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Thema: Motorsport


GP Malaysia 2009: Renault F1 - Vorschau

Renault F1 Team, 2009, GP Australien, Fernando AlonsoNur eine Woche nach dem turbulenten Saisonauftakt in Australien geht der Kampf um die Formel 1-Weltmeisterschaft mit dem Großen Preis von Malaysia in die zweite Runde. Nachdem Fernando Alonso für das Renault F1-Team in Melbourne Platz 5 erreichte, erwartet der Spanier am kommenden Wochenende eine weitere Steigerung.

Der Saisonstart verlief für das Renault F1-Team nicht ganz nach Wunsch: "Platz 5 ist nicht unbedingt mein Traumergebnis, aber wir dürfen auch nicht unzufrieden sein", fasste Fernando Alonso den Großen Preis von Australien in Melbourne zusammen. "Wir sind aus einer schwierigen Position ins Rennen gestartet, und in der ersten Kurve wurde ich gleich aufs Gras gedrängt, wodurch ich praktisch bis ans Ende des Feldes zurückfiel." Obwohl der Spanier sich in die Punkteränge zurückkämpfen konnte, sieht Renault F1-Geschäftsführer Flavio Briatore klaren Verbesserungsbedarf auf technischer Seite. "Wir werden hart arbeiten und so schnell wie möglich zurückschlagen – am besten bereits am kommenden Sonntag in Malaysia", gab er noch in Melbourne als Motto aus.

Nennenswerte Entwicklungsschritte sind bis zum kommenden Wochenende jedoch nicht möglich, da die beiden Auftaktrennen in Übersee unmittelbar aufeinander folgen. Schon mit dem 2. von 17 WM-Läufen geht die Formel 1 jetzt im doppelten Sinne in ihre heiße Phase. Das Rennen auf dem 5,543 Kilometer langen Sepang International Circuit vor den Toren der Hauptstadt Kuala Lumpur gilt wegen der tropischen Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit als eines der härtesten im Kalender.

Fernando Alonso: "Sepang liegt unserem Auto besser"

Fernando, das war kein leichtes Wochenende in Australien, dennoch habt ihr vier Punkte eingefahren.

Fernando Alonso: So, wie das Wochenende für uns gelaufen ist, sind wir recht zufrieden, ein paar Punkte gesammelt zu haben. Wie immer war der Eröffnungs-Grand-Prix ziemlich turbulent: Ich habe gleich am Start einige Plätze verloren, als ich dem Unfall in der ersten Kurve ausweichen musste. Gegen Ende des Rennens konnten wir von ein paar Zwischenfällen vor uns profitieren und bis auf Rang 5 vorfahren. Aber auch wenn wir uns über die gewonnenen Punkte freuen, liegt noch eine Menge Arbeit vor uns. Wir sind allerdings guter Dinge, dass wir das schaffen.

Blicken wir voraus nach Malaysia – in welchen Bereichen müsst ihr euch noch verbessern?

FA: In Australien lief unser Qualifying nicht so gut, darunter litt auch unsere Perfomance im Rennen. Ein gutes Qualifying sollte uns also ermöglichen, einen entsprechend starken Grand Prix zu fahren. Außerdem müssen wir unser KERS in Sepang schon am Start optimal ausnutzen, denn das kann auf der langen Gerade bis zur ersten Kurve eine Menge ausmachen. In Melbourne ist ziemlich deutlich geworden, dass der Einsatz der verschiedenen Reifentypen in diesem Jahr rennentscheidend sein kann – auch auf diesen Bereich müssen wir uns konzentrieren. Gerade in Malaysia, wo die Asphalttemperaturen sehr hoch sind und die Reifen unter Extrembedingungen arbeiten müssen, wird das sehr wichtig sein.

Was erwartest du vom Wochenende in Malaysia?

FA: Die Strecke in Sepang ist ganz anders als der Albert Park, daher rechne ich damit, dass sie unserem Auto besser liegt. Für mich ist der Kurs ohnehin etwas Besonderes, schließlich habe ich dort bereits zweimal gewonnen. Er besitzt viele schnelle, fließende Kurven, in denen ein Formel 1-Bolide seine ganze Leistungsfähigkeit ausspielen kann. Ich hoffe, dass wir in Malaysia stärker abschneiden. Aber Melbourne hat auch gezeigt, dass alle Teams eng beieinander liegen – in die Punkte zu fahren wird also kein Spaziergang werden.

Nelson Piquet: "Konzentriere mich darauf, in Malaysia ein starkes Comeback zu zeigen"

Nelson, dein Rennen in Melbourne war vorzeitig beendet. Bis zu deinem Ausfall schienst du aber sehr konkurrenzfähig …

Nelson Piquet: Ja, mir gelang ein guter Start, und ich machte bereits in der ersten Runde viel Boden gut. Aber in der Safety Car-Phase traten Probleme mit meinen Bremsen auf. Als das Rennen wieder freigegeben wurde, lieferte ich mir ein Duell mit Nico Rosberg und kam auch an ihm vorbei. Als ich danach aber auf die Bremse trat, passierte nichts. Dadurch drehte ich mich in den Kies. Glücklicherweise schlug ich nirgendwo an. Der Renault R29 nahm keinen Schaden. Es war wirklich schade, denn ich fuhr auf einer aussichtsreichen Position und hätte ein starkes Ergebnis in den Punkten erzielen können.

Was kannst du uns zum Sepang International Circuit sagen. Wie fährt es sich dort?

NP: Es ist ein sehr breiter Kurs, der viele gute Überholmöglichkeiten bietet. Wir erleben dort eigentlich immer sehr enge und spannende Rennen. Es gibt 2 lange Geraden, auf denen wir von der Zusatzpower unseres KER-Systems beim Überholen profitieren könnten. Wegen der hohen Temperaturen ist der Grand Prix von Malaysia für uns Fahrer und das Team immer eine enorme physische Herausforderung. Ich habe im Winter während der Saisonvorbereitung hart trainiert, so dass die Hitze und die Luftfeuchtigkeit für mich kein allzu großes Problem darstellen sollten.

Wie gehst du das Malaysia-Wochenende an?

NP: Der Saisonauftakt in Australien ist abgehakt. Ich konzentriere mich einzig und allein darauf, mich in Sepang mit einer guten Leistung zurückzumelden. Wir wissen, dass wir unsere Performance noch steigern müssen, und haben in Melbourne viel über den Renault R29 gelernt. Mit diesen Informationen wollen wir in den Freien Trainings eine bessere Fahrzeugbalance finden. Sepang ist eine viel konventionellere Rennstrecke als der Straßenkurs von Melbourne. Deswegen sollten wir dort auch besser einschätzen können, wie konkurrenzfähig wir tatsächlich sind. Ich freue mich auf das bevorstehende Wochenende.

Bob Bell (Technischer Direktor): "Ich bin überzeugt, dass wir in Malaysia einen besseren Job machen"

Bob, wie beurteilen Sie die Leistung des Teams am vergangenen Wochenende in Australien?

Bob Bell: Ich glaube nicht, dass wir unseren eigenen Erwartungen gerecht wurden. Wir dachten, wir wären konkurrenzfähiger. Unsere gezeigte Performance hing wahrscheinlich zum Teil aber auch mit der besonderen Natur des Straßenkurses von Melbourne zusammen. Albert Park ist eine Strecke, die unserem Renault R29 nicht wirklich entgegenkommt. Wir wussten daher im Vorfeld, dass uns ein schwieriges Wochenende bevorstand. Wir müssen jetzt hart arbeiten, um die Gründe dafür zu finden und sie in der Kürze der Zeit bis Malaysia zu korrigieren.

Waren Sie überrascht, wie eng die Teams zusammenlagen? Liegt das an den neuen Regeln?

BB: Ja, ich fand es überraschend, dass hinter dem Brawn-Duo eine ganze Gruppe Autos praktisch gleichauf war. Wir hatten erwartet, dass die neuen Regeln das Feld weiter auseinanderziehen würden, denn das passiert für gewöhnlich in solchen Fällen. Eine derartige Ausgeglichenheit stellt sich normalerweise erst nach rund einem Jahr ein, wenn sich alle Teams den optimalen Lösungen genähert haben. Ich bin gespannt, ob es in Sepang genauso eng zugeht wie in Melbourne.

Das Renault F1-Team muss eindeutig noch zulegen. Wie wollen Sie das erreichen?

BB: Ich glaube nicht, dass wir ein bestimmtes Einzelproblem ausräumen müssen. Es geht vielmehr darum, in verschiedenen Bereichen zuzulegen, um die aerodynamische Performance des Autos zu verbessern. Außerdem sollten wir die Fahrzeugbalance noch besser an die Bedürfnisse der Piloten anpassen und am KERS weiterarbeiten, um die möglichen Vorteile voll auszuschöpfen. Wir müssen also aus dem bestehenden Paket das Maximum herausholen, statt ein spezifisches Einzelproblem zu lösen.

Was erwarten Sie vom Malaysia-Grand Prix – passt der Renault R29 zum Kurs?

BB: Der Sepang International Circuit besitzt eine sehr ebene Fahrbahnoberfläche. Das sollte uns eher liegen als der wellige Asphalt von Melbourne, der uns ein paar Schwierigkeiten bereitete. Außerdem gehe ich davon aus, dass uns das KER-System in Malaysia mehr helfen wird, weil die Strecke einige längere Geraden aufweist. Alles in allem bin ich zuversichtlich, dass wir ein besseres Rennwochenende erleben werden. Weil die Grands Prix von Australien und Malaysia so eng zusammenliegen, blieb für Entwicklungsarbeit natürlich keine Zeit. Wir müssen uns deshalb voll darauf konzentrieren, das Potenzial unseres vorhandenen Materials noch effektiver zu nutzen.

Der Große Preis von Malaysia 2009:

  • Start: 05.04.2009, 11:00 Uhr MESZ
  • Strecke: Sepang International Circuit, Kuala Lumpur
  • Distanz: 56 Runden à 5,543 km = 310,408 km

Ergebnis 2008:

  • Sieger: Kimi Räikkönen
  • Fernando Alonso: 8. Platz
  • Nelson Piquet: 11. Platz

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