasse profitieren.

Für zusätzliche Absatzimpulse sorgen seit Ende März die neue Generation der Limousine und des T-Modells der C-Klasse sowie der neue Roadster SLK. Seit Juni wird auch das Coupé der C-Klasse ausgeliefert. Ab September folgt die Neuauflage der M-Klasse sowie im 4. Quartal die Roadster-Variante des Mercedes-Benz SLS AMG. Im November wird die neue B-Klasse an den Start gehen, das erste Modell von insgesamt vier neuen Fahrzeugen im Kompaktwagensegment. Auf der Motorenseite werden besonders effiziente 4-, 6- und 8-Zylinder-Motoren sowie die Eco-Start-Stopp-Technologie in weiteren Modellen eingeführt und damit der CO2-Ausstoß der Flotte weiter gesenkt. So ist in der neuen Generation der C-Klasse beispielsweise der C 220 CDI mit einem Verbrauch von nur 4,4 l/100 km bzw. 117 g CO2/km erhältlich.

Für die Marke smart wird aufgrund der vollen Verfügbarkeit der neuen Generation des smart fortwo ein Absatzniveau in der Größenordnung des Jahres 2010 erwartet.

Daimler Trucks wird im Vergleich zum Vorjahr ein kräftiges Absatzwachstum verzeichnen. Aufgrund der wirtschaftlichen Dynamik rechnet das Geschäftsfeld in den Kernmärkten überwiegend mit erfreulichen Steigerungsraten. So profitiert es in Westeuropa von dem rapiden Marktwachstum und wird weiterhin die führende Position im schweren und mittelschweren Segment einnehmen. Auch im dynamisch wachsenden Lkw-Markt in der NAFTA-Region ist Daimler Trucks Marktführer in den Klassen 6-8.

Nachwirkungen des Erdbebens sind derzeit beim Absatz in Japan erkennbar. Dem stehen jedoch hohe Auftragseingänge bei Trucks Asia entgegen. Hier wird in der 2. Jahreshälfte von einer Marktstabilisierung ausgegangen. In weiteren Teilen Asiens, insbesondere in China, und in anderen wachstumsstarken Schwellenländern wird das Geschäftsfeld die Marktposition weiter ausbauen. Unterstützt wird die Prognose durch die aktuellen Auftragseingänge: Im 1. Halbjahr 2011 wurden 240.200 Einheiten bestellt. Dies ist das höchste Volumen seit dem Rekordjahr 2006 und 42% mehr als im Vorjahr. Der Absatz im 2. Halbjahr wird deshalb insgesamt stärker erwartet als im 1. Halbjahr.

Mercedes-Benz Vans erwartet auf Grund der anhaltenden Markterholung eine Absatzsteigerung in den wichtigsten Märkten. In Westeuropa wird das Geschäftsfeld die führende Marktposition bei den mittelgroßen und großen Transportern behaupten und am Marktwachstum teilnehmen. Darüber hinaus wird besonders in den USA und in China – auch durch die Einführung des Sprinter – eine deutliche Steigerung des Absatzes erwartet. Die Erhöhung der Produktionskapazitäten in Argentinien wird das Wachstum zusätzlich beleben.

Daimler Buses geht davon aus, den Absatz von 40.000 Komplettbussen und Fahrgestellen übertreffen zu können. Dies liegt jedoch ausschließlich an der positiven Entwicklung des Fahrgestellgeschäfts in Lateinamerika. Für das Komplettbusgeschäft in Westeuropa und Nordamerika wird weiterhin von einer schwachen Entwicklung ausgegangen.

Daimler Financial Services erwartet für den weiteren Jahresverlauf einen Anstieg des weltweiten Vertragsvolumens und des Neugeschäfts. Das Geschäftsfeld geht außerdem davon aus, dass die Kreditrisikokosten weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres bleiben. Dagegen wird bei den Zinsen mit einem Anstieg im Jahresverlauf gerechnet.

Aufgrund der guten Nachfrage geht der Daimler-Konzern davon aus, dass die weltweite Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Jahresende 2010 steigen wird.


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