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Thema: Verkehr


Bundesweite Kontrollen des Schwerlastverkehrs

Transportaufkommen und Fahrleistungen im gewerblichen Personen- und Güterkraftverkehr bewegen sich auf unseren Straßen auf einem anhaltend hohen Niveau. Die erhebliche Beanstandungsquote bei diesbezüglichen Kontrollen in den vergangenen Jahren lässt darauf schließen, dass wegen des Wettbewerbsdruckes Sicherheitsrisiken durch Angehörige der Logistikbranche oftmals bewusst in Kauf genommen werden. Schwere und Umfang von ermittelten Verstößen sowie die daraus entstehenden Gefahren für den Straßenverkehr sind für die Polizei Anlass, hier gezielt zu überwachen.

Deshalb führten die Polizeien der nord- und ostdeutschen Bundesländer im Rahmen einer bundesweiten Kontrollaktion in der Zeit von Mittwoch, dem 12.05.2004, 06.00 Uhr, bis Donnerstag, dem 13.05.2004, 06.00 Uhr, gezielte stationäre und mobile Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs durch. Daran waren u. a. auch Bedienstete des Bundesamtes für Güterverkehr, des Bundesgrenzschutzes, der Bußgeldstellen, Veterinär-, Ausländer- und Gewerbeaufsichtsämter, des Zolls, von Berufsgenossenschaften sowie von TÜV und Dekra beteiligt. Die bundesweite Koordination dieser Kontrollaktion oblag für dieses Jahr dem Land Schleswig-Holstein. Die Kontrollen fanden schwerpunktmäßig auf den Autobahnen statt. In Niedersachsen wurden insgesamt 1822 Fahrzeuge überprüft, davon 1805 Lkw (darunter auch 78 Gefahrguttransporter).

Bei einer Beanstandungsquote von über 27 % stellten die Kontrolleure 598 Verstöße fest, insbesondere Nichtbeachten von Sozialvorschriften, Geschwindigkeitsüberschreitungen und vielfach technische Mängel sowie Mängel bei der Ladungssicherung.

222 Verstöße gegen die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten wurden geahndet. In vier Fällen musste die Weiterfahrt untersagt werden. So stoppten auf der BAB 261 die Beamten einen Sattelzug, der aus Portugal kommend und mit zwei Fahrern besetzt, ca. 48 Stunden ununterbrochen unterwegs gewesen war.

Von 127 Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften der Ladungssicherung waren 44 Fälle so schwerwiegend, dass die Weiterfahrt untersagt wurde. Viele Transportgüter standen völlig ungesichert auf der Ladefläche, andere waren nur unzureichend gesichert.

Die Fälle machen deutlich, wie sehr hierdurch andere Verkehrsteilnehmer massiv gefährdet werden, denn bei einer Vollbremsung kommt es zu einer Negativbeschleunigung, die unübersehbare Folgen nach sich ziehen kann. Die Fahrzeugführer wurden in derartigen Fällen mit der teilweise mehrstündigen Nachsicherung an Ort und Stelle beauftragt, bevor die Fahrt fortgesetzt werden durfte.

Gravierend waren auch nachfolgend aufgeführte Feststellungen technischer Mängel:Bei einem Sattelzug aus Litauen war die komplette Bremsanlage des Aufliegers funktionsunfähig und darüber hinaus der tragende Rahmen des Fahrzeuges durchgerostet.

Ein Sattelzug aus Ungarn wies an der Vorderachse der Zugmaschine eine gebrochene Bremsscheibe auf.Die Sonderprüfung um mehr als 11 Monate überschritten, dazu poröse Bremsschläuche sowie ein abgefahrener Reifen bis auf die Karkasse (Stahlgewebe war sichtbar), das waren die Feststellungen an einem deutschen Sattelzug.

Angesichts solch Besorgnis erregender Mängel und der immer noch hohen Anzahl der festgestellten Verstöße sieht der Verkehrsdezernent der Polizei bei der Bezirksregierung Lüneburg, Polizeioberrat Lutz Lange, die Notwenigkeit weiterer solcher Kontrollaktionen. Die Polizei wird deshalb auch in Zukunft in der Überwachung des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs aktiv sein. In diesem Zusammenhang weist er ergänzend auch auf das Informations- und Gesprächsangebot der Polizei an die Angehörigen der Logistikbranche im Rahmen der regelmäßig auf bestimmten Raststätten der Autobahnen stattfindenden Fernfahrerstammtische hin.


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