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Thema: Motorsport


37. Oldtimer-Grand-Prix: Jaguar Mk II und der neue XFR auf dem Nürburgring

Im Rahmen des 37. AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring (07. - 09. August) gibt es für Jaguar einen bedeutenden Meilenstein zu feiern: Vor einem halben Jahrhundert stellte Jaguar auf der British Motor Show im Londoner Earls Court die sportliche Kompaktlimousine Mark II vor. Das rund 84.000 Mal gebaute Modell gehört zu den absoluten Klassikern der Marke. Zugleich gilt es kraft seiner sportlichen Genetik als spiritueller Vorläufer des modernen Jaguar XFR.

Jaguar präsentiert auf dem AvD-Oldtimer-Grand-Prix eine Sonderausstellung von Mark II Fahrzeugen, die in der Entwicklungsgeschichte von Jaguar die Ahnenrolle für die neuen Sprösslinge übernehmen. Highlights des beliebten Klassikers sind das Rennauto und das Dienstfahrzeug der englischen Polizei. In der aktuellen Ausstellung werden die Modelle Jaguar XKR, XFR und der sportliche XF 3.0 Liter Diesel S präsentiert.

Mit dem legendären XK-Reihen-6-Zylinder – die Top-Version schöpfte aus 3.8 Litern 220 PS – war der Mk II seinen Mitbewerbern kräftemäßig überlegen. Ebenso stark zeigt sich heute der neue Jaguar XFR mit einem 510 PS starken V8-Kompressor Motor. Weitere gemeinsame Tugenden sind der gediegene Langstreckenkomfort, das unverwechselbare Design und das nicht kopierbare Jaguar-Ambiente im Interieur.

Im Motorsport war der Jaguar Mk II Anfang der 1960er Jahre das Maß aller Dinge. Seine Dominanz auf den Pisten brachte ihm die respektvolle Beschreibung "Eiserne Faust im seidenen Handschuh" ein. Zu den Highlights gehörten der Gewinn der Tourenwagen-EM 1963 durch Peter Lindner und Peter Nöcker sowie 4 Siege bei der Tour de France. Ebenfalls 1963 fuhr ein nur leicht modifiziertes Modell in Monza vier internationale Geschwindigkeitsweltrekorde – im November 2008 knüpfte Jaguar mit einer Rekordfahrt des XFR auf dem Salzsee von Bonneville/Utah an diese Leistung an. Paul Gentilozzi schaffte mit einem ebenfalls fast serienmäßigen XFR 363,188 km/h – so schnell wie noch kein Jaguar zuvor. So schlug er eine Brücke zum historischen Vorbild – das 1968 durch den XJ6 ersetzt wurde.

Der im Oktober 1959 auf der British Motor Show im Londoner Earls Court enthüllte Jaguar Mk II war zweifellos eine der weltweit besten Sportlimousinen der späten 1950er und frühen 1960er Jahre. Das agile Fahrwerk beeindruckte ebenso wie die quicklebendigen Motoren und der ausgewogene Komfort. Das Design mit dem charakteristischen Vieraugen-Gesicht und schildförmigem Kühlergrill sowie sanft abfallendem Heck war lange Zeit stilbildend.

Unter den 6-Zylinder-Reihenmotoren vom Typ XK bildete der 2.4 Liter mit 120 PS die Basis: Der mittelgroße 3.4 Liter lief auch dank 2 Gemischbatterien von SU schon locker 190 km/h. Und mit dem aus dem XK 150 bekannten 3.8 Liter mit 220 PS avancierte der Mk II sogar zur seinerzeit schnellsten Serienlimousine der Welt.

Graham Hill fuhr auf Jaguar zu zahlreichen Siegen bei Tourenwagen-Rennen

Eine dominante Rolle spielte der im Renntrimm bis zu 250 PS starke Mk II 3.8 im Tourenwagen- und Rallyesport. Die Liste der Piloten, die auf Jaguar siegreich waren, ist lang und prominent. Neben Formel-1-Stars wie Graham Hill, Bruce McLaren, Denis Hulme, John Surtees, Stirling Moss oder Jackie Stewart umfasst sie Sportwagenasse wie Roy Salvadori, Jack Sears, Dennis Taylor, Mike Parkes oder David Hobbs. Auch ein gewisser Colin Chapman fuhr zu Beginn seiner kurzen Karriere als Pilot einen Mk II. 1960 gewann er damit das Tourenwagen-Rennen im Rahmen des GP von England. Doch auch privat schätzte "Mister Lotus" Jaguar.

1963 holen 2 Deutsche die Tourenwagen-EM für Jaguar

Zusätzlich begründeten auch die vier Erfolge bei der Tour de France für Automobile und der Gewinn der Tourenwagen-Europameisterschaft 1963 durch die deutsche Paarung Peter Lindner (erster deutscher Jaguar-Importeur mit Sitz in Wiesbaden) und Peter Nöcker den Ruf der Jaguar Sportlimousine als vielseitiges und stets siegverdächtiges Sportgerät.

Einen weiteren Höhepunkt in der sportlichen Karriere des Jaguar Mk II 3.8 markierten die im März 1963 abgehaltenen Weltrekordfahrten auf dem Hochgeschwindigkeitsoval von Monza. Trotz zeitweise dichten Nebels, Frostaufbrüchen in der Betonpiste und 2-maligem Wechsel des Benzintanks stellten 5 Fahrer in 4 Tagen Nonstop-Fahrt vier internationale Rekorde auf. Das beste der 4 Stundenmittel betrug 172,200 km/h.

XFR führt die Tradition der Jaguar Traum-Sportlimousinen fort

Neben seinen Qualitäten als Rekord-Sportlimousine kann der Jaguar XFR auch in seiner Straßenversion als spiritueller Nachfolger des Mk II 3.8 gelten. Bietet er doch neben begeisterndem Fahrspaß auch gediegenen Luxus und souveränen Langstreckenkomfort. Schon die Frontpartie beschwört mit einem vergrößerten unteren Lufteinlass mit schwarzem Gitter und chromumrandeten seitlichen Lufteinlässen maskuline Werte. Der zentrale Grill trägt ein Chromgitter, die Motorhaube wird von ähnlich markanten Lüftungsschlitzen wie beim Sportwagen XKR gekrönt.

Am Heckstoßfänger weisen 4 große, polierte Auspuff-Endrohre und ein "R"- Emblem auf die Spitzenstellung hin, die zusätzlich durch exklusive 20-Zoll-Räder unterstrichen wird.

Der per Kompressor aufgeladene 5.0-Liter-V8 des XFR mit 375 kW (510 PS) kommt auch im XKR und im XJ Supersports zum Einsatz. Im Vergleich zum 4.2 Liter großen Vorgänger stieg die Leistung des Direkteinspritzers um 94 PS; zugleich werden die Abgasnormen Euro 5 und US ULEV2 erfüllt. Der kombinierte Verbrauch liegt bei 12,5 l/100 km.

Jaguar MK II 3.8 und Jaguar XFR – 2 Brüder im Geiste, die das Firmenmotto des Jaguar Gründers Sir William Lyons von "grace, pace und space" überzeugend verkörpern und auch perfekt auf die Fahrbahn bringen.

Jaguar MK II und Jaguar XFR


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