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Thema: Motorsport


DTM 2011, Hockenheimring: Mattias Ekström holt Podium für Audi

Auf dem Hockenheimring erlebten 58.000 Zuschauer einen spannenden Saisonauftakt der DTM 2011 und eine eindrucksvolle Leistung von Audi-Pilot Mattias Ekström: Nur 73 Tage nachdem er sich bei einem Sportunfall das linke Handgelenk brach, holte der Schwede Platz 2 und damit ein Podiumsresultat für das Audi Sport Team Abt Sportsline.

Mit drei Audi A4 DTM auf den ersten 5 Positionen gelang der Marke mit den vier Ringen ein deutlich besserer Saisonstart als vor einem Jahr, als kein einziger Audi-Pilot auf dem Podium stand. Neben Mattias Ekström glänzten vor allem Timo Scheider und Martin Tomczyk, die auf den Positionen 4 und 5 ins Ziel fuhren und nur knapp das Podium verpassten.

Der Held des Rennens war für viele Fans Mattias Ekström: Der Schwede war sich nicht sicher, die 37-Runden-Distanz auf dem Hockenheimring überhaupt durchstehen zu können. Doch der zweifache DTM-Champion biss die Zähne zusammen und brachte seinen Audi A4 DTM auf dem 2. Platz ins Ziel. "Am Ende ließ die Kraft in meiner linken Hand etwas nach", so Ekström. "Ich bin froh, dass ich es geschafft habe."

Der Schwede übernahm mit einem guten Start sogar die Führung, wurde in der ersten Kurve jedoch von Bruno Spengler neben der Rennstrecke außen herum überholt. Auch nach einer Safety-Car-Phase war Ekström mit dem Verhalten des späteren Siegers nicht ganz einverstanden: "Bruno ist vor dem Restart auf die Bremse gegangen. Er war heute der Schnellere, aber so etwas muss nicht sein."

In der letzten Rennrunde hatte Ekström noch eine weitere Schrecksekunde zu überstehen: "Ich hatte das Gefühl, hinten links einen Reifenschaden zu haben und habe fast einen Herzinfarkt bekommen. Nach dem Rennen hat sich herausgestellt, dass ich einen Defekt an der Hinterradaufhängung hatte."

Ekström konnte sich in einem Foto-Finish knapp vor Ralf Schumacher ins Ziel retten, der in der letzten Runde einen Fehler machte und seinerseits noch fast von Audi-Pilot Timo Scheider abgefangen wurde. Nur um 0,671 Sekunden verpasste der zweifache DTM-Champion das Podium.

Ein starkes Rennen fuhr auch Martin Tomczyk: Bei seinem ersten Einsatz für das Audi Sport Team Phoenix wurde er Fünfter und damit bester Fahrer eines Vorjahreswagens. Tomczyk löste schuldlos eine Safety-Car-Phase aus, weil beim zweiten Boxenstopp die Tankkanne an seinem Audi A4 DTM steckenblieb und anschließend auf die Rennstrecke fiel.

Die Safety-Car-Phase brachte einige andere Piloten um bessere Positionen, weil sie ihren zweiten Boxenstopp noch nicht absolviert hatten – allen voran Mike Rockenfeller, der an der Boxenausfahrt an der roten Ampel anhalten musste und auf Platz 11 zurückfiel. Auch Edoardo Mortara (Audi Sport Team Rosberg) wurde so aus den Top Ten geworfen. Dessen Teamkollege Filipe Albuquerque musste eine Durchfahrtsstrafe antreten, weil er die rote Ampel an der Boxenausfahrt übersehen hatte. Zuvor war er von einem Konkurrenten in der Spitzkehre umgedreht worden.

Pech hatte auch Miguel Molina. Nachdem seine Mechaniker nach Elektronikproblemen im Qualifying bis spät in die Nachhinein den kompletten Kabelbaum an seinem Audi A4 DTM gewechselt hatten, lag er in den Punkterängen, ehe er von Gary Paffett attackiert und in der Folge unglücklich von Oliver Jarvis umgedreht wurde.

Eine solide Leistung zeigte Rahel Frey: Die junge Schweizerin fuhr bei ihrem DTM-Debüt ein fehlerloses Rennen, das sie auf dem 15. Platz beendete.

"Natürlich wäre ich mit Platz 1 zufriedener gewesen", sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich nach dem Saisonauftakt. "Aber es kann nur einer ganz vorne sein. Das waren wir dieses Mal leider nicht. Das nächste Mal wollen wir ganz vorne sein. Wir haben auf einer Augenhöhe mit unserem Konkurrenten gekämpft. Der Auftakt hat bestätigt, dass wir eine sehr spannende, ausgeglichene DTM-Saison erwarten dürfen."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef):

"Wir haben heute im Rennen ein ähnliches Bild gesehen wie gestern im Qualifying. Bruno Spengler war einen Tick schneller, dahinter lagen alle eng beisammen. Mattias Ekström und Timo Scheider haben das Maximum aus ihren Möglichkeiten gemacht. Auch Martin Tomczyk war mit seinem Vorjahresauto sehr schnell. Das Safety Car hat natürlich einiges durcheinander gebracht – aber das gehört dazu. Insgesamt war es ein interessanter Auftakt, der einen spannenden Saisonverlauf verspricht."

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #8), Platz 2

"Natürlich ist es am schönsten, wenn man gewinnt. Heute haben wir Platz 2 geschafft – das ist nahezu perfekt, aber eben noch nicht ganz. Wir hatten ein Auto, um das Rennen zu gewinnen – vor allem nach meinem guten Start. Aber Bruno Spengler hat mich einfach mit Vollgas auf der Außenseite der ersten Kurve neben der Strecke überholt. Auch ich war mit Vollgas unterwegs, aber er hatte so mehr Schwung und konnte mich wieder überholen. Das fand ich nicht okay. Es war der entscheidende Moment des Rennens, denn wir waren nahezu gleich schnell. Am Ende wurde es noch einmal richtig aufregend. Ein paar Kurven vor dem Ziel brach etwas an der Hinterradaufhängung. Aber dieses Mal hatte ich mehr Glück als in den Jahren zuvor – vielleicht ist das ein gutes Zeichen für die Saison 2011."

Timo Scheider (AUTO TEST Audi A4 DTM #4), Platz 4

"P4 ist ein Ergebnis, mit dem ich heute leben kann. Ich hatte am Start gleich einen Kontakt von hinten, als man mich auf meinen Vordermann draufgeschoben hat. Dadurch wurde mein Auto vorne beschädigt. Hinten habe ich ein paar Flics verloren. Das war keine Hilfe für die Balance. Deshalb bin ich ganz froh, mit dem 4. Platz nach Hause gekommen zu sein."

Martin Tomczyk (Schaeffler Audi A4 DTM #14), Platz 5

"Wir waren an diesem Wochenende von Anfang an konkurrenzfähig. Fahrer, Auto, Team – diese drei Sachen müssen immer zusammenpassen. Das war hier definitiv der Fall. Es hat auch wahnsinnig viel Spaß gemacht, wieder ein DTM-Rennen zu fahren, vor allem die Überholmanöver, die ich hatte. Der Zweikampf mit Maro Engel war hart, aber herzlich. Ich glaube, so muss ein Zweikampf in der DTM aussehen. Auch das Duell mit Ralf Schumacher war fair. Es war ein guter Einstand, mit dem wir zufrieden sein können."

Oliver Jarvis (Audi Sport performance cars A4 DTM #5), Platz 9

"Das war nicht der Start, auf den ich gehofft hatte. Wir wollten Punkte mitnehmen und um einen Podiumsplatz kämpfen, aber wir haben den 9. Platz belegt. Es war eine Verbesserung seit dem Qualifying. Aber wir müssen jetzt arbeiten und im nächsten Rennen weniger Fehler machen. Hankook hat einen guten Job gemacht, aber ich muss die Reifen noch etwas besser verstehen. Ich hoffe, wir können in Zandvoort stärker sein."

Mike Rockenfeller (E-POSTBRIEF Audi A4 DTM #9), Platz 11

"Das Wochenende fing gut an. Das Training war okay. Platz 5 im Qualifying war nicht perfekt, aber es war eine gute Ausgangsposition. Das nutzt leider nichts, wenn man am Ende nichts mit nach Hause nehmen kann. Deshalb war mein Rennen vom Start bis zum Ziel enttäuschend. Nichts lief richtig zusammen. Das Hauptproblem: Ich war viel zu langsam, was mich am meisten stört. Beim ersten Boxenstopp lief etwas schief. Das Auto wurde nicht richtig abgelassen. Die Safety-Car-Phase habe ich auch unglücklich erwischt, ich musste an der roten Boxenampel stoppen. Ein Wochenende zum Vergessen."

Edoardo Mortara (Playboy Audi A4 DTM #19), Platz 14

"Mein erstes Rennen in der DTM brachte viele Schwierigkeiten. Aber ich bin froh, dass ich es beendet habe. Wir hatten Kommunikations-Probleme und ich konnte den Boxenfunk nicht hören. Das Safety Car war auf der Strecke, als ich an die Box musste, das war etwas unglücklich. Wir müssen zufrieden sein. Das Rennen war okay, wir wissen, welche Probleme wir hatten. Ohne diese Schwierigkeiten können wir ein besseres Rennen fahren."

Rahel Frey (Glamour Audi A4 DTM #15), Platz 15

"Meine Bilanz nach dem ersten Rennen ist sehr positiv. Die Teamarbeit ist super, die Jungs unterstützen mich. Das Rennen hatte Höhen und Tiefen, aber grundsätzlich habe ich es gut überstanden und das Ziel erreicht. Ich bin happy."

Miguel Molina (Red Bull Audi A4 DTM #22), Platz 16

"Das Rennen war nicht so schlecht. Ich bin als Achter gestartet, habe um den 7. Platz gekämpft. Nach dem Restart nach der Safety-Car-Phase bekam ich einen Schlag und habe mich gedreht, damit war mein Rennen beendet. Wir müssen jetzt für das nächste Rennen kämpfen. Glücklicherweise ist das nächste Rennen bereits in 2 Wochen."

Filipe Albuquerque (TV Movie Audi A4 DTM #18), Platz 17

"Ich hatte einen sehr guten Start und konnte einige Positionen gutmachen. Aber dann habe ich im Getümmel einige Plätze verloren. Es war sehr eng, Tür an Tür, jemand hat mich berührt. Nach der Safety-Car-Phase hat mich Vietoris berührt, das hat mich viel Zeit gekostet. Immerhin – ich habe das Rennen beendet, es war ein sehr hartes Rennen. Wir haben Kilometer gesammelt, das war positiv hier. Aber wir brauchen mehr Speed."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):

"Das war für den Auftakt nicht schlecht. Es war ein sehr hartes Rennen. Wir haben versucht, alles richtig zu machen. Die Boxencrew hat super gearbeitet. Die Strategie war auch perfekt. Aber Mercedes hat auch keinen einzigen Fehler gemacht. Gratulation an Bruno Spengler, er ist ein tolles Rennen gefahren. Was uns freut, ist, dass wir dasselbe Tempo gehen und um den Sieg kämpfen können. Das war im letzten Jahr nicht ganz so. Deshalb steht uns jetzt eine spannende Saison bevor."

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix):

"Ein optimaler Saisonstart. Martin Tomczyk war einer der Hauptdarsteller in diesem Rennen. Er hatte erstklassige Zweikämpfe. Sein Auto hat gut funktioniert. Alle unsere Boxenstopps waren sehr gut. Beim zweiten Stopp von Martin waren wir sogar etwas zu schnell und wir bekamen die Tankkanne nicht rechtzeitig heraus. So fuhr Martin mit Tankkanne heraus und fiel von Platz 4 auf fünf zurück. Ein großes Lob an Martin und die Mannschaft. Auch Rahel Frey hat mir in ihrem ersten DTM-Rennen gefallen: Sie kam auf Platz 15 ins Ziel und hat keine Fehler gemacht. Natürlich muss sie noch etwas schneller werden, daran arbeiten wir."

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg):

"Ich war ganz zufrieden, dass wir mit einem Auto unter den ersten 10 gestartet sind. Edoardo Mortaras Start war ganz ordentlich. Er kam als Neunter aus der ersten Runde zurück und behauptete seine Position ganz gut. Er hat lange mit Gary Paffett einen sauberen Kampf geführt. Ich war ganz zufrieden. Doch dann bekamen wir ein Kommunikations-Problem. Wir wussten nicht mehr, wann der Funk noch ging. Als wir Edoardo in der Safety-Car-Phase hereinrufen wollten, hat er es nicht gehört. Er fuhr weiter, damit war sein Rennen gelaufen. Filipe Albuquerque hatte auch keinen schlechten Start, wurde aber in die Wiese gedrängt. Als seine Reifen schmutzig waren, wurde er überholt und war Vorletzter. Nach einem Boxenstopp überfuhr er dann eine rote Ampel. Das ist zwar ärgerlich und darf nicht passieren, aber es ist auch schon bei anderen vorgekommen. Jetzt heißt es: Abhaken und auf dem aufbauen, was wir beim Testen gezeigt haben."


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